von Axel » 31.08.2008, 20:06
Hallo Kai, ich schließe mich Frank voll und ganz an - so ein dummes Geschwätz. Ich bekam bisher in jeder AHB und Kur vorgeschrieben, ins Schwimmbad zu gehen, und habe das auch gerne getan.
Also nicht ins Bockshorn jagen lassen - Gruß vom Axel
von Kai 40 H » 31.08.2008, 20:11
Hallo Axel,
ich konnte es mir auch nicht vorstellen, warum ich nicht ins Wasser sollte. Meine Stomatherapeutin meinte auch, dass die in der Reha spinnen. Ich hatte das Gefühl, das mehr der Grund war, dass ich HIV-positiv bin und sie den Anus Praeter nur vorgeschoben haben. Aber auch mit HIV wäre es kein Problem gewesen.
Nun ja, die Reha ist eh vorbei und beim nächsten Mal, sollte ich denn nochmal eine bekommen. Bestehe ich halt auf Unterwassergymnastik.
Lieben Gruss,
Kai
von Monsti » 31.08.2008, 20:38
Hallo Kai,
nach meiner Erfahrung möchte ich dies verneinen. Ich bin nicht HIV-positiv, aber bei mir war es genauso. Damals wollte ich es in der "Reha-Klinik-Obhut" erstmals wagen, im Hallenbad schwimmen zu gehen. Es wäre für mich schon mal psychisch wohltuend gewesen. Wurde mir aber verwehrt, mit dem Argument, sowas sei mit Stoma nicht zu verantworten. :mad: Nach ewigem Argumentieren über 'zig Tage hieß es dann, dass das Wasser in dieser klinischen Einrichtung für meine Psoriasis viel zu stark chloriert sei. Das war natürlich eine billige Ausrede, und so sagte ich es auch. Schließlich erhielt ich die Badeerlaubnis unter der Voraussetzung, "dass direkt vor dem Badetermin die Stomaversorgung komplett ausgewechselt wird." So ein vollkommender Schwachsinn aber auch , zumal eine frisch angebrachte Stomaversorgung viel anfälliger für Pannen ist als eine, die schon 1-2 Tage gut hält. Leider hatte sich meine Badepremiere auf viiiel später, d.h. außerhalb der Reha verschoben, da ich noch am selben Tag einen schweren grippalen Infekt bekam, der bis über das Ende des Aufenthalts hinaus anhalten sollte. Da war mir dann eh nicht mehr nach Schwimmen ...
Die damaligen Argumente lassen mir aber bis heute die Haare zu Berge stehen.
Liebe Grüße
Angie
von Kai 40 H » 31.08.2008, 20:49
Hallo Monsti,
ich denke auch, das es blöde Ausreden waren.
Ich bin schon oft mit meiner Stomaversorgung auch im Meer schwimmen gewesen und es ist nie etwas passiert. Die Versorgung ist nie abgegangen. Dass ich vorher den Beutel leere oder einen neuen Beutel drauf mache, ist ja klar.
Ich meine, das es natürlich passieren kann, das in ein Rehabecken die Versorgung mal abegehen kann, aber das nun auch gleich Stuhl kommt...
Es wäre dann natürlich eine Sauerrei, aber ich finde die Aussagen der Ärzte dann nicht passend.
Wenn ich so ins Freibad gehe, werde ich auch immer blöd angesehen und oft muss ich mir anhören; es sei eine Schweinerei was ich da machen würde, mit so einem Ding ins Wasser zu gehen.
Die bekommen dann von mir immer einen Spruch zurück.
Lieben Gruss Kai
von Monsti » 31.08.2008, 21:26
Hallo Kai,
was die Bade-Öffentlichkeit betrifft, haben es wir Frauen tatsächlich leichter, denn wir können Badeanzüge tragen, bei denen man GAR NIX sieht.
Mir ist beim Baden noch niemals eine Versorgung abgegangen, und ich habe mein Spuckerle schon 4,5 Jahre und war damit auch schon unzählige Male im Wasser.
Mich schockte damals in der Reha die totale Unwissenheit der Ärzte und des Pflegepersonals. Dagegen war auch mit Argumenten nix zu machen, obwohl meine Ansprechpartner maximal so alt wie ich waren ... Traurig, sowas.
Lieber Gruß von
Angie
von Kai 40 H » 01.09.2008, 09:50
Hallo Monsti,
da hast du natürlich Recht! Ihr Frauen habt es dann doch einfacher mit Badeanzug, als wir Männer.
Ich lasse mir das Schwimmen aber dennoch nicht vermiesen.
Gruss Kai
von Waltraud Mayer » 01.09.2008, 14:53
Auch war es mir nicht erlaubt, die hauseigene Sauna zu besuchen.
von Kai 40 H » 01.09.2008, 15:23
Hallo Waltraud,
ich denke, dass die Menschen auch einfach nicht die Erfahrung haben und aus Unwissenheit, machen sie dann blöde Bemerkungen.
Ich merke immer den Unterschied. Im Freibad oder Hallenbad werde ich oft blöd angeschaut oder musste mir schon manches Mal dumme Sprüche anhören, aber wenn ich im Urlaub im Meer schwimme, dann sagt nie einer was. Im Gegenteil, da hat man mich schon bewundert, dass ich den Mut habe öffentlich mit dem Beutel am Strand zu liegen.
Ich lasse mir auch nicht das Schwimmen vermiesen.
Lieben Gruss,
Kai
von senif » 02.09.2008, 20:32
Guten Abend allesamt,
huuuuu, da gruselt es mich ja bei den schlechten Erfahrungen. Ich habe nur gute gemacht. Hab mich damals bei meiner Stoma-Tante erkundigt und die meinte ca. 5 h vorher und nach dem Baden oder Saunieren sollte ich keinen Plattenwechsel vornehmen, weil da die Versorgung noch nicht sicher sitzt. Ich wäre auch nicht auf den Gedanken gekommen, dass jemand sich überhaupt über mein Beutelchen mokieren könnte. Jeder sollte froh sein, nicht zu den Kängurus zu gehören.
Lediglich fürs Schwimmen habe ich mir einen Neoprengürtel organisiert, weil dann der Beutel nicht so zieht und zerrt und mich damit vergessen läßt, dass er da ist. Sehr empfehlenswert, find ich. Passiert ist noch nie etwas und Unfälle die die Hygiene in Gefahr bringen könnte, versuchen wir doch alle selbstverständlich zu vermeiden. Häufigeres Beutelleeren hilft die Schwerkräfte zu minimieren und damit die Haftfähigkeit zu verlängern, denke ich. Bin letztens sogar im Spaßbad die Rutschen runter und in die Strömungskanalrutsche. Hab einfach zum Schutz meines Dickerle während der Fahrt die Hand drauf getan. :feiern:
Bezüglich meiner Reha: Ein Lob an alle komepetenten Pflegekräfte und Ärzte, die Ihrer Verantwortung den Stomapatienten mit Rat und Tat, und mutmachend gerecht werden und mir die Möglichkeit gegeben haben, mich an mein Leben vor dem Stoma wieder heranzutasten und mich auszuprobieren. DAS ist Wiederherstellen von Lebensqualität trotz Stroma und die sollten wir uns nicht nehmen lassen. Laßt Euch bitte nicht unterkriegen!!!!
Auf in die Sauna
von Monsti » 02.09.2008, 20:45
Hallo Senif,
dann verrate uns doch mal, wo Du warst!!!
Hier in Österreich gibt es leider keine einzige für Stomaträger empfehlenswerte Einrichtung.
Liebe Grüße
Angie
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