von Melli » 29.02.2008, 15:48
Wenn es bei mir so wäre wie bei den beiden, die du kennengelernt hast, Einpils, würde ich mich vielleicht auch bewundern
So kann ich nur sagen, dass die große Mehrheit der Ileos ganz normal lebt und auch nicht für Außenstehende zu erkennen ist (soll ich jetzt wieder mein Bikinifoto rauskramen ;) )
Einschränkungen kommen in der Regel durch die Grunderkrankung an sich, nicht durch das Stoma. Bei deiner KH Bekanntschaft liest es sich, als war der Mann ein frisches Känguruh? Da passieren Pannen häufiger, muss sich erst einspielen. Das von deinem Nachbarn hört sich tragisch an, man weiß jetzt aber nicht, ob der gute Mann sich nicht alleine versorgen kann oder ob er es nicht will (vielleicht ist er so wie sein Sohn - bzw der Sohn wie er? Btw ließ sich mein Opa auch zeitlebens bedienen von seiner Frau, auch in gesundem Zustand )
Also, wie gesagt, der Großteil der Ileos lebt völlig normal, muss nur häufiger als früher in gesunden Zeiten zur Toilette (für die Chronisch-Entzündliche-Darmerkrankung, kurz CED, geplagten Leute: man muss mit Beutel teils weit weniger!) - Außnahmen gibt es natürlich, wird es auch bei Colos und Uros geben
von Monsti » 29.02.2008, 22:09
Hallo einpils,
in den Wochen nach der Ileostomaanlage kommt es mitunter tatsächlich zu sehr, sehr vielen Pannen. Das war auch bei natürlich mir so, und ich bin in den ersten vier Wochen schier verzweifelt. Im späteren Alltag ist's aber keineswegs so. Ich habe mein endgültiges Ileo-Spuckerle nun seit ca. 4 Jahren und lebe wirklich damit total normal. Außenstehende merken mir absolut nichts an. Pannen habe ich eigentlich nur noch nachts, wenn mir mein aufgeblähter "Zeppelin" die Platte vom Bauch hebelt. Darauf folgt natürlich (sollte ich es nicht rechtzeitig bemerken) die ganz große Sauerei im Bett. Aber auch da haben wir vorgesorgt, indem wir eine wasserdichte Auflage auf der Matratze haben. Solche Pannen kommen bei mir im Durchschnitt 2x im Jahr vor. Da bin ich regelmäßig selber schuld. Ich muss normalerweise 2x in der Nacht aufstehen und das Sackerl entleeren/entlüften. Das läuft mittlerweile automatisch. Ich gehe ins Bad, erledige meinen Kram, gehe wieder ins Bett und schlafe auf der Stelle wieder ein. Es ist Gewohnheit geworden und stört überhaupt nicht mehr. Morgens um 7 Uhr bin ich genauso ausgeschlafen wie andere Menschen auch.
Bewundern musst Du uns überhaupt nicht. Du würdest sicher genauso selbstverständlich und gut damit leben, würde es Dich betreffen. Da bin ich sicher.
Eine schönes Wochenende wünsch' ich Dir und liebe Grüße
Angie
von Nessy » 29.02.2008, 23:10
Hallo Einpilz,
danke für die Bewunderung:kiss::confused: aber das ist, wie die Anderen schon sagen, völlig normal für uns. Ja, am Anfang passieren tatsächlich noch Pannen und ich bin auch nicht gerade sehr glücklich darüber, hab ich mein Urostoma doch gerade mal erst seit 3 Monaten und das aber auch für IMMER:angry::heul::je: Ich dachte am Anfang auch, "oh Gott ein Stoma" und wollte eigentlich niii...e eins haben, weil eben, so wie Du geschildert hast, mir auch andere Patienten nur Horrorgeschichten darüber erzählt haben:confused::shock: Nun mußte es aber doch so sein, damit ich noch lange leben darf!!! Ich liebe es nicht, ich hasse es auch manchmal, aber es gehört zu mir und ich darf LEBEN
Hi, hi,:D:D:D und Küche, Couch und Co., muß ich auch nicht ständig putzen, zu mal ich sowiso einen Pflegedienst habe der mir hilft und meine Hunde bringen bestimmt mehr Dreck mit rein:D Im Bett habe ich mit Moltex vorgesorgt und wenn es denn mal im Rolli passiert, nun:angry:... Andere vergießen den Cafe' o.ä.
Wie heißt es doch so schön: "Über verschüttete Milch brauchst Du Dich nicht zu ärgern, kannst es eh nicht rückgängig machen!":D
LG. Nessy
von Neva Dawn » 01.03.2008, 11:34
Hallo Einpilz!
Ich bin zwar auch erst kurz ein Skippy, aber ich denke man/frau kann damit gut leben. Es braucht etwas Anpassung und manche Dinge müssen eben anders geplant werden, aber sonst ist das keine Katastrophe. Ich hab gestern erst versucht meiner Mutter das zu erklären. Wenn es nur noch das Stoma wäre und nicht die Komplikationen drum rum.. hätte ich die Wahl - Schmerzen weg + Stoma bleibt oder Stoma weg und Schmerzen bleiben... müßte ich nicht mal überlegen. Dann wäre ich halt für dem Rest meines Lebens ein Skippy!! Happy Skippy!!
Naja mal sehen wie es weitergeht.
Aber ich denke hier im Forum gibt es genug Beispiele dafür, dass ein Leben mit Stoma nicht weniger froh, erfüllt und lebenswert ist wie ein "normales" Leben.
Grüße aus dem sturmgepeitschten Norden
Petra
von Urmeline » 02.03.2008, 00:45
Da kann ich Dir nur zustimmen mein lieber Ralf, und habe da nix mehr hinzuzufügen;)Es hat mir damals auch mein Leben gerettet, wofür ich sehr dankbar bin.
Und außerdem: Sonst hätte ich Dich ja niemals kennengelernt, vor 1 Jahr und 3 Monaten:):kiss:
Lieben Gruß
Deine Barbara;)
von Urmeline » 02.03.2008, 01:21
Hallo Einpils,
da hast Du aber viele Horrorgeschichten gehört. Also ich muss nicht meine Küche mein Sofa oder mein Bett ständig beziehen, also ehrlich gesagt musste ich es noch nie beziehen (also beziehen schon aber nicht weil es vollgekleckert war. Und mit dem Beutel leeren, das ist ganz unterschiedlich, da kann man keinen Wecker stellen. Kommt halt wies kommt und was man gegessen hat. Also lies Dir lieber die angenehmen Sachen durch, die wirklich überwiegen. Klar gibt es auch andere Berichte, aber meistens ist man glaub ich selber schuld, wenn Beutelchen nicht hält (zu groß ausgeschnitten, zu kurz angedrückt, bei Männern Bauch nicht rasiert usw.). Und auch noch danke für das Kompliment.
Lieben Gruß aus Berlin
Barbara
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