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Mein bester Freund - Anfängerfragen – Seite 2

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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28 Beiträge • Seite 2 von 31, 2, 3

Mein bester Freund - Anfängerfragen

Beitrag von Nougattörtchen » 07.09.2011, 10:13

Hallo Chilp
auch von mir Herzlich Willkommen.
Ja, das wird für deinen Freund ein mega Hammer sein wenn er aus dem Koma aufwacht und nichts mehr so ist wie es vorher war.
Mein Rat: Hab Geduld mit Ihm, sei für ihn da wenn er dich braucht, steh im zur Seite und unterstütze ihn, fang ihn auf wenn er traurig ist.
Und ganz wichtig: Verwechsle nie Mitgefühl mit Mitleid. Mitleid und mitleidige Blicke ziehen einen runter, man fühlt sich nicht mehr vollwertig, mich hat das echt depressiv gemacht.
Mitgefühl ist etwas wunderbares - das tut der verwundeten Seele gut.
Nur ist es für "Außenstehende" oft schwer die Grenze zwischen Mitgefühl und Mitleid nicht zu überschreiten.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft diese harte Zeit unbeschadet zu überstehen und deinem Freund ... einfach nur alles, alles Gute...
Bella

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Nougattörtchen

Mitglied

Mein bester Freund - Anfängerfragen

Beitrag von doro » 07.09.2011, 12:06

Und ganz wichtig: Verwechsle nie Mitgefühl mit Mitleid.

@Nougattörtchen , starke Worte :gut:
Chilp, auch von mir gute Wünsche für Deinen Freund.Auch als Nichtbetroffener ist man in dieser Situation doch betroffen und die Frage - wie geht man damit um - stellt sich unmittelbar.Wie bereits gesagt, das Leben geht weiter und ein Stoma ist nicht die schlechteste Lösung.Radieschen von unten begugcken, hat hoffentlich noch lange Zeit.

Wünsche Euch, nachdem der erste Schock verdaut ist, noch viele fröhliche Stunden :winke:

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doro

ehemaliges Mitglied

Mein bester Freund - Anfängerfragen

Beitrag von Skyfire » 07.09.2011, 13:15

Hi Bienchen,

nein, da kann dann in der Regel nur noch Schleim rauskommen der halt produziert wird. Und in der Regel braucht man auch dort nur eine Stomakappe drüber zu machen aus dem anderen Ausgang der ja noch Funktionstüchtig ist, der aber nach unten abgeleitet wird und die Ausscheidungen halt auch unten (sprich der Schleim der rausbefördert werden muss) wieder auf ganz normalen Weg rauskommt. (Gerade schwer zu erklären, hoffe ich habe mich dennoch ein wenig klar ausgedrückt, wenn du weitere Fragen hast, gerne per PN, es sei denn Chilp hat nichts dagegen, dass dies hier so weiterläuft)

Hi Chilp,

sorry für den kurzen Missbrauch des Threads, manche Fragen bekommt man halt ganz automatisch zwischendurch beantwortet ;) :)

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Skyfire

gesperrtes Mitglied

Mein bester Freund - Anfängerfragen

Beitrag von Hanna70 » 07.09.2011, 14:03

Hallo Chilp,

auch von mir ein Herzliches Willkommen hier im Forum und gleichzeitig meine Hochachtung dafür, wie Du Dich um Deinen Freund kümmerst.

Zur Zeit kannst Du nur so viele Informationen sammeln, wie Du bekommen kannst. Hier im Forum bist Du da genau richtig

Und dann wirst Du sehen müssen, wie Dein Freund nach dem Aufwachen reagieren wird. Das wird nicht einfach werden und ich wünsche Euch viel Kraft und Geduld dafür.

Liebe Grüße
Rosi

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Hanna70

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Mein bester Freund - Anfängerfragen

Beitrag von Hanna70 » 07.09.2011, 14:07

Hi Bienchen, hi Claudia,

gerade das ist ja das Gute am Forum. Man lernt auch immer wieder zwischendurch etwas dazu. :super:

:danke: von Rosi

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Hanna70

Mitglied

Mein bester Freund - Anfängerfragen

Beitrag von Chilp » 07.09.2011, 15:54

Hallo alle zusammen,

Eure Antworten tun mir sehr ut, weil ich mich hier sehr gut aufgehoben fühle und auch den ganz starken Eindruck habe, dass ich hier wirklich viel lernen kann.

Ich empfinde es absolut nicht als Threadmissbrauch, wenn hier Fragen auftauchen und Ihr das untereinander diskutiert, denn damit kann ich ja auch etwas anfangen und etwas daraus lernen.

Vielleicht kann ich etwas Klarheit reinbringen: Bei meinem Freund wurden zwei Teile im Darm entnommen. Ein Teil aus dem Dickdarm und ein Teil aus dem Dünndarm. Deshalb hat er zwei Stomis, damit aus beiden das Sekret auch ablaufen kann, immerhin muss das ja irgendwo hin. Bei beiden Stomis ist es geplant, dass sie wieder zurück verlegt werden, was es ihm beim Aufwachen sicherlich erleichtern wird. *frohbin*

Heute war die Nach-OP, denn er hatte wegen starker Blutungen Bauchtücher reingelegt bekommen, die nun wieder entfernt werden konnten. Er benötigt immer noch Blutkonserven.

Mitgefühl und Mitleid: Ich habe mich schon oft damit beschäftigt, denn ich bin Buddhistin und das ist das Mitgefühl ein großes Thema. Und ich finde das sehr interessant. Ich verstehe es so: Mitgefühl ist, wenn man sich in das Problem des Anderen reinversetzt und einfach eine Anteilnahme dafür hat, und versucht so viel Gutes Gefühl und äußere Hilfe zu geben, wie es irgendwie geht. Beim Mitleid ist es so, dass man selbst nicht leidet, sondern man den Anderen (so von oben) bedauert. Das zieht ganz bestimmt voll heftig runter. Ich versuche eigentlich immer wieder deutlich zu machen, dass ich ihn verstehe, seine Einschränkungen verstehe und dass ich immer für ihn da bin, wenn er es will.

Bisher fallen mir noch keine richtig konkreten Fragen ein, weil das ja alles noch neu ist. Ich bin einfach froh über jede Information und wenn ich etwas mehr weiß, dann tauchen bestimmt auch genauere Fragen auf. Danke Euch ganz herzlich. Ich würde mich freuen, wenn das Gespräch hier am laufen bleiben würde.

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Chilp

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Mein bester Freund - Anfängerfragen

Beitrag von Bienchen » 07.09.2011, 16:16

Vielen Dank für die Aufklärung, doch, jetzt kann ich mir das vorstellen.
Und klar, hier gehts um Chilp und ihren Freund. Da will ich nicht domonieren. :)
Alles alles Gute für ihn!
Bienchen

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Bienchen

Mitglied

Mein bester Freund - Anfängerfragen

Beitrag von Skyfire » 07.09.2011, 17:53

Chilp hat geschrieben:Mitgefühl und Mitleid: Ich habe mich schon oft damit beschäftigt, denn ich bin Buddhistin und das ist das Mitgefühl ein großes Thema. Und ich finde das sehr interessant. Ich verstehe es so: Mitgefühl ist, wenn man sich in das Problem des Anderen reinversetzt und einfach eine Anteilnahme dafür hat, und versucht so viel Gutes Gefühl und äußere Hilfe zu geben, wie es irgendwie geht. Beim Mitleid ist es so, dass man selbst nicht leidet, sondern man den Anderen (so von oben) bedauert. Das zieht ganz bestimmt voll heftig runter. Ich versuche eigentlich immer wieder deutlich zu machen, dass ich ihn verstehe, seine Einschränkungen verstehe und dass ich immer für ihn da bin, wenn er es will.

Bisher fallen mir noch keine richtig konkreten Fragen ein, weil das ja alles noch neu ist. Ich bin einfach froh über jede Information und wenn ich etwas mehr weiß, dann tauchen bestimmt auch genauere Fragen auf. Danke Euch ganz herzlich. Ich würde mich freuen, wenn das Gespräch hier am laufen bleiben würde.


Hi Chilp,

schön das du das so siehst das der Thread in der Form weiter laufen kann, vereinfacht für dich auch so manche sucherei ;) , allerdings werden dann nicht alle Fragen konkretiesiert beantwortet werden, es sei denn die Fories, verfolgen diesen Thread und schauen immer wieder hinein ;) . Geht ja schließlich auch ein wenig um die Eingangsfrage eigentlich die im Forum am Anfang steht .. also die Fragestellung. Hast sie aber allgemein gehalten, somit sind auch allgemeine Fragen die zu beantworten sind ;) :)

So, zum Thema Mitleid und Mitgefühl .. da hast du genau meine Meinung. Mitleid kann man nur geben wenn man denkt das man der größte ist, das man über alles steht, oft wird dabei nicht bedacht das wir alle nur Menschen sind und das es einem obwohl man mal Kerngesund war irgendwann mal ein "sorry nun für das doofe Wort" "Krüppel" werden könnte (ich weiß, ist ein Krasses Wort, aber für mich ist Mitleid auch eine Beleidigung gegenüber Behinderten, also zumindest für mich). Manchmal denken die Leute eben nicht daran, das was furchtbares passieren könnte, auch mit ihnen selbst ;) , diese Mitleidigen Wesen (ich kann ja nun nicht das Wort Leid tun benutzen, sonst wäre ich ja auch ein Mitleider :D )haben nicht meine Gefühlsebene. Ich kann mit ihnen nichts anfangen, denn was kranke Menschen an ihrer Seite brauchen ist m.E. eine helfende unterstützende Hand, so gut es eben halt persönlich möglich ist und nicht "Och, das tut mir aber Leid".
Ich hör mich gerade an wie ein Weltverbesserer, der allen irgendwie helfen möchte, bin ich nicht, aber wenn ich merke es braucht in irgendeiner Form irgendeiner Hilfe, dann biete ich sie an, meist ohne großartig drüber nachzudenken was für Folgen es haben könnte (darum bin ich auch schon oft Gefühlsmäßig als auch Geldmäßig ausgebeutet worden, passiert mir aber nicht mehr so scnell, hab ja gelernt aus den Konsequenzen ;) ).

Trotzdem finde ich es immer wieder bewundernswert, das es noch Menschen gibt, die ein großes Herzchen haben auf dem rechten Fleck. Bleib so wie du bist, du wirst hier sicherlich nicht alleine gelassen. Und bei Fragen, gibts garantiert .. RUCK ZUCK Antwort, darauf kannste dich verlassen, kenn ja unsere Fories :D ;) :kiss:

Sobald du irgendwie deinen Freund auf irgendeine Art und Weise erreichst, also wenn er Ansprechbar wird, richte ihm bitte aus, wenn er irgendwann soweit ist, er wird sicherlich auch nicht alleine gelassen. Haltet zusammen :troest:

(nun überlege ich schon die ganze Zeit ob ich mich nicht doch mal mit dem Buddhismus beschäftigen sollte, scheint ja doch recht Interessant zu sein, hast mich nun Neugierig gemacht :danke: )

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Skyfire

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Mein bester Freund - Anfängerfragen

Beitrag von Chilp » 07.09.2011, 22:45

Hallo zusammen,

danke Euch wieder ganz herzlich für Eure Antworten. Ich war heute wieder im KH und mir wurde erneut von den starken Nachblutungen berichtet, unter denen mein Freund nun leidet. Mir wurde aber auch gesagt, dass sich das im Rahmen des Normalen befindet und alles soweit in Ordnung ist. Er ist nach wie vor stabil und hat auch stabil die Nach-OP überstanden.

Bis er "geweckt" werden kann, wird es noch ein paar Tage dauern, denn man geht davon aus, dass die Schmerzen nach der OP eine zu starke Belastung sind, deshalb schläft er also noch ein Weilchen.

Seiner Familie habe ich heute davon erzählt, dass er einen Stomathera bekommt, der sich um ihn kümmern wird und dass er eventuell auch einen Pflegedienst an die Seite bekommt, wenn er sich selbst nicht helfen kann. Ich habe ihnen auch versichert, dass mein Freund auch gerne für die Übergangszeit bei mir einziehen kann, wenn er noch eine komplette Betreuung braucht.

Könnt Ihr Euch noch dran erinnern, wie das mit den Blutungen bei Euch war? Wie lange hat das gedauert? Hattet Ihr auch diese Decken im Bauch, die dann bei der Nach OP rausgenommen wurden?

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Chilp

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Beitrag von Chilp » 07.09.2011, 22:49

Hab noch was vergessen:

Also ich wollte nun niemanden auf den Buddhismus neugierig machen, denn das "Missionieren" ist bei Buddhisten nicht gerade angesagt. Also so sollte es nun nicht rüber kommen, ich wollte nur beschreiben, warum ich mich mit Mitgefühl auseinandergesetzt habe (und es heute noch tu).

Ich denke einfach, dass jemand mit Mitleid nicht im selben Boot sitzt, aber beim Mitgefühl setzt man sich gerne und mit offenem Herzen mit rein ins selbe Boot.
Ich kann auch verstehen, dass es Menschen gibt, für die einige Leidensgeschichten einfach zu heftig sind, und sie dann auf diese Art Abstand dazu gewinnen, obwohl es ihnen leid tut, was der Andere durchmacht.

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Chilp

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