von Banditensocke » 09.01.2019, 23:27
Prednisolon, 15 mg, in zwei Tagen steht die Reduktion auf 10 mg an.
von Monsti » 09.01.2019, 23:36
Das ist ja nicht sooo viel. Viel Glück beim Runterschleichen. Ich hatte im Mai noch 40 mg (= > 60 mg Prednisolon) Urbason und habe es bis auf 2 mg geschafft. Weiter runter geht's vorerst leider nicht.
von Banditensocke » 09.01.2019, 23:49
Aber das ist doch auch schon super! In den Mengen ist es für den Organismus nicht so problematisch.
von Banditensocke » 14.01.2019, 10:00
In Sachen Schlaf gab es jetzt eine Entwicklung, die ich so echt nicht gebraucht hätte.
Zunächst war unter dem Prednisolon der Schlaf ja besser dadurch, dass ich nicht mehr so viele Schmerzen hatte. Das wandelte sich dann, ich schlief schlechter und wachte häufig mit erhöhten Puls auf. Der Tiefpunkt war in der Nacht von SA auf SO erreicht - ich konnte GAR NICHT mehr schlafen. Jedesmal, wenn mein Organismus in eine Entspannung gleiten wollte, schreckte ich hoch, während mein Puls nach oben schoss.
Ich hatte das Gefühl, keine Luft zu bekommen und einen Ring um den Brustkorb zu haben. Ein normaler Atemfluss schien nicht mehr möglich. Gestern Abend bin ich deshalb in die Notaufnahme gefahren, ich hatte einfach unglaublich Angst - und warum? Weil mir seit der Bemerkung der Rheumatologin permanent Schreckensszenarien durch den Kopf geistern .
Derzeit piesle ich täglich über einen Messstreifen, um nur ja sicher zu gehen, dass meine Nieren normal funktionieren
EKG war ganz normal, keine Abnormen Atemgeräusche, Herzaktion normal, keine Ödeme oder gestaute Halsvenen.
Ein eindrucksvolles Zeugnis davor, wie sehr Stressoren sich auswirken können.
Wieder zuhause, legte ich mich ins Bett und kämpfte nochmal locker eine Stunde gegen das irre Herzrasen und -klopfen, indem ich mir immer wieder sagte: Alles normal, Du wirst nicht sterben (ja, lacht nur - ich hatte in der vorletzten Nacht Todesangst, weil ich absolut gar nicht mehr zur Ruhe kam und mein Herz rannte und rannte). Irgendwann fiel ich dann in Schlaf und so bin ich heute morgen nicht mehr ganz so wattig im Kopf.
Aber das muss jetzt bald ein Ende haben, ich muss endlich in eine Erholungsphase kommen!
von Melli » 18.02.2019, 23:20
Hallo zusammen!
Als der Thread 2016 eröffnet wurde, hatten wir unseren Hartmann noch. Jetzt habe ich ihn als Letzte abgegeben (also Banditensocke, Merlina, ich).
Komme gestern nach langen 3 Wochen KH wieder zurück, geplant war es anders.
Mein Darm hat leider 5 Tage post OP beschlossen zu ignorieren, dass die Richtung nach draußen über's Stoma geht. Mittags ging die erste Suppe noch super durch, abends dann nicht mehr. Und damit fing das 2wöchige Grauen an mit viel viel Schmerzen, Kotzen, Tränen und der Frage "warum habe ich das bloß gemacht?".
Zum Hartmann: er war leider zu lang, um ihn nur von unten zu operieren, daher wurde von oben, also dem Bauch, laparoskopisch unterstützt. Und ich stimme dem noch zu, weil ich von oben besser fand - hatte der Arzt doch gesagt, von unten wird er dann zunähen müssen. Und das wollte ich ja nicht. Nun, jetzt ist trotzdem zugenäht, denn die Fistel lag zu dicht am Schließmuskel und dann hätte sie bleiben müssen. Jetzt ist alles weg, Hartmann, ein Großteil des Schließmuskels, die drecks Fistel und eben auch meine Rosette
Probleme aber machte nicht das, sondern der extrem aufgeblasene Bauch (ich Idiot dachte, 'ne Laparoskopie merkt man gar nicht) und eben die Tatsache, dass in 3 Stunden OP die Verwachsungen aus drei großen Bauch OPs eine ziemliche Herausforderung an den Chirurgen waren. Er hat alles auseinander gefuzzelt, neu angeordnet, und das fand mein bis dato völlig unkomplizierter Dünndarm auf deutsch gesagt SCHEIßE.
Seit 2 Tagen esse ich vorsichtig Nudeln und so langsam funktioniert es wieder. Mein Kopf sagt ab und zu "scheiße, da unten ist jetzt zu", aber im Grunde ist es ja egal. Nur eben die Kopfsache.
Achja, und ich war natürlich im Waldfriede in Berlin bei Dr. Scherer - einfach nur ein TOP Chirurg!
Und nochmal achja, und ich habe endlich keinen stinkenden Siff mehr in der Unterhose, yeah!
Viele Grüße
Melli
von Banditensocke » 19.02.2019, 00:14
Hallo Melli
und herzlich Willkommen auf der "anderen Seite".
Ja, die Entfernung des Hartmann-Stumpfes hat so manche(n) überrascht hinsichtlich ihrer Auswirkungen.
Ich habe noch ordentlich damit zu tun - und meine OP liegt inzwischen 15 Wochen zurück. Mein Darm war ebenfalls nicht beglückt über die Verschiebung der internen Ordnung, an die er sich gewöhnt hatte.
Kurz nach der OP reagierte er, indem er eine Blockadehaltung einnahm, wieder in Gang gebracht war er erst einmal ziemlich zickig, hat sich inzwischen aber zumindest, was die Nahrungstoleranz angeht, wieder eingekriegt.
Leider hat mir die OP ein paar "Geschenke" dagelassen.
1. Schub in Form einer enteropathischen Artrhitis, die seit Januar mit Cortison behandelt wird.
2. 5 kg Gewichtsabnahme, die ich bisher noch nicht ausgleichen konnte, obwohl ich ordentlich esse
3. Bakterielle Infektion (Vaginose) - sowas hatte ich bisher noch niemals. Nach der "Hurra, kein Siff mehr" - Erfahrung mit Wüste-Gobi-Effekt folgte Sabberei der anderen Art. Woher die Verursacher (E.Coli und Enterokokken) stammen, kann ich mir ehrlich gesagt nicht so recht erklären, denn vom "falschen Abwischen" kann es bei Stoma-Patienten wohl kaum ausgelöst werden.
4. Anhaltende Schlafstörungen
5. Inneres Unwohlsein, insbesondere bei Peristaltik
Nee, man kann nicht sagen, dass "allet schick" wäre. Ich hätte nicht gedacht, dass diese OP derart schwer zu verarbeiten sein würde, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass sich mit Geduld und Ruhe wieder eine neue Balance einstellen wird.
Melli, Dir eine gute Erholung!
von doro » 19.02.2019, 00:19
Das ist doch ein Erfolg und der Rest wird sich auch einpendeln.Da war etwas mit ...Geduld.Und nochmal achja, und ich habe endlich keinen stinkenden Siff mehr in der Unterhose, yeah!
von Melli » 19.02.2019, 01:00
Da war etwas mit ...Geduld.
von Banditensocke » 19.02.2019, 08:40
Melli hat geschrieben:Angesetzt war das ja als "kleine (ok, typisch Dr. Scherer) OP mit 5-7 Tagen KH, Dauer 90 Minuten".
Meine Theorie ist halt, von unten ohne Berührung des Dünndarms wäre das wohl eine einfache Sache gewesen...eben die erwähnten 5-7 Tage.
Ehrlich gesagt empfand ich das nicht weniger schlimm als die Stomaanlage damals, zumal es da stetig bergauf ging und ich nicht diese herben Rückschläge und diese Ileus Schmerzen hatte.
von Monsti » 19.02.2019, 18:19
Hallo Melli,
schön, dass Du es hinter Dir hast! Zugegebenermaßen ist die OP kein Spaziergang, doch hat man die schwierige Anfangszeit recht schnell vergessen. Ich wünsche Dir einen perfekten Heilungsverlauf!
Liebe Grüße
Angie
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