von Edie » 10.06.2010, 15:28
Hallo Kathrin,
das wird schon. Auch ich denke an Euch. Manchmal passieren dinge zum Überleben, mit denen man nicht gerechnet hat, aber glaube mir, dass ist das geringste Übel und er wird, wenn er es akzeptier damit sehr gut klar kommen.
Das mit der Bandage kannte ich nicht, auch ich war, obwohl ich unterschreiben musste, dass bei Bedarf, aber eher nicht, so die Ärzte, ein Stoma gesetzt wird, überrascht, dass ich eines hatte. Noch im Aufwachraum sagte ich zu ihm: Hallo und willkommen, wir werde es zusammen schaffen. Und dann bekam es ganz schnell einen Namen, nämlich den meines Lieblingspflegers. Er hatte immer Zeit, immer Geduld und war immer freundlich. Die anderen natürlich auch, aber er war als erstes da und musste sich um mein Stoma kümmern.
Alles, alles Gute und nur nicht jammern, sondern nach vorn blicken und jeden Tag genießen. Ihr seid nicht allein.
LG
Sabine
von Einfach-Ich79 » 10.06.2010, 20:18
Hallo,
mein Papa hat alles gut überstanden und ihm geht es auch den Umständen entsprechend gut. Ich hab vorhin schon mit ihm telefoniert. Danke für eure Unterstützung.
LG Katrin
von Einfach-Ich79 » 11.06.2010, 16:10
Hallo,
ich hab heut mit Papa telefoniert. Er hat zwar keine Schmerzen, aber es geht ihm trotzdem nicht so gut. Er sollte morgen schon nach Hause kommen, obwohl die Darmverlegung erst gestern war. Er will aber noch bis Montag im KH bleiben, weil meine Mama am Wochenende arbeiten muss. Er sollte heut aufstehen, aber ihm ist sofort schwindlig geworden und er musste sich wieder hinlegen. Er hat auch gesagt, dass die "Darmwinde" nicht rauskommen und es im Bauch drückt und der Bauch auch aufgebläht ist. Die Krankenschwester sagte das ist normal am Anfang. Ist das wirklich so?
Ich hoffe nur er steht das alles durch und verliert nicht den Mut. Es liegt ja noch ein langer und schwerer Weg vor ihm, und auch vor uns als Familie.
LG Katrin
von anne14 » 11.06.2010, 16:31
Hallo Katrin,
schön das dein Vater die OP gut überstanden hat. Ich finde es aber ganz schön eigenartig das man nach einer solchen OP nach 3 Tagen entlassen werden soll. Fängt man nicht erst mal langsam wieder mit der Nahrungsaufnahme an und beobachtet die Förderung des Stomas? War denn eine Stomaschwester da die ihm das wechseln der Platte und der Beutel gezeigt hat?
Vlg Annette
von Einfach-Ich79 » 11.06.2010, 17:21
Die große OP war das gestern noch nicht. Gestern wurde erstmal nur das Stoma gemacht. Aber trotzdem finde ich es eigenartig, dass man da schon nach 2 Tagen heim soll. Der Arzt hat auch gesagt er kann alles essen. Nach meinen Infos kann man das aber bei einem Stoma nicht. Wenn er dann heim ist kommt wohl die erste Zeit eine Stomabetreuerin, die ihm alles zeigt und erklärt. Ich weiß auch nicht, ob es in dem KH eine Stomatherapeutin gibt. Wenn nicht finde ich es schon ziemlich blöd den Patienten einfach so ein Ding zu verpassen und ihn dann damit sich selbst überlassen. Ich muss erstmal sehen, was mein Papa morgen erzählt. Im Moment belastet ihn nur der Blähbauch und der Druck im Bauch.
von Rehlein51 » 11.06.2010, 18:03
Hallo Katrin,
ich bin sehr erstaunt darüber, dass Dein Papa schon nach 3 Tagen nach Hause soll. Mir wurde bei der Anlage des Stomas der Bauch von der Brust bis zum Schambein aufgeschnitten, auch diese Narbe muss doch erst einmal verheilen oder wurde es bei Deinem Papa anders gemacht? Die Blähungen sind aber normal, das gibt sich. Die Aussage, mit einem Kolostoma (sofern es denn eins ist) stimmt schon. Ich konnte eigentlich alles essen.
Bezüglich der Blähungen sagte mein Arzt so nett zu mir, es ist wie beim segeln, erst kommt der Wind und dann kommt Land.
Mich würde jetzt noch interessieren, wo ihr wohnt und in welchem Krankenhaus dein Papa ist.
Auf jeden Fall wünsche ich ihm alles Gute. Ihr schafft das schon
Liebe Grüße
Silvia
von Siskinanamok » 11.06.2010, 18:27
Einfach-Ich79 hat geschrieben:Er hat auch gesagt, dass die "Darmwinde" nicht rauskommen und es im Bauch drückt und der Bauch auch aufgebläht ist. Die Krankenschwester sagte das ist normal am Anfang. Ist das wirklich so?
von Einfach-Ich79 » 11.06.2010, 19:37
Also laut der Aussage meiner Mama hat mein Papa überhaupt keinen Schnitt. Dieses Stoma ist nur vorrübergehend bis zur OP. Bei der OP soll er dann ein Stoma auf der linken Seite bekommen. Jetzt hat er eins rechts neben dem Bauchnabel.
Morgen ist ja erst der 2. Tag nach der Darmverlegung und da sollte er schon heim. Er sollte heut auch schon allein auf Toilette und seine Beutel leeren. Er hat gesagt er macht gar nichts allein. Denn ihm wird sofort schwindlig, wenn er aufsteht. Ich hab ihm vorhin am Telefon gesagt das ist normal mit dem Blähbauch. Er hat nur gesagt ich soll nicht anfangen wie der Arzt zu sprechen. Ich wollte ihm Mut zusprechen und hab gesagt er soll nicht jetzt schon den Kopf in den Sand stecken. Er sagte der steckt schon drin. Das hat mich ziemlich verletzt, denn ich habe das Gefühl er gibt jetzt schon auf. Derweilen ist das erstmal der Anfang von dem schweren Weg, den er noch gehen muss. Die Fröhlichkeit der letzten Tage war wahrscheinlich komplett gespielt. Jetzt wird ihm erstmal alles richtig bewusst. Er hat sich das alles so leicht vorgestellt. Wir haben alle tierisch Angst vor dem was noch kommt. Mein Papa blockt auch bei allem ab. Ich hab mich die letzte Woche nur mit dem Thema Darmkrebs und Stoma beschäftigt und könnte ihm viel darüber erzählen. Aber er will davon nichts hören. Mich macht das echt fertig.
Also wir wohnen in Sachsen-Anhalt und er ist im Klinikum Merseburg. Mir wär es auch lieber er wär nach Halle in die Spezialklinik gekommen. Aber leider wurde er nich vom Hausarzt überwiesen, sondern kam gleich nach der Darmspiegelung ins KH, weil er bei der Diagnose zusammen gebrochen ist. Vor den fachlichen Kompetenzen der Klinik in Merseburg zweifle ich ja nicht. Aber ich finde die Betreuung nicht so gut. Der Arzt wird ihm sicherlich alles erklärt haben, aber Papa wird wohl halb auf Durchzug geschalten haben. Irgendwie akzeptiert er das immer noch nicht so richtig. Ihm ist nicht klar, dass er sehr krank ist. Mit Selbsthilfegruppen, Forum oder ähnlichen brauche ich ihm gar nicht kommen. Er würde nur sagen, dass er so einen Quatsch nicht braucht. Ich bin da ja anderer Meinung. Mir hilft dieses Forum schon viel. Auch wenn ich nicht selber betroffen bin ist es für mich auch sehr schwer.
von Schiddi » 11.06.2010, 20:27
Hallöchen,
ach wie ich das kenne, ich war zwar zuerst betroffen 1986-Glück gehabt, um den Ausgang rumgekommen. 2003 hat es meinen Mann erwischt, er bekam einen Ausgang. Ich hatte vor der OP schon Kontakt mit der ILCO aufgenommen, zum Glück. Er hat es zwar akzeptiert, aber nicht vom Kopf, dies hatte ich gemerkt, nach mehreren Not - OP's danach ist er erst mal zusammen gebrochen, ich habe es mit Ihm gemeinsam geschafft zu kämpfen und er - wir haben gewonnen.
Heute machen wir wieder unsere geliebten Motorradtouren, wandern usw. einfach alles wieder, also es lohnt sich zu kämpfen und sich nicht aufzugeben.
Nun habe ich wieder Angst, es brodelt nun bei mir wieder, aber nächsten Donnerstag-Freitag weiß ich mehr, egal wie es ausgeht ich kämpfe weiter.
Deinen Vater wünsche ich alles Gute und viel Stärke, aber auch deiner Mutter und Dir, denn manche Tage wird es bestimmt für alle nicht einfach.
Lb. Grüße
Schiddi
von Webkänguru » 11.06.2010, 20:30
Hallo Einfach-Ich,
das Stoma wurde bei deinem Vater nach der Schilderung deiner Mutter mit einem kleinen Schnitt angelegt, und zwar genau da wo das Stoma jetzt sitzt.
Nach den OPs ist der Darm oft erstmal beleidigt, auch bei kleinen Eingriffen. Das normalisiert sich schnell und dann geht auch die Luft ab.
Wenn deinem Vater in der Klinik der Umgang mit dem Stoma und der Stomaversorgung noch nicht gezeigt wurde, halte ich eine Entlassung für Blödsinn. Wenn es schlecht läuft ist dein Vater bis Montag auf sich alleine gestellt, die Stomatherapeuten arbeiten ja am Wochenende in der Regel auch nicht. Und wenn dein Vater noch so wackelig auf den Beinen ist, nach einer OP unter Vollnarkose nicht wirklich ungewöhnlich, kann man an Entlassung aus der Klinik nicht wirklich denken.
Viele Grüße,
euer Webkänguru
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