von Waltraud Mayer » 14.11.2010, 11:54
leider sind Männer nicht selten arg beratungsresistent
von Linie 22 » 14.11.2010, 12:00
Ich gebe auch nochmal "altklug" meinen Laiensenf dazu.
JudithXX hat geschrieben:Es handelte sich um einen T3 Tumor und ansonsten war zum Glück auch alles bei 0. Also R0,N0,M0,L0 und V0. Aja und G2.
............
Mach mir Sorgen, weil ich ja doch bei vielen Erfahrungsberichten gelesen habe, dass viele Patienten nach einem Monat schon wieder soweit sind um eine Chemo zu machen (die er aber eh nicht braucht).
Tumorausdehnung (T)
für die direkte Ausbreitung bedeutend
T1 nur die Darmschleimhaut ist befallen
T2 Muskulatur der Darmwand ist erreicht (Metatstasen sind ab diesem Zeitpunkt möglich)
T3 die eigentliche Darmwand ist komplett befallen
T4 umgebendes Gewebe ist in den Tumor einbezogen
Lymphknotenbefall (N)
kann etwas über die Metastasierungstendenz des Tumors aussagen
N0 keine Lymphknoten befallen
N1 bis zu drei, dem Tumor benachbarte Lymphknoten sind befallen
N2 vier oder mehr Lymphknoten sind befallen
Metastasen (M)
zeigt an, ob der Körper weit entfernt befallen ist
M0 keine Metastasen nachweisbar
M1 Metastasen nachweisbar
Grading (G)
Veränderung der Zellen gegenüber dem Ursprungsaussehen
G1 differenziert (ist dem Ursprungsgewebe noch sehr ähnlich)
G2 mäßig differenziert
G3 schlecht differenziert
G4 undifferenziert (ist dem Ursprungsgewebe nicht mehr ähnlich)
Einbruch des Tumors in die Vene (V)
V0 kein Veneneinbruch nachgewiesen
V1 Veneneinbruch nachgewiesen
Einbruch des Tumors in Lymphgefäße (L)
L0 kein Lymphgefäßeinbruch nachgewiesen
L1 Lymphgefäßeinbruch nachgewiesen
Restgewebe nach Operation (R)
gibt an, ob der Tumor komplett, entfernt werden konnte
R0 kein Resttumor sichtbar, alle Schnittränder tumorfrei
R1 kein Resttumor sichtbar, aber in feingewebl. Untersuchung sind Tumorzellen am Schnittrand
R2 Tumor konnte nicht komplett entfernt werden
von hope » 14.11.2010, 12:13
Hallo Judith,
hm, ich kann nur meine Erfahrung beschreiben und ich war auch nach der OP längere Zeit platt und nicht in der Lage, Spaziergänge zu machen. Ich mußte mich sogar nach dem Duschen hinlegen, bevor ich mich abtrocknen konnte. Allerdings war ich 4 Wochen im KH, es gab Komplikationen.
@Silke, es kann aber trotzdem sein, daß er eine Chemo und evtl auch Bestrahlung vor der OP hatte, denn er hatte scheinbar ein Rektum-Ca (Mastdarm). Das wäre dann in der Tat eine weitere Erklärung für die Schwäche.
Gut ist aber, wenn Ihr zum Hausarzt geht.
Liebe Güße
hope
von Linie 22 » 14.11.2010, 12:42
@ hope,
hope hat geschrieben:
@Silke, es kann aber trotzdem sein, daß er eine Chemo und evtl auch Bestrahlung vor der OP hatte, denn er hatte scheinbar ein Rektum-Ca (Mastdarm). Das wäre dann in der Tat eine weitere Erklärung für die Schwäche.
von temperence » 14.11.2010, 13:30
Hallo Judith,
auch von mir ein "Herzliches Willkommen" in unserer Runde. Ich hab im letzten Jahr meinen kompletten Dickdarm der Pathologie überlassen, da auch ich Darmkrebs hatte, in ähnlichem Stadium wie Dein GöGa. War insgesamt nach der OP noch 18 Tage in der Klinik, davon die ersten 10 Tage mit Krankengymnastik.
Was die Schwäche angeht, sah es bei mir ähnlich aus, muss ich gestehen, aber ich habe einen Hund Nachdem ich im Krankenhaus schon nach der OP regelmäßig meine Runden in Richtung Kiosk gezogen habe, blieb mir halt zuhause auch keine Zeit zum Verschnaufen: Hundie hatte mich 3 Wochen lang schmerzlich vermisst und wollte was erleben Ich bin daher jeden Tag auch hier im Wäldchen meine Wege getapert, und zwar mit einem kleinen, tragbaren Hocker mit einer provisorischen Schnur über der Schulter. Es war schon ein anderer Schnack als in der Klinik, wo man sich überall festhalten kann! Zum Gaudium meiner Hundeclique bin ich 100 Meter gelaufen, und hab mich dann schwer atmend hingesetzt, außerdem war jeder Zaun und jeder Baum mein Freund für eine nette Umarmung. *lach* Dann wurden es 150 Meter bis zur ersten Pause, dann 250 Meter, und nach etwa 8 Wochen konnte ich wieder Rad fahren, trotz Chemo. Gekocht, geduscht und meinen Haushalt erledigt hab ich übrigens auch fast ausschließlich im Sitzen, und nach den ersten Spaziergängen bin ich trotz der Pausen oft hier aufs Sofa gekippt und hab gepennt Also, alles noch im Rahmen bei Euch, find ich.
Es ist ein langer Weg nach so einer OP und wichtig ist einfach, es zu wollen. Klar, meine Hundefreunde wussten, warum ich mich hinsetze, andere Leute auf den Wegen haben kariert geguckt, was sitzt die Frau denn da, aber, who cares? Wichtig ist auch, das wurde ja bereits erwähnt, viel zu trinken, gerade Flüssigkeitsmangel führt häufig zu Schwäche, das habe ich kurz vor Ende meiner Chemo übrigens mit einem kompletten Zusammenbruch auf die ganz harte Tour lernen müssen, weil ich da dann tatsächlich mal dem "Bah, lasst mich doch alle in Ruhe" Impuls nachgegeben habe. Fazit: Krankenhaus & 4 Tage Infusionen Und das möchte der Deinige doch sicher nicht auch
Oh, und wenn er auf manches keinen Appetit hat, egal, das kommt vor; er soll die "Regeln" vergessen! Wenn ihm morgens nach einem Stück Kuchen ist, soll er das Essen (kann sich ja was vom Bäcker holen!) und wenn er Mittags nur Obst möchte, auch okay. Egal was und wann, Hauptsache etwas essen!
Weiterhin gute Erholung!
Gruß Lucia
von doro » 14.11.2010, 14:59
:shock: ich laufe ja meilenweit für ein Stück Kuchen - wenn der Angetraute noch nicht so gut zu Fuss ist,läuft sicher das Eheweibkann sich ja was vom Bäcker holen
von hope » 14.11.2010, 15:11
Huhu Silke!
Ich denke, da hat sich in der Behandlung von Rektum-Cas einiges in den letzten 7 Jahren getan. Heutzutage wird eigentlich immer vorbehandelt, wenn der Verdacht auf LK-Befall ist (war wohl hier nicht, oder?) oder aber, wenn der Tumor sehr dicht vor dem Schließmuskel sitzt. Hm, nee, eigentlich weiß ich nicht genau, wonach das immer geht Unser Nachbar, schon um 70, hatte auch ein Rektum-Ca, der wurde "nur" operiert und bekam ein dauerhaftes Stoma.
Tja, da bin ich etwas ratlos
Ja klar, schon allein die OP ist ja ein riesiger Eingriff. Das allen hätte mich auch schon umgehauen und war sicherlich DER Grund für meine Schwäche. Die Vorbehandlung haben das alles noch ein wenig mehr gedrückt.
Liebe Grüße,
hope
von Sabine049 » 14.11.2010, 15:56
Hallo Judith
... (die er aber eh nicht braucht).
von Beutelmaus » 14.11.2010, 16:21
Hallo liebe Judith,
sei herzlich willkommen bei den Bauchbeutlern.
Nach der Diagnose Krebs und Anlage eines Iloes musst Du Deinem Mann etwas Zeit geben, das Ganze erstmal zu verarbeiten, um wieder zu Kräften zu kommen.
Bewegung und das Gefühl gebraucht zu werden spielt dabei eine sehr große Rolle. Während der Chemo und Bestrahlungsphase hat mich unser Hund getröstet und auf Trapp gehalten. Er hat mir gezeigt, dass der Sonnenaufgang im Sommer genau so schön sein kann, wie die Nebelbänke und das bunt gefärbte Herbstlaub.
Selbstverständlich haben mich mene Familie und meine Arbeitskolleginnen nicht im Stich gelassen. Und so konnte ich das für mich Unmögliche doch erreichen und bin nach einer kurzen Tumorpause wieder berufstätig.
Lieben Gruß
Monika
P.S. Gut getan und geholfen hat mir der Erfahrungsaustausch durch das Stoma-Forum und seinen Mitgliedern
von Linie 22 » 14.11.2010, 17:00
hope hat geschrieben: Unser Nachbar, schon um 70, hatte auch ein Rektum-Ca, der wurde "nur" operiert und bekam ein dauerhaftes Stoma.
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