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kurzer Zwischenbericht – Seite 1

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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12 Beiträge • Seite 1 von 21, 2

kurzer Zwischenbericht

Beitrag von Huepiline » 10.12.2008, 00:00

Hallo und einen schönen guten Tag/Abend an alle !
Ich dachte ich meld mich mal wieder bei Euch und berichte mal wie es mir so ergangen ist.
Der letzte Stand war ja die bevorstehende Op.
Nun denn am 11.11. wurde ich in der Klinik aufgenommen, allerdings auf einer "gemischten Station" wo es sowohl Patienten mit Leberleiden, Nierensachen, Magen- und Darmsachen gab. Ein Sammelsuríum an Erkrankungen und Fachrichtungen in einer Art "Auffangbecken" so hab ich es empfunden.
Die Pflegekräfte waren zwar sehr bemüht, aber permanent überfordert mit der sogenannten Zimmerpflege.
Soll heißen eine Zimmerpflegekraft war zuständig für etwa 12 Patienten. Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie sich das dann gestaltet, wenn frisch operierte zurück auf die Sation kommen. Das Patientenwünsche vergessen werden war da an der Tagesordnung, weil es wahrscheinlich einfach nicht zu schaffen war an alles zu denken.Wir bekamen z.B. eine junge Frau mit ins Zimmer die gerade in einer Chemo steckte und offenbar starke Schmerzen hatte. Die arme wartete nun stundenlang darauf ein Bett zu bekommen, damit sie sich ausruhen konnte. Nix zu machen und das ganze endete damit, dass ich eine Schwester bat mir ein Laken zu geben, damit ich damit mein schon benutztes Bett abdecken konnte und die junge Frau sich endlich erst mal in meines legen konnte.
Ich hab zudem dann auch noch gewagt die Organisation der Station zu kritisieren und das kam wohl nicht gut an.
War mir aber egal, für mich stand nur fest dort wollte ich nicht liegen, wenn ich einen großen Eingriff hinter mir hätte und auf Hilfe angewiesen wäre.
Den behandelnden Arzt hab ich erst nach zwei Tagen kennengelernt und war ziemlich perplex. Der gute Mann plante nämlich plötzlich einen immens aufwendigen Eingriff, der bei mir immer als nicht machbar eingestuft wurde. Ich äußerte meine Zweifel und bekam eine ziemlich patzige und herablassende Antwort. Nach einer Weile stand für mich fest, da will sich jemand offenbar profilieren. Tja aber nicht mit mir. Ich hatte mich mit einem derartigen Eingriff niemals wirklich befasst und hielt auch das Risiko für nicht vertretbar. Zudem wurde ich jetzt regelrecht damit überfahren. Es schien alles schon so geplant ohne das ich überhaupt mein okay gegeben hatte.
Meine Professorin, zu der ich großes Vertrauen hatte, war leider im Urlaub und ich wollte das ganze erst mit ihr besprechen. Ich wartete also noch den nächsten Tag an dem ein PET-Scan gemacht werden sollte ab und wollte dann erstmal nach Hause gehen. Als ich aber vom PET wieder auf die Station kam, hieß es "Frau .... sie sollen nüchtern bleiben. Die Urologie hat gerade angerufen, die wollen ihnen noch die Harnleiterschienen für die Op anlegen." Da platzte mir dann echt der Kragen. "Nee, ich werde jetzt endlich was essen und dann geh ich nach hause - basta. Ich hab dem Doktor gestern gesagt ich werde die Op nicht machen lassen, bevor ich nicht mit meiner Ärztin gesprochen hab. Da werd ich mir jetzt sicher keine Schienen anlegen lassen, wenn noch nicht mal feststeht wann eine Op statfindet."
Man war etwas irritiert und meinte ich müsste dann aber noch mal mit dem Doc sprechen.Ich wollte mich nun noch absichern und schaltete das Ethikkomitee der Klinik ein.Ich wollte dort wissen ob mir Nachteile entstehen können, wenn ich nun einfach erstmal nach hause gehe.
Dem war nicht so und so ließ ich mich am nachmittag abholen. Mein vertrauen in die Klinik war aber erstmal sehr erschüttert.
Ich hatte mich im Sommer bei meiner letzten OP so gut dort aufgehoben gefühlt, allerdings lag ich da auch in einem anderen Gebäude auf einer anderen Station mit herkömmlichem Pflegesystem.
Ein paar tage später sollte ich wegen des Ergebnisses des PET-Scans anrufen. Das tat ich auch und dann wurde mir quasi ohne Vorwarnung gesagt das in Leber, Galle und Milz und den Lymphknoten Metastasen zu sehen waren. Außerdem multiple Metastasierung im kleinen Becken. Tja und dann wurde das Telefonat auch ganz schnell wieder beendet.Es war übrigens der Doc, mit dem ich sowieso schon nicht klar kam. Emphatie - ist für den glaub ich ein Fremdwort !!!
Wie kann so jemand Arzt werden ?
Ich hing also über eine Woche rum und dachte ich hätte nur noch wenige Optionen.
Zum Glück gab es dannnach etwas über einer Woche, den Termin mit Fr. Prof. und da stellte sich alles als nicht ganz so hoffnungslos dar.
Die Op muss immer noch dringend gemacht werden, allerdings in dem Rahmen der vorab schon besprochen wurde. Das Vorgehen des anderen Arztes war ein absoluter "Alleingang" von dem meine behandelnden Ärzte wohl gar nichts wussten.
Ich komme nun auch wieder auf "meine Station" wo ich mich im Sommer gut aufgehoben fühlte. Das macht vieles einfacher. Ich denke immer was wohl gewesen wäre, wenn ich mich nicht "gewehrt" hätte. :angry: :haarezuberge:
Nun rücke ich am 6.Januar wieder ein und soll am 8.Jan. auf dem Tisch liegen. Das Stoma wird dabei wohl nun auch gelegt und ich bin nicht halb so aufgeregt wie noch vor einigen Wochen. Vielmehr Angst hätte ich davor, das mein Tumor in den Darm einbricht und ich dann quasi undicht bin. Drückt mir bitte die Daumen, dass dies nicht in den kommenden Wochen noch passiert. :( :shock:
Tja, am kommenden Do. gibt es auch nochmal eine Chemo
Bis Weihnachten werd ich aber sicher wieder einigermaßen fit sein und hoffe dann relativ unbeschwert auch Silvester feiern zu können. Hab meinen Geburtstag übrigens ganz toll gefeiert. Meine Schwester und meine Nichte kamen aus Berlin zu besuch und dann haben wir u. a. Singstar gespielt :feiern: :feiern: . Der Renner waren ABBA - Songs. Das war sooo lustig, einfach schön mal wieder so richtig lachen zu können, bis das Asthmaspray gebraucht wird. :D
Danke übrigens noch für die Glückwünsche hier im Forum - das war echt super lieb von euch !!!
So, das war´s dann erstmal
seid ganz lieb gegrüßt
Huepiline

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Huepiline

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kurzer Zwischenbericht

Beitrag von Koala » 10.12.2008, 01:39

Oje, oje, oje was für eine Odyssee!

Unsere lieben Ärzte, was wären wir nur ohne sie?

Ich könnte da auch so einige kleine Geschichten erzählen, aber das lass ich besser, sonst wird mir nur wieder schlecht.

In deinem Fall fällt es einem schwer die richtigen Worte zu finden.

Aber da du auch ein Nordlicht bist, könnte ich dir eine super Klinik empfehlen.

Die DRK (Deutsches Rotes Kreuz) Klinik in Bremen, unter der Leitung von Prof. Braun ist wirklich top, ich war da erst vor kurzem.
http://www.roteskreuzkrankenhaus.de/
Das Pflegepersonal ist unglaublich nett und die Ärzte erst, einfach genial. Man merkt, das es noch einen richtigen Chef gibt, der alles im Griff hat. Alleingänge gibs dort erst gar nicht und die Klinik ist relativ klein und überschaubar, also keine Fabrik wie Links der Weser o.ä..

Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute und das bald alles wieder erträglich wird.

Gruß
Koala

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Koala

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kurzer Zwischenbericht

Beitrag von Webkänguru » 10.12.2008, 08:34

Hallo Huepiline,

mannomann, gut das du die Notbremse gezogen hast :shock:

Jetzt wünsche ich dir erst einmal alles Gute für die Chemo und dann drück ich dir die Daumen für den Eingriff im Januar.

Viele Grüße,
euer Webkänguru

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Webkänguru

Moderator

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Beitrag von doro » 10.12.2008, 09:12

Hallo Huepiline,

wie gut,daß Du Dich durchgesetzt hast :troest:

nun aber Kräfte mobilisieren damit im Januar alles nach Plan läuft.

Alles Gute für Dich.

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doro

ehemaliges Mitglied

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Beitrag von Chief » 10.12.2008, 09:41

Hallo Huepiline,

auch ich möchte Dir alles Gute für die kommende Chemo, die Zeit danach und für die anstehende OP im Januar wünschen.

Gruß
Uli

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Chief

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kurzer Zwischenbericht

Beitrag von Linie 22 » 10.12.2008, 12:27

Hallo Huepeline, :rose:

gut dass Du Dich gewährt hast. :)
Ein Beweis Deiner Stärke.
Eine Krankenschwester sagte einst zu mir: "Gott bürdet nur den Jenigen Lasten auf, welche sie auch tragen können." :troest:

Daumendrückend sage ich tschüüüüüss, sowie drei mal auf Holz geklopft (klopf, klopf, klopf).

Linie 22 grüßt ganz herzlich :winke: :winke: :winke: :winke: :winke: :winke: :winke: :winke:

P.s. Wir spielen oft GUITAR HERO, macht auch riesig Spaß.

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Linie 22

gesperrtes Mitglied

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Beitrag von Peter51 » 10.12.2008, 13:18

Hallo Hüneline,

Du bist eine starke Persönlichkeit und hast schon unendlich leiden müssen. Ich bin davon überzeugt, dass Du wie schon die Jahre vorher für DICH KÄMPFEN wirst.
Sei weiter Selbstbewust und KEIN Arzt der Welt hat blindes vertrauen "verdient" erst Recht kein Arzt der "schnippeln" will.

Alles Gute und versuche immer schön Sonnenschein im Herzen zu lassen.


Peter

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Peter51

Mitglied

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Beitrag von anne14 » 10.12.2008, 14:23

Hallo Huepeline,
gut das du soviel Kampfgeist hast und dich gegen den Arzt entschieden hast. Ich drücke dir die Daumen das du noch ein restliches schönes gesundes Jahr hast und im Januar alles gut verläuft.
Vlg Annette

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anne14

Mitglied

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Beitrag von donald » 10.12.2008, 14:37

HAllo Huepiline.

ich wünsche Dir viel Kraft für die anstehende Chemo, im Januar dann eine gute OP und danache eine super klasse Genesung.

Halt die Öhrchen auch weiterhin steiff
Birgit

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donald

Mitglied

kurzer Zwischenbericht

Beitrag von Monsti » 10.12.2008, 19:54

Hallo Huepiline,

na, zu DEM Arzt hätte ich ganz sicher auch ein Vertrauen gehabt. Gut, dass Du Dich nicht auf seinen Alleingang eingelassen hast!

allerdings auf einer "gemischten Station" wo es sowohl Patienten mit Leberleiden, Nierensachen, Magen- und Darmsachen gab. Ein Sammelsurium an Erkrankungen und Fachrichtungen in einer Art "Auffangbecken" so hab ich es empfunden.


Falls Du auf der Chirurgie warst, ist diese Mischung eigentlich normal. Da liegt halt vom banalen Blinddarm, über Magenband und Bauchspeicheldrüse bis hin zu Niere, Beinamputation, Leber und Darm alles quer Beet.

Nun drücke ich Dir ganz fest die Daumen für das Kommende!

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

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