von Kienante » 12.02.2012, 05:35
Leider kann ich mich Hannah70 nur anschließen, wenn man ein "gewisses" Alter erreicht hat, muss man sich wirklich mit Händen und Füßen wehren, nicht in die "Demenzabteilung abgeschoben" zu werden.
Das habe ich erst im letzten Frühjahr auf der "Inneren" erlebt, auf der ich 5 Wochen behandelt wurde, bevor ich mein Stoma dann auf der "Chururgischen" bekam.
Die Stationsschwester auf der "Inneren" sagte mir, ich sei ja noch vergleichsweise jung, das Patienten-Durchschnittsalter läge bei 78..........
Nun denn, ich teilte mein Zimmer mit einer 82-jährigen Dame, die nicht nur Herrin ihrer Sinne, sondern außerdem auch überaus fordernd und anstrengend war, sowohl für die Pflegekräfte, als auch für mich
Sie war beim einkaufen "zusammengeklappt", ihre einzige Tochter lebte weit weg in Spanien, und somit schien sie die Aufmersamkeit im Krhs geradezu zu genießen.
Es wurden einige Untersuchungen gemacht (das Pauschalprogramm : EKG und EEG) und nachdem es dann zu keiner Diagnose kam, wurde sie in die "Geriatrie" des Hauses verlegt, nicht, ohne ihr vorher zu sagen, dass dort "eben Demenzkranke" behandelt werden würden.
Die Frau war mit Sicherheit NICHT dement, hat mir zwar manchmal aufgrund ihrer geistigen Fitness und den daraus resultierendem Diskussionen den Schlaf geraubt - und wurde, einzig aufgrund ihres Alters verlegt.
Das macht mich heute noch wütend und traurig, ich werde nie ihren Blick vergessen, als "sie sie holten".
Oh je, jetzt habe ich schon wieder mehr geschrieben, als ich eigentlich wollte, aber das ist halt ein Thema, das mich aufregt
von paitas18 » 12.02.2012, 09:35
Ja darüber muß man sich wirklich aufregen. Ich war auch mal zur Knie-OP in einem Krankenhaus mit fast ausschließlich demenzkranken Patienten. Das war eine sehr schlimme Zeit. Eine Frau schrie jedesmalwie am Spieß, wenn die Pfleger das Zimmer betraten. Es gab schlimme Szenen. Man wollte mich damals auch zur Nachbehandlung in die Gereatrie schicken. Der Grund dafür war, dass man das mit jemandem, der behindert ist, eben so macht. Man muß da sehr aufpassen, weil man zunächst immer als geistig nicht auf der Höhe behandelt wird und nur ein Fall mit einer Nummer ist.Man war sehr erstaunt, als ich das abgelehnt habe.Es geschieht da wirklich sehr vieles, was sehr schlimm ist. Ich muß gestehen, dass ich jeden Tag bete, dass mir diese Behandlung erspart bleibt.
Viele Grüsse Christiane.
von dayo1950 » 12.02.2012, 23:34
hallo,
ich habe eine frage, die ich schon frueher haette stellen sollen, vielleich hat ja einer von euch eine antwort ...
meine mutter hat seit ihrer op einen ganz schlimmen hautausschlag, handteller grosse flaechen ueber den ganzen koeper verteilt mit blaeschen die aufplatzen und durch die auslaufende gewebefluessigleit dann die haut daeben anstecken...
die aerzte sind ziemlich hilflos, weil das anscheinend so noch nicht vorgekommen ist; sie bekommt jetzt kortison, was auch langsam eine kleine besserung bewirkt...nur..kortison behandelt die symtome und nicht die ursache.
ich wuerde mich freuen, wenn mir da jemand helfen koennte, der vielleicht aehnliche erfahrungen gemacht hat.
liebe gruesse an euch alle,
dayo
von ChrisW » 13.02.2012, 07:43
Hallo Dayo,
Häslein hat das nicht nur gut erklärt, sie hat auch recht.
Ich selbst bin erst seit Kurzem aus der Reha zurück, ich war in Bad-Brückenau (Bayern) in der Hartwaldklinik. Von der Reha habe ich mir einiges versprochen, leider fand ich es nicht so berauschend. Ich bin 60 Jahre alt und schon mir fiel die Hetzerei durch die Flure, von einer Anwendung zur Anderen schwer.Persönliche Betreuung findet überhaupt nicht statt, wer nicht mithalten kann, fällt durchs Netz. Suche Deiner Mutter einen Platz, der für ältere Menschen geeignet ist.
Liebe Grüße
ChrisW
von Häslein » 13.02.2012, 21:00
Danke für Deinen Beitrag, Chris!
Genau darauf wollte ich hinaus.
LG, Häslein
von Biggi0001 » 13.02.2012, 22:32
Hetzerei durch die Flure, von einer Anwendung zur Anderen
von dayo1950 » 13.02.2012, 22:50
hallo,
reha oder geriatrie sind erst mal in weiter ferne... aufgrund des ueblen hautausschlages wird meine ma morgen in die dermatologie des schwabinger krankenhauses in muenchen verlegt, neuperlach hat keine dermatologische abteilung, da kommt nur einmal pro woche ein dermatologe 'zu besuch'..
beim wechseln des beutels wurde heute eine eiternde entzuendung des stomas festgestellt, es wurde ein ultraschall versucht, der aufgrund der hauterkrankung nicht moeglich war, klar die konnten kein gel auf die infizierten hautstellen auftragen..
wie gehts nur weiter, wenn sie ab morgen zwar vielleicht hilfe in der dermatologischen abteilung finden wird, aber das in einem krankenhaus, das keine abteilung fuer stoma-patienten hat....
weiss gerade nicht mehr ein und aus...
dayo
von sahnetörtchen » 13.02.2012, 23:09
Hallo dayo,
Kopf hoch , dass wird schon, auch wenn es in Deinen Augen momentan nicht so aus sieht.
Wichtig ist jetzt erstmal, dass der Hautauschlag behandelt wird, Reha oder AHB kann man auch noch getrost danach machen.
Ihr schafft das, gaaaanz sicher
LG
Klaudia
von dayo1950 » 14.02.2012, 00:36
hallo sahnetoertchen,
herzlichen dank fuer deinen aufmunterden eintrag !!!
von Connykati » 14.02.2012, 11:24
Hallo,
mensch das hört sich aber gar nicht gut an!
Ich wurde auch in Neuperlach operiert und hatte das Glück, dass sich der Chefarzt und der leitende Oberarzt um mich kümmerten, wahrscheinlich auch, weil ich erst 29 Jahre alt bin und einen sehr krassen Verlauf von Colitis Ulcerosa hatte
Jedenfalls habe ich keine Probleme mit dem Stoma bekommen, auch mit der Haut nicht. Nur um mein Stoma herum war sie in den ersten Wochen leicht entzündet, aber das ist wohl normal.
Da deine Mutter jetzt in einer anderen Klinik liegt, solltest du aber trotzdem die Stomaschwestern von Neuperlach dazu veranlassen, sich um deine Mutter zu kümmern und sie zu versorgen. Denn wenn ein Patient nach "normalem" Verlauf nach Hause (oder in eine Reha, AHB oder sonstiges) entlassen wird, kommen die Schwestern ja auch nach Hause, um sich weiterhin um den Patienten zu kümmern und Probleme zu lösen. Die Kliniken Neuperlach und Schwabing gehören übrigens zusammen, es sind insgesamt 5 Kliniken, die das Klinikum München bilden. Von daher sollte es kein Problem sein, dass sich die Stomaschwestern auch dort weiterhin um deine Mama kümmern.
Schade, dass du in Frankreich lebst, denn gerade heute abend findet (von 17 - 19 Uhr) in Neuperlach ein Stoma-Abend für Betroffene und Angehörige statt, an dem ich auch teilnehmen werde. Dort sind beide Stoma-Schwestern (Frau Opitz und Frau Oberauer) und gestalten den Abend und stehen für alle möglichen Fragen und Probleme Rede und Antwort.
Übrigens ist der Sozialdienst in neuperlach komisch drauf, mir wollten sie jegliche Reha, AHB usw. ausreden. Gut, das war für mich kein Problem, ich wollte eh keine, weil ich auch so fit genug war und mich stattdessen bei meinen Eltern einige Wochen lang erholt habe. ABer sie wollten mir ebenfalls von der Beantragung eines Schwerbehindertenausweises abraten, weil der mir ja eh nichts nutzen würde und ich ihn IMMER bei Bewerbungen usw. angeben müsse - was völliger Quatsch ist. Ich muss ihn nur dann angeben, wenn mich meine Behinderung (= mein fehlendes Organ, der Dickdarm) im Arbeitsleben einschränken würde. Und da das nicht zu erwarten ist (vom Stoma braucht niemand etwas zu wissen), habe ich ihn trotzdem beantragt und gebe ihn nur dort an, wo er mir etwas nutzt. Was ich damit asgen will, verlasst euch nicht unbedingt auf den medizin. Dienst von den Kliniken, die haben anscheinend nicht immer 100% Ahnung von dem, was sie reden
Viele liebe Grüße und gute Besserung für deine Mutter
Conny
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