von hippoelke » 02.02.2010, 11:30
Hallo,
habe im Juli 2009 ein Ileo-Stoma nach zahlreichen Eierstockkrebs Operationen bekommen. Funktioniert nach einigen Anlaufschwierigkeiten und einer weiteren Nach-Op recht ordentlich.
Leider hat man mir in der OP nur 1,20 m Dünndarm gelassen und alles weitere entfernt. Leider geht die Nahrung und auch die Flüssigkeit sehr schnell durch, so dass mein Darm leider nicht viel aufnimmt. Grade die Flüssigkeit stellt mich und meine Ärzte hier vor ein riesen Problem. Meine Nieren scheiden auf Grund der mangelnden Versorgung kaum noch aus und ich habe mittlerweile schon PCNs bekommen, die leider auch ständig zusitzen. Nun habe ich schon 3 Beutel und soll noch täglich Infusionen bekommen…. Nicht so meine Traumvorstellung…
Wer hat ein ähnliches Problem und die Flüssigkeitsversorgung in den Griff bekommen?
Lieben Gruß
hippoelke
von tierfreund » 02.02.2010, 12:44
Hallo hippoelke,
Erst einmal
Herzlich Willkommen unter den Kängeruhs und auch Ex-Kängeruhs |
von Webkänguru » 02.02.2010, 20:57
Hallo hippoelke,
ich bin kein Arzt, aber um die Infusionen wirst du erst einmal nicht darum herum kommen. Wichtig ist, dass deine Nieren nicht zu stark geschädigt werden. Sonst hast du irgendwann noch ganz andere Probleme am Hals. Und vielleicht wirst du deine Urobeutel auch wieder los, sobald dein Flüssigkeitshaushalt wieder einigermaßen in Ordnung ist.
Hat schon jemand mit dir gesprochen, wie das mit den Infusionen ablaufen soll?
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von Monsti » 02.02.2010, 23:53
Servus hippoelke,
auch aus Tirol ein herzliches Willkommen!
Mir ging es in den ersten 2,5 Jahren nach der Stomaanlage ähnlich. Deshalb bekam ich Infusionen. Damals hatte ich einen Port-à-cath (= implantierter zentralvenöser Katheter), über den ich 10 Monate lang parenteral zusatzernährt wurde. Weitere zwei Jahre nahm ich hierüber täglich die nötige Flüssigkeit zu mir.
Inzwischen komme ich gut ohne alles klar, muss aber ungefähr 3 l trinken (bei körperlicher Anstregung oder an heißen Sommertagen auch mehr), damit der Flüssigkeitshaushalt stimmt.
Liebe Grüße
Angie
von hippoelke » 03.02.2010, 11:57
Danke für eure raschen Antworten.
Leider weiss ich noch nicht so recht wie das mit den Infusionen ablaufen wird. Muss, denke ich mal, heute oder morgen wieder ins Krankenhaus und da werden die mir das dann ja wohl mitteilen.
Die Idee mit den Flohsamen werde ich mal ausprobieren...Vielleicht klappt das ja. Trinken bringt bei mir leider nichts, trinke jetzt schon bis zu 4 Liter am Tag - hilft leider nicht.
Für weitere Anregungen bin ich sehr Dankbar.
Gruß
hippoelke
von Dodo86 » 03.02.2010, 15:22
Hallo Hippoelke,
ich habe momentan ein ähnliches Problem mit meinem neu angelegten Doppellauf (Ileostoma). Der Stuhl ist quasi wie Wasser und ich muss kaum noch pinkeln gehn, weil die getrunkene Flüssigkeit gar nicht aus dem Darm aufgenommen wird. Dazu habe ich im Forum mal nach Stuhleindickung gesucht und bin zu der interessanten Erkenntnis gekommen, dass es wohl einen Unterschied zwischen Eindickung mittels Flohsamenschalen o.Ä. und Loperamid/Immodium gibt. Beides dickt ein, aber auf unterschiedliche Weise. Kannst dir ja mal folgenden Thread dazu durchlesen.
http://www.stoma-forum.de/topic.php?id= ... hl&page=2&
(Keine Ahnung ob das Verlinken so funktioniert?? )
LG,
Dodo
von kängeruh » 03.02.2010, 21:09
Hallo Hippoelke
Kenne Dein Problem aus Erfahrung nur zu gut!!
Kann Dir nur berichten, seit ich Infusionen und Parenterale Ernährung bekomme sich nach fast 6 Monaten alles gut normalisiert hat.
Bis die richtige Zufuhr von Flüssigkeit und Ernährung abgestimmt waren vergingen bestimmt einige Wochen doch jetzt sind der Flüssigkeitshaushalt sowie alle Ausscheidungen im Normbereich.
Man ist zwar sehr eingeschränkt durch die ständigen Infusionen aber ich war über diese Entscheidung sehr zufrieden.
Der gute Effekt war bei dieser Sache, das ich von nur noch 45 Kg auf jetzt 59 Kg zugenommen habe.
Glaub mir, es hört sich immer schlimmer als es ist, Du kommst damit sicherlich wieder schneller auf die Beine.
Wünsche Dir gute Besserung
Gruß Hexe
von Rübe77 » 04.02.2010, 00:48
Hallo hippoelke,
zu Mukofalk oder ähnlichem kann ich dir nichts sagen, aber hast du es - vielleicht auch ergänzend zu solchen Präparaten - schon mal einfach regelmäßig mit Lebensmitteln versucht, die den Stuhl eindicken? Ich habe ein Ileo- und ein Urostoma, und scheide auch nicht alle Flüssigkeit über die Nieren aus. Was mir immer bei dünnem Stuhl sehr gut hilft, sind Bananen, die wirken Wunder! Dazu harntreibende Getränke zu sich nehmen, damit funktioniert es eigentlich ganz gut, Mineralwasser, Tee oder auch Bier. Ich weiß nicht ob ich dir damit helfen kann; bei mir ist die OP schon ewig her, und solche Flüssigkeitsschwierigkeiten hatte ich nie, aber vielleicht ist es ja trotzdem ein Tipp.
Ich wünsche dir alles Gute und dass du den Flüssigkeits-Trouble bald in den Griff bekommst!
Liebe Grüße,
Angelika
von hippoelke » 06.03.2010, 19:23
Hallo,
erst einmal danke für Eure raschen Antworten. Ich war mal wieder im Krankenhaus und bekomme jetzt auch NaCl eingeflöst. damit das mit den Nieren auch klappen kann.
Nun habe ich ein neues Problem: Durch den Kurzdarm (nur noch 1,20 m Dünndarm)nehme ich keine Vitamine, keine Spürenelemente, kein Calzium,kein Magnesium mehr auf. Kennt das jemand? Hatte schon schlaganfallähnliche Symthome, die auch nicht mehr ganz zurück gehen sollen. Ich habe starke Probleme mit der Sprache und auch noch mit der Feinmotorik...
Besten Dank im Voraus,
elke
von Monsti » 06.03.2010, 19:54
Hallo Elke,
dass Du von all dem überhaupt nichts mehr aufnimmst, kann eigentlich kaum sein, denn die Hauptverdauungsarbeit absolvieren die Mundhöhle, der Magen sowie der Dünndarm im obersten Bereich (Zwölffingerdarm) plus Leber und Galle.
Stellt ein Gastroenterologe gravierende Mängel fest, wird i.d.R. parenteral ernährt. Das hatte ich oben schon mal angedeutet - auch die Notwendigkeit eines Port à cath. Unter ca. 50-60 cm Restdünndarm ist diese Art der Ernährung für immer zwingend erforderlich. Damit erhält der Körper zwar alles, was er braucht, doch ruiniert man auf die Dauer die Leber. Bei längerem Restdünndarm wird man immer bestrebt sein, die enterale Ernährung (über den Magen-Darm-Trakt bzw. normale Ernährung) so zu optimieren, dass man mit möglichst wenig parenteraler Zusatzernährung auskommt.
Informieren kannst Du Dich u.a. hier:
http://www.kurzdarmsyndrom-und-ernaehru ... ndrom.html
und hier:
http://www.ake-nutrition.at/uploads/med ... 735_04.pdf
Liebe Grüße
Angie
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