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Menschen unter 25 Jahren mit Stoma – Seite 3

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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74 Beiträge • Seite 3 von 81, 2, 3, 4, 5, 6 ... 8

Menschen unter 25 Jahren mit Stoma

Beitrag von Sabine049 » 27.11.2007, 14:04

danke, Christian :kiss: für dein statement. Du hast es auf den Punkt gebracht, wo ich nach passenden Worten suchend mich wie ein Aal winde.

Genau das wollte ich zum Ausdruck bringen :D.

:danke: und lG Sabine

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Sabine049

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Menschen unter 25 Jahren mit Stoma

Beitrag von Monsti » 27.11.2007, 21:14

Ich glaube auch, dass es immens wichtig ist, wie innerhalb der Familie mit einem Handikap umgegangen wird. Bei Dir, liebe Sabine, wurde in der Kindheit ja vieles einfach negiert. Damit hattest Du natürlich einen viel schlechteren Start als ein Kind, in dessen Familie die Probleme zwar gesehen, aber nicht überbewertet wurden.

Ich bin mit einem geistig behinderten Bruder aufgewachsen, der von meiner total überforderten Mutter tagtäglich "Du Idiot", "Du Depp", "Du Versager" und ähnlich Hässliches hören musste. Mein Bruder ist nicht so stark behindert, das ihm diese Verletzungen entgangen wären. Daran knabbert er bis heute (über 40 Jahre alt). Wen wundert es?

Andererseits war einer meiner Schulkameraden ein schwer spastisch gelähmter Junge, der einst per Sonderregelungen locker sein Abitur schaffte. Er wiederum hatte ein Elternhaus im Hintergrund, das ihn stets unterstützte, ihn aber im übrigen als vollkommen normales Familienmitglied sahen. Er hatte meines Wissens nie wirkliche Kontaktschwierigkeiten, obwohl er nur sehr schwer (für viele unverständlich) sprechen konnte. Er heiratete mit absolut durchschnittlichen 26, hat drei erwachsene Söhne und ist Notar (!).

Liebe Grüße
Angie

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Monsti

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Menschen unter 25 Jahren mit Stoma

Beitrag von Frau Lachmann » 27.11.2007, 23:33

Webkänguru hat geschrieben:weil er innerhalb der eigenen Familie als ganz normaler Junge behandelt wurde. Ich habe nie erlebt, dass er einen Sonderstatus hatte


Genau das ist das wichtigste!

Auch ich "mußte" einkaufen gehen, abwaschen, putzen - wie normale Kinder eben auch im Haushalt helfen. Meine Eltern mußten sich deshalb vor anderen rechtfertigen, warum sie mich "armes krankes Kind" nicht besser pflegen.:angry:

In meiner Jugendzeit durfte ich auch alles machen, was ich wollte, d.h. zur Disco gehen, mich mit Freunden treffen usw.; nur übernachten bei Klassenfahrten oder bei Freunden ging nicht, da wir nicht in der Öffentlichkeit über meine Stoma gesprochen haben und somit keiner Bescheid wußte. Warum wir das damals so gemacht haben, weiß ich nicht genau, wahrscheinlich wollten wir uns die ganzen mitleidigen Blicke ersparen, da ja jeder jeden kennt in einer Kleinstadt.

Sexuelle Themen waren natürlich kompliziert. Bis zum Bauchnabel war alles ok, danach erstmal STOP!
Hatte ich schon mal in einem anderen Thread geschrieben, daß ich einmal dachte, das mein beutel undicht geworden ist, weil es naß an meinem Bein wurde, aber das war was anderes. *grins* Panik hatte ich in dem Augenblick natürlich trotzdem.

Nachdem ich meine ersten Kuschelerfahrungen hatte, konnte ich auch leichter mit dem Thema umgehen und es dann auch meinem Freund erzählen, da ich im allgemeinen natürlich viel selbstbewußter wurde.
Racer, setz Dich nicht unter Druck, das ist das wichtigste. ich weiß, das sagt sich so leicht.;)

LG Lachi

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Frau Lachmann

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Menschen unter 25 Jahren mit Stoma

Beitrag von 0815 » 28.11.2007, 11:38

Liebe Sabine,

Deine Geschichte hat mich echt bewegt. Für das Verhalten Deiner Eltern während Deiner Kindheit finde ich keine Worte. Nur eines würde mich interessieren, leben sie noch, wenn ja, wie stehst Du heute zu ihnen und sie zu Deinen 'Ersatzteilen'?

Bin selbst nicht betroffen, leider meine Frau. Aber ihre Geschichte und Krankheit reicht nicht annähernd an Deine.

Deine Berichte sind übrigens sehr aufklärend für alle Beteiligten. Mach weiter so!

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0815

gesperrtes Mitglied

Menschen unter 25 Jahren mit Stoma

Beitrag von Racer » 29.11.2007, 00:23

Hallo Frau Lachmann,

danke für einen informativen Beitrag. Eins würde mich aber noch interessieren, wie hast du es Jahrelang geschafft das deine Freunde nichts vom Stoma merken?

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Racer

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Menschen unter 25 Jahren mit Stoma

Beitrag von Frau Lachmann » 29.11.2007, 00:37

Hm, das kann ich Dir gar nicht so genau sagen, racer.

Irgendwie wurde darüber nicht gesprochen, in der Schule nicht und auch sonst nicht. Man sieht so ein Stoma ja nicht. Und auch später, als ich dann älter wurde (18) und auch woanders geschlafen habe, hat keiner was mitbekommen. Man benimmt sich ja mit einem Stoma nicht anders als andere Leute auch. Habe getrunken, geraucht, Blödsinn gemacht.:p

In der Lehre habe ich dann meiner besten Freundin von dem Stoma usw. erzählt, aber es war nie ein Thema und es kam auch nie zu weiteren Gesprächen darüber, da ich mich durch meine Behinderung nicht beeinflussen lassen habe. Habe genauso die Schule geschwänzt wie andere auch!:feiern:

Auch heute (bin 36) kenne ich viele Leute, die nichts von Stoma & Co. wissen. Ich treffe mich jetzt auch durch mein Hobby mit vielen fremden Leuten und keiner weiß Bescheid. Natürlich sieht man mir meine Gehbehinderung an, aber so´ne sichtbaren Behinderungen sind sowieso leichter zu erklären.

Vielleicht fällt mir morgen auch noch was zum Thema "Freund" ein. ;) Im Moment bin ich schon arg müde.;)

LG Lachi

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Frau Lachmann

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Menschen unter 25 Jahren mit Stoma

Beitrag von Racer » 29.11.2007, 02:40

Hy Leute,


Fortsetzung folgt!

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Racer

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Menschen unter 25 Jahren mit Stoma

Beitrag von Racer » 29.11.2007, 02:43

Fortsetzung!

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Racer

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Menschen unter 25 Jahren mit Stoma

Beitrag von Meta » 29.11.2007, 09:48

Lieber Carsten,
habe gerade,sehr bewegt, deine bisherige Lebensgeschichte gelesen und hoffe natürlich für dich,dass die von dir ersehnte
OP den gewünschten Erfolg bringt!!!
Du schreibst, dass du einen Freundeskreis und eine Freundin suchst,die dich so akzeptieren wie du bist - nur, dass ist sehr schwierig, wenn du dich nicht auch selbst so akzeptieren kannst!!!
Vielleicht würde es dir helfen offensiver mit deiner Krankheit
umzugehen und dadurch eine andere Einstellung dazu zu bekommen.
Das nimmt auch anderen Menschen die Unsicherheit im Umgang mit dir.
Du schreibst, du hoffst,nächstes Jahr "richtig mit dem Leben" anfangen zu können, aber dein bisheriges Leben solltest du nicht als falsch verstehen!
Liebe Grüße,
Marion :troest:

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Meta

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Menschen unter 25 Jahren mit Stoma

Beitrag von Racer » 29.11.2007, 11:21

Hallo Meta,

ich glaub du hast da was falsch verstanden, einen Freundeskreis hab ich ja der mich akzeptiert. Die Beziehung mit meiner Freundin endete zwar im sommer 2006 aber nicht wegen den Stoma, das hatte andere Gründe =)

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Racer

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