von Banditensocke » 21.09.2010, 09:19
Hannelore Bernl hat geschrieben:Hallo Banditensocke.
Die gleiche Probleme die du da beschreibst hat mein Mann auch.In der Nachbarschaft und im engeren Bekanntenkreis fühlt er sich oft unwohl. Am besten geht es ihm da wo ihn niemand kennt.Da kann er ausgelassen und locker sein.
Hanni
von sternchen » 21.09.2010, 12:08
Hallo Banditensocke,
ich hab das deshalb so formuliert, um eine Art Momentaufnahme eines neuen oder zufälligen Lesers zu simulieren; deine zahlreichen Beiträge als Ganzes gesehen ergeben natürlich ein anderes Bild.
Ich bin als absoluter Forumsneuling zuerst ziemlich ziel- und orientierungslos hier rumgeirrt, bis ich anfing, mich irgendwo festzulesen und später Persönlichkeiten, so kann man es tatsächlich nennen, und Strukturen (wieder)erkannte. Ich hab mir jetzt einfach vorgestellt, wie einer deiner Beiträge auf mich gewirkt hätte, wenn es mir nicht so gut gegangen wäre wie im Moment. Sie sind, wie gesagt, brillant formuliert (mir fällt auch kein besseres Wort ein), sehr direkt und zum Nachdenken anregend, aber auch manchmal ein bißchen kühl und sachlich, sogar wenn du über dich selbst schreibst, so empfinde ich es jedenfalls. Ich fühle mich selbst etwas eingeschüchtert und habe auch gezögert, mich sozusagen "mit dir anzulegen".
Es gibt übrigens hier auch andere, ich nenn sie Spezialisten, die mich durch ihre Fachkenntnis immer wieder beeindrucken, sei es Medizinisches, Versorgungstechnisches, Sozialrechtliches oder anderes! Das sind so die Säulen des Forums, finde ich.
Tschüs, viele Grüße
Gabi
von sternchen » 21.09.2010, 12:28
Hallo Hanni,
es ist mit dem Umgang mit dem Stoma wohl so wie im ganzen Leben: jeder Mensch ist anders. Ich fühl mich weder bei Bekannten noch bei Fremden unwohl deswegen - die, die's wissen, wissens, die anderen nicht, und die merken auch nichts. Fertig.
Liebe Grüße
Gabi
von doro » 21.09.2010, 12:39
Hallo Hanni,
da hast Du mich falsch verstanden - ich meine eigentlich,zu
nicht die Umstellung, daß Du Deinem Partner bei der Beseitigung von Unfallschäden hilfst :shock: ( wie machen das denn unsere Single-Männer, die klingeln wahrscheinlich Frau Nachbarin aus dem Bett ) sondern,wenn Mann als Normalo behandelt werden möchte,und wer möchte das nicht,dann sollte er sich auch Normal benehmen.heißt für mich, seine AA auch selber auf Reihe bringen und die Herzallerliebste,bitteschön, in Ruhe lassen.Und nein, Du hörst ihn nach einer Panne nicht und nein, Du stehst nicht freiwillig auf.Man muß auch als Partner sich erst darauf einstellen und lernen mit der neuen Situation klarzukommen.
von Hannemann » 21.09.2010, 12:47
Hallo Doro.
Das mit dem nicht höhren ist nicht so ganz einfach, wenn der Partner aufsteht um die Schäden zu beseitigen. Es ist ihm ja auch nicht gerade angenehm. und schlafen kann ich dann sowieso nicht mehr.da helfe ich ihm lieber das Bett neu zu beziehen, dann können wir anschließend beide wieder schlafen.Er würde es auch alleine machen.
Danke Hannidas mit dem UMstellen auf die Situation, da hab ich auch nicht die Beseitigung der Schäden gemeint. Sondern die innere Umstellung. Hanni
von Linie 22 » 21.09.2010, 12:58
Hallo sternchen Gabi
sternchen hat geschrieben:
DIE ERWARTUNGEN DER ANDEREN SIND DIE ERWARTUNGEN DER ANDEREN!
von White_Buffalo » 21.09.2010, 13:20
Moin moin,
ich habe nun seit exakt einem Jahr mein "Loch im Bauch".
Am Anfang, nachdem sich die Erkenntnis durchsetzte, dass
nun ein neuer Lebensabschnitt für mich beginnt, war auch
ich voller Zweifel und Fragen. Mich so zu akzeptieren wie
ich jetzt nun mal war, fiel mir, oberflächlich betrachtet,
nicht schwer.
Allerdings kreisten meine Gedanken darum, wie mich meine
Familie, mein Freundeskreis und vor Allem mein Arbeitsumfeld
als Beuteltier akzeptieren und annehmen würde. Wie würden
die Freunde beim Sport reagieren? Was passiert, wenn ich in
einem internationalen Meetings plötzlich "peinliche"
Geräusche von mir gebe? Informiere ich meine engsten Kollegen
und Mitarbeiter, oder gehe ich offensiver mit der Situation um?
Recht schnell wurde mir klar, dass es eben doch darum geht,
ob ich selbst mich so annehme wie ich nun mal bin; ob ich in
den Spiegel schauen kann und mich und meinen Beutel mit einem
fröhlichen "Hej, gut seht ihr aus" begrüßen kann.
Nach langen Gesprächen mit Freunden, anderen Stomaträgern und,
was ganz wichtig war, mit einem mir bekannten Psychologen,
war ich mutig genug eine Offensive zu wagen.
Nun, was soll ich sagen... der offensive Umgang mit dem Thema,
das klare ansprechen der Situation, das hinweisen auf evtl.
Probleme, all das hat bisher NIE zu negativen Reaktionen
geführt. Im Gegenteil, plötzlich erzählen Kollegen, Mitarbeiter
und Geschäftspartner davon, dass sie selbst in der Familie
oder im Bekanntenkreis Menschen mit Stoma kennen, und die sind,
o Wunder, ganz normale Zweibeiner....
Das Maß an Verständnis und Rücksichtnahme, welches mir in dem
vergangenen Jahr seitens meiner Umwelt entgegengebracht wurde,
hat mich erstaunt und auch bestätigtweiter offen mit meiner
Erkrankung umzugehen.
Gruß aus der Moorkate
Micha
von babonsai » 21.09.2010, 15:49
Hallo "Weißer Büffel"
ich kann mich mit dem von Dir Geschriebenen vollkommen identifizieren, ebenso wie auch Banditensocke entschied ich nun für mich, absolut offen damit umzugehen, um mir selbst den Druck zu nehmen.
Auch die sicherlich unerwartete Akzeptanz, sogar Kenntnis über das Thema Stoma, seitens des Umfeld´s (ob nun privater oder beruflicher Natur) gibt dem Ego einen angenehmen Kick!
Offene Worte mögen zwar anfangs Verwirrung bringen, aber "unerklärliche" Handlungsweisen oder Abblocktechniken sind (für andere) da bestimmt unverständlicher.
In diesem Sinne *hugh*
LG
Klaus
von Hannemann » 21.09.2010, 15:56
Hallo Klaus
das mit der Offenheit da hast du recht,das erleichtert vieles.Das Problem bei uns ist nur dieses.Mein Mann hatte nach seiner 1. OP ein ganz schlimmes Erlebnis.Sein ehemaliger Feund Hat hiner meinem Mann seinem Rücken so laut getuschelt mit einem anderen als sein Stoma grummelte und seit dem ist er ein Einzelgänger geworden
Hanni
von babonsai » 21.09.2010, 16:06
Hi Hanni,
nunja, nicht umsonst ist es nun ein EHEMALIGER Freund?
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