von woolti » 15.03.2010, 22:04
Hallo Leute,
ich bin zum ersten Mal hier (habe mich gestern erst registriert) und habe seit Mitte Dezember 2009 ein Dickdarm-Stoma. Dieses wurde mir wegen einer schweren OP im Analbereich (keine Darmerkrakung!) gelegt, damit die betreffenden Wunden besser ausheilen können. Das passiert auch,aber sehr langsam und mit der Rückverlegung dauert es noch.
Morgen gehe ich nach 3 Monaten wieder arbeiten. Ich werde Euch über meine Erfahrungen berichten.
Ich habe mir vorgenommen ganz offen mit diesem Thema umzugehen, soll heißen, meinen Kollegen zu erzählen, was ich habe und daß ich zum Beispiel mit meinen ganzen Utensilien aufs Klo muß und so.
Wie sind Eure Erfahrungen? Wie habt Ihr das gemacht, als Ihr wieder mit Stoma auf Arbeit wart?
Vielen Dank für Eúre Beiträge
von Webkänguru » 15.03.2010, 23:03
Hallo woolti,
willkommen bei uns im Stoma-Forum
Ich bin bisher auf der Arbeit relativ offen mit meinem Stoma umgegangen. Ich bin natürlich nicht zur Tür hinein gestürmt und habe es jede auf die Nase gebunden Aber die Kollegen, mit denen ich eng zusammen arbeite wissen es. Und andere dich mich darauf angesprochen haben, wissen es auch. Und damit bin ich bisher gut gefahren und auch nie auf Ablehnung gestoßen.
Aber man kann nie genau vorher sagen, wie die Kollegen reagieren. Zu große Offenheit kann auch negativ ankommen.
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von Blondie55 » 16.03.2010, 09:16
hallo Woolti,
Ich bin sehr gespannt auf Deine Berichte. Arbeitest Du in einem kleineren oder größerem Betrieb?
Ich bin seit Mitte Oktober krank. Vielleicht fange ich demnächst auch wieder an zu arbeiten, obwohl ich noch keine Rückverlegung habe.
Ich sehe das mit sehr gemischten Gefühlen. Einige meiner Kollegen kennen bereits meinen Krankheitsstand. Irgendwie bereue ich das, andererseits kommt
man nach so langem Ausfall gar nicht drum herum etwas zu berichten.
LG
Sybille
Rektovaginale Fistel, Analkarzinom, endständiges Stoma nach Hartmann
von Chief » 16.03.2010, 09:42
Hallo woolti,
sei herzlich gegrüßt und willkommen im Stoma-Forum.
Bei meiner Vorerkrankung (Darmkrebs / Analkarzinom) ließ es sich in meiner Firma nicht verheimlichen und so wusste auch jeder von meinem Stoma.
Ich würde an deiner Stelle keinen "Aushang" machen aber auch nicht verheimlichen.
Wer dich interessiert darauf anspricht sollte so viele Informationen von Dir erhalten wie Du gewillt bist von Dir preiszugeben.
Ich bin bisher gut damit gefahren.
Gruß
Uli
von Chiara73 » 16.03.2010, 15:03
Hallo Woolti,
erst einmal *HERZLICH WILLKOMMEN* im Forum! Ich hoffe, dass Du Deinen ersten Arbeitstag gut überstanden hast.
Ich litt vor meiner Stomaanlage 10 Jahre an Colitis ulcerosa, was meine Kolleginnen und Chefs natürlich in der langen Zeit mitbekommen haben.
Zu meinem Stoma bin ich mittels Not-OP gekommen und für mich war von Anfang an klar, offen damit umzugehen. Okay, ich bin nunmehr 20 Jahre in der Kanzlei und verstehe mich mit allen sehr gut, so dass es mir nicht schwer gefallen ist. Seitens meiner Leutchen bestand auch wirkliches Interesse und ich habe keine Probleme, Fragen diesbezüglich zu beantworten. Je offener man selber damit umgeht und je mehr man das Stoma akzeptiert, um so leichter fällt es unseren Mitmenschen, damit umzugehen und kein Tabu-Thema daraus zu machen.
Anders sieht es natürlich mit (fast) fremden Menschen aus; da liegt es im eigenen Ermessen, wieviel man von sich preisgibt.
Viele Grüße
Chiara
von AP-Auspuff » 16.03.2010, 20:23
Hallo Woolti,
bei mir auf der Arbeit weiß es so direkt und genau eigentlich keiner bzw. kennt meine wahre Krankheit auch nicht.
Ich habe es mal angedeutet, aber die Kollegen wissen, daß ich kein Bock habe darüber zu reden.
Ich lebe damit ganz gut.
Nur natürlich mein "oberster Chef" und die Personaldame kennen die Wahrheit.
Gruß
AP-Auspuff
von woolti » 16.03.2010, 22:21
Hallo Leute,
vielen Dank für Eure Antworten. Also mein erster Arbeitstag verlief ganz, ganz doll positiv. Es lag gleich Arbeit für mich auf dem Schreibtisch, mit dem nett gemeinten Hinweis es erstmal vorsichtig angehen zu lassen. Ich muß dazu sagen, daß ich in der Regel immer der erste im Büro bin. Nach etwa einer halben Stunde kam der erste Kollege, danach der zweite und denen beiden habe ich von meinem Stoma erzählt.
Aus Ihren Gesichtern gleubte ich ablesen zu können, daß sie "soetwas" schon geahnt hatten.
Allen anderen Kollegen habe ich noch nichts erzählt, werde ich aber wahrscheinlich nach und nach tun.
Große Angst hatte ich ja davor, wie es mit der Versorgung (dem Beutelwechsel usw.) auf Arbeit klappen würde. Aber alles kein Problem - bin richtig happy und warte nun auf die baldige Rückverlegung (2-3 Monate sagen die Ärtze). Euch nochmal Vielen Dank nud bis morgen.
Woolti
von doro » 17.03.2010, 07:55
brauchst Du wahrscheinlich auch nicht denn Neuigkeiten machen schnell die Runde. Ich finde es auch sehr gut,dass die Arbeit schon wieder schmeckt.Weierhin viel FreudeAllen anderen Kollegen habe ich noch nichts erzählt,
von Mia-Maria » 17.03.2010, 13:27
Ich hab mein Stoma Mitte November bekommen und mußte nach einer Woche wieder arbeiten gehen.
Ich gehe damit sehr offensiv um und stelle immer wieder fest, dass die Leute keine Ahnung haben, wie ein Stoma funktioniert und welche Schwierigkeiten man zu meistern hat (hab ich ja auch zuvor nicht gewußt
Ich drücke dir die Daumen, dass du mit allem gut zurecht kommst und der Heilungsprozess gut voranschreitet...
von Mia-Maria » 17.03.2010, 13:29
P.S.
Auch ich warte auf die Rückverlegung.....aber das wird wohl noch ne Weile dauern.
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