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Kann das Stoma nicht selber versorgen.... – Seite 5

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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127 Beiträge • Seite 5 von 131, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 ... 13

Kann das Stoma nicht selber versorgen....

Beitrag von Biggi0001 » 03.02.2013, 15:49

Also meine Gedanken oftmals: Wenn es Dir passiert, dass sich die Platte löst und die KAcke herausquillt, wenn Du es schon "von weitem" riechts, dass da was nicht stimmt oder Du Dich evtl. gleich in einer peinlichen Situation befinden könntest ............. dann sag Dir vorher für solche Fälle "Ich schmeisse mich auf den Boden und schreie bis der Arzt kommt !!" Und dann tu das auch. Die Leute an der Aldi-Kasse werden es nicht verstehen, macht nix. Die haben ja auch keinen Beutel am Bauch. Bei denen ist jedes zweite Wort im Satz "SChei ..." aber sie haben sie selber noch nicht mal wirklich in der Hand gehabt - eigene, nicht die beim Windelwechseln ihrer Kinder resp. Enkel.



Ich persönlich hoffe, daß die Beschreibung "ich schmeiß mich auf den Boden und schreie bis der Arzt kommt" wirklich nur symbolisch gemeint war.

Ich sag's mal so: Ich habe jedes Verständnis - bin auch selbst schon mehrfach in dieser Situation gewesen, mit und davor ohne Beutel - aber bei Deiner Reaktion würd ich auch schleunigst das Feld räumen und hoffen, daß niemand weiß dass ich mit Dir dort war.

Ich sag Dir, wie es dann läuft: Man drückt die Hand aufs Stoma um noch zu retten, was zu retten ist, fragt die Kassiererin völlig unspektakulär nach dem WC und rennt dorthin. Der Situation ist einzig geschuldet, dass der Einkaufswagen samt Inhalt schlimmstenfalls auf dem Band bleiben muss ... der Rest kriegt kaum was mit und wenn, dann reicht die kurze Auskunft, ebenso für die Kassiererin: "Ich bin inkontinent", denn mit "ich hab ein STOMA" können die wenigsten etwas anfangen, dann allenfalls noch "ich hab nen künstlichen Darmausgang und der ist grad undicht" ( wobei es mir ohne diesen öfter passiert ist als mit ).

Ich bin mit der Inkontinenzmasche immer gut gefahren, da wissen die Leute wenigstens, um was es geht und ich muss nicht noch stundenlang erklären.

Bei deinem ( gedachten ) Verhalten steht mit aller Sicherheit schneller als der Gang zum Klo der Rettungswagen vor der Tür - um dich in die Psyichatrische zu bringen, wo es dann ja auch wenigstens Toiletten gibt.

Gott sei Dank musste ich eine solche Situation nie erleben, habe mich aber intensiv mal in eine solche versetzt und es auch jedem gesagt, wie ich mich verhalten würde.

Die meisten grinsten dämlich und nahmen Abstand. Du konntest fühlen, was die denken. Igitt, ein Glück, das ich damit nichts zu tun habe, nicht mein Ding. Die Alte spinnt ja. Selbst solchen habe ich es nicht gewünscht, mal ein Betroffener zu sein.


Den letzten Absatz kann ich nur zu gut verstehen, ich denke - auch als Betroffene - genauso, das kannste mal glauben.

Gruß, Biggi

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Biggi0001

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Kann das Stoma nicht selber versorgen....

Beitrag von Eveline » 03.02.2013, 16:04

Ich bin nur einfach froh und glücklich, dass ich das alles hinter mir habe. Auch die Diskussionen.

Tschüss und noch einen schönen Sonntag für alle ...

Eveline

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Eveline

Mitglied

Kann das Stoma nicht selber versorgen....

Beitrag von temperence » 03.02.2013, 16:25

Eveline hat geschrieben:... oh und Entschuldigung,

ich dachte, ich wäre in einem Forum, wo man alles sagen darf, und denken ..



Eveline





:) Genau das haben wir auch nur getan - einfache Physik, jede Reaktion erzeugt eine Gegenreaktion... Klick-klack.

Ich akzeptiere eigentlich jedes Empfinden, hab oft mit Verzweifelten gesprochen/geschrieben, versuche auch, zu helfen, einfach auch, um aus der bereits erwähnten Tabuecke mit herauszuführen. Ich hab zwar nicht mehr alle Körperteile, aber bin ein normaler (oooookay, jetzt lachen die, die mich kennen....) Mensch; klar, der Mut der Verzweiflung ist in viele Situationen (nicht nur) für Stomaträger und CeDler Tango, ich hab auch schon tränenüberströmt aber lachend im Bad gesessen, weil alles schief gegangen ist, shit happenz, und Lachen tut gut!

Ich persönlich finde, mit ein wenig Schiet auf dem Bauch, lernt man a) über sich zu lachen und b) was wirklich wichtig ist im Leben...

Und ich hätte das auch gern anders gelernt, aber das war halt nicht vorgesehen im Plan des Universums :)

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temperence

Mitglied

Kann das Stoma nicht selber versorgen....

Beitrag von Hanna70 » 03.02.2013, 17:00

Hallo Eveline,

natürlich darfst Du auch hier offen über alles reden! Und wenns mal Gegenwind gibt, veranlasst der vielleicht auch, über die eigene Situation nochmals nachzudenken. Dafür sind Diskussionen ja da!

Hallo Alle,

ich schließe einmal bei temperence an. Die meisten von Euch haben jahrelang mit einer CED mehr schlecht als recht gelebt. Da ist das Stoma ganz bestimmt eine große Verbesserung der Lebensqualität.

Für andere, die wie ich aus heiterem Himmel zu einem Stoma gekommen sind, ist das zunächst ein riesiger Absturz ins Ungewisse. Angst und (ja auch!) Ekel sind erst einmal das alles beherrschende Thema.

Dass Stomaträger ganz besonderen Wert auf Körperhygiene legen, ist vollkommen logisch. Horrorgeschichten von "Normalos" in Bezug auf Körperhygiene weiß wohl jeder zu berichten, der im medizinischen Bereich tätig ist! :je:

Als ich ins Forum kam, hatte ich von den vielen CEDlern gelesen und war auch dankbar für 66 Jahre ohne Stoma und habe es dann eben irgendwie angenommen. Ein wirklicher "Freund" wird es aber für mich nie werden!

Im Gegenteil, je älter ich werde, desto mehr Angst bekomme ich. Es ist eben doch ein Unterschied, ob ich zur Toilette gehe, mir den Hintern abwische, die Hände wasche und gut ist, oder ob ich meine Versorgung am Bauch platzieren muss. Denn inzwischen kommen so allerlei altersbedingte Zipperlein, die das alles etwas schwieriger machen als nur den Po abzuwischen - die Augen werden schlechter, die Hände sind nicht mehr sooo geschickt, man ist nicht mehr soooo schnell, wenn das angebracht wäre und und und... Und der Bauch verändert sich immer schneller, was die Versorgung auch schwieriger macht.

Jedes Kilo Gewicht, das ich verliere, bringt neue Falten am Bauch oder lässt die bereits vorhandenen noch weiter überlappen. Gegen den Gewichtsverlust kann ich nichts tun, nur hoffen, dass ich die Versorgung auch weiterhin hinbekomme und den Rest meiner Zeit auch "mit Anstand" über die Runden kriege.

Ja, ich lebe HEUTE! Und die Jüngeren von Euch werden das noch überzeugter betonen. Aber die Angst vor dem, was mal sein könnte, kann ich nicht ausblenden.

Zusammenfassend: Ich verstehe JEDEN, der ein Problem mit seinem Stoma hat und ich verstehe auch JEDEN, der sein Stoma liebt. Sich in die jeweilige Situation des Betroffenen hineinzuversetzen, ist das "Geheimnis" für Verständnis.

Verständnis fehlt mir nur, wenn sich jemand hängenlässt und sich nicht mit der Situation arrangieren WILL! :schlecht:

Liebe Grüße
Rosi

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Hanna70

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Kann das Stoma nicht selber versorgen....

Beitrag von tigerente » 03.02.2013, 17:14

Liebe Rosi, dein Betrag ist super :gut: :gut: :gut: :gut:
ich verstehe dich sehr gut . Ich habe seid nunmehr 56 Jahren eine Freundin und die wird immer mal wieder gefragt ob sie was richt . D :winke: :winke: :winke: a weiss ich sie versteht mich ansonsten habe ich mich gut abgefunden trotz Pannen GLG Elke :roseSchenken:

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tigerente

Mitglied

Kann das Stoma nicht selber versorgen....

Beitrag von Häslein » 03.02.2013, 17:21

Hallo Eveline,

nur sehr wenige Leute wissen, dass ich überhaupt ein Stoma habe; man sieht es nicht, man riecht es nicht...

Das Stoma habe ich schon einige Jahre, jetzt 14, ( ich muss immer wieder überlegen, wie lange jetzt genau ) und mit Stoma habe ich meinen jetzigen Mann kennengelernt und vor ihm habe ich trotz Stoma nicht abstinent gelebt. Da waren auch mal sehr kurze Beziehungen von 1 Nacht dabei - wenn Du verstehst. Kein Dreibein hat das Stoma dabei bemerkt - das geht auch! :D ...und nein, nicht ich wurde am nächsten Morgen sitzen gelassen, sondern ich bin gegangen.

Was hast Du denn für Reaktionen aus Deinem Umfeld erwarte, als Du Dein Verhalten bei etwaigen Pannen erklärt hast? Würde mir jemand derartige Sprüche halten, würde ich nicht nur so fragend dreinschauen, sondern es vielmehr würde ich fragen, ob noch alle Latten am Zaun vorhanden sind.

Was das? Warum hast Du überhaupt derartige Erklärungen bei Deinen Mitmenschen abgegeben? Wtf?

Die Mehrheit der Stomaträger kommt sehr gut mit dem Stoma zurecht. Es gibt nur wenige Ausnahmen, bei denen es aufgrund einer Faktoren zu häufigeren Pannen kommt.

Du möchtest gerne offene Worte, fein, ich auch.

Dein Beitrag hat mich an ein verwöhntes, trotziges, kleines Mädchen erinnert, nicht an eine erwachsene Frau.

LG, Häslein

Edit: Tippfehler

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Häslein

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Kann das Stoma nicht selber versorgen....

Beitrag von doro » 03.02.2013, 18:59

Nun gut, dann wollen wir einmal mehr, - Freie Meinung- leben. :gut:
Es schreit niemand " Hipp,hipp, hurra " wenn er, egal ob mit Vorbereitung oder Ohne,ein Stoma bekommt.
Vernünftiger Weise findet man sich, über kurz oder lang, ( eher über Lang, mit seinem Stoma ab.Für einige ist ein Stoma sogar eine Qualitätsverbesserung des Lebens .
Jeder Stomaträger hat seine eigene Geschichte, daher auch nicht vergleichbar und jeder hat seine eigene Angst vor dem Super-Gau, :kloUebel: Mein Erster war im KaDeWe,Berlin und es sollten noch einige folgen.
Noch bin ich von Haus aus reaktionsschnell und kann recht schnell eine Notlösung finden .Wie Hanna sehr richtig schrieb, das Alter fordert Tribut !!Daher wird das "Schnelle" der Reaktion auch dünner. ;)

Ich habe auch Nachts auf dem Klo gesessen und vor Verzweiflung und Müdigkeit geheult.
Aber ich habe mich NIE, wirklich nie zum Kotzen gefunden bzw mich vor mir selber geekelt.
Wäre ich ein ungepflegtes, ungewaschenes Wesen - auf Platt heißt es Puttfarken auf Hochdeutsch Dreckschwein, dann müsste ich mich wohl zum Kotzen finden :schlecht:
So kann ich mich aber der Mehrheit der Stoma Träger anschließen,und nie das im Posting von Eveline Gefühl der Selbstverachtung, empfinden.
Im Gegenteil ich fühle mich, seitdem ich ein Stoma habe
noch einen Tick selbstbewusster als zu No-Stoma Zeiten,
denn Stoma Träger sind tough ( Taffe) Menschen.

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doro

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Kann das Stoma nicht selber versorgen....

Beitrag von Skyfire » 03.02.2013, 19:12

Eveline hat geschrieben:
Skyfire, schön für Dich, das Du noch lachen kannst? Ehrlich lachen oder lese ich in Deinen Beiträgen fast schon so was wie hilflose Verzweifelung ?? Dieser Beitrag geht insbesondere an Dich - ich habe meine Situation nur dargestellt, und im übrigen viele Bestätigungen von Vor- und Nachbetroffenen lesen dürfen ..

Gruß an Deinen "Beutel"

vom Stinktier

Eveline





Hi Evelinchen,

tschö mit Ö .. ich lache herzlichst und lache über mich selber, habe eine Lebensqualität gewonnen durchs Stoma, da träumst du nur von. Mir isses wurscht wenn ich unterlaufe vorn am Bauch (ich ärgere mich lediglich höchstens darüber wenn ich dann keine Wechselklamotten dabei habe und nachhause gehen müsste, ansonsten, Scheiß der Hund drauf ob ich unterlaufe, ich hab mir zu oft in die Hosen gemacht und wurde begafft von Mitmenschen, diese Scham möchte ich nie mehr erleben müssen, da ist ein Bauch mit einem Stomabauch, das ganz klitzekleine Übel an meiner Erkrankung!!! Glaub mir das mal!!!)

Muss ich mich als Stomaträger denn nun in die Hintere Ecke verkriechen und meine Mitmenschen möglichst nicht mehr ansprechen, nur weil ich ein Stoma habe?

Wer die falsche Einstellung im Leben hat, das hat sich gerade mal wieder bewiesen in meinen Augen.. und hier . hier kommt ein Schadenfreudiges Lächeln :zungeZeigen2: .. ach und noch was, ich muss nicht getröstet werden als Stomaträger, ich hab mein Leben voll und ganz in der Hand, und ich lebe SAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUU gut (mit minimalen Einschränkungen Gesundheitsbedingt und noch OP-Genesungsbedingt!!!!

Edit: Mein Rechner hat mal wieder nen Satz verschluckt!!! :aha:

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Skyfire

gesperrtes Mitglied

Kann das Stoma nicht selber versorgen....

Beitrag von jettchen » 03.02.2013, 19:41

Hallo an alle Kontrahenten,
ich stimme Hanna voll zu: es ist wohl ein Unterschied, weshalb man zu einem Stoma (oder Zwei) gekommen ist. Deshalb muß ich aber doch nicht über jeden, der nicht "ganz so begeistert" ist herfallen. Ich akzeptiere meine zwei Stomata, aber lieben werde ich sie wohl nicht. Wenn jemand sich ekelt, kann er doch zunächst auch nichts dafür, man muß halt zulernen. Wenn dann die Möglichkeit der Rückverlegung besteht, muß man versuchen die Zeit so gut wie möglich hinzukriegen, also ich kann Eveline z.T. sehr gut verstehen.
Viele Grüße Jettchen :winke:

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jettchen

Mitglied

Kann das Stoma nicht selber versorgen....

Beitrag von Skyfire » 03.02.2013, 19:49

Jettchen,

sie ist doch rückverlegt, also braucht se sich ja endlich nicht mehr zu ekeln vor Menchen mit einem Stoma ..

So isses doch dann auch gut.

Man soll dann aber auch die Leute akzeptieren die mit ihrem Stoma im Einklang leben!!! JAAAAAAAAAAA, die gibts Tatsächlich!!!! Würde man mich vor die Wahl stellen, Frau ... sie haben die Möglichkeit ihr Stoma zurückverlegen zu lassen, aber ihre Krankheit wäre nur halb so aktiv wie vor der Stomazeit, selbst dann, würde ich auf MEIN Stoma nicht verzichten wollen!!!

Ich kann aber auch wie gesagt, Rosi´s anliegen verstehen. Ich hab eben noch gesagt, ich hab ein wenig Angst vor dem Alter, wenn die Augen nimmer so sind, wenn noch n paar Falten mehr an meiner Plauze kommen, oder sogar die Finger zittriger werden und ich nicht mehr so schnell hantieren kann aufgrund der Fingerfertigkeit. Aber da gibts dann sicherlich schon andere Lösungen bis es soweit ist.

Vermiese ich mir doch nun nicht mein Leben durch negative Gedanken. Dat kommt dann in n paar Jährchen. So gefühlte 35 Jahre noch :)

Jettchen, das ist kein Angreifen, das ist Meinungsaustausch. Ich sehe hier keinen Angriff oder ein Herfallen!!

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Skyfire

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