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Mein Stoma - über Liebe, Sex, Psyche und Akzeptanz (vorherig – Seite 23

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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Mein Stoma - über Liebe, Sex, Psyche und Akzeptanz (vorherig

Beitrag von Linie 22 » 25.09.2010, 11:28

Um auf einen inhaltlichen Teil der Themenüberschrift zurück zu kommen:

babonsai hat geschrieben:
Seit dem Ileo (05/2010) hatte ich keinen Sex, außer vielleicht nach monatelangem Zögern..,mal mit mir selbst *hust*


Naja, wollte ich nur mal ..... recht offen....anmerken.


Im übrigen habe ich mich ebenso offen, nur mittels anders gewählter Worte, ausgedrückt!?

Linie 22 hat geschrieben:
babonsai hat geschrieben:Ferner möchte/muss ich noch hinzufügen, dass ich vor der "ganzen Sache" ein
illustres Sexleben hatte,

Abgesehen davon, dass ich seit nunmehr 23 Jahren Ehe einzig und allein mit meinem Mann unzählige Schäferstündchen genieße,

Beide Argumentationen zeigen auf, dass man auch als Stomist/-in ein sexuelles Intimleben führt bzw. führen kann.


Eine Variante - sprich käufliche Liebe -, um dem sexuellen Verlangen, betreffs Stomisten, Befriedigung zu verschaffen, wurde bislang noch gar nicht angesprochen.




@ Klaus alias babonsai,

Deinem Profil entnehme ich, dass Du schon seit ein paar Tagen nicht mehr im Forum anwesend bist. Ich hoffe es ist Dir nichts Ernsteres widerfahren, worüber wir uns evtl. besser Gedanken machen sollten?



Tschüüüss. brisant und auch nicht :D , grüßt Silke (Linie 22) :winke: :winke: :winke:

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Linie 22

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Mein Stoma - über Liebe, Sex, Psyche und Akzeptanz (vorherig

Beitrag von HeikeF. » 25.09.2010, 12:06

Ihr Lieben;

will jetzt --- nachdem ich alles gelesen habe --- auch was dazu schreiben.

Meine Meinung: ich finde diesen Thread für mich sehr sehr hilfreich und sehr interessant.
Auch wenn ich inhaltlich derzeit nicht viel dazu beitragen kann.

Aber seit meiner Stomazeit, bzw. nach meinem Unfall 2004 habe ich sehr große Probs mit meinem Körper. Unzählige Narben, welche vor allem ich sehe und mich immer wieder an den Schmerz erinnern. Auch den Partner und Freund verloren zu haben. Und dann seit 2008 das Stoma.
Das alles trägt dazu bei, mich selbst, vor allem körperlich, nicht so anzunehmen zu können, wie ich wollte.
Allein der Gedanke, mir mit Stoma, einen neuen Partner zu suchen .... Nee, geht für mich gar nicht.
Zu viel Scham und Hemmungen. Der Gedanke: wer würde mich mit diesem Körper schon mögen. Geschweige denn sex. Lust verspüren.

Die Offenheit, gerade von Banditensocke und Babonsei, helfen mir gerade sehr, über meinen "gerade sehr beschränkten Tellerrand bezg. Intimität" hinauszuschauen und mich auch mal mit anderen Gedanken, Sichtweisen auseinander zu setzten.

Und ich denke auch, wer dieses Thema interessant findet, liest es und schreibt eventuell dazu.
Diejenigen die dieses Thema nicht interessiert, lesen halt nicht.

Und mir ist Meinungsfreiheit sehr wichtig. Anderer Leutes Meinung wie meine.

Zum Thema "Peinlichkeit" und "Intimität": stellt sich mir gerade die Frage, was peinlicher ist. Über diverse Missgeschicke und Unfälle im Umgang mit dem Stoma zu schreiben, zu schildern. Problemwunden etc. beschreiben oder Photos einstellen. Oder über den Umgang im zwischenmenschliches.
Für mich ist Beides legitim und jeder ist für seine Beiträge selbst verantwortlich.

In diesem Sinne.
:winke:

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HeikeF.

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Beitrag von Mohnblume » 25.09.2010, 12:09

Banditensocke hat geschrieben:Jetzt geht mir langsam der Hut hoch.

Was soll denn bitteschön jetzt dieses alberne Gelästere über eine Aussage eines Users?

Weder ist das peinlich, noch blöd, noch sonstwas. babonsai ist ein Mensch, der selbst darüber entscheiden kann, was er preis geben möchte, und was nicht. Niemandem steht zu darüber zu urteilen, aber es wäre schön, wenn man dem, was er schreibt, zumindest rudimentär mit Respekt begegnen könnte.

Im übrigen sind wir hier nicht im Kindergarten - bin ich wirklich die Einzige, die sich vorstellen kann, einen erwachsenen, niveauvollen Austausch AUCH über Sexualität zu führen, ohne dass das allzu privat - entblössend werden muss?

Falls ja, dann bin ich in diesem Forum definitiv falsch. Ich dachte, hier schrieben erwachsene Menschen, die über eine gewisse Abstraktionsfähigkeit verfügen.










Liebe Banditensocke,

ich stimme Dir total zu und MICH hat der doch
teilweise sehr zickige Tenor hier sehr gestört.
Es wird niemand gezwungen hier zu lesen oder gar von sich zu schreiben. Aber die Art sich an der Aussage von Babonsai
so hoch zu ziehen hat mir überhaupt nicht gefallen !
Sexualität ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens, egal ob mit oder ohne Stoma. Und dieser wichtige Bereich sollte hier Platz haben....Babonsais Aussage, dass " er Sex mit sich selbst habe " hat für mich nichts, aber auch gar nichts
worüber jemand anderes wertende Kommentare abgeben sollte !!

Außerdem steht jedem frei, sein Profil so zu gestalten, dass keinerlei Rückschlüsse auf die Person möglich sind.
Wenn ich das Argument : es könnte jemand" von außen "Beiträge lesen und " zweckentfremden " lese, hört mein Verständnis auf. Denn wenn ich diesen Gedanken zuende denke, könnte auch jemand von außen Beiträge" "zweckentfremden " in denen von Pannen berichtet wird, wo die Sch**** das Bein runterläuft....
Ich ärgere mich über die Wertungen darüber was " man " hier schreiben sollte und was nicht. Dieses Forum ist für alle Themen , die mit dem Stoma zusammenhängen gedacht und da gehört auch der Umgang mit Sexualität , Selbstannahme und sexuellen Bedürfnissen dazu. Wem das nicht passt, braucht es ja nicht zu lesen !!!
Ich hoffe, Babonsai ist jetzt nicht komplett verschreckt von dieser merkwürdigen Diskussion.

Gruß
Mohnblume

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Mohnblume

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Beitrag von dieMona » 25.09.2010, 13:00

Außerdem hins. Anonymität (dieMona) widerspreche ich Dir insofern, dass aus dem Profil einiger Forumsmitglieder schon etl. pers. Daten zu entnehmen sind - ausser einige Felder bleiben leer.

Kann sein, dass ich da jetzt falsch informiert bin, aber was genau entnimmst du aus meinem Profil, dass Aussagekräftig genug und dir sagt, wie meine Lebensweise ist?



Habe es vor Jahren in einem *öffentlichen* Forum erleben müssen, dass meine trotz Pseudonyms (Nicknames) meine wirkliche Idendität bishin zu meinem Nachnamen und postalischen Anschrift identifiziert und aus fadenscheinigen profanen Gründen eine Hetzkampagne ins Rollen gebracht wurde.

Okay, das tut mir leid und ist dann sicherlich auch verständlich, dass man dann vorsichtiger ist. Aber es ist doch hier jedem selbst überlassen ob er was schreiben will oder nicht. Vielleicht haben andere kein Problem damit.

Hier fühle ich mich wg. des "Einlogg-Modus" verhältnismässig sicher, nichtsdestotrotz möchte ich persönlich nicht, dass in einem völlig artfremden Forum meine Beiträge für bspw. fetischistische veranlagte "Windelfreaks" verbal zerfleischt werden.

Hä??? Ist da jetzt nicht ein wenig zu hochgegriffen??? Dann dürftest du hier rein gar nichts schreiben, weil alles ja gegoogelt werden kann und du dich somit in die Schusslinie stellst!


Provokante Fragestellung:@ Mona, Uwe, Mickey, Meli selbst Christian, wo bleiben Eure "statements".

Ich muss nicht unbedingt zu einem Thema etwas schreiben, nur um des schreibens willen. Wenn ich finde, dass dort etwas nicht hingehört, dann muss ich das nicht unbedingt nur des schreibens willen schreiben. Bedeutet: Nicht mit allem gehe ich hier konform, aber ich muss deswegen ja keine endlosen Berichte schreiben, worin das eigentliche Thema dann verloren geht. Mann kann auch alles zereden.

Ich könnte eine Menge dazu schreiben, aber ich habe so meine Schwierigkeiten, wenn ich dann erst einmal 5 Seiten lesen muss (ich bin ja nicht 24 Stunden online) und dann gerne etwas zu einem Thema schreiben würde - man dann aber 5 Seiten später schon wieder bei einem anderen Thema ist. Ich hoffe du verstehst was ich meine!

Ich kann nur dazu sagen, dass ich nach der OP 6 Monate keinen Sex haben dürfte, weil die Fisteln sehr hoch in Scheide gingen und die komplett hochgehoben werden musste um an die Gänge zu kommen und dann wieder alles festgenäht werden musste. Dann wurde in dieser OP auch das Stoma gelegt. Nach der ersten Woche, als es mir wieder etwas besser ging, war die erste Frage an meinen Dr. wann ich denn wieder Sex haben dürfte? Ich habe sogar gefeilscht mit Ihm... Ich muss dazu sagen, dass mein Freund und ich zu diesem Zeitpunkt erst 5 Mon. zusammen waren. Aber ich habe von ihm soviel Unterstützung gehabt, dass ich mir diesbezüglich nie irgendwelche Gedanken machen musste.

[color=deeppink]Ich habe kein Problem damit mich über die intimem Momente bzw. besser gesagt, Zärtlichkeiten und das drum herum zu äussern, bin halt nur nicht so schnell im schreiben.

Ich hoffe mit meinem Text nicht jetzt wieder eine Diskussion angezettelt zu haben, weil ich ein wenig direkt auf die OP eingegangen bin.

Nichts desto trotz bin ich der Meinung, dass hier alle alt genug sind um zu entscheiden, was er schreiben möchte und was nicht. Und wenn dieser Thread doch Themen enthält, die einen interessieren aber er nichts von Sex lesen möchte, dann eröffne er doch einen neuen Thread nur mit diesem Thema!

Aber bitte lasst es doch bitte irgendwelche Kommentare ein zu bringen nur um des Schreibens willen. Und wenn, dann aber auch Sachlich und beim Thema bleiben und nichts dazu dichten!


Nochmals an den Adressaten Klaus alias babonsai gerichtet: "Weshalb hast Du Dich seit dem Vorfall mit der Änderung des Titels noch nicht wieder geräuspert???

Wie man sieht, war er seit 3 oder 4 Tagen nicht mehr online. Es gibt auch Menschen die mal weg fahren und dort vielleicht kein I-net haben!?

In der Hoffnung jetzt keinen neuen Eklat auszulösen, wünsche ich euch noch einen schönen Samstag.

P.S.:Warum ich eigentlich etwas geschrieben habe dazu war, weil es mich geärgert hat, dass hier so viel "reininterpretiert" wird und das Thema einen "schmutzigen" Stempel bekommt, obwohl dem gar nicht so ist und darf ich denn nur meine Meinung äußern, wenn ich mich vorab schonmal eingebracht habe!?

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dieMona

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Beitrag von sternchen » 25.09.2010, 13:11

@ doro:
Zum Thema Antipathien: Finde ich interessant, daß du dich angesprochen fühlst, aber damit bin mit Sicherheit ich gemeint, und der Verfasser liegt damit auch vollkommen richtig.

@ sabine049:

Anstatt uns jetzt an Zitaten div. Fories hochzuschaukeln und den *fred* wieder zum Einsturz zu bringen, weshalb greifen wir Christians Angebot nicht auf, dass dieser *fred* in die FAQ-Rubrik verschoben wird????

Genau meine Meinung, und was du sonst noch schreibst, ebenfalls. Ich bewundere deine Gelassenheit angesichts dessen, was hier abläuft, z.B das nächste Zitat.

@ Banditensocke:
Hier darf ja jeder seine Meinung haben, nicht wahr, aber darf er sie auch sagen, ohne hinterher viviseziert zu werden?
Ja, exakt. Wech damit, das sind einfach sehr schmutzige Themen, die gehören nicht ins moralinsaure Kaffeekränzchen-Land. Da ist höchstens erlaubt, süffisant einfliessen zu lassen, dass man JA, natürlich ein Sexualleben habe, und anzudeuten, dass man eigentlich die Rakete im Bett sei, aber darüber natürlich unter keinen Umständen schreiben möchte.

Für mich stellt sich das so dar: Wenn hier jemand den allumfassenden Raketen-Eindruck vermitteln will, bist du das. Du verbrämst Berichte über dein wunderbares Leben als abstrahierende pseudo-intellektuelle Essays, in denen sich lauter Binsenwahrheiten verbergen und die im ersten Moment unheimlich Eindruck machen. Liest man sie genauer, ist viel heiße Luft dabei und Selbstdarstellung. Das Ganze wird kalt-distanziert verkauft, selbst wenn von Gefühlen die Rede ist(!). Finde ich nicht sonderlich hilfreich. Was mir übrigens auch noch aufgefallen ist: Kritik wird gern mit der Begründung zurückgewiesen, daß sie auf Fehlinterpretation beruhe. Man kann solche Fehlinterpretationen auch durch entsprechend verquaste Ausdrucksweise fördern. Warum hoffe ich eigentlich nicht auf eine humorvolle Reaktion deinerseits auf irgendwelche Kritik von wem auch immer? Euer darling babonsai hat wenigstens welchen, wenns auch durchaus nicht meiner ist...

Im übrigen bleibt es dir auch unbenommen, genau wie mir, dich aus diesem "Kaffeekränzchen-Land" zu verabschieden, wenn es deinen Ansprüchen nicht gerecht wird.
Integration bedeutet dagegen NICHT, so zu tun als ob, und sich zwar scheinbar tapfer auf das Tabu-Parkett zu wagen (wir haben ein Stoma und stehen dazu), aber die Bande nie los zu lassen (reden aber nicht wirklich offen über das, was damit verbunden ist), und angstvoll auf das zu schielen, was andere daraus machen könnten

Ich beziehe gerade zum zweiten Mal in diesem Forum Prügel, weil ich nicht die Mehrheitsmeinung vertrete und Antipathien durchblicken lasse (wie es div. andere übrigens auch tun) - das ist ja eine tolle Integration! Wenn ich solche "Angst" hätte, wäre ich schon längst weg gewesen. Angst habe ich davor, meinen Mann zu verlieren, an Krebs zu sterben, oder daß mein kleiner Hund blind werden könnte, aber nicht vor Diskussionen am Computer! Du überschätzt die Bedeutung dieses Forums für mich, ich brauche diese Bühne hier nicht. Und wie hier in letzter Zeit mit anderen unsicheren Neulingen verfahren wird, finde ich zum Heulen!

Was das Loslassen der Bande betrifft, so empfindet jeder das Parkett als unterschiedlich glatt - für manch einen bedeutet es schon eine Überwindung, sich hier überhaupt mal zu äußern, andere reden alleroffenst über medizinische Details, wieder andere über sexuelle Probleme, andere über Partnerschaft und Gefühle und klammern das Sexuelle aus. Woher willst du wissen, was für den Einzelnen "wirklich offen" bedeutet? Du hast m.E. sehr wohl deine vorgefaßte Meinung dazu und verkleidest sie bloß als tolerant. Brillant genug formulieren kannst du ja. Vielleicht versuchst du dich ja mal im Hinblick auf deine berufliche Vergangenheit an meinen Entlassungspapieren aus diesem Thread oder diesem Forum. Das war jetzt natürlich wieder voll daneben, ich weiß. Aber ein guter Abgang. Adieu zusammen!

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sternchen

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Beitrag von Banditensocke » 25.09.2010, 13:58

sternchen hat geschrieben:
@ Banditensocke:
Hier darf ja jeder seine Meinung haben, nicht wahr, aber darf er sie auch sagen, ohne hinterher viviseziert zu werden?


Natürlich darf er. Er muss sich aber damit anfreunden, dass das im öffentlichen Raum Reaktionen auslöst.

Wenn hier jemand den allumfassenden Raketen-Eindruck vermitteln will, bist du das. Du verbrämst Berichte über dein wunderbares Leben als abstrahierende pseudo-intellektuelle Essays, in denen sich lauter Binsenwahrheiten verbergen und die im ersten Moment unheimlich Eindruck machen. Liest man sie genauer, ist viel heiße Luft dabei und Selbstdarstellung. Das Ganze wird kalt-distanziert verkauft, selbst wenn von Gefühlen die Rede ist(!). Finde ich nicht sonderlich hilfreich.


Dann lies es doch einfach nicht. Manche Menschen, und Dich zähle ich dazu, haben offenbar Schwierigkeiten damit, Thema und Person zu trennen. Das ist schade, aber offenbar nicht zu ändern. Wie Du mit Deinen persönlichen Projektionen umgehst, ist Deine Sache, ich fühle mich von Deinen Beschreibungen allerdings nicht persönlich angesprochen. Du kennst mich nicht, und was Du da zu skizzieren versuchst ist, das hatten wir weiter oben schon einmal, nichts als Deine Fantasie, die ich Dir gern lasse.

Ich beziehe gerade zum zweiten Mal in diesem Forum Prügel, weil ich nicht die Mehrheitsmeinung vertrete und Antipathien durchblicken lasse (wie es div. andere übrigens auch tun) - das ist ja eine tolle Integration!


Inhaltliche Kritik = Prügel?

Jedem das Seine.

Wenn ich solche "Angst" hätte, wäre ich schon längst weg gewesen. Du überschätzt die Bedeutung dieses Forums für mich, ich brauche diese Bühne hier nicht. Und wie hier in letzter Zeit mit anderen unsicheren Neulingen verfahren wird, finde ich zum Heulen!


Ich habe keine Ahnung, welche Bedeutung für Dich IRGENDETWAS in Deinem Leben hat. Ich kenne Dich nicht, daher denke ich darüber auch gar nicht nach. Du machst erneut Deine Fantasien zu Projektionen, und stülpst sie mir über, das mag ich nicht sonderlich. Bleib doch einfach bei Dir, und geh mit gutem Beispiel voran: Demonstrier uns, wie DU gern mit Neulingen umgehen möchtest, beispielsweise mit babonsai, der formulierte, dass er sich nach seiner Stoma Anlage nicht sonderlich sicher fühlt in seiner Rolle als möglicher Sexualpartner, und sich daher momentan auf Solosex beschränkt, wofür er von Dir eine überaus "wertschätzende" Rückmeldung erhielt. Wenn Du die zum Heulen findest, beglückwünsche ich Dich zu Deiner Einsicht, und ziehe meinen Hut.

Hab einen schönen Tag!

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Banditensocke

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Beitrag von Banditensocke » 25.09.2010, 14:17

HeikeF. hat geschrieben:
Aber seit meiner Stomazeit, bzw. nach meinem Unfall 2004 habe ich sehr große Probs mit meinem Körper. Unzählige Narben, welche vor allem ich sehe und mich immer wieder an den Schmerz erinnern. Auch den Partner und Freund verloren zu haben. Und dann seit 2008 das Stoma.
Das alles trägt dazu bei, mich selbst, vor allem körperlich, nicht so anzunehmen zu können, wie ich wollte.
Allein der Gedanke, mir mit Stoma, einen neuen Partner zu suchen .... Nee, geht für mich gar nicht.
Zu viel Scham und Hemmungen. Der Gedanke: wer würde mich mit diesem Körper schon mögen. Geschweige denn sex. Lust verspüren.


Heike,

ich kann Deine Empfindungen gut nachvollziehen. Mir ging es phasenweise ganz ähnlich, und manchmal ertappe ich mich auch heute noch dabei, wie ich in den Spiegel schaue, mein Blick kritisch an meinem Bauch hängen bleibt, und mir durch den Kopf schiesst: Wie kann man sowas schön finden?

Wenn ich andere Menschen mit intaktem Bauch sehe, kann ich anerkennend neidisch sein - das hätte ich auch gern!

Hab ich aber nicht. Es ist wie es ist, und es gibt nichts, das ich daran ändern könnte. Ich habe nur diesen Bauch (diese Augen, dieses Nase, diese Füsse, diesen Po). Und alle zusammen bilden ein Gesamtpaket, an dem eben auch viel Schönes ist. Ich habe nun die Wahl: ich kann mich auf die "schiefen Töne" konzentrieren, und den Rest mit abwerten, oder das Gesamtpaket sehen, und anerkennen, dass einiges schön, anderes nicht schön ist, ich aber insgesamt offenbar ein Mensch bin, der von anderen gern betrachtet, gern in den Arm genommen, und bisweilen auch als erotisch wahrgenommen wird.

Vielleicht reicht es also aus, das einfach so stehen zu lassen, ohne von mir zu fordern, mich mit jeder einzelnen Facette auseinander zu setzen. Für mich reicht es. Ich konnte viel von meiner Scham abbauen, und mich entspannter wahrnehmen. Das war ein Prozess, und ist es noch. Es gibt gute Tage, und weniger gute, Fortschritte, aber auch Rückschritte. Es kommt immer auf mich selbst an - ich kann jeden Tag entscheiden, ob ich mich mit einem unsinnigen Ideal vergleichen möchte, oder als ganz normalen Menschen sehen, der eben Schokoladen- aber auch narbige, bittere Seiten hat und damit SCHÖN ist.

Den Mut zu entwickeln, das zu akzeptieren und mich damit anzufreunden, kann mir niemand abnehmen. Auch nicht den Wahnsinns-Mut, damit raus zu gehen, und mich zu zeigen.

Mir hat es geholfen, KLEINE Schritte zu gehen, und mich zuerst den Menschen zu öffnen, bei denen ich sicher sein konnte, dass sie mir wertschätzend begegnen, und mich von da weiter zu tasten.

Ich taste immer noch, und ab und zu falle ich auch auf die Nase. Das tut weh. Es tut sogar sauweh - Ablehnung schmerzt ungeheuer. Und doch gibt es für mich keine Alternative dazu, wieder auf zu stehen, und es nochmal zu wagen, und dann nochmal, und wieder. Es ist mein Leben, und damit meine Verantwortung, was ich daraus mache, die kann und will ich nicht auf andere reduzieren oder abwälzen.

Ich habe einfach auch keine Lust mehr, mich für etwas zu schämen, für das ich nun wirklich nichts kann.

Ich wünsche Dir, mir und allen, die ähnlich empfinden, einfach immer wieder den Mut, nicht aufzugeben, und fest daran zu glauben, dass es da draussen Menschen gibt, die uns so lieben, wie wir sind, mit allem Drum und Dran, und die das u.a. auch deshalb tun, weil WIR uns so akzeptieren können, und es damit keinen Grund gibt, das nicht auch zu tun.

Liebe (!) Grüsse
von der Banditensocke

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Banditensocke

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Beitrag von sternchen » 25.09.2010, 14:49

Hallo banditensocke,

da hat sich ja wohl was überkreuzt. Ja, du hast natürlich wie immer vollkommen recht, ich habe Schwierigkeiten, Thema und Person zu trennen, und manche bringen mich halt auf die Palme und andere nicht, obwohl sie auch Meinungen haben, die ich haarsträubend finde oder einen Stil, der sie mir unsympathisch macht. Das können die andern von mir aus ebenso halten oder nicht, ist mir egal.

Ja, es ist wahr: Ich bin ein Opfer meiner unkontrollierbaren Gefühle, auch wenn ich nicht hormongesteuert bin. Ach, und meine schmutzige Phantasie geht auch schon wieder durch mit mir...schnell raus aus dem Kaffeekränzchen-Land!

Ich bitte alle Fanclub-Mitglieder um Vergebung und verabschiede mich hiermit endgültig. Schade, daß ich nun nichts mehr zum Thema Akzeptanz lesen und schreiben werde, das lag mir nämlich sehr am Herzen.

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sternchen

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Beitrag von Webkänguru » 25.09.2010, 15:06

Hallo Sabine049,

Sabine049 hat geschrieben:... Mir fällt auf, dass die jenigen, die noch nicht liiert o. gebunden sind, ungezwungener mit dem Thema SEX umgehen ... zumindest hier??

Ich denke schon, dass just in einer Partnerschaft man-(n)/frau diesbzgl. zurückhalteneer (tendiere zu Stereotypen ;) ) ist (dazu gehören grundsätzlich ZWEI).

Provokante Fragestellung: [...] selbst Christian, wo bleiben Eure "statements". Es wird wie ich bereits schrieb, mich inbegriffen, gern verallgemeinert - vllt. ein etwaiger Knackepunkt. ...

Zuerst habe ich über deine Aufforderung (so hatte ich es beim ersten lesen interpretiert) nachgedacht, dann haben mich aber mehr die zwei Absätze davor beschäftigt.

Warum ist bei dir (vielleicht auch bei anderen) der Eindruck entstanden, dass sich vor allem die Singles offener in dieser Diskussion äußern?

Mein erster Gedanke dazu: wir machen uns vor einer Beziehung zu viele Gedanken um Eventualitäten und was alles schief gehen könnte, anstatt es einfach auf uns zu kommen zu lassen. In einer festen Beziehung hat der Beutel am Bauch auf ein erfülltes Intimleben eigentlich keinen Einfluss.

Womit wir bei mir wären. Ich behaupte mal frech, das mein Sexleben genauso aussieht wie das von millionen anderen Ehemännern auch. Und der Beutel an meinem Bauch spielt nur eine winzig kleine Rolle: ich achte darauf nicht mit vollem Beutel in die Kiste zu springen.

Vielleicht gehört auch so ein Statement hierhin. Selbst wenn ich es als völlig normal empfinde ... oder gerade eben deshalb.

Viele Grüße,
euer Webkänguru

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Webkänguru

Moderator

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Beitrag von HeikeF. » 25.09.2010, 15:18

Hallo Banditensocke;

ganz herzlichen Dank für deine aufrichtigen Zeilen.

Eigentlich sehe ich es ja wie du .... an der guten Tagen!!!
Aber an der schlechten sehe ich nur die vielen Narben (am ganzen Körper) und halt das Stoma. Welches ich selbst nach 2 Jahren immer noch nicht akzeptiere (ich weiß das es bei mir absolut an dem nicht akzeptieren wollen liegt).
Ich sehne mich jeden Tag nach dem Zeitpunkt, wo es endlich zurückverlegt wird. Wohl auch mit der Option will ich das Teil nicht akzeptieren. Und ich ziehe meinen Hut vor all den Leuten die ihres endgültig haben und es "lieb-gewonnen haben".

Ich versuche jeden Tag es ordentlich zu versorgen, aber die Unfälle bleiben leider nicht aus.

Weißt du,in diesem Sommer hatte ich einige gute Tage und habe mich im Bekini und T-Shirt auf die Terrasse gelegt und meine lieben Nachbarn hatten zum Glück absolut keine Probs damit. Ich daher zum Teil sehr wohl.

In meinem Bekannten- und Freundeskreis erhalte ich immer wieder die Rückmeldung, ich sei okai so wie ich bin. Ob mit oder ohne Stoma. Oft motivieren sie mich, sie zu besuchen oder mal ganz kleine Unternehmungen zu machen. Was auch immer wieder gelingt.
Einmal hatte ich bei einer Freundin den Unfall, das sich die Platte löste. Eine gemeinsame Freundin war auch dort.
Beide hatten mit meinem Unfall zum Glück keine Probs, sondern Beutel, Waschlappen, Handtuch etc gereicht. Und die andere hat mich dann gleich nach Hause gefahren.

Das ist wohl mein Prob, das ich mit meinem Stoma nicht so klar komme und akzeptiere, und die anderen darin und mit meiner Person verbunden keine Probs haben.

Daher ist dieses Thema für mich auch so interessant. Ich kann lesen und versuchen nachzuvollziehen, wie ihr mit eurem Stoma, wie Körper, Intimität, Sexualität, Nähe etc. umgeht.
Und für mich macht sich dadurch ein großes Spektrum meiner weiteren Überlegungen und Reflektionen auf. Für mich absolut positiv. Und ich will ja auch jeden Tag dazu lernen und mich mit meinem Körper besser akzeptieren.

Auch wenn das Stoma bei mir (hoffentlich) irgendwann einmal der Vergangenheit angehört, bleibt für mich weiter mein Thema. Ich mein Körper und die vielen Narben.
Sei es nur die Überlegung: traue ich mich ohne Stoma mal wieder in die Sauna?
Ich habe sie früher so geliebt.

So genug geplaudert. Will euch mit meinen Gedanken ja nicht zutexten.

Allen einen schönen Mittag.
:winke:

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HeikeF.

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