Neu hier? | schnell registrieren!

Nach Darmkrebsoperation – Seite 2

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
Antwort erstellen
27 Beiträge • Seite 2 von 31, 2, 3

Nach Darmkrebsoperation

Beitrag von Waltraud Mayer » 14.11.2010, 11:54

leider sind Männer nicht selten arg beratungsresistent


Das ist vielleicht ein bisschen ungerecht...
Kriegt oder hat Dein Mann eigentlich Chemo oder Bestrahlungen gekriegt???
Denn das wäre dann ziemlich normal das er so geschafft ist...
Ich hätte 4 Wochen nach der OP auch keine 30 Min. spazierengehen können.Das hab ich erst in der Reha geschafft und die war 3 Monate nach der OP. Wenn ich von den Bestrahlungen heim gefahren wurde bin ich nach 5 Min. eingeschlafen so fertig war ich und der ganze Tag war danach gelaufen...es verläuft halt nicht bei allen gleich, auch ich mußte mich sogar noch in der Reha zum Essen zwingen. Damals hätte ich so richtig schön abnehmen können aber ich hab das dann halt bewußt nicht gemacht um meinen geschwächten Körper nicht noch mehr zu schwächen...
Also drängen bringt garnichts, Dein Mann hat nun mal grade eine schwere Op hinter sich gebracht und grad mit dem Ileostoma scheidet er viel schneller aus, da wäre der Nachschub schon wichtig, es gibt auch Trinknahrung in der Apotheke, bei uns wird die noch von der Krankenkasse bezahlt...vielleicht versucht Ihr die mal redet mit dem Arzt drüber...
Ich wünsche Dir und Deinem Mann viel Kraft und Geduld dann schafft Ihr es auch
LG Waltraud

kein Profilfoto
Waltraud Mayer

Mitglied

Nach Darmkrebsoperation

Beitrag von Linie 22 » 14.11.2010, 12:00

Ich gebe auch nochmal "altklug" :D meinen Laiensenf dazu.

JudithXX hat geschrieben:Es handelte sich um einen T3 Tumor und ansonsten war zum Glück auch alles bei 0. Also R0,N0,M0,L0 und V0. Aja und G2.

............

Mach mir Sorgen, weil ich ja doch bei vielen Erfahrungsberichten gelesen habe, dass viele Patienten nach einem Monat schon wieder soweit sind um eine Chemo zu machen (die er aber eh nicht braucht).


Vorsichtig ausgedrückt, sowie Niemanden dabei verunsichern zu wollen , werfe ich mal die Behauptung in die Runde. : (NOCH, braucht er sie - die Chemo - nicht)
Warum?


Genaueres bzgl. seiner Tumorwerte guckst Du im Zitat!
Tumorausdehnung (T)
für die direkte Ausbreitung bedeutend


T1 nur die Darmschleimhaut ist befallen

T2 Muskulatur der Darmwand ist erreicht (Metatstasen sind ab diesem Zeitpunkt möglich)

T3 die eigentliche Darmwand ist komplett befallen

T4 umgebendes Gewebe ist in den Tumor einbezogen

Lymphknotenbefall (N)
kann etwas über die Metastasierungstendenz des Tumors aussagen

N0 keine Lymphknoten befallen

N1 bis zu drei, dem Tumor benachbarte Lymphknoten sind befallen

N2 vier oder mehr Lymphknoten sind befallen

Metastasen (M)
zeigt an, ob der Körper weit entfernt befallen ist

M0 keine Metastasen nachweisbar

M1 Metastasen nachweisbar

Grading (G)
Veränderung der Zellen gegenüber dem Ursprungsaussehen

G1 differenziert (ist dem Ursprungsgewebe noch sehr ähnlich)

G2 mäßig differenziert

G3 schlecht differenziert

G4 undifferenziert (ist dem Ursprungsgewebe nicht mehr ähnlich)

Einbruch des Tumors in die Vene (V)

V0 kein Veneneinbruch nachgewiesen

V1 Veneneinbruch nachgewiesen

Einbruch des Tumors in Lymphgefäße (L)

L0 kein Lymphgefäßeinbruch nachgewiesen

L1 Lymphgefäßeinbruch nachgewiesen

Restgewebe nach Operation (R)
gibt an, ob der Tumor komplett, entfernt werden konnte

R0 kein Resttumor sichtbar, alle Schnittränder tumorfrei

R1 kein Resttumor sichtbar, aber in feingewebl. Untersuchung sind Tumorzellen am Schnittrand

R2 Tumor konnte nicht komplett entfernt werden



Aja - wichtig sowie ausschlaggebend, um bisher "unsichtbare" im Blut versteckte Metastasen nachzuweisen, sind nebst Blutbild die Tumormarker!!!


Tschüüss. Bezugsquelle des Zitates irgendwo aus dem www, woher genau ist mir entfallen :rolleyes: , grüßt Silke (Linie 22) :winke: :winke: :winke:

kein Profilfoto
Linie 22

gesperrtes Mitglied

Nach Darmkrebsoperation

Beitrag von hope » 14.11.2010, 12:13

Hallo Judith,
hm, ich kann nur meine Erfahrung beschreiben und ich war auch nach der OP längere Zeit platt und nicht in der Lage, Spaziergänge zu machen. Ich mußte mich sogar nach dem Duschen hinlegen, bevor ich mich abtrocknen konnte. Allerdings war ich 4 Wochen im KH, es gab Komplikationen.

@Silke, es kann aber trotzdem sein, daß er eine Chemo und evtl auch Bestrahlung vor der OP hatte, denn er hatte scheinbar ein Rektum-Ca (Mastdarm). Das wäre dann in der Tat eine weitere Erklärung für die Schwäche.
Gut ist aber, wenn Ihr zum Hausarzt geht.
Liebe Güße
hope :winke:

kein Profilfoto
hope

Mitglied

Nach Darmkrebsoperation

Beitrag von Linie 22 » 14.11.2010, 12:42

@ hope,

hope hat geschrieben:
@Silke, es kann aber trotzdem sein, daß er eine Chemo und evtl auch Bestrahlung vor der OP hatte, denn er hatte scheinbar ein Rektum-Ca (Mastdarm). Das wäre dann in der Tat eine weitere Erklärung für die Schwäche.


Nun ja - auch ich hatte ein Rektum-Ca, aber weder vor der OP noch nach der OP Chemo. Bestrahlungen bekam ich auch keine. Allerdings stets im Bewusstsein, lt. Aussage des Hohen Rates der Götter in weiß ;) , dass dennoch, trotz der Op´s ab dem Frühstadium T2, eine Chemo, im Nachhinein, niemals ganz und gar ausgeschlossen werden kann.

In der bisher glücklichen Lage befindlich, keine Chemo benötigen zu müssen, kroch ich trotzdem nach beiden OP´s körperlich völlig entkräftet und ausgelaugt durch die Gegend.



Aja, Eins noch auf die Schnelle - ob und in wie fern Judiths Mann eine Chemo bislang in Anspruch nehmen musste, wurde bisher weder von mir noch von Judith angesprochen. Darüber bekommen wir JETZT sicherlich von Judith eine Antwort. :rolleyes: ;)



Tschüüüss. so - nou habe ich aber genug geplappert ;) , grüßt Silke (Linie 22) :winke: :winke: :winke:

kein Profilfoto
Linie 22

gesperrtes Mitglied

Nach Darmkrebsoperation

Beitrag von temperence » 14.11.2010, 13:30

Hallo Judith,

auch von mir ein "Herzliches Willkommen" in unserer Runde. Ich hab im letzten Jahr meinen kompletten Dickdarm der Pathologie überlassen, da auch ich Darmkrebs hatte, in ähnlichem Stadium wie Dein GöGa. War insgesamt nach der OP noch 18 Tage in der Klinik, davon die ersten 10 Tage mit Krankengymnastik.

Was die Schwäche angeht, sah es bei mir ähnlich aus, muss ich gestehen, aber ich habe einen Hund :D Nachdem ich im Krankenhaus schon nach der OP regelmäßig meine Runden in Richtung Kiosk gezogen habe, blieb mir halt zuhause auch keine Zeit zum Verschnaufen: Hundie hatte mich 3 Wochen lang schmerzlich vermisst und wollte was erleben :D Ich bin daher jeden Tag auch hier im Wäldchen meine Wege getapert, und zwar mit einem kleinen, tragbaren Hocker mit einer provisorischen Schnur über der Schulter. Es war schon ein anderer Schnack als in der Klinik, wo man sich überall festhalten kann! Zum Gaudium meiner Hundeclique bin ich 100 Meter gelaufen, und hab mich dann schwer atmend hingesetzt, außerdem war jeder Zaun und jeder Baum mein Freund für eine nette Umarmung. *lach* Dann wurden es 150 Meter bis zur ersten Pause, dann 250 Meter, und nach etwa 8 Wochen konnte ich wieder Rad fahren, trotz Chemo. :) Gekocht, geduscht und meinen Haushalt erledigt hab ich übrigens auch fast ausschließlich im Sitzen, und nach den ersten Spaziergängen bin ich trotz der Pausen oft hier aufs Sofa gekippt und hab gepennt :D Also, alles noch im Rahmen bei Euch, find ich.

Es ist ein langer Weg nach so einer OP und wichtig ist einfach, es zu wollen. Klar, meine Hundefreunde wussten, warum ich mich hinsetze, andere Leute auf den Wegen haben kariert geguckt, was sitzt die Frau denn da, aber, who cares? :P Wichtig ist auch, das wurde ja bereits erwähnt, viel zu trinken, gerade Flüssigkeitsmangel führt häufig zu Schwäche, das habe ich kurz vor Ende meiner Chemo übrigens mit einem kompletten Zusammenbruch auf die ganz harte Tour lernen müssen, weil ich da dann tatsächlich mal dem "Bah, lasst mich doch alle in Ruhe" Impuls nachgegeben habe. Fazit: Krankenhaus & 4 Tage Infusionen :P Und das möchte der Deinige doch sicher nicht auch ;)

Oh, und wenn er auf manches keinen Appetit hat, egal, das kommt vor; er soll die "Regeln" vergessen! Wenn ihm morgens nach einem Stück Kuchen ist, soll er das Essen (kann sich ja was vom Bäcker holen!) und wenn er Mittags nur Obst möchte, auch okay. Egal was und wann, Hauptsache etwas essen!

Weiterhin gute Erholung!

Gruß Lucia

kein Profilfoto
temperence

Mitglied

Nach Darmkrebsoperation

Beitrag von doro » 14.11.2010, 14:59

kann sich ja was vom Bäcker holen
:shock: ich laufe ja meilenweit für ein Stück Kuchen - wenn der Angetraute noch nicht so gut zu Fuss ist,läuft sicher das Eheweib :D

Ja, die ersten Wochen nach dem Krankenhaus war eine schlimme Zeit und gerade in meiner Rückerinnerung daran,könnt ich schon wieder :heul: Ich war kaum in der Lage mein Essenstöpfchen zum Tisch zu bringen.Da ich während der Zeit endlos abgenommen hatte und sofort nach dem KH zur AHB kam, schlotterten mir meine Klamotten ums Gerippe.Der Clou war, als ich beide Hände besetzt im vollbesetzten Essensraum zu meinem Tisch ging und mir fiel meine viel zu weite Hose von den Hüften. OBER PEINLICH. Leider tat sich der Boden nicht auf ! Aber diskreter Weise hat sich niemand darum gekümmert.

Judith, es wird alles gut. :troest:

kein Profilfoto
doro

ehemaliges Mitglied

Nach Darmkrebsoperation

Beitrag von hope » 14.11.2010, 15:11

Huhu Silke!
Ich denke, da hat sich in der Behandlung von Rektum-Cas einiges in den letzten 7 Jahren getan. Heutzutage wird eigentlich immer vorbehandelt, wenn der Verdacht auf LK-Befall ist (war wohl hier nicht, oder?) oder aber, wenn der Tumor sehr dicht vor dem Schließmuskel sitzt. Hm, nee, eigentlich weiß ich nicht genau, wonach das immer geht :abgedreht: Unser Nachbar, schon um 70, hatte auch ein Rektum-Ca, der wurde "nur" operiert und bekam ein dauerhaftes Stoma.
Tja, da bin ich etwas ratlos :haarezuberge:

Ja klar, schon allein die OP ist ja ein riesiger Eingriff. Das allen hätte mich auch schon umgehauen und war sicherlich DER Grund für meine Schwäche. Die Vorbehandlung haben das alles noch ein wenig mehr gedrückt.
Liebe Grüße,
hope

kein Profilfoto
hope

Mitglied

Nach Darmkrebsoperation

Beitrag von Sabine049 » 14.11.2010, 15:56

Hallo Judith

... (die er aber eh nicht braucht).


Hat Dein Mann demnach auch keine neoadjuvante Chemotherapie gekriegt!?

Mmh ... ganz vorsichtig herantastend zu fragen: "Könnte es sein, dass Dein Mann das Ganze noch nicht verarbeitet geschweige denn sich mit dem Geschehenen arrangiert hat!?"

Vielleicht täte Deinem Gatten auch eine Rehamaßnahme gut!!

Ihm wurde doch sicherlich eine Anschlußheilbehandlung angeboten!?

Fraen über Fragen, aber liebe Judith, mich beschleicht das Gefühl, dass Dein Mann einen psychischen Durchhänger hat und ggfs. unter einer - verständlicherweise - Depression leidet.

Träfe zu u.a. wg. des totalen Rückzuges aus dem Alltagsleben und u.a. Essen unter Zwang :shock: !

Schubs ihn mal an, sich wenigstens vom Sofa an den PC zu bewegen und selbst hier zu posten!

Seid beide herzlichst Willkommen und motiviere Deinen Schatz, dass er aktiv wird!

Liebe Grüße Sabine

kein Profilfoto
Sabine049

Mitglied

Nach Darmkrebsoperation

Beitrag von Beutelmaus » 14.11.2010, 16:21

Hallo liebe Judith,

sei herzlich willkommen bei den Bauchbeutlern.

Nach der Diagnose Krebs und Anlage eines Iloes musst Du Deinem Mann etwas Zeit geben, das Ganze erstmal zu verarbeiten, um wieder zu Kräften zu kommen.

Bewegung und das Gefühl gebraucht zu werden spielt dabei eine sehr große Rolle. Während der Chemo und Bestrahlungsphase hat mich unser Hund getröstet und auf Trapp gehalten. Er hat mir gezeigt, dass der Sonnenaufgang im Sommer genau so schön sein kann, wie die Nebelbänke und das bunt gefärbte Herbstlaub.

Selbstverständlich haben mich mene Familie und meine Arbeitskolleginnen nicht im Stich gelassen. Und so konnte ich das für mich Unmögliche doch erreichen und bin nach einer kurzen Tumorpause wieder berufstätig.

Lieben Gruß
Monika


P.S. Gut getan und geholfen hat mir der Erfahrungsaustausch durch das Stoma-Forum und seinen Mitgliedern :gut:

kein Profilfoto
Beutelmaus

Mitglied

Nach Darmkrebsoperation

Beitrag von Linie 22 » 14.11.2010, 17:00

hope hat geschrieben: Unser Nachbar, schon um 70, hatte auch ein Rektum-Ca, der wurde "nur" operiert und bekam ein dauerhaftes Stoma.

AAAh, hope - genau so war es bei mir in beiden Fällen, halt eben "nur" operiert (radikal), incl. Rektumamputation beim ersten "Vergnügen" anno 09/2003.

Tschüüüss. liebe hope - unbekannter Weise viele Grüße an Deinen Nachbar :rose: , mailt Silke (Linie 22) :winke: :winke: :winke:

kein Profilfoto
Linie 22

gesperrtes Mitglied

Antwort erstellen
27 Beiträge • Seite 2 von 31, 2, 3


Beiträge der letzten Zeit anzeigen:
Sortiere nach: