von Ramona Maier » 13.11.2009, 16:37
Hallo Zusammen,
meine Mutter wurde am 13. Oktober mit Bauchkrämpfen in die Klinik eingewiesen, nach einer Ultraschalluntersuchung erfolgte sofort eine Notop, da ein Stück Dickdarm gerissen ist und alles schon im Bauchraum war, die Nacht hätte sie nicht überlebt, danach intensiv, es ging ihr relativ schnell besser. Die Gewebeproben ergaben dass Darmkrebs auslöser sei. Es wurde eine zweite OP nach gerade nur zwei Wochen gemacht in der alle Lymphknoten entfernt wurden und ein weiteres Stück Darm. Wieder Intensivstation, nach dieser Op ging es meiner Mutter lange nicht so gut wie nach der ersten, nach einer Woche (letzten Samstag) wurde ein CT gemacht, sofort wieder in den OP, naht wieder geplatzt, alles in den Bauch gelaufen und wieder Intensiv, diesmal mit künstlichem Darmausgang.
Meine Mutter ist eine überaus starke Frau, nur jetzt hat sie mittlerweile der Mut verlassen und sie fällt langsam in ein tiefes Loch was auch verständlich ist. Sie kann sich mit diesem künstlichen Ausgang nicht anfreunden, meint sie würde riechen. Es soll nur vorübergehend sein, um den Darm zu entlasten, ehrlich gesagt habe ich Angst vor der Rückverlegung dass das Chaos wieder von vorn los geht.
Könnt ihr mir und meiner Mutter etwas Mut machen?
Viele liebe Grüsse
von foxisd » 13.11.2009, 18:36
Hallo Ramona,
erst einmal herzlich willkommen. Es ist der richtige Weg, sich hier zu melden und um Hilfe zu fragen.
Deine Geschichte bzw. die Geschichte von Dir und Deiner Mutter hört sich ähnlich an, wie die von mir und meiner Mama. Wenn Du ein wenig Muse hast, kannst Du mal meine Berichte suchen - aber da brauchst Du etwas Zeit.
Eines kann ich Dir auf jeden Fall sagen, meine Mama lag oft in der Sch...... ist auch sehr geruchsempfindlich und sehr sauber. Deshalb war es anfänglich auch bei ihr nicht leicht.
Ob das Stoma zurückverlegt wird oder nicht, ist letztendlich meiner Ansicht nach egal. Wenn man mit Stoma keine körperlichen Probleme mehr hat, ist das gut so. Wenn man die richtige Versorgung für sein Stoma gefunden hat, mit dem man bzw. Frau zurecht kommt, ist das auch okay.
Denke Dir, ich bin schon fast zwei Jahre für meine Mama da. Sie kann durch diverse Komplikationen noch nicht die Versorgung des Stoma selbst übernehmen (außer Beutel wechseln). Alles andere mache ich für sie. Wir haben viele Rückschläge erlitten und hoffen jetzt auf der Zielgeraden zu sein.
Sei einfach für Deine Mama da. Sag ihr, dass sie durch ein Stoma kein minderwertiger Mensch ist (geht ihr bestimmt auch im Kopf herum )
Meine Mama hatte zuerst einen Ileostoma. Komplikation mit einem Platzbauch. Die Sch.. lief manchmal vom Stoma in den Platzbauch. Dies haben wir überwunden. Dann OP vom Ileostoma in ein Kolostoma. Danach Komplikation mit einer Fistel. Vor einigen Tagen wurde sie nochmals operiert und Fistel entfernt. Jetzt Wundheilungsstörungen. Heute habe ich sie nach Hause geholt. Jetzt werde ich noch ca. 6 - 8 Wochen das Loch (die Wundheilungsstörung) pflegen und dann hoffen wir, dass sie nur noch ein Stoma hat.
Du siehst, der Kopf muss stimmen von Deiner Mama. Meine Mama ist wie erwähnt auch eine starke Frau - und Deine schafft das auch !!!!
Kopf hoch, Dir viel Kraft und Deiner Mama alles Gute.
Lieben Gruss
Simone
von doro » 13.11.2009, 18:42
Hallo Ramona,
bei mir war die OP-Folge ähnlich wie bei Deiner Ma - allerdings wegen einer entzündlichen Darmerkrankung.CU.
Wenn Deiner Ma nun alles krebsähnliche entfernt wurde,sind die Überlebenschancen doch eigentlich sehr gut und das Stoma damit das kleinste Übel.Heutzutage riecht ein Stoma nicht,denn die Versorgung ist sehr gut geworden.Ich stehe im Beruf und habe mit Menschen zu tun - das könnte mir so passen in einer Duftwolke von Kot zu meinen Kunden zu gehen Bis zur Rückverlegung wird wohl noch etwas Zeit vergehen,sodaß Deine Ma sich wohl oder übel mit dem Stomi anfreunden muss -
Wie die Entwicklung dann ist muss einfach abgewartet werden.Eines gilt dabei, bitte nicht mit aller Macht zur RV drängen sondern lasst dem Darm genügend Zeit zur Heilung.
von Skyfire » 14.11.2009, 18:01
Hallo Ramona,
ich schliesse mich mal Doro an. Bei mir war es der Morbus Crohn, aber die Reihenfolge diverser Op's kommen mir uerberaus bekannt vor.
Richte deiner Mutti einfach aus das die Zeit alle Wunden heilt.
Ich sollte vor 10 Jahren auch schon mal Aufgrund meiner MC Erkrankung ein Stoma bekommen und habe mich Erfolgreich 10 Jahre davor druecken koennen.
Aber irgendwann dieses Jahres war es dann doch soweit das mein Verstand mir sagte .. jetzt gehste mal ein wenig zur OP und dann wird alles gut.
3 Op's hab ich innerhalb von knapp 2 Wochen hinter mich gebracht. Davon 2 Not OP's. Ich war knapp 3 Monate ausser gefecht gesetzt, aber ich habe gekaempft um wieder auf die Beine zu kommen. Es war nicht immer leicht und manchmal hab ich es Verflucht mich doch fuer diese OP entschieden zu haben. Obwohl ich mein Stoma-Fritzchen von anfang an akzeptiert habe in mein Leben. Aber haette ich gewusst welche Komplikationen auf mich zugekommen waeren, ich haette womoeglich doch nicht operieren lassen und haette heute nicht gewusst was es heisst zu leben. So zu leben wie ich es nie konnte in 23 Jahren.
Liebe Ramona, das ist eine superschwere Zeit fuer dich und deine Mutter und der Rest der Familie. Haltet zusammen, auch wenn es schwer ist.
Ich wuensche euch von ganzen Herzen das die Zeit alle Wunden heilt und deine Mutter leben darf, selbst wenn es heisst mit allen dazugehoerigen Konsequenzen leben zu muessen. Besser ein Stoma zu haben als zu sterben und das Leben nicht mehr geniessen zu koennen.
Liebe Gruesse
Claudia (Die gerade bei Micha sitzt und die Niederlaendische Tastatur verflucht *grrrrrrrrrrrrr)
von chaosbarthi » 22.11.2009, 03:35
Hallo Ramona,
ich gehöre zur Fraktion der Krebspatienten, die Komplikationen nach der Op hatten und hatte mir nach Anlage des Stomas in meinen lichten Momenten schon die Brücke ausgesucht, die rasch Abhilfe bringen würde.
Eine Rückverlegung hat bei mir nach weiteren Komplikationen nie stattfinden können. Das ist jetzt 4 1/2 Jahre her. Ich bin froh, dass ich unter Höhenangst leide und nicht gesprungen bin. Ich lebe mittlerweile super-gut mit meinem Stoma. Es schränkt mich überhaupt nicht ein und es hat auch sonst - weder in der Partnerschaft noch sonstwo - negative Auswirkungen auf mein Leben gehabt.
Es ist nicht immer alles so negativ wie es anfangs zu sein scheint. Den Krebs zu bekämpfen, ist viel wichtiger. Im Gegensatz zum Stoma beendet der das Leben im Zweifel abrupt oder macht es deutlich weniger lebenswert.
Liebe Grüße chaosbarthi
PS. Ich habe ein erbliches Krebssyndrom und würde mein zukünftiges Krebsrisiko gerne pauschal gegen weitere Stomata eintauschen....
von Ramona Maier » 26.11.2009, 16:21
Hallo Ihr Lieben,
erst mal vielen herzlichen Dank für Eure Antworten. Leider gibt es für meine Mutter keine möglichkeit einen Stomabeutel anzulegen, da mittlerweile um das Stoma auf jeder Seite 10 Zentimeter Haut weg ist und nur noch wundes Fleisch liegt. Es hebt keiner länger als eine halbe Stunde. Es wurde nun über eine vorzeitige Rückverlegung gesprochen wenn CT und weitere Untersuchungen in Ordnung sind. Hoffentlich ist es nicht wieder zu früh...
Werde Euch berichten wie es weiter geht.
Danke für alles.
Liebe Grüsse
Ramona
von Linie 22 » 26.11.2009, 16:54
ganz fest Daumen drücke und alles erdenklich Gute Deiner Mama wünsche Silke (Linie 22)
von tierfreund » 26.11.2009, 23:08
Hey Ramona,
uhi,das klingt aber nicht so fein,das so viel wundes Fleisch dazwischen liegt :shock: Das muß ja irre weh tun...
Wünscher deiner Mum,das alles gut verläuft
LG Tanja
von Skyfire » 27.11.2009, 14:28
Hallo Ramona,
und ich drueck ganz doll aus Holland die Daumen.
Ganz liebe Gruesse
Claudia
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 13 Gäste
Die Inhalte von www.stoma-forum.de sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt.
Soweit die Inhalte medizinische Informationen, Hinweise und Empfehlungen enthalten, sind diese zur Unterstützung, aber in keinem Fall als Ersatz für eine persönliche Beratung durch eine qualifizierte medizinische Pflegekraft (z.B. Stomatherapeutin) oder für eine Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt bestimmt.
Wenn Du uns unterstützen möchtest, freuen wir uns
über eine Spende (deren Höhe in eigenem Ermessen
liegt) zugunsten unseres gemeinnützigen Selbsthilfe-
vereins Stoma-Welt e.V.
Spendenkonto
Empfänger:
Selbsthilfe Stoma-Welt e.V.
IBAN.: DE09 5605 0180 0017 0474 16
BIC: MALADE51KRE
Institut: Sparkasse Rhein-Nahe