von hmengers » 14.06.2009, 15:05
Wieder mal NIX VASTEHN. :mad: Warum sollte Vanessa nicht Auto fahren können? Wo steht das? Das können auch Krückengänger oder notfalls mit einem Handgerät (das die KFZ-Haftpflichtversicherung der Fahrerin bezahlen müsste)Sabine049 hat geschrieben:wenn die Zeit gereift ist, fahr´wieder selbst, denn dann hast Du schon einen Meilenstein für wiedergewonnene Selbständigkeit und Unabhängigkeit gelegt.
von Sabine049 » 14.06.2009, 15:19
Zitat Vanessa: Ich habe zum Beispiel vor dem Autofahren große Angst, bekomme regelrecht Schweißausbrüchen wenn wir schneller als 50 fahren. Usw.
von Fuffi » 14.06.2009, 15:23
Hi Herbert,
ich glaube da war nicht das fahren an sich gemeint, sondern die Hemmschwelle, sich nach so einem Unfall wieder ins Auto zu setzen. Sowohl passiv als auch aktiv.
Wobei mangelnde Fahrpraxis nur unsicherer macht. Deshalb auch der Tipp möglichst bald wieder das Auto zu nutzen.
Gruß,
Fuffi
von Jovako » 14.06.2009, 15:26
@ Herbert - Sabine meinte das sicher wegen dem Trauma durch den Unfall?
Liebe Vanessa,
ich habe diesen Thread erst einmal beobachtet, weil mir erst die Worte fehlten. Als ich Deine Zeilen las, kamen mir echt die Tränen. Du hast ja schon sehr viele liebe Worte bekommen, so dass ich dem nichts mehr hinzuzufügen habe, außer Dir Alles Glück auf dieser Welt zu wünschen und Dich hier Herzlich Willkommen zu heißen!
Ganz liebe Grüße
Jens
von EKK58 » 14.06.2009, 15:51
Hallo Vanessa,
habe auch gerade Deine Geschichte gelesen.
Dazu fehlen mir leider die Worte, aber ich wünsche Dir alles Gute und ganz viel Kraft, dann wirst Du wieder eine schönes Lebeb haben.
Liebe Grüße
Elke
von Vanessa » 14.06.2009, 21:36
Guten Abend,
Vorab noch mal ein ganz dickes Dankeschön das Ihr mich mit so lieben Worten und Ratschlägen unterstützt. Ich habe mich scheinbar an genau der richtigen Stelle angemeldet…! DANKE
In der Tat habe ich immer noch große Probleme mit meinen Schicksal fertig zu werden. Es fällt mir einfach schwer mich an die neune Situation zu gewöhnen und sie vor allem auch zu akzeptieren. Klar hilft mir das nicht wenn ich mich dagegen wehre, das versuche ich ja auch nicht spezielle aber es ist nun mal nicht leicht für mich das geschehene zu verkraften.
Natürlich bin ich einerseits froh den Unfall doch überlebt zu haben aber andererseits ist jetzt eben einfach alles anders… Ich kann jetzt ja nur noch kürzere Strecken mit Krücken gehen und für längere Strecken sitze ich in meinen Rollstuhl, und dann die Beutel und Schläuche die aus meinen Bauch rausgehen ist wirklich nicht leicht in meinem Alter zu ertragen! Von meinem Schambereich mal gar nicht zu sprechen…
Ich bekomme seit dem Unfall ja auch eine Psychologische Bereuung aber die ist halt auch nicht immer und in jeder Lebenslage da, wenn ich mich doch mal eben auf die Strasse traue und dann wieder die Sorge aufkommt das jemand etwas merken könnte…
Aus meinen Freundeskreis sind leider seit dem Unfall nicht mehr so viele übrig geblieben!
An dem Spruch, wirkliche Freunde erkennt man leider erst dann wenn man sie braucht schein etwas dran zu sein. Einige waren nach dem Unfall gleich verschwunden und andere Freundschaften gingen nach und nach immer weiter in die Brüche so das ich nur noch zu ganz wenigen wirklich engen Kontakt habe.
Auch wissen nur meine wirklich besten Freundinnen komplett über mich und alle meine Probleme seit dem Unfall bescheid, ich habe es einfach bis jetzt nicht geschafft allen komplett über mich zu erzählen.
Das mit Autofahren war anders gemein! Mag sein das ich natürlich Autofahren könnte, aber seit eben meinem Unfall habe ich große Angst wenn ich nur schon auf dem Beifahrersitz sitze und wir schneller als 50 fahren. Will deswegen gar nicht dran denken mich selbst hinters Steuer zu setzten da habe ich zu viel Angst vor.
Liebe Grüße,
Vanessa
von Monsti » 14.06.2009, 23:13
Hallo Vanessa,
was soll man dazu schreiben? Mehr als "Bitte lass' Dir Zeit" geht nicht. Sowohl Unfälle, wie auch allgemeine wie private Katastrophenerlebnisse oder schwere OPs verkraftet man nun mal nicht von heut' auf morgen.
Ich kenne es von mir wie folgt:
- Die direkte Akutphase will man nur irgendwie überstehen (Lebenswille). Da macht man sich kaum Gedanken über die Zukunft, sondern lebt von einem Tag zum nächsten.
- Dann folgt die nächste Phase: Scheinbare Normalität tritt ein. Man freut sich über Fortschritte.
- In der dritten Phase geht es plötzlich wieder massiv bergab. Es geht einem körperlich besser, nimmt aber vermehrt all die Einschränkungen wahr. Man träumt von den Geschehnissen, man grübelt darüber nach, man fängt an mit sich zu hadern.
- Die nächste Phase war für mich immer die wichtigste: Ich fragte mich, ob das so bleiben soll. Antwort: NEIN! Also kämpfte ich (z.T. mit psychotherapeutischer Unterstützung).
- Schließlich findet man wieder zur eigenen Mitte, entwickelt neue (nicht selten ganz andere) Ziele und findet zur Zufriedenheit zurück.
Ab der dritten Phase ist man selbst gefordert. Es gibt Menschen, die wegen Verlust des Arbeitsplatzes und Flucht der Ehefrau auf der Straße landen, zu Alkoholikern werden und nichts mehr auf die Reihe kriegen. Diese Menschen sind leider gescheitert.
Es gibt aber auch (ungleich mehr) Menschen, die ihr Schicksal aktiv in die Hand nehmen, um anschließend Dimensionen zu erkennen, die sie ohne ihre scheinbare Niederlage niemals wahrgenommen hätten.
Eine dauerhafte Schwerbehinderung ist überhaupt kein Grund, das Handtuch zu schmeißen.
Mein Schwiegervater wurde im letzten Kriegsjahr so schwer verletzt, dass ihm u.a. beide Beine stumpflos entfernt werden mussten. Damals war er 17/18 Jahre alt, also noch sehr jung. Er verbrachte fast 4 Jahre in diversen Lazaretten und Krankenhäusern und überlebte vier allgemeine Blutvergiftungen. Er heiratete später, wurde Vater eines Sohns (= mein Mann), war bis zum 59. Lebensjahr voll berufstätig und genoss sein Leben. Vor ein paar Jahren verstarb er kurz vor seinem 80. Geburtstag an Krebs, in einem Alter also, in dem auch die Normalos schön langsam von dieser Erde gehen.
Liebe Grüße
Angie
von Udde » 15.06.2009, 00:28
Hallo Vanessa,
ich habe Deine Geschichte gelesen - und kann Dir nicht wirklich etwas Hilfreiches sagen, da ich nicht wüsste, wie es mir in Deiner Situation gehen würde.
Ich kann Dir nur viel Kraft wünschen, was ich von Herzen hier mache.
Lieben Gruß von Ute
von La Tigram » 15.06.2009, 12:33
@sabine49:
demnach wären alle bisherigen Beiträge _nur_ leere Phrasen
So unterschiedlich wir vom unserem Naturell sind, so individuell und einzigartig ist die "Genese", die zu dem STOMA führten
Wer legt was auf die Waagschale???Deshalb halte ich das "Waagschalen Prinzip" für weniger geeignet
Ein Kriterium was dafür spräche, ist die Tatsache, dass einige Forumsmitglieder tapfer und unermüdlich den Kampf ums Überleben aufgenommen haben, davor ziehe ich meinen Hut
von medea » 15.06.2009, 19:55
Hallo Vanessa,
ich hab auch gerade deine geschichte gelesen. mir fehlen wirklich die worte. aber ich glaub das du hier ganz richtig bist...
vl eine kleine aufmunterung: ich bin auch 23 und ich hab am anfang die komplett gleichen ängste gehabt wie du jetzt "hoffentlich sieht man nix ect. ect." und ich kann nur sagen, man sieht gar nix, bei mir reagieren die menschen immer total erstaunt (falls ich es ihnen erzähle)weil man absolut nix sieht von meinem spuckerle
vl hilft das ein wenig.
ich wünsch dir auf jeden fall alles alles gute. und wenn du quatschen willst einfach nachricht schicken
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