von WOODY » 30.10.2013, 18:47
Holymoly ihr lieben!
Es ist soweit; ich bekomme am 8.11 ein Kolonstoma, aber mein
Schließmuskel soll erhalten bleiben, damit es die Möglichkeit
gibt, das ganze zurück zu verlegen. Denn mein MC gibt keine
Ruhe und mein gesammter Enddarm bis zum Sigma ist hochgradig
entzündet ( Berührungsblutungen ) und das nach allen
Medikamenten und Imunsupressiven. Nun wird bei der
Veranlagung die entzündeten Bereiche gleich mit
entfernt. Dies alles steht mir sehr schlimm bevor,
auch wenn ich weiss, das man als "Kolonstomist" noch
als König unter den Stomaträgern bezeichnet werden
kann. Kann mir einer von euch "alten Hasen" sagen,
wie leicht oder schwer es ist, ein Kolonstoma zu
versorgen? Und, wie oft wohl täglich, wenn sich alles
eingespielt hat?
Danke schon einmal: WOODY
von Häslein » 30.10.2013, 20:20
Hallo Woody,
wie oft und wie lange hast Du die Entzündung im Rektum und im Sigma mit Mesalazin - Klysmen und Cortison - Klysmen behandelt?
Wurde eine TSO Therapie absolviert?
Wurde eine antibiotische Therapie mit Metronidazol durchgeführt und hast Du dabei konsequent auf Zucker verzichtet?
Es ist davor zu warnen, in eine floride Entzündung bei Crohn zu operieren, wenn keine akute Dringlichkeit besteht. Die sehe ich persönlich in Deinen Beschreibungen nicht.
Akute Situationen, die eine Sigmaresektion und Rektumkürzung bedingen, wären z. B.
Narbige Stenosen, aber nie (!!!) entzündliche Stenosen
Tumorbildung
Vorstufen einer bösartigen Neubildung
Darmverschluss
Nicht stillbare Blutung
Toxisches Megacolon
Divertikelentzündung, nicht konservativ behandelbar
Wie siehst Du das?
von Bag-Owner » 30.10.2013, 20:28
Hallo Woody ,
ich wusste gar nicht, dass ich ein "royales" Stoma hab . Aber Scherz beiseite...
zu versorgen ist ein Colostoma in der Tat noch am Besten von allen 3 Arten. Soll aber nicht heißen, dass es keine Probleme geben kann.
Idealerweise - bei einem gut zu versorgenden Colostoma - brauchst du einmal am Tag einen geschlossenen Beutel zu wechseln. Wenns dumm läuft kann es sich aber - nach der oben offenen Wechselfrequenz-Skala - gehörig steigern.
Insgesamt brauche ich, wenns schnell gehen soll, maximal 2 Minute zum Wechseln.
Da du von der MC-Fraktion kommst und mit Sicherheit genügend Leidenszeit hinter dir hast, kommt für dich ein Colostoma fast wie eine Erlösung vor (Ausnahmen bestätigen die Regel) und wirst dein Stoma bestimmt schnell annehmen. Wenn bei dir eine OP nach "Hartmann" gemacht werden soll, darfst du dich nicht wundern, wenn du trotz endständigem Stoma nach einer gewissen Zeit wieder Stuhlgang verspürst - es sammelt sich dabei nur Epithelgewebe im stillgelegten Darmabschnitt und will als Schleim ca. alle 1-3 Tage über den After nach draußen. Also alles im grünen Bereich!
Gruß
Bag-Owner
von WOODY » 30.10.2013, 21:25
Hallo Häslein!
Nun, Cortison darf ich zur Behandlung garnicht nehmen,
da ich ein Glaukom ( erhöter Augeninnendruck der Augen
beidseits) habe, wobei es bei dem linken Auge keine Rolle
mehr spielt, da dies eh im Jahr 2007 erblindet ist. Das
Kortison erhöt also bei mit den Druck und könnte zur
völligen
erblindung führen. Mesalazin und Clysmen habe ich allerdings
ohne Zuckerverzicht lange, in großen Mengen genommen,
wahren aber schon kurz nach dem absetzten völlig
wirkungslos, will heissen, die blutungen wahren sofort
wieder da. Was ist eine TSO Therapie?
von Marie67 » 30.10.2013, 22:37
Hallo WOODY,
ich hatte ein halbes Jahr lang ein Colostoma, welches sich sehr gut versorgen lies.
Nach anfänglicher Scheu bin ich immer ohne Beutel duschen gegangen und habe danach einen neuen Beutel "drann gemacht".
Das empfand ich als sehr viel angenehmer als das Stoma mit Kompressen zu säubern.
Das sanfte Abduschen hat gut getan.
Gewechselt habe ich meist 2 mal täglich. Allerdings hätte meist einmal auch gereicht... die weibliche Eitelkeit
Wenn Du noch mehr fragen hast, her damit ( bin allerdings kein "Profi", da nur Kurzzeit Känguru, habe aber durchaus positive Erfahrungen gemacht).
Liebe Grüße
Marie
von TiBoe » 31.10.2013, 09:06
Hallo Woody,
ich bin hier im Forum selbst noch ein Frischling, habe aber seit 2009 ein Colostoma, mit dem ich sehr gut zurecht komme.
In einer Woche findet Deine Op statt, hast Du Dein Krankenhaus kontaktiert, mit welchem Versorger es zusammen
arbeitet? Ansonsten gibt es ja mehrere Anbieter, wo Du Dich
vorher informieren kannst. Wichtig ist, daß Du die richtige
Versorgung für Dich findest und auch keine Scheu hast den Anbieter zu wechseln, falls Du mit der angebotenen Versorgung nicht klar kommen solltest.
Dir wird im Krankenhaus eine Stomaschwester ( ich hatte einen Stomabruder )zur Seite gestellt, frag der Löcher in den Bauch, wenn Du unsicher mit irgendetwas bist. Die Verdauung reguliert sich relativ schnell, wobei ich natürlich nicht einschätzen kann, wie das bei MC ist. Den Dusch-Tip kann ich nur bejahen, aber mit dem kleinen Zusatz, daß ich nach dem Duschen immer eine Zeit lang Frischluft an mein Stoma lasse. Die anfängliche Unsicherheit
beim Beutelwechseln wird sich schnell geben, laß Dir Zeit dabei, es pendelt sich dann ein und wird zur Routine.
Tine
von WOODY » 01.11.2013, 14:21
Holymoly1 Ja, Danke für eure Ratschläge. Bereite heute
schon einiges vor für die Op und so. Papiere für die Klinik sind ausgefüllt, noch schnell den Antrag heute morgen bei der Krankenkasse gestellt, für die Zuzahlungsminderung auf 1%, damit mich die Kosten für Krankenhaustagegeld nicht ganz aus der Bahn werfen.
Neue Zusatzklamotten ( Jogginghosen, Shirts und so ) eingekauft, wobei wichtig ist, das hat MUTTI schon immer gesagt, frische Unterbüxen zu haben, falls, wenn man mal in´s Krankenhaus kommt, das alles ordentlich is und so.
Infomaterial für STOMA gesichtet, STOMA Pflege Videos bei YOUTUBE bis tief in die Nacht angesehen, was soll nun noch schief gehen?
Wenn der ANESTHESIST, schon lang genug "an der Rolltreppe nach oben" steht und kein mist baut, der Chirurg nicht nen Tag vorher bei ner Junggessellenabschiedsparty gesoffen hat, bis es dem Morgen graute, dann wird bestimmt "alles gut!" Aber, die PATIENTENVERFÜGUNG nehm ich sicherhaltshalber trotzdem mit! GRINS
von highwaybiker » 01.11.2013, 14:41
Hallo Woody
ich bin seit März 2010 auch ein Kolostomist. Ich konnte es damals kaum erwarten, bis ich unters Messer kam, denn ich wußte einfach, wenn ich wieder aufwache befinde ich mich in einem neuen Leben. So war es dann auch. Die Ärzte haben sehr gute Arbeit geleistet, hatte eine super nette Stomatherapeutin, auch später zu Hause und meine Versorgung klappte bestens. Wurde in der Klinik gut angelernt und die Versorgung selbst, die ich mir ausgesucht hatte (von Coloplast) hielt bestens.
Ich wechsle im Durchschnitt zweimal am Tag meine Einmalversorgung. Meistens morgens nach dem Duschen und abends vor dem zu Bett gehen. Duschen tue ich ohne Beutel, da es für die Haut sehr angenehm ist. In der Regel fördert der Darm beim Duschen bei mir nicht und wenn doch mal, ist das nur wenig und verschwindet im Abfluss. Letztendlich landet ja eh alles in einm Abflussrohr.
Für deine bevorstehende OP am 8.11. wünsche ich dir alles Gute. Wirst sehen, nichts wird mehr so sein, wie vorher-ohne Stoma.
von Hanna70 » 01.11.2013, 14:45
Hallo WOODY,
ja, Muttis Ratschläge sind immer die besten.
Deine Vorbereitungen klingen , incl. Patientenverfügung. Da gehe ich auch lieber auf Nummer Sicher.
Und wenn sich nun noch die Docs an Deine Vorgaben halten und Du Deinen Humor auch danach nicht verlierst, dann auf die Beutel, fertig, los!
Alles Gute und Toi Toi Toi!
Liebe Grüße
Rosi
von doro » 01.11.2013, 16:09
@WOODY und der Chirurg ist Spiegeltrinker, der säuft nur soviel, daß seine Hände ruhig sind.
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