von icke_aus_Berlin » 21.04.2011, 10:13
Guten Morgen!
Ich komme gerade vom Proktologen und habe erfahren, dass ich wohl zum zweiten mal einen Tumor extrem dicht am Schließmuskel sitzen habe. Beim ersten mal waren es drei und die wurden durch Strahlentherapie behandelt und auch komplett entfernt. Jetzt gibt es also keine zweite Strahlenbehandlung und ich muss mich der OP hingeben.
Wovor ich eigentlich am allermeisten Angst habe, sind die OP's. Ich bin alleinerziehende Mama von zwei ganz tollen Kindern. Sie kennen das mit dem Krebs vom letzten mal schon. Ich werde ihnen das also erklären können. Nur wie lange werde ich ausser Gefecht sein? Wie lange muss ich mit einer Unbeweglichkeit rechnen? Wie stark sind die Schmerzen nach den Eingriffen? Fragen über Fragen, ich bin ganz schön aufgeregt...
Ich wäre über ehrliche Antworten sehr dankbar, nichts beschwichtigen bitte. Die Realität ist eben sch...wierig *räusper*
Danke sagt Yvonne
von Chief » 21.04.2011, 10:28
Hallo Yvonne,
auch wenn dich keine guten Nachrichten zu uns geführt haben, begrüße ich dich erst mal herzlich im Stoma-Forum.
Ich hatte seinerzeit ebenfalls einen Tumor sehr nahe am Schließmuskel (Analkarzinom) und mir wurde nach der vorherigen Radio- / Chemo-Therapie in einer großen OP das gesamte Rektum entfernt und ein Colostoma gelegt.
Ich kam am 10. Tag nach der OP aus dem KH raus und blieb dann noch rund 6-7 Wochen Daheim bis ich wieder voll ins Berufsleben eingestiegen bin.
Sollte bei Dir die gleiche OP anstehen, kannst Du grob mit einem Krankenhausaufenthalt von 12-14 Tagen rechnen (immer vorausgesetzt es kommt zu keinerlei Komplikationen).
Die ersten Wochen nach der OP sind kein Spaziergang aber man bekommt auch für die ersten Wochen Daheim noch Schmerztabletten mit denen es sich ertragen lässt.
Schönen Gruß und viel Glück wünsche ich Dir
Uli
von icke_aus_Berlin » 21.04.2011, 10:35
Ja, ich denke, mir steht genau das gleiche ins Haus.
12-14 Tage... oh je, meine armen Kinder. Es wird bei dem Eingriff ja doch eine große OP durchgeführt. Konntest du laufen? Werde ich den Haushalt einigermaßen auf die Reihe bekommen? Oh man, ich hab mehr Angst davor als damals vor der Radio-Chemotherapie.
Entschuldige, erst mal noch Danke für die Begrüßung und deine Antwort.
LG Yvonne
von Chief » 21.04.2011, 10:49
Also laufen (ging besser als sitzen) ging so halbwegs aber man ist nach so einer Geschichte doch schon etwas geschwächt und schlapp auf den Beinen.
Irgendwie wird es gehen und falls Du auf Hilfe von deiner Familie, Freunden, Eltern, Verwandten etc. zurückgreifen kannst, macht das die ganze Sache etwas einfacher.
Nach der OP wirst Du keine Bäume ausreissen können aber die wichtigsten Dinge im Haushalt dürften schon gehen wenn es denn unbedingt sein muss.
Evtl. kannst Du ja auch bei Bedarf über die Krankenkasse eine Haushaltshilfe o.ä. für die ersten Wochen danach bekommen.
Gruß
Uli
von Linie 22 » 21.04.2011, 10:55
Welcome Yvonne .... Du solltest eher den Krebs fürchten als alles Andere und sieh das Stoma als (D)ein Lebensretter!!!
Alles Gute nebst gedrückten Daumen, Silke (Linie 22)
von icke_aus_Berlin » 21.04.2011, 10:58
ja eine Haushaltshilfe wird es dann wohl werden. Naja das Leben geht weiter, irgendwie. Habe leider keine Freunde in der Umgebung, wir wohnen noch nicht lange hier.
Ich glaube, ich muss jetzt erst mal mit dem Kopf etwas ins Reine kommen. Ich bin 39, der vierte Tumor, Zöliakie, Depressionen... dazwischen noch viel viel anderes...man man man, da will mich aber jemand auf die Probe stellen.
Ich danke dir jedenfalls für deine Worte. Es liest sich, als wäre es nicht das Ende vom "schönen" Leben.
Gruß Yvonne
von sternchen » 21.04.2011, 11:02
Hallo icke aus Berlin!
Herzlich willkommen!! |
von icke_aus_Berlin » 21.04.2011, 11:13
Eigentlich hatte ich mich mit dem Thema schon vor vier Jahren mal auseinandergesetzt, als ich die Schmerzen während der Bestrahlung kaum noch ertragen konnte. Aber heute ist eben alles anders. Damals hatte ich viele Freunde um mich herum, jeder hat geholfen, mir die Kinder mit zum Kindergarten genommen und auch mal den Haushalt geschmissen.
Jetzt stehe ich hier ziemlich allein da. Habe auch nur eine Freundin, mit der ich per Telefon über alles reden kann. Ich habe deshalb gedacht, ich suche mir heute noch ein Forum, wo ich mich dann verstanden fühlen kann. Ich muss immer alles raus lassen, muss reden (schreiben), um nicht daran zu ersticken.
Wo alles stattfinden wird, weiß ich noch nicht. Wie gesagt, ich habe heute erfahren, dass es eine Neubildung des Tumors gibt. Einen weiteren Termin habe ich nächste Woche Donnerstag. Morgen Abend kommen meine Kinder vom Vater nach Hause und ich muss erst mal über Ostern noch schweigen. Mein Sohn wird nächsten Monat 7 Jahre alt und hat extreme Verlustängste. Er klammert sich schon jetzt ständig an mich und ich mache mir echt große Sorgen.
Sorry, falls ich nerven sollte
Gruß Yvonne
von tierfreund » 21.04.2011, 13:01
Hey icke_aus_Berlin,
Auch von mir ein
im Forum
icke_aus_Berlin hat geschrieben:Sorry, falls ich nerven sollte
von icke_aus_Berlin » 21.04.2011, 13:29
DANKE
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