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Mein bester Freund - Anfängerfragen – Seite 1

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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28 Beiträge • Seite 1 von 3 • 1, 2, 3

Mein bester Freund - Anfängerfragen

Beitrag von Chilp » 06.09.2011, 04:13

Hallo liebes Forum,

am gestrigen Abend wurde mein bester Freund notoperiert. Er hat die OP gut überstanden und liegt noch im künstlichen Koma. So war das auch vor der OP und er weiß noch nichts von seiner Veränderung.

Der Arzt hat mir gesagt, dass sowohl ein Ileo- als auch ein Colostoma gelegt wurde. Nun ist es so, dass wir mit einer derartigen Situation bisher noch nie konfrontiert waren. Für mich ist das alles völlig neu und ich möchte mich gerne informieren, wie ich ihm am besten zur Seite stehen kann.

Leider hat er durch eine rheumatische Erkrankung eine Fehlstellung der Finger an beiden Händen und ich frage mich, ob er seine Stoma alleine pflegen kann, oder ob ich es sein werde, die diese Aufgabe übernimmt.

Noch zur Information: Mein Freund ist nierentransplantiert und derzeit wegen des Infekts dialysepflichtig. Deshalb sieht es mit dem ausreichenden Trinken schwer aus.

Ich wäre sehr froh, wenn Ihr mir helfen würdet, mich in die Matherie einzufinden. Ich möchte gerne viel lernen, insbesondere wenn es um den alltäglichen Umgang mit der Situation geht. Auch medizinische Dinge wären gut zu erfahren.

Vielen Dank schon mal.

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Chilp
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Beitrag von Biggi0001 » 06.09.2011, 05:05

Moin, die Nachtaktive und auch Dampferin grüßt dich :)

Lese dich mal kreuz und quer durch's Forum, da findest Du schon einiges ... am wichtigsten finde ich, nicht ZUVIEL Drama ums Stoma oder die Stomies zu machen - er ist ja nun nicht plötzlich ein Mensch vom Mars geworden.

Und so komisch es klingt, irgendwann wird das alles zum normalen Bestandteil des Lebens, Dialyse und alles was damit zusammenängt ist da schlimmer, find ich.

Es braucht halt alles seine Zeit - sich damit abzufinden und nicht mehr wie ein "Marsmännchen" zu fühlen und halt auch das Leben mit Stoma "erlebenswert" zu finden. Aber wie gesagt, je weniger Drama darum gemacht wird, um so leichter ist es.

Was die Möglichkeit zum Selbstversorgen angeht, würde ich sagen, wenn er einen Reißverschluss nach dem Pinkeln alleine hochziehen und den Hosenknopf schließen kann, dann wird er auch das Selbstversorgen hinkriegen, drastisch ausgedrückt.

Wichtig fänd ich, dass er sich hier anmeldet, hier bekommt er wirklich allen Support der irgend geht.

Grüße von Biggi

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Biggi0001
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Beitrag von Häslein » 06.09.2011, 06:18

Hallo Chilp, :)

Willkommen hier !!!


Ich schließe mich Biggi an, will nur noch anmerken, dass er, wenn er wirklich langfristig nicht mit der Versorung aufgrund der Gelenke klar kommt, ihm auch Hilfe durch einen mobilen Pflegedienst zusteht. Der würde dann kommen und ihn dabei unterstützen.

Die Notwendigkeit und die Verordung dieses Dienstes stellt der Hausarzt fest. ( oder der behand. Facharzt )

Am Anfang ist alles neu, aber die Volksweisheit, dass nichts so heiß gegessen wie gekocht wird, trifft auch bei Stomis zu.

Man findet sich ein. Laßt alles auf Euch zu kommen. :troest:

Ich finde es super, dass Du Deinen Freund untersützen willst. Das ist auch wichtig.

LG, Häslein

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Häslein
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Beitrag von sahnetörtchen » 06.09.2011, 12:41

Hallo Chilp,

auch von mir ein

herzliches willkommen bei uns


Prima, wie Du Dich im Vorfeld schon für Deinen besten Freund erkundigst. Noch liegt er ja im Koma. Wenn er wieder wach ist, kannst Du ihn ja mal fragen, ob Du dabei sein darfst, wenn die Versorgung gewechselt wird. Ich weiß jetzt nicht, wie enge ihr miteinander seit, vielleicht möchte er ja auch nicht, dass Du es siehst. Deshalb sagte ich; wenn er wieder wach ist.

Speziell zur Versorgung sei gesagt, dass sie ihm im KH in der Regel eine Stomatherapeutin zur Seite stellen, die versucht, für ihn die richtige Versorgung zu finden. Das ist nicht immer die erste, deshalb nicht verzagen, wenn die ersten Platten nicht halten. Wenn er wieder einigermaßen fit ist, wird sie ihm auch beibringen, seine Stomata selbst zu versorgen und zu wechseln.

Später wird er auch zu Hause von einem Stomatherapeuten betreut. Wenn was ist, oder er Fragen hat, kann er i.d.R. dort anrufen. Meine Bestellungen geb ich immer tel. auf und 2 Tage später hab ich meine Sachen hier. Meine :schwester: hab ich das letzte Mal gesehen, als ich eine Wunde unter der Platte hatte.

Ansonsten gibt es oben eine Suchfunktion, über die Du auch schon viel in Erfahrung bringen kannst. Ansonsten Fragen einfach hier stellen.

Gute Besserung an Deinen Freund :troest:

LG
Klaudia :winke: :winke:

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sahnetörtchen
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Beitrag von Häslein » 06.09.2011, 13:29

Hi Chilp,

hat Dein Freund noch Familie, die ihn unterstützen könnte oder bist Du seine engste / einzige Bezugsperson?

Normalerweise erhält man auf Intensiv keine genaue Auskunft, wenn man nicht mit dem Patient verwandt ist?!

Ich frage deshalb, weil Du nichts von Familie geschrieben hast und Du Auskunft erhälst. Entsprechend eng muss Euer Verhältnis sicher sein. Das ist auch gut für ihn, wenn Du für ihn da bist. Musst Du das alles alleine verarbeiten und bewältigen? Das kann für Dich jetzt in der Klinik auch anstrengend werden, wenn Du als einzige Person zur Verfügung stehst.
Sorge auch gut für Dich, sonst bist Du bald ausgebrannt; damit ist
niemandem geholfen.

Das war mir noch wichtig!

Alles Gute!

Häslein

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Häslein
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Beitrag von Chilp » 06.09.2011, 22:20

Hallo alle zusammen,

danke Euch für Eure Antworten. Also ein "Drama" wollte ich auch nicht draus machen und ich entschuldige mich, falls es so angekommen ist, wie ich geschrieben habe. Wir haben gemeinsam mit seiner Krankheitsgeschichte schon viel erlebt und da sehe ich die Stomis wirklich nicht als so schlimm an.

Ich habe nur Bedenken, dass er es nicht gerade toll findet, wenn er wach wird, denn es gibt noch mehrere Veränderungen, von denen er noch nichts weiß. Es ist einfach so, dass e mir leid tut, wie er gefühlsmäßig ganz schön was vor die Nase gesetzt bekommt, womit er nicht gerechnet hat.

Bei Reißverschluss und Hosenknaopf ist das so eine Sache. Den Reißverschluss bekommt er zu, wenn es ein feiner ist, der leicht zu ziehen geht. Aber beim Knopf wirds dann schon schwer, weshalb er immer diese Hakenknöpfe hat. Das Problem, was ich sehe, ist eigentlich eher, wenn er eine Rheumaschub hat, dann geht nämlich gar nichts mehr.

Das mit dem ambulante Pflegedienst ist da also schon mal sehr beruhigend. Und dass er einen Stomaspezialisten bekommt, auch.

Mir geht es darum, dass er Hilfe zur Selbsthilfe bekommt, und so weit es geht autonom bleiben kann. Ich will ihm nichts aus den Fingern reißen, das liegt mir ja fern. Aber ich möchte halt einfach bescheid wissen, damit ich im Notfall das Richtige tun kann.

Und noch kurz zu unserem Verhältnis: Wir sind seit 18 Jahren sehr eng befreundet. Natürlich gibt es auch Dinge, die er mir nicht gerne zeigen möchte, aber das ist ja auch ganz klar. Seine Familie wohnt weit weg, kümmern sich aber so gut es geht. Nur in alltäglichen Dingen geht das halt nicht, wenn da hunterte von Kilometern dazwischen sind. Deshalb bin ich auch immer als auskunftsberechtigt eingetragen. Man kann sagen, dass wir beide wie eine Familie sind. Und wenn es in seinem Sinne ist, würde ich alles für ihn tun, was ich kann.

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Beitrag von sahnetörtchen » 06.09.2011, 22:29

Hallo Chilp,

das ist gut zu lesen. Ich würd sagen, wart erst mal ab, bis er wieder wach ist und schau mal, wie er dann reagiert. Ihr werdet auf jeden Fall nicht alleine gelassen.

LG
Klaudia :winke: :winke:

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sahnetörtchen
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Beitrag von Bienchen » 06.09.2011, 23:11

Hallo Chilp,
auch ich wünsche Euch Beiden einen guten Einstieg in das Känguruh-Dasein.
Und gleich mal eine Frage: Wie kann man denn ein Ileo-und ein Kolo-Stoma gleichzeitig haben, und warum????!!! :confused:
Oder hab ich das falsch gelesen?
Gruß Bienchen

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Bienchen
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Beitrag von Skyfire » 07.09.2011, 07:12

Hi Bienchen,

das ist wenn man ein Stück Darm zwischen Dünndarm und Dickdarm entnommen hat und es fast sichergestellt ist, dass es zurückgelegt werden kann.

:winke: :winke:

Hi Chilp,

willkommen hier. Klasse das es noch Menschen wie dich gibt!!
Ich glaube das es für deinen Freund eine harte Nuss werden wird, wenn er aus dem Koma erwachen wird. Nichts ist da wichtiger, wenn da gute Freunde/Familie sind die ihn auffangen werden.
Und ein Drama, hast du sicherlich damit nicht ausgelöst. Deine Fragen die bestehen, werden sicherlich hier beantwortet werden, zumal es wichtig ist, das du sie stellst und das du/er gut drauf vorbereitet ist/wird. ;)

Also weiter raus damit, und schon wird dir als auch deinem Freund so gut es uns hier möglich ist geholfen. :troest:

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Skyfire
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Beitrag von Bienchen » 07.09.2011, 09:56

@skyfire
...aber dann kommt doch aus dem Kolo nichts mehr raus??? :shock:

@Chilp: Ganz festes Daumendrücken für Deinen Freund und Dir viel Liebhabe-Kraft!!!!!

Bienchen

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Bienchen
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