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Innere Unruhe – Seite 1

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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11 Beiträge • Seite 1 von 21, 2

Innere Unruhe

Beitrag von syfi » 17.07.2008, 15:40

hallöchen,

wenn ich eure krankheiten sehe, dann dürfte es mir eigentlich garnicht schlecht gehen. nein....ich denke ich bin "fast" gesund. bis auf das stoma halt.

aber trotzdem.....

die versorgung klappt nun bestens, ich weiß was ich essen kann und wann ich essen sollte, wenn was anliegt. bin körperlich eigentlich wieder fit....

und trotzdem....

irgendwie habe ich so eine innere unruhe. ich weiß nix mit mir anzustellen, ich langweile mich, kriege anfälle von heulerei. zur zeit arbeite ich ja nicht, bin im jan. gekündigt worden und durch das stoma kann ich mich momentan nicht bewerben, denn 1. darf ich ja nicht so doll heben (also erstmal nicht zurück in den job einzelhandel) und zweitens steht ja wohl bald (8 wochen) die nächste op an, wo ich nicht weiß, wie lange der heilungsprozess dauert. das kann man auch keinem neuen arbeitgeber zumuten.
meine kids haben ferien, das heißt hier geht alles ruhiger zu....zu ruhig. an sport traue ich mich noch nicht so ran, mit sex ist das genauso.

ich habe halt das gefühl....ich bin krank und dabei bin ich es doch nicht. meine freunde sagen auch, das lächeln ist verschwunden. ich weiß nicht ob ihr das kennt (obwohl ja bei den meisten von euch wirklich eine krankheit vorliegt), es ist manchmal echt zum verzweifeln:heul:

lg syfi

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syfi

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Innere Unruhe

Beitrag von Krümel » 17.07.2008, 16:45

Hallo syfi,

die Medaille besteht eben aus zwei Seiten. Die eine hast Du ja schon ganz gut im Griff, die Körperliche. Nun wird es Zeit die Sache auch seelisch zu verarbeiten.
Der Ansatz ist doch schon da. Dir ist bewusst das Du eigentlich noch gut dran bist ;)
Bei Dir ist viel zusammen gekommen.:troest: Krankheit und Arbeit.
Ist doch richtig wie Du denkst, erst einmal wieder fit werden und dann eine neue Arbeit suchen.
Du wirst schnell genug wieder in der Tretmühle sein, somit solltest Du eigentlich diese Auszeit genießen.
Jetzt kannst Du mal mit den Kindern zusammen etwas unternehmen!
Jetzt musst Du nur wieder langsam den Mut fassen und vorsichtig mit Sport ( in jeder Lage;) ) zu beginnen.

Ich denke wir alle hatten erst einmal Bammel davor... aber Du kannst es hier doch oft lesen : es klappt sehr gut ;)
Nimm Dir Zeit heraus zu finden was Dir jetzt Angst macht.
Und fange an Dich wieder so zu mögen wie Du jetzt nun einmal bist. Nur weil sich außen etwas verändert hast bist Du immer noch die selbe Person die Deine Freunde mögen.

Liebe Grüße
Almuth

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Krümel

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Innere Unruhe

Beitrag von tierfreund » 17.07.2008, 18:56

Hallo Krümel,

das hast jetzt schön gesagt...........

@ syfi,

kann mich den Worten Almuth´s nur anschließen....
Nimm dir alle Zeit,die du brauchst um dich wieder neu zu finden.

LG Tanja

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tierfreund

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Innere Unruhe

Beitrag von Frau Lachmann » 17.07.2008, 19:44

Hallo syfi,

ich bin auch seit einem 1/2 Kahr von innerer Unruhe geplagt; manchmal streikt die Seele, wenn man einfach zu viel aushalten mußte. Vielleicht hilft Dir ja auch eine Psychotherapie, um das alles zu verarbeiten?

Und bitte nicht die Tränen unterdrücken, ich mußte selber erstmal lernen, wieder richtig zu heulen, das tut auch mal gut.

Alles Liebe und versuceh, die zeit mit Deinen Kindern zu genießen!

Lachi

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Frau Lachmann

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Innere Unruhe

Beitrag von Annika82 » 18.07.2008, 22:08

hallo syfi,

ich versteh dich gut.. manchmal habe ich auch solche momente.
du darfst aber auf keinen fall den kopf hängen lassen...
auch wenns manchmal echt schwer ist.
eine zeit lang habe ich mich auch nicht wieder erkannt... aber man findet sich wieder.es braucht halt alles zeit..

an den sport habe ich mich auch noch nicht richtig rangetraut... außer fahrrad fahren...
wie kommt denn dein partner mit dem stoma klar??

also,kopf hoch

lg
annika

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Annika82

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Innere Unruhe

Beitrag von syfi » 19.07.2008, 16:13

hallo,
da scheine ich ja nicht alleine mit dem problem dazustehen.
momentan geht es auch wieder. genieße gerade die ruhige zeit, da meine kids nicht zuhause sind.

mit meinem freundinnen will ich nächste woche mit nording walking anfangen. da alle noch anfänger sind, wird es für mich wohl auch nicht so schlimm sein.

bereite mich auch seelisch schon auf den nächsten besuch im kh vor (anfang august) wo hoffentlich alles für die rv in die wege geleitet wird. habe auch mit meiner stomatherapeutin gesprochen(sie war 10 jahre lang krankenschwester in der chirogischen abteilung). sie meinte, rv fanden bis zu 100 mal im jahr statt. und bei einem doppelläufigen stoma ohne begleiterkrankungen, dürfte das kein problem sein, schnell wieder fit zu werden. so kennt sie das jedesfalls.

das nimmt mir auch wieder angstgefühle!!!!

lg syfi

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syfi

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Innere Unruhe

Beitrag von Meta » 19.07.2008, 19:05

hallo syfi,
dann drücke ich dir für nächste Woche die Daumen,dass ihr gutes Walkingwetter habt!!! ;)
Sport hilft die körpereigenen "Glückshormone" zu produzieren
und ist ein gutes Mittel um die Psyche positiv zu unterstützen!!

Liebe Grüße,
Marion :winke:

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Meta

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Innere Unruhe

Beitrag von ChrisMe » 31.07.2008, 00:29

Hallo Ihr Lieben,
ja diese innere Unruhe kenn ich auch..
Mancham bricht es einfach über mich herein.
ich habe seit 3,5 Wochen mein Ileumstoma.
Meine Grunderkrankung ist Morbus Crohn und durch die Stoma-Anlage hat sich einiges für mich verbessert.
Noch ist das mit der Versorgung nicht so optimal aber ich bin ja noch ein "Beutel"-Frischling und wenn sich das alles eingespielt hat, dann sieht das sicherlich auch anders aus.

Mit Sport möchte ich auch bald wieder anfangen.
Nordic Walking ist dafür perfekt hab ich mir sagen lassen. Noch trau ich mich nicht so recht, aber ich denke das ich im September damit anfangen kann.
Schwimmen würde ich liebend gerne, weil grad bei der Hitze das sicherlich eine Erleichterung für mich sein wird, aber ich trau mich auch auch noch nicht weil ich Angst hab, dass mein Beute aufgeht oder so.

Die innere Unruhe, die mich immer wieder überkommt macht mir auch zu schaffen.
Zum einen fühle ich mich unnütz, weil ich nix machen kann und zum anderen hab ich schrecklich Hummeln im Hintern, das war schon früher so.

Ich versuche mir jeden Tag "Aufgaben" zu stellen, die ich dann bewältigen muss.
Manchmal ist es eben nur etwas einkaufen, mit meinen Nichten basteln, Behördenkram usw.
Alles nur um irgendwie eine Aufgabe zu haben.
Aber oft hab ich dann meinen sog. "Moralischen", da könnte ich nur heulen, ich bin unzufrieden mit mir und frag mich, warum ich das alles durchmachen muss, warum ICH???
so hangel ich mich von Tag zu Tag...
Aber ich bin froh, dass ich meine Familie habe, die mir immer wieder das Gefühl gibt, dass ich da nicht alleine bin und mich auch mal fallen lassen kann.

Das hilft mir sehr, diese innere Unruhe zu "ertragen" und wenn alle Stricke reißen, dann gönn ich mir was gutes... geh ins Musical, ins Kino usw.
Irgendwie findet sich da etwas, was einen aus dem Loch holt.

Geht es euch auch so???

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ChrisMe

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Innere Unruhe

Beitrag von Jutta B » 31.07.2008, 05:51

Hallo Syfi,

erst mal eine Runde :troest: :troest: :troest: :troest:

Bitte vergleiche unsere Erkrankungen nicht mit deiner Situation, das macht die Sache noch ein wenig schwieriger für dich. Jeder von uns hat eine Grenze, jeder ist ein Individuum und erträgt Dinge anders.

Ich kenne dieses Unruhegefühl nur zu gut, auch nach Jahren kann ich es nicht immer ablegen. In dir kribbelt es, du willst etwas unternehmen (dies nur jetzt nicht geht), tun, und bist doch wie an den Stuhl gebunden. Es macht dich zornig und traurig zugleich, weil die Dinge nicht so "laufen" wie du es erwartet hast. Das mußt du dir erst einmal verinnerlichen, verarbeiten und mit fertig werden. Dass da Herr Trübsal und Frau IchWillDoch Einzug halten ist nur zu verständlich.

Du kannst hier mehrere Wege dagegen angehen, sie müssen aber deinem Naturell entsprechen, damit sie auch erfolgreich sind. Manche holen sich kurzfristig durch leichte Antidepris Hilfe, manche brauchen eine solide psychologische Gesprächstherapie, andere suchen sich für sie die beste Methode um sich abzulenken. Mir half an schlimmen Tagen, am Abend schriftlich mit 4-5 Dingen Revue passieren zu lassen, aber nur über die Dinge, die mich schmunzeln ließen, die mich lachen und freuen ließen.


LG
Jutta B

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Jutta B

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Innere Unruhe

Beitrag von syfi » 31.07.2008, 12:50

hallöchen,

danke für eure anteilnahme :kiss:

letzte woche das nording-walking tat mir gut :) meine mädels haben mich doch tatsächlich zwei stunden durch die gegend gescheucht (natürlich immer wieder gefragt ob es mir gut geht und ich noch kann) es tat richtig gut :) fühlte mich kaputt aber gut danach.

die innere unruhe....langsam läßt sie nach, aber dafür kommt panik auf. nächste woche will ich ins krankenhaus op-termin für die rv vereinbaren, mir graut es vor allem was da wieder auf mich zu kommt.

momentan genieße ich aber noch das schöne wetter "schwitz"

lg sylvie

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syfi

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