von Sonja0801 » 09.05.2008, 00:09
Hallo,
mich als Angehörige würde mal interessieren, ob es hier im Forum auch Foristi gibt, die keinen Magen mehr haben und ein Stoma. Hintergrund der Frage ist die Ernährung.
Ohne Magen ging das mit dem Essen und vor allem mit dem Gewicht halten für meinen Mann ganz gut. Jetzt, nach dem Darmverschluß und mit dem Stoma kann er zwar auch relativ normal essen, aber es kommt sogleich alles wieder raus. Nun überlegen die Ärzte wegen des hohen Gewichtsverlustes (8kg in 9 Tagen bei schon geringem "Ausgangsgewicht von 58 kg bei 176 Göße), meinem Mann einen Port zu legen, um eine zusätzliche Ernährung über die Vene zu gewährleisten.
Hmmm. wir sind ratlos und wissen nicht, ob das sein muss, oder wie kann man das mit der Ernährung hinbekommen?
von Sabine049 » 09.05.2008, 08:42
Liebe Sonja,
ausser Doro (Billroth II ) ist mir niemand bekannt.
Unter den momentanen Umständen, dass der Allgemeinzustand sich noch nicht stabilisiert hat, solltet ihr über die Implantation eines Port-a-cath Systems nachdenken.
Das Einsetzen des etwa streicholzkästchen großen Ports ist relativ unspektakulär.
Etwaige Komplikationen sind Wundinfektionen schlimmstenfalls währenddessen ein Pneumothorax.
Die Explantation, sobald es deinem Mann wieder besser geht, kann dann problemlos erfolgen.
Sonja, die Venen deines Mannes selbst die "Subclavia" (am Hals) dürfte bald zu sein, insofern sollte sich dein Mann vorläufig einen Port legen lassen.
und liebe Grüße Sabine
von doro » 09.05.2008, 09:12
Hier meldet sich doro nach Billroht II
liebe Sonja,bis sich das Gedärm Deines Gatten an die neue Situation gewöhnt hat,würde ich sehr zu einem Port raten.
Es braucht ein wenig Geduld
Ernährung ? Es soll alles zu sich nehmen,was softig und leicht verdaulich ist.Rohkost,Vollkorn und alles was "kernig" ist,möglichst meiden.Griesbrei (möglichst keine Kuhmilch sondern z.B. Sojamichilch )mir Ei verschlagen, an Milchprodukten geht auch angesäuerte Milch in Form von Dickmilch. Er soll auf seinen Magen höhren,worauf er Lust verspürt , Ich melde mich noch einmal, aber jetzt pressiert es gerade
von Sonja0801 » 09.05.2008, 22:43
Liebe Sabine, liebe Doro,
vielen Dank für Eure Antworten. Der Arzt will nochmal mit einem Kollegen darüber sprechen,ob das im Falle meines Mannes gut ist, einen Port zu legen.Er hat aber auch gesagt, diese Art der Zusatzernährung könne die Leber schädigen?
Nun ist mein Mann wieder soweit zu sagen, nein dann will ich das nicht (man hat nämlich jetzt auch festgestellt, dass er COPD, eine Lungenerkrankung, hat und das haut ihn wieder einen Schritt zurück, die Psyche))
Ich weiß, dass wir viel Geduld brauchen und das mit dem Essen hat er ja auch während der letzten drei Jahre ganz gut gelernt, aber jetzt ist es halt wieder anders. Aber das schaffen wir auch, ich päpple ihn schon wieder hoch!:kiss:
Und Euch bin ich deshalb so dankbar für möglichst viele Informationen!
von Sabine049 » 10.05.2008, 09:21
Liebe Sonja,
Ich weiß, dass wir viel Geduld brauchen und das mit dem Essen hat er ja auch während der letzten drei Jahre ganz gut gelernt, aber jetzt ist es halt wieder anders. Aber das schaffen wir auch, ich päpple ihn schon wieder hoch
Er hat aber auch gesagt, diese Art der Zusatzernährung könne die Leber schädigen?
von Sonja0801 » 14.05.2008, 20:53
Liebe Sabine,
heute soll der Port gelegt werden. Mein Mann wartet seit heute mittag um 14.00 Uhr ohne Essen und Trinken darauf, in den OP zu kommen.Ja, es ist jetzt 20.30 und er soll nichts essen und nichts trinken! Ich musste auf der Station anrufen und den Schwestern sagen, dass sie ihn an den Tropf hängen und Flüssigkeit zuführen, damit wir nicht wieder dasselbe erleben wie vor 10 Tagen, als er dehydriert auf die Intensivstation kam! Er soll auch noch eine Vollnarkose bekommen. Ich kann Dir nicht sagen, welche Angst ich hier ausstehe! Ich weiss nicht, was ich tun soll und die Schwester sagt mir noch, das kann auch schon mal 24.00 Uhr werden, bis operiert wird!
Wie lange wollen die meinen Mann denn da noch quälen! Was soll das, ich habe die grösste Angst, dass er nach der OP wieder aufhört zu atmen (wie bei der ersten OP) und wiederbelebt und beatmet werden muss, ich werde hier fast verrückt vor Angst!:heul:
von Sabine049 » 14.05.2008, 21:03
Liebe Sonja ,
so ne Sch***e ... sorry, ich kanns nicht fassen.
Sonja, ich kann dir leider momentan nur anraten, umgehend energisch und bestimmend das Personal auf die Situation deines Mannes hinzuweisen; notfalls den diensthabenden Stat.-Arzt rufen lassen. Da kennte ich kein Pardon :shock:!
Kann der Port nicht in einer Lokalanästhesie implantiert werden!?
Ich drücke Euch ganz fest die Daumen :kiss:,
und liebe Grüße Sabine
von Sonja0801 » 14.05.2008, 22:41
Hallo Sabine,
ja, ich bin sehr energisch gewesen, das kannst Du mir glauben:mad:. Die Schwestern haben sofort eine Infusion angehängt, aber mehr geht nicht, es ist z.Zt. kein diensthabender Arzt zu sprechen! Es ist jetzt 22.35 Uhr und mein Mann wartet immer noch...
Lt. Anästhesistin wird mein Mann in Vollnarkose gelegt, warum auch immer...
Ich weiss nicht mehr weiter und kann im Moment nur abwarten.
Hab vielen Dank für Deine tröstenden Worte, ich werde die Nacht auch irgendwie durchstehen. Nur merke ich, wie jetzt nach über drei Wochen Auf und Ab auch meine Kräfte so ziemlich am Endesind. Aber: ich muss weiter stark sein für meinen Mann, er muss erst wieder auf die Beine kommen:kiss:
Ich hoffe, dass diese Nacht nicht wieder schlechte Nachrichten bringt!
von Andi_672 » 15.05.2008, 08:02
Hallo Sonja, ich hoffe mal ihr habt inzwischen den Port gelegt und es geht etwas besser. Mit dem Port selber das funktioniert an sich. Ich wurde ein halbes Jahr ausschließlich über Port ernährt. Zwischendurch gab es eine Infektion und der Port wurde entfernt und am selben Tag auf der anderen Seite ein neuer gelegt. Momentan ist der Port noch drin, aber nicht mehr in Betrieb. Ich war auch mit dem Port zu Hause. Da kam früh und abend ein Pflegedienst und hat die Nahrung angeschlossen. Bei mir funktionierte das mit dem Port lange Zeit relativ problemlos. Habe in der Zeit ( wie gesagt Ernährung nur über Port- kein essen zusätzlich- zeitweise auch kein trinken) auch nicht abgenommen, wobei ich es vertragen könnte. Und noch was zu Eurer Beruhigung: COPD habe ich auch, da habe ich aber gar keinen Einfluß des Portes bemerkt. Ich wünsche Euch viel Kraft und alles Gute, Gruß Andreas
von Sabine049 » 15.05.2008, 19:26
Bitte, liebe Sonja, berichte kurz über das gestrige "Szenario".
Ich bete, dass alles gut verlaufen ist, und keine erneute Hiobsbotschaft eintrifft !
Grüße und anstatt einer "Tapferkeitsmedaille" für deine bewunderswerte Haltung.
Sabine
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