von Skyfire » 15.03.2012, 07:43
Hi Dayo,
hochachtung wie du dich um deine Mutti kümmerst, das verdient in meinen Augen höchsten Respekt.
Auch das ihr beide euch nicht ins Boxhorn jagen lasst und euch drum kümmert was die Medikamentenvergabe betrifft, aus der Ferne, verdient noch größeren Respekt
Die/Der Stomatherapeut/in (so nennt man das im Fachjargon , aber Stomatante/onkel verstehen wir selbstverständlich auch ) wird sicherlich ihr bestes tun.
Und wenn deine Mutti erst mal zuhause ist und dort wieder zu Kräften kommt (und so wie ich das nun hier einschätzen kann, noch hab ich ja keine Telepathischen oder Hellseherischen Fähigkeiten oder ne Glaskugel zur Hand ), dann wird sie sich auch garantiert wieder ans kochen ranwagen in kleinen Schritten (zumindest hoffe ich es für sie ganz dolle!!!).
Immer positiv denken, auch wenn es manchmal unglaublich scheint, das eigene Denken, hilft oft (natürlich nicht immer, da müssen wir realistisch bleiben), wieder auf die Beine zu kommen.
Klar bin ich um die hälfte an Jahren jünger als deine Mutter, aber auch ich saß schon kaputoperiert im Rollstuhl und habe mich hochgearbeitet, wenn ich meinen liebevollen Partner und meine Tochter nicht gehabt hätte die mich tagtäglich aufgemuntert hätten in meinem handeln und tun, wäre ich heute nicht so weit wie ich es bin. Zwar nicht so fit wie ein Langstreckenläufer, aber ich kann zumindest wieder ein normales bürgerliches Leben führen.
(wie gesagt, deine Mutter ist um die hälfte an Jahren jünger als ich, da dauert das vielleicht auch schon mal ein wenig länger, aber ich mach mal einen direkten Vergleich zu einer Dame die in etwa denselben Alter ist wie deine Mutter, HüftOP und sie kam in der Reha immer noch nicht so recht auf die Beine, entlassen als Pflegefall, nun ist ein halbes Jahr zuhause vergangen, die Frau läuft wieder, kocht wieder, nur das putzen fällt ihr schwer, sie macht nur noch die Dinge die sie meint schaffen zu müssen, der Rest erledigt ihre Haushaltshilfe , wollte Dir damit nur Mut aussprechen, dass es oft anders läuft als man denkt, wir hatten sie nämlich eigentlich für immer als Pflegefall eingeschätzt, auch aufgrund ihres hohen Alters von knapp 85 Lenzen)
Weiterhin so viel Power wünsch ich euch und haltet immer so zusammen wie ihr es bisher getan habt
von dayo1950 » 15.03.2012, 23:33
hallo claudia, hallo ihr lieben...
meine ma ist schon ein phaenomen, kaum dass sie wieder kriechen kann, und das mit schwierigkeiten (wasseransammlung in den fuessen und unterschenkeln, stark geschwollen, nach aussage der docs durch langes liegen), war sie heute beim friseur und in einem konzert das in der reha stattgefunden hat...sie war begeistert...
sie hat wieder eine feste stimme und schimpft schon wieder (sehr gutes zeichen) ein bischen ueber die pfleger, die darauf achten, dass sie ihren rollator auch benutzt....fuehlt sich aber auch gerade deswegen gut aufgehoben !
waehrend unseres telefonates heute abend verabschiedete sie sich auf einmal ziemlich schnell von mir...weil ihr 'italienischer pfleger' kam, um sie einzucremen....ist das nicht suess..??
ich denke, dass sie das packen wird, wieder in ihrem zuhause zu leben, wird sicher nicht leicht sein am anfang
aber so wie ich sie einschaetze wird 'sie' das schaffen....
liebe gruesse aus suedfrankreich;
von Skyfire » 16.03.2012, 07:19
Hallo Dayo,
wenn sie jetzt schon mit dem Rollator zum Friseur als auch zu einem Konzert flitzen kann und sie wieder ihre Schimpfe verteilt, dann wird sie auch wieder am normalen Alltagsleben teilnehmen in der Zukunft.
Ach was find ich das toll. Ich freu mich echt wie ein Backfisch.
Ich finds toll wenn ältere Herrschaften trotz verschiedener Umstände noch so aktiv teilnehmen am Leben und versuchen das beste aus der Situation zu machen.
Hach toll, so beginnt mein Tag .
Jetzt werde ich noch schnell spülen, ein wenig staubsaugen und werde es mir Südfrankreichmäßig auf dem Balkon gemütlich machen.
Deiner Mutti weiterhin alles gute, ich freu mich immer wenn ich was von euch lese und es wieder Fortschritte zu berichten gibt ..
von dayo1950 » 22.03.2012, 22:39
hallo ihr lieben, will mal wieder berichten...
meina ma bekommt tabletten gegen die wasseransammlungen, es hat sich leicht gebessert; heute dachte sie, dass die bauern draussen duengen und wollte das fenster wegen dem gestank schliessen...erst dann merkte sie, dass es von innen kam..ihr beutel hatte sich losgemacht und alles lief raus...
wie sie mir erzaehlte, hatte sie aber alles im griff, was das reinigen und das anlegen des neuen beutels angeht...sie sagte mir, dass das die 'generalprobe' war, bevor sie zu hause damit zurechtkommen muss.
sie ist sehr zufrieden mit der reha-klinik, das personal ist sehr aufmerksam und kuemmert sich wirklich um sie, ob es die pfleger, die aerzte oder die psychologin und die sozialarbeiter sind, das ist ja leider nicht alltaeglich !
sie wird am kommenden montag nach hause entlassen...mit hilfe der reha-klinik wurde ihr eine stoma-therapeutin aus ihrer naehe zur seite gestellt und fuer den ersten monat zu hause essen auf raedern organisiert, was sie gerne annimmt; gleichzeitig hat sie ihrem nachbarn schon mal eine einkaufsliste mit dem 'noetigsten' uebermittelt, was zu hause sein sollte, wenn sie denn wieder zu hause ist...die koechin laesst gruessen...
es gab inzwischen einige seelische aufs und abs, aber das ist ja logisch, das sich eine fast 90jaehrige darueber gedanken macht, ob sie es noch einmal schafft...
ich komme am sonntag vor ihrer entlassung in muenchen an, lasse sie aber erst mal wieder in ruhe 'zu hause' ankommen und sich wieder einleben, ich denke, das ist erst mal das wichtigste... sie weiss, dass ich da bin, wenn sie mich brauchen sollte...und ich werde so lange da bleiben, bis 'sie' mir sagt, dass sie wieder alleine zurechtkommt...
und das wuensche ich ihr von ganzem herzen!!
liebe gruesse an euch alle
von zwerg » 22.03.2012, 22:44
Hallo dayo1950 ...
das ist schön, so positive Zeilen zu lesen.
Wünsche deiner Ma weiterhin alles Liebe und finde es klasse, dass du so lieb für sie da bist!
von jettchen » 23.03.2012, 19:24
Hallo dayo,
das hört sich ja alles supertoll an! Auch wie deine Mutter mit dem "Unfall" umgeht kann ich nur bewundern. Ich bin dann tagelang total durcheinander, heule und kriege mich überhaupt nicht ein. Respekt!
Dir wünsche ich eine gute Reise. Blühen bei euch die Mandeln? Die Mimosen dürften doch schon vorbei sein.
Grüße Jettchen
von dayo1950 » 23.03.2012, 23:07
hallo jettchen,
du hast recht, die mimosenbluete ist vorbei..die mandelbaeume sind dann die ersten, die bluehen...gefolgt von den aprikosenbaeumen, von denen ich zwei im garten habe, es ist gerade eine pracht sie anzusehen....
ich habe heute, wie jeden abend mit mama
gesprochen...ihren 'unfall' hat sie weggesteckt wie nix und sie ist auch darauf vorbereitet, dass das wieder passieren wird, da ist sie sehr realistisch, wenn es denn zu hause passiert...die stoma therapeutin war heute wieder bei ihr und hat ihr bestaetigt, dass sie super reagiert und den neuen beutel fachmaennisch angelegt haette...
nun heisst es abwarten, wie sie wieder in ihrem 'zu hause' mit allem zurecht kommt...ich glaube an sie, sie schafft das
liebe gruesse
von dayo1950 » 28.03.2012, 22:31
hallo ihr lieben,
meine mama ist seit montag wieder 'zu hause', aber anstatt erst mal 'anzukommen' nach den insgesamt ueber acht wochen kh und sich langsam an die neue situation zu gewoehnen, hat sie schon ihre gesamte kh-waesche gewaschen und gebuegelt...ist schon irre...
gestern hat sie wegen des schoenen wetters ihre sehr schwere sitzgarnitur auf ihrer terrasse 'entwintert', damit sie sich ein bissel in die sonne setzen kann und heute morgen war sie schon wieder mit hilfe eines nachbarn bei ihrem hausarzt, der die neue medikation verschrieben hat.
ich bin seit sonntag abend in muenchen, ca 80km weit weg und traue mich noch nicht, zu ihr zu fahren, da ich mich wegen einer haut-und nagelinfektion gerade untersuchen lasse, von der ich noch nicht sicher weiss, ob sie ansteckend sein koennte...meine partnerin hat keine symtome, aber ich weiss ja nicht, wie das immunsystem meiner ma reagiert, deswegen lasse ich es erst mal vorsichtig angehen!
ich hatte bereits einen termin in der dermatologischen klinik am biederstein in muenchen, aber die waren sich unsicher mit der diagnose, haben x proben genommen...und nun dauert es mindestens drei wochen, um zu sehen, ob die angelegten 'kulturen' ein ergebnis zeigen..
montag habe ich einen termin in einer guten dermatologischen praxis um eine zweitmeinung einzuholen..der ist mir wichtig!
und da immer alles zusammenkommt, habe ich morgen einen termin in einer urologischen klinik, da ich seit kurzem einen 'wasserbruch eines hodens' habe....morgen ist voruntersuchung und uebermorgen normalerweise die op, wenn nichts dazwischenkommt...
aber nun wieder zu meiner ma..sie sagte mir heute abend, dass sie seit drei tagen keinen stuhlgang mehr hatte und dass sie darauf ihre neue stomatherapeutin anrief..diese erklaerte ihr, dass sie unbedingt zu ihrem arzt gehen muesste, damit dieser ihr einen einlauf macht....da 'sie' als stomatherapeutin das nicht darf ! ich muss dazu sagen, dass meine ma eine tischtennisball grosse verdickung neben dem ausgang hat...
heute abend und morgen frueh soll sie tropfen zum abfuehren nehmen und wenn das nicht helfen sollte, dann eben morgen zum arzt gehen...
ist das alles richtig so ???? wuerde mich sehr ueber tips von euch freuen, liebe gruesse an euch alle,
dayo
von doro » 29.03.2012, 06:28
Hallo dayo ,
3 Tage keinen Stuhlgang und keine Schmerzen ??Ungewöhnlich, aber Deine Ma hat völlig richtig gehandelt indem sie die Stomaschwester informiert hat.WENN es eine Blockade wäre, hätte sie sicher tierische Schmerzen aber die Verdickung neben dem Stoma macht mich ein wenig nachdenklich.
Richtig ist, die Geschichte dem Arzt zu zeigen.
von dayo1950 » 29.03.2012, 22:34
hallo an doro und an alle...
die verdickung am ausgang macht mir auch sorgen, kann das mit dem fehlendem stuhlgang zusammenhaengen ??
heute war der vierte tag, an dem mama keinen stuhlgang hatte.
sie rief ihren hausarzt an, der ihr erklaerte, dass 'er' keinen einlauf machen will, da er keine erfahrung damit hat.
er verwies sie an das kh in muehldorf, das aber nachdem mama dort angerufen hatte, auch abwimmelte ...keiner da, der sich damit auskennt, es ist nicht zu fassen...!!
es kann doch nicht sein, dass stoma patienten keinen ansprechpartner fuer solche situationen haben...die stoma therapeutin darf anscheinend nicht und die aerzte wollen nicht....
in ihrer not rief sie dann das kh-neuperlach an, wo sie operiert wurde und die sagten ihr, dass sie es erst mal mit abfuehr-tee und tropfen versuchen sollte...sie sagten ihr aber auch, dass die hoechstgrenze ohne stuhlgang bei maximal sechs tagen liegt, da anschliessend schwere komplikationen zu erwarten sind.
nun warten wir morgen ab..wenn sich kein stuhlgang einstellen sollte, wird sie wieder ins kh muessen...sie sagte mir heute abend, dass sie recht hatte die ganze kh-waesche schon zu waschen....und schon wieder vorzubereiten fuer den naechsten kh-aufenthalt, was soll ich dazu sagen...
meine op ist erst mal verschoben, mama ist wichtiger !!
liebe gruesse
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