Hi
ja richtig gelesen ich will ein Stoma.
Kurz zu meiner Person. Ich bin 37 und habe seit 19 Jahren MC. Bis vor 3 Jahren hatte ich alles mehr schlecht als recht mit Medikamenten in Griff. Dann die Op mit Entfernung von 3 stücken Darm und mehrfacher Übernähung der Blase ( Fisteln ). Dabei bekam ich ein Stoma für voraussichtlich 3 Monate, daraus wurden dann 7 Monate wegen etlicher Komplikationen.
Was für eine Zeit ich wollte zum Bäcker ich ging zum Bäcker, ich mußte tanken ich fuhr tanken. Klingt blöd aber nach 16 Jahren Eingeschränkung eine wahre Befreiung.
Dann also die Zurückverlegung und innerhalb kürzester Zeit begang wieder alles von vorne.
Jetzt will ich nicht mehr. Ich habe ununterbrochen Schmerzen, Durchfall und Blutungen (mal mehr mal weniger).
Laut Arzt mehr Kortison mehr Kortison. Das nehme ich jetzt seit 19 Jahren ( mit 7 monatiger Unterbrechung )und ich merke die Gelenke verschleißen und unterm Strich wirds nicht besser.
Jetzt hab ich mich entschloßen ich will ein ständiges Stoma. Dazu habe ich ein paar Fragen die mir vielleicht jemand beantworten kann.
Kann ich das bei meinem Artzt verlangen?
Ich arbeite in der Produktion (also relativ schwer) geht das noch?
Kann ich entlassen werden? oder muß mir der Arbeitgeber eine andere Stelle anbieten?
Über eine Antwort würde ich mich freuen.
Grüße Mario
p.s. weiter gehts immer:
von gabriele » 17.01.2007, 17:22
hallo mario
ja du kannst das verlangen von deinem arzt!
du hattest ja schon ein stoma dann weißt du ja das man damit nicht mehr so unbegrenzt gewichte rumlüpfen kann!!
gruß gabriele
von Rosinante » 17.01.2007, 17:40
Hallo Mario!
Ja, ich denke du kannst deinem Arzt schon schildern, um wieviel leichter dein Leben mit einem Stoma war und eine OP mehr oder weniger verlangen.
Bezüglich Arbeit: wahrscheinlich bist du jetzt weniger belastbar als mit Stoma. Ganz sorglos heben solltest du ja nach keiner größeren Bauchoperation. Du solltest auf jeden Fall deinen Grad der Behinderung feststellen lassen, auch in Hinblick auf deine Gelenkschäden.
Liebe Grüße
Sabine
von Monsti » 17.01.2007, 21:01
Hallo Mario,
natürlich kannst Du ein erneutes Stoma fordern. Du weißt ja schon, wie es ist. Bezüglich der Arbeit solltest Du eigentlich auch abschätzen können, was Du Dir mit Stoma noch zumuten kannst. Auf jeden Fall solltest Du einen Schwerbehindertenausweis beantragen (falls Du ihn noch nicht hast).
Liebe Grüße von
Angie
von chrispe » 17.01.2007, 22:58
Moin Mario,
so ähnlich gehts mir auch.Seit ich das Stoma habe hat sich meine lebensqualität auch um einiges verbessert. Ich arbeite im Handwerk , und kann diese Arbeit im Moment auch nicht ausführen. Nicht nur wegen des Stomas.
Nun werde ich ja ja auch in absehbarer zeit zurückverlegt und kann dann wieder in meinem Job, den ich sehr gerne mache wieder tätig werden.
Nun frage ich mich natürlich auch wie lange noch ? Kommt alles wieder ? Was soll ich sonst machen ? Umschulung ? auf was ? und danach ?
Fragen über Fragen, alles nicht ganz so einfach.
In diesem Sinne
Christian
von tina1301 » 17.01.2007, 23:27
Danke
Dein Bericht macht Mut
Auch ich habe letztes Jahr ein Stoma bekommen. Mit Aussicht auf Rückverlegung.
Aber ich will noch nicht. Und das hab ich auch meinem Arzt
gesagt. Eigentlich sollte nach 6 Monaten zurück verlegt werden. Jetzt sind es schon 12 Monate.
Aber wie du schon sagst, man lebt wieder
Die Lebensqualität ist um einiges gestiegen.
Ich will im Moment auch nichts an meiner Situation ändern.
Habe keine Schmerzen, keine Probleme mit dem Stoma. Warum jetzt eine Rückverlegung??????:confused::confused::confused:
LG Tina
von Waltraud Mayer » 17.01.2007, 23:47
Hallo Tina 1301! Kein Mensch kann Dich zwingen das Stoma rückverlegen zu lassen. Laß es solange es Dir gut geht Es ist Dein Körper und Du entscheidest, kein Arzt hilft Dir bei den Folgen wenn es Dir wieder schlechter geht....
LG Waltraud
von derTaucher » 18.01.2007, 00:32
ich kann das wirklich gut nachvollziehen. ich hab mein entlastungsstoma auch nicht mehr hergegeben. und als ich vor 4 jahren wegen einem abszess unter dem stoma operiert werden musste, da wollten alle ärzte und chirurgen gleich rückoperieren, weil die gelegenheit so günstig wäre.
ich hab mir auf der anderen bauchseite eine markierung gemacht und gesagt: wenn ihr mein stoma wegtun müsst da wo es jetzt ist, dann will ich es auf der anderen seite wieder haben. gesagt - getan.
lebensqualität heisst das zauberwort, und da geht nichts drüber.
wieweit du mit einem stoma schwer arbeiten kannst muss dein arzt entscheiden, eher nicht.
behindertenausweis wär auf jeden fall angesagt.
in diesem sinne lieber mario, mach was dir gut tut und womit du dein leben geniessen kannst.
lg
Rudolf
von chaosbarthi » 18.01.2007, 01:23
HI Mario,
ich musste den Leidensweg der MC-Patienten nicht beschreiten, habe mich aber auch für das Stoma und gegen eine Rückverlegung entschieden. Ja, auch ich denke, dass du dich frei für das Stoma entscheiden kannst. Unterstützung findest du im Zweifel bei deiner Krankenkasse, da deine jetztigen Behandlungskosten und die nachfolgend zu erwartenden bei deiner Medikamentierung nicht gering sein dürften.
Spreche mit deinem Arzt und lasse dich zur Stomaanlage ins KH überweisen. Ich denke nicht, dass das ein Problem sein wird (ausgenommen im Kopf deines Arztes, der sich den Mangel an Lebensqualität und das Leben mit Stoma für sich nicht vorstellen kann ). Notfalls wechsel deinen Arzt.
Ich wünsche dir von Herzen alles Gute!
LG chaosbarthi
von Melli » 18.01.2007, 06:06
Willkommen hier, Mario!
Ich habe seit 26 Jahren MC, seit 4 Jahren mein 2. Stoma, und weiß ganz genau, wie du dich fühlst. Das Gefühl, etwas zu tun, worüber andere nicht mal einen Gedanken verschwenden, kann nach sehr vielen Jahren echt gigantisch sein. Ich finde es nach 4 Jahren immernoch toll, spontan rausgehen zu können, normale Dinge tun zu können.
Die Ärzte gehen natürlich generell davon aus, dass man ein Stoma wieder loswerden möchte. Ebenso gehen sie ja auch davon aus, dass sie möglichst keines legen wollen. Das ist ja nicht falsch gedacht aus ihrer Sicht. Wenn ein Patient aber Wünsche äußerst, dann dürfte das für jeden mitdenkenden Arzt kein Problem sein. Wer die Vorteile seines Stomas so zu schätzen weiß, das andere noch gut in Erinnerung hat und nicht für lebenswert hält, der hat mit Stoma eh schon gewonnen. Es ist schön, wenn man sich selber entscheiden kann - das sollte man auch unbedingt tun
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