von nordlicht » 23.03.2009, 19:33
hallo ihr lieben
habe einfach mal das bedürfnis meine gedanken zu beschreiben..
am 22.4. ist es nun soweit...das zweite stoma wird gelegt..
bisher befand ich mich in einer art zwiespalt...ein urostoma hast du schon,nun kommt das colostoma dazu...bin ich jetzt nicht mehr "normal"?...oder bin ich jetzt erst "vollständig"..?? ist sicher eine frage der sichtweise..für viele gesunde menschen bin ich sicher nicht normal oder einfach behindert...mittlerweile glaube ich das ich ab dem tag der OP "vollständig" bin... vollständig/normal eben...
als ich am 2.3. die entgültige diagnose bekam war ich am boden zerstört und habe euch geschrieben das ich hier am läppi sitze und ein tempo nach dem anderen brauche..
wenn ich zurückschaue auf die letzten monate.. sehe ich eine zeit in der ich mich nur von belegten broten,salzstangen und äpfeln ernähren konnte und nur schwarzen tee und cola bzw stilles wasser trinken konnte...da sonst...
ich konnte kaum das haus verlassen und hatte jegliche
spontanität verloren...
ich sehe es als abschnitt den ich jetzt entgültig beenden muss..beenden möchte...und beenden werde...
ich habe grosse angst vor dem was kommt und freue mich gleichzeitig sooo sehr auf meine hoffentlich wiedergewonnene lebensqualität...
meine jetzt zerbrochene beziehung und mein geburtstag drei tage vor der OP ist wohl sowas wie ein wink in eine völlig neue richtung...
und...ich freue mich drauf...
danke für eure geduld beim lesen...
ganz lieber gruss aus dem heute stürmischen norden
von martina
von mini62 » 23.03.2009, 21:56
Liebe Martina,
wie gut kann ich dir nachfühlen.
Die selben Gedanken hatte ich auch, aber hab keine Angst; alles wird gut!!!
Wir denken an Dich
LG Petra
von Ramona 36 » 24.03.2009, 14:43
Liebe Martina
halte durch denn du bist
dies zu schaffen.
Wir werden kräftig die Däumchen drucken und für dich hoffen das deine Lebensqualität steigt,wovon ich überzeugt bin.
LG Ramona
von Linie 22 » 24.03.2009, 15:25
Hallo nordlicht,
"Dass Dein Lebenschifflein
immer in romantischer Stimmung
im ruhigen Wasser liegt,
das wünsche ich Dir nicht.
Aber dass Du nach aufregenden,
stürmischen Fahrten
einen ruhigen Hafen findest,
ab und zu auch
mit einem schönen Sonnenuntergang,
das wünsche ich Dir."
Tschüüüss, grüßt, gedankenmitdirteilend, Linie 22
von anne14 » 24.03.2009, 16:01
Hallo Martina,
Kopf hoch du wirst das schon schaffen. So wie du es schilderst kann es dir danach nur besser gehen. Ich drücke dir die Daumen.
Vlg Annette
von steffen » 24.03.2009, 21:32
hallo nordlicht.
ich kann deine gedanken gut verstehen.
manchmal hatt man das gefühl es geht alles den bach runter aber glaub mir es kommen auch wieder bessere zeiten.
07 im januar hatte ich die RV. und von da ab ging es nur bergab bei mir ,es wurde ein rezitiv im lymph system festgestellt ich wollte wieder ein stoma da ich mit der RV
nicht zurecht komme.wurde aber abglehnt(warscheinlich aus kostengründen).ich bekam wieder chemo (laut onkologen nur noch palliativ).nun hab ich meine letzte chemo hinter mir und war zur ausswerdung.und das resultat :die werte sind deutlich verbessert jetzt gehts zum mrt und ct naja mal sehen was weiter wird, also nicht den kopf hängen lassen und
immer weiter hoffen.
alles gute für dich steffen.
von Monsti » 24.03.2009, 21:53
Hallo Martina,
ehe ich ein Stoma hatte, waren meine Gedanken ziemlich absolut: Sollte ich jemals sowas bekommen müssen, springe ich vom Hochhaus.
Dann wachte ich nach einer Not-OP auf und sah mich mit meinem Ileostoma konfrontiert. Mein allererster Gedanke: Aha, das ist also ein Ausgang, der ist morgen aber sicher wieder weg.
War er natürlich nicht. Welche Gedanken ich später hatte, kann ich Dir nicht mehr sagen. Ich erinnere mich nicht daran. Mein Ileo-Spuckerle ist heute ein selbstverständlicher Teil meines Körpers. Besondere Probleme hatte ich damit eigentlich noch nie. Ich hätte sie ganz sicher auch nicht mit zwei Beuteln, auch wenn es Schöneres gibt.
Liebe Grüße
Angie
von Chiara73 » 25.03.2009, 11:31
Hallo Martina,
also meine Einstellung zum Stoma ist bzw. war mit der von Angie zu vergleichen: Ein Stoma? Nee, eher bringe ich mich um... Und jetzt? Ich danke Gott für diese Erfindung!!! Endlich wieder frei bewegen ohne Ängste, nachts schlafen, statt auf der Toilette zu sitzen, wieder alles essen zu können, keine Medis mehr etc. Es gibt für mich so viele Gründe, die für das Stoma sprechen.
Okay, man muss auch die Vorgeschichte kennen. Ich litt 12 Jahre an einer refraktären, fast ständig aktiven Colitis, die mich völlig aus dem Leben gebombt hat. Seit über einem Jahr lebe ich jetzt mit dem Stoma und kann nur sagen, dass sich meine Lebensqualität enorm gebessert hat.
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen und wünsche Dir alles erdenklich Gute für Deine Zukunft. Du wirst sehen, alles wird gut
Liebe Grüße
Chiara
von Ana » 25.03.2009, 12:27
Liebe Martina,
bei mir entschied erst bei der OP der Chirurg, ob das Stoma wieder zurückverlegt werden kann oder nicht, also hatte ich bis dahin den Gedanken, wenn es für immer bleiben sollte, dann Ende mit dem Leben. Es konnte nicht mehr zurück verlegt werden, es ist für immer! Das war letztes Jahr im Januar und ich lebe immer noch und nicht schlecht. Dadurch dass ich irrigiere kann man eigentlich ganz normal leben und das Stoma stört damit überhaupt nicht, also was will man dann mehr.
Glaube mir, das Leben lohnt sich auch so weiter zu leben, es liegt an einem selbst, was man daraus macht, eine positive Einstellung ist wichtig. Freu dich darauf wenn die OP endlich vorbei ist und du das Leben neu anpacken kannst, es wird schon.
Liebe Grüße
Ana
von nordlicht » 25.03.2009, 18:35
hallo an alle "daumendrücker"
vielen lieben dank dafür das ihr die geduld hattet meine zeilen bis zum ende zu lesen...es ist nicht mehr so das ich mit meinem schicksal hadere...mein leidensdruck ist mittlerweile so gross das ich die tage bis zum 22.4. beginne zu zählen....durch das erste stoma weiss ich ja im grunde was mich erwartet..und ich lebe sehr sehr gut damit..und ich hoffe/weiss das es hinter nur besser sein kann...meine grösste angst ist der eingriff klar..und das ich anfangs nicht die richtige versorgung bekomme..
pannen usw... da ist wohl nur geduld gefragt.....das es lange zeit dauern könnte bis ich MEINE beutel "gefunden" habe...um dann richtig durchzustarten...
ganz lieber gruss von martina
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