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Meine zweite Hüftoperation mit Stoma am 19.09.08 – Seite 1

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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120 Beiträge • Seite 1 von 121, 2, 3, 4, 5 ... 12

Beitrag von Kai 40 H » 09.09.2008, 09:56

Hallo Ihr Lieben!

Bekomme so langsam wieder meine Angst. Nächste Woche am Freitag, den 19. September 08 bekomme ich rechts meine künstliche Hüfte.
Die linke Seite wurde ja bereits schon dieses Jahr im Mai operiert.
Nun habe ich wieder diese extreme Angst, mit der Versorgung meines Stomas. Ich versorge es ja selbstständig im Stehen am Waschbecken. Im Liegen und im Bett kann ich es nicht.
Nun darf ich ja die ersten Tage nach der OP nur kurz mit Hilfe aufstehen und kann somit mein Stoma nicht alleine versorgen.
Das Pflegepersonal war schon im Mai mit der Versorgung überfordert und ständig musste mein Mann mir helfen. Das ging auch gut, weil er Urlaub hatte. Nun hat er aber keinen Urlaub bekommen und ich mache mich jetzt schon verrückt, wenn der Beutel gewechselt wird. Das Pflegepersonal auf der Unfallchirurgie ist leider nicht so bewandert mit dem Wechseln der Beutel und keiner will es so richtig machen. Beim letzten Mal mussten sie eine Schwester von der Abdominal Chirurgie holen, wo ich auch meinem AP 2004 bekommen habe.
Ich fühle mich immer so hilflos, wenn ich mich nicht alleine versorgen kann und hoffe nun, dass ich nicht in meiner eigenen Sch.... liege.
Jetzt komme ich gerade vom Arzt, weil ich mir eine fette Kehlkopfentzündung eingefangen habe. Gerade jetzt, so machen die Ärzte keine Vollnarkose. Jetzt musste ich gleich mit Antibiotika anfangen, in der Hoffnung, das es bis nächste Woche Freitag weg ist.
Mann oh Mann, ich bin zur Zeit total fertig. Was bin ich froh, wenn alles überstanden ist.

Gruss Kai

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Kai 40 H

ehemaliges Mitglied

Beitrag von Melli » 09.09.2008, 11:15

Hallo Kai,
oweh, bei dir ist ja echt immer alles zusammen :abgedreht:
Zur Versorgung...du hast ja ein Colostoma, benutzt du Einteiler oder Zweiteiler? Evtl käme ein Zweiteiler in Frage, die Platte hält ein paar Tage. Die Beutel wären vielleicht offen nicht schlecht, dann kannst du dir ne Nierenschale bringen lassen und es da rein drücken. Bei einer neuen Versorgung hilft dann dein PArtner - mal so eine Idee ins Blaue rein, kenne dich ja nicht ;)

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Melli

Moderatorin

Beitrag von Kai 40 H » 09.09.2008, 11:42

Hallo Meli,

danke für deine Antwort!

Ich habe auch schon überlegt, ob ich für die Zeit im Krankenhaus einen Zweiteiler benutzen sollte? Nehme sonst immer nur Einteiler. Das wäre eventuell noch eine Möglichkeit, dass ich es im Liegen selber machen kann. Ein Ausstreifbeutel kommt für mich gar nicht in Frage, da habe ich ein echtes Problem mit. Ich kann diese Dinger einfach nicht leer machen, muss mich immer sofort übergeben. Das habe ich in den 4 Jahren mehrmals probiert, aber ich kann mich nicht überwinden.
Dann lieber ein Zweiteiler, wobei ich dann noch schnell alles bestellen müsste.

Gruss Kai

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Kai 40 H

ehemaliges Mitglied

Beitrag von Melli » 09.09.2008, 11:44

Mir geht's mit dem offenen Beutel auch so, ich mag es einfach nicht, kann es auch nicht begründen.
Ein Zweiteiler hätte aber den ähnlichen Effekt, Beutel ab (Inhalt dürfte ja fest sein?), dann ab in eine Nierenschale oder einen Müllbeutel komplett, den du dir im Nachttisch deponierst

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Melli

Moderatorin

Beitrag von Bibbi » 09.09.2008, 12:18

Hallo Kai 40 H!
Ich kann dich sehr gut verstehen. Auch für mich war bei meiner OP im Frühjahr das grösste Problem, wie ich mit der Beutelversorgung zurecht komme, denn ich bin nicht gern auf fremde Hilfe angewiesen. Wenn es irgendwie geht, mache ich alles allein. War die ersten 6 Tage auf Intensiv und konnte auch nur kurz aufstehen. Habe mich für die Zeit im Krankenhaus für einen Zweiteiler entschieden, sonst trage ich ja auch nur Einteiler. Die Platte hatte ich immer so ca. 3 Tage drauf. Mit dem Stuhlgang hielt es sich die ersten paar Tage sowieso in Grenzen, der Darm war durch die Narkose noch etwas lahm gelegt. Die Beutel hab ich mir selbst, so gut es ging im Bett gewechselt.Hab mir von der Schwester immer ordentlich Zellstoff geben lassen. Bei der Platte ließ ich mir von der Schwester helfen.Diese Hilfe brauchte ich aber wirklich nur einmal in Anspruch nehmen.Als ich wieder auf der "normalen" Station war, habe ich mich ins Bad geschleppt und meine Versorgung selbständig gewechselt. Das Personal dort hat sich immer gewundert, wie ich das so schaffe. Aber was das angeht, bin ich immer sehr eigen.
Ich wünsch dir erstmal gute Besserung und alles Gute für die OP. Mach dich nicht schon jetzt verrückt. Du wirst sehen, es geht alles! :troest:
Liebe Grüsse Bibbi

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Bibbi

Mitglied

Beitrag von Jutta B » 09.09.2008, 13:15

Hallo Kai,

kann dir nachfühlen, selbst ist der Mann/die Frau :troest: .

Was ich vielen Mitbetroffenen inzwischen weitergebe, nach dies bez. Gesprächen in den Kliniken/Stationen: "Die Station rechtzeitig vorher informieren", damit sie eine evtl. ausgebildete Schwester an hand haben. Bis heute hat das immer recht gut geklappt. Das Personal war eigentlich recht froh, vorher informiert gewesen zu sein.

LG
Jutta B

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Jutta B

Mitglied

Beitrag von Kai 40 H » 09.09.2008, 13:38

Hallo Bibbi und hallo Jutta,

danke für eure Antworten.
Gerade komme ich von dem Krankenhaus zurück, wo ich nächste Woche operiert werde. Es ist ja nur 400 Meter weit entfernt von meiner Wohnung.
Ich war auf der Station, wo ich im Mai schon meine linke Hüfte bekommen habe und wollte nun wissen, ob ich wieder auf diese Station komme.
Der Stationspfleger meinte, dass ich für nächste Woche auf den Plan stehe, aber er könnte mir nicht sagen, ob ich wieder ein Einzelzimmer wegen mein Stoma bekomme.
Ich erzählte ihn von meinen Ängsten und er sagte nur, naja, beim letzten Mal hat es doch auch geklappt. Darauf hin sagte ich ihm, aber nur weil mein Mann immer gekommen ist und das viele Pflegekräfte gesagt haben, sie können das nicht! Es wird schon gut gehen meinte er.
Ich lass mich jetzt überraschen, habe gleich noch im "Raum der Stille" in das Fürbitten Buch geschrieben. Vielleicht steht der lieber Herr mir dann mehr bei?

Gruss Kai

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Kai 40 H

ehemaliges Mitglied

Beitrag von Melli » 09.09.2008, 13:44

Darf ich dir mal etwas sagen, wenn ich deine Geschichte lese und was du so machst (unter deinen Postings die Angabe) und wie du bei dem ganzen Schlamassel beim Schreiben und auf deinem Foto rüber kommst? Du bist echt KLASSE!! :) :) :)

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Melli

Moderatorin

Beitrag von Kai 40 H » 09.09.2008, 14:30

Hallo Meli,

danke für deine netten Worte!
Da werde ich ja gleich rot... :D

Ich bin halt ein Mensch, der stets versucht im Leben ehrlich und offen zu gehen.
Ich kann Gott sei Dank über aller Art meiner Gefühle sprechen und schreiben. Und viele Menschen, die mich kennen lernen durften, sagten zu mir; Gerade das ist es, was dich Kai als Mensch ausmacht.

Ich bin ein sehr nachdenklicher und lebensfroher Mensch und habe meinen Humor :feiern: nie verloren.
Ich denke, dass das mir auch die Kraft zum weiterleben gibt!

Sicherlich habe auch ich meine Schwächen und Fehler, aber ich kann wenigstens dazu stehen, was leider viele Menschen nicht können.

Liebe Grüße,

Kai :kiss:

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Kai 40 H

ehemaliges Mitglied

Beitrag von Monsti » 09.09.2008, 14:57

Hallo Kai,

leider kann ich Dir auch nur den Rat geben, Dich schon vorher um die Greifbarkeit einer Stoma-Fachkraft zu kümmern. Du hast völlig Recht: Die meisten Pflegekräfte kriegen eine Stomaversorgung nicht richtig gut hin.

Ein Colostoma sollte eigentlich auch im Liegen von Dir selbst versorgt werden können, da ein Colo ja nicht pausenlos am Spucken ist. Im Liegen muss man halt nur darauf achten, dass die Bauchdecke leicht gespannt, ehe die neue Platte/Versorgung drauf kommt. Falls keine Stomafachkraft zur Verfügung steht, könntest Du ja auch eine normale Pflegekraft der Station zwecks Handreichungen assistieren lassen und das "Wichtige" selbst erledigen.

Auf jeden Fall drücke ich Dir ganz fest die Daumen!

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

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