von holzwurm61 » 11.12.2015, 17:20
Hallo,hier Holzwurm 61
Hosen für Stomaträger,ich habe nur,wenn es sein muß Hosen mit Gürtel,Gummizug.Ansonsten trage ich die gute alte Latzhose. Damit fahre ich am Besten,denn Gürtel auf dem Stoma-ungesund.Und bei der Gelegenheit gleich noch eine Frage.ich kriege einfach keinen Job wegen des Stomas.Ich habe das nach Krebs seit 2008.Es ist ja einiges zu beachten zwecks Heben,Bücken,Kälte, Hitze usw.In meinem gelernten Beruf als Tischler kann ich nicht zurück,auch im Bauwesen geht nichts.Wenn ich trotzdem da rein wollte übernimmt keiner die Risiken außer ich.nun bin ich beim Aktivierungstrai-
ning vom Jobcenter,alles war fruchtlos verlaufen bis jetzt,beruflich neuorientieren in Form von Praktikum,auch nichts,denn ich bin auf dem Bau großgeworden und hatte schwere körperliche Arbeiten gemacht,Die Rache war dann der Krebs.Und Umschulung geht auch nichts.Selbst die Dozenten bei der jetzigen Maßnahme sind so ziemlich auch mit ihrem Latein am Ende.na ja,habe ich wieder eine Aufgabe,Aufgabe aber nicht im Sinne von Aufgeben.Vielleicht hat ja jemand mal eine Idee,gerne auch mit Linkverweise.Ich kriege sonst den LAD(Langzeit-Arbeitslosen-Depri)
von Renni » 12.12.2015, 18:56
Hallo holzwurm61,
ich denke, Du solltest Dir Informationen vom Rentenversicherungsträge einholen. Über das Bundesministerium für Arbeit und Soziale gibt es die Broschüre " Erwerbsminderungsrente". Bevor der Rentenversicherungsträger eine Rente zahlt, wird erst mal eine Eingliederung ins Berufsleben angestrebt. Es heißt Eingliederung ins Berufsleben vor Rentenzahlung.
Ich hatte eine 2 jährige Fortbildung vom Rentenversicherungsträger finanziert bekommen.
Liebe Grüße Renate
von holzwurm61 » 14.12.2015, 07:25
Hallo Renni
Danke dir für die Info ersteinmal.Ich warschon auf BU-Rente und bin nach 5 Jahren wieder rausgekickt worden,denn es war ja nichts mehr gewesen,krebsmäßig,uwrde wieder zum Jobcenter
verfrachtet.Tja,alle wollen den Aktendeckel ums Verrecken zumachen aber so einfach ist es leider nicht.Ich hatte vorher körperlich schwere Arbeiten auch geruchsintensive.Umschulungen kämen vielleicht auch in Frage,nur für mein Alter gibt es leider auch nichts.Und wenn dann auf meine Kosten,woher nehmen,Jobgarantien sind damit verbunden ebenfalls ungewiss.
Holzwurm 61(Jörg,54)
von Webkänguru » 14.12.2015, 08:23
Hallo Holzwurm,
ich habe den Titel deiner Frage angepasst, sonst geht deine Frage zum Wiedereinstieg in den Job etwas unter.
Viele Grüße,
Christian
von Häslein » 14.12.2015, 09:24
Hallo,
ich bin mir unsicher, was Du mit den Risiken meinst und warum es so viele Einschränkungen gibt. Deshalb hier ein paar Vorschläge, die Deine genannten Punkte weitgehend ausschließen:
Vertrieb: Callcenter Agent, das geht meist über Personalverleih, aber es gibt auch die Möglichkeit bei Firmen direkt zu arbeiten. Die Bezahlung erfolgt erfahrungsgemäß über ein Fixum plus Erfolgsprovision. Fixgehalt eher im Inbound Bereich, wenn Du nichts verkaufen musst.
Fließbandtätigkeiten, auch da bieten Verleiher leider die meisten Jobs an.
Taxifahrer, ggf. Berufskraftfahrer
Gastronomie: Im Service, Küche,
Hausmeistertätgkeiten
Quereinsteiger in Berufen, die Deinen persönlichen Neigungen und Fähigkeiten entsprechen.
Im Verkauf von Läden
In Bäckereien ( da gibt es kleine und riesengroße, dementsprechend sind die Tätigkeiten vermutlich etwas unterschiedlich )
Selbstständig: Kneipe eröffnen, kleiner Laden, der XYZ verkauft, Bereich Internet ( Medien/ Kommunikation: Werbung, Texter ( schreibt z. B. Werbetexte für Auftraggeber, Vertrieb / Verkauf bzw. Kundenbetreuung via Social Media )
Außendienstliche Tätigkeiten ( Versicherungen, Repräsentant für ein Produkt )
YouTuber... ( durchaus möglich )
Du bist nicht verpflichtet, Dein Stoma bei einem ( potentiellen ) Arbeitgeber anzugeben! Braucht ja keiner zu wissen. Ich kenne Dich nicht bzw. weiß nichts von Dir, deshalb sind die Vorschläge eher allgemein gehalten.
Leider ist die Bezahlung in vielen Bereichen, für die man keine Ausbildung und Erfahrung vorweisen kann, vermutlich zunächst nicht üppig, das kann besser werden.
Mir ist es derzeit leider aus gesundheitlichen Gründen unmöglich, einer Arbeit nachzugehen. Vom Stoma würde ich mich aber keinesfalls abhalten lassen, und mir wäre es egal, ob ich irgendwann vielleicht eine Hernie hätte. Vielleicht würde ich auch keine bekommen. Die Lebensqualität, die eine Erwerbstätigkeit mit sich bringt, hat, für mich, viel mehr Gewicht.
Deine Risiken kenne ich nicht, wie schon angemerkt. Auf die mutmaßlichen würde ich ein Häufchen machen. Ein mickriges Einkommen, das gerade so für die Existenzbedürfnisse ausreicht, wenn man nicht arbeiten kann und eine mögliche Langzeit-Depression, die Du selbst genannt hast, sind aber auch nicht so prickelnd. Dann sitzt Du risikofrei daheim und es geht Dir scheiße...auch nicht der wahre Jakob, nech?!
Vielleicht geht in Deiner Branche doch was, probiere es doch einfach mal ( wieder )? Teilzeit vielleicht oder in einer kleineren Firma? Oder in einer großen, wo es eine Tätigkeit gibt, die doch passen könnte...?
Du findest einen Weg, wenn Du willst, ich bin mir sicher.
LG, Häslein
Nachtrag: Ehrenamtlich bekommt man immer was, dann ist der Lohn, dass man dienen darf. Trotzdem kann es für das eigene Wohlbefinden super sein!
Hallo Holzwurm, warum nicht wieder auf dem Bau arbeiten? Bist du schwerbehindert?
Ich stand vor langer Zeit vor dem selben Problem. Die Arbeit auf dem Bau habe ich mir zugetraut aber vom Jobcenter keine Unterstützung bzw. Angebote erhalten. Die kamen mir mit dem Argument vom schweren Heben. Ich habe mir dann selber eine Stelle gesucht wo der Arbeitgeber einen Schwerbehinderten einstellen wollte um dieser Ausgleichsabgabe zu entgehen.
Obwohl das Jobcenter anfangs gegen einen Job auf dem Bau war, wurde dann mein Arbeitsplatz finanziell gut gefördert und meine Einstellung in diese Firma dem Chef richtig schmackhaft gemacht.
Lohnkostenzuschuß für 2 Jahre, einen Kleintransporter und weitere Dinge, das sind für manche Firmen gute Argumente einen Schwerbehinderten einzustellen, wenn er ansonsten die selben Leistungen wie ein gesunder bringt.
Was du mit Risiken meinst verstehe ich auch nicht ganz. Wenn du den Job hast, wird deine Krankenkasse keinen "Risikozuschlag Bau" von dir erheben und im Falle einer Krankheit dich wie jeden anderen behandeln.
Der Knackpunkt ist einzig das Jobcenter, weil die dir solchen Job nicht anbieten dürfen. Also selber suchen und dann mit Fakten zu deinem Berater.
Als die Baufirma nach 10 Jahren pleite war, habe ich das selbe Problem noch mal gehabt, mir dann auch wieder einen körperlich schweren aber für mich machbaren Job in der Logistik gesucht und auch wieder Förderung vom Jobcenter bekommen. Man muss nur ausreichend Druck machen.
von hmengers » 14.12.2015, 11:34
Hallo,
du bist gelernter Schreiner/Tischler. Ich kenne zwei Leute, die deshalb in einem Baumarkt als fachkundiger Verkäufer in der Holzabteilung angestellt. Kein Superverdienst aber besser als nichts.
Herbert
von daniel19859 » 17.12.2015, 15:43
Hey,
ich hatte genau das selbe Problem wie du,
gelernter Rohrschweißer, immer in Kraftwerken & Raffinerien tätig gewesen. Dann Morbus Crohn und ein Ileostoma bekommen, 80% Schwerbehinderung. Monatelang dem Arbeitsamt erklärt, dass ich ein Lehrgang in meiner Schweißbranche brauche um ins Büro zu kommen, aber sie waren nicht umzustimmen, diese Id****.
Habe dann den Entschluss gefasst, trotz Stoma wieder als Schweißer arbeiten zu gehen und habe mir dafür ein ärtzliches Attest vom Chefarzt des Krankenhauses geben lassen (Hausarzt hätte auch gereicht), bei dem drin stand, dass durch die Arbeit als Schweißer keine Bedenken bestehen.
Mit diesem Attest bin ich zum Arbeitsamt und habe so endlich meine Schweißerpässe aktualisieren dürfen/bezahlt bekommen.
Das Amt guckt einfach nur wo die meisten Stellen frei sind. Das muss man sich mal vorstellen. Sie ließen mir anfangs die Wahl Praktikas im Bereich Heizung Klima Sanitär zu absolvieren (obwohl ich gar kein Interesse hatte und dort auch schwere Tätigkeiten durchzuführen hab, dennoch dort die meisten Stellen frei waren) oder mir ein Attest vom Arzt zu besorgen, bei dem hervorgeht, dass ich bedenkenlos als Schweißer arbeiten kann. Aber ein Lehrgang, der mich einerseits auf eine Führungsposition in der Schweißbranche bringt und mir auch noch ein Bürojob gewährt bezahlen sie nicht... Diese Logik muss mal einer verstehen...
Beim bewerben habe ich den Arbeitgebern lediglich von einer chronischen Erkrankung und einer Schwerbehinderung erzählt, und dass die lange Krankheitsphase durch eine Medikamentenstudie in einem Krankenhaus entstanden ist. Und das sich die Schwerbehinderung auf keinen Fall negativ auf die Tätigkeiten eines Schweißers auswirkt. Der Arbeitgeber hat nicht das Recht nachzufragen, was du für eine Schwerbehinderung hast, also würde ich das Stoma auch gar nicht an die große Glocke hängen. Wenn du erstmal 1/2 oder 1 Jahr in der Firma arbeitest und die Firma deine Arbeit zu schätzen weiß, dann kannst du früher oder später immernoch dein Stoma erwähnen, falls du das Bedürfnis hast.
Also, wenn du dich selbst fit für die Arbeit als Tischler fühlst, dann mach es!!! Es bringt niemanden etwas, wenn du einen anderen Beruf einschlägst, der dir keinen Spaß macht. Ich hatte anfangs auch bedenken, aber je länger ich das Stoma hatte, desto besser konnte ich einschätzen, wo meine Grenzen bzgl. heben, tragen, und Länge der Arbeitszeiten liegen.
von doro » 18.12.2015, 20:34
Manchmal fehlt es mir wirklich das ich hier nicht "liken" kann.Aber mit geht es ja auch.
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