von JudithXX » 13.11.2010, 22:02
Hallo!
Mein Mann wurde anfang Oktober am Mastdarm operiert. Es wurden 20 cm Darm entfernt und es verlief auch alles gut. Es handelte sich um einen T3 Tumor und ansonsten war zum Glück auch alles bei 0. Also R0,N0,M0,L0 und V0. Aja und G2.
Er hat ein vorübergehendes Stoma welches im Jänner zurückverlegt werden soll.
Es ging ihm nach der Operation auch schnell wieder gut und er durfte 10 Tage nach der Op das Krankenhaus verlassen.
Leider geht es ihm jetzt alles andere als gut. Er hat zwar keine Schmerzen ist jedoch ziemlich schwach(er wird schnell schwindelig, wenn er länger auf ist), Schmerzen hat er nicht, einzig das Steißbein tut ihm vom vielen sitzen schon weh, hat keinen Appetit und muss sich zum Essen zwingen. Dadurch hat er auch ziemlich an Gewicht verloren. Er nimmt auch Sanostol und ähnliches zu sich und jetzt hält er zumindest das Gewicht.
Wollte mal fragen ob das normal ist, dass er sich nach dieser Zeit immer noch so schwach fühlt, so matt ist und überhaupt keinen Appetit hat.
Mach mir Sorgen, weil ich ja doch bei vielen Erfahrungsberichten gelesen habe, dass viele Patienten nach einem Monat schon wieder soweit sind um eine Chemo zu machen (die er aber eh nicht braucht).
Vielen Dank!
von doro » 13.11.2010, 22:18
Hallo und Willkommen bei uns.
Wie sehen die Blutwerte Deines Mannes aus ?? Nach 1 Monat sollte eigentlich schon wieder Licht am Horizont zu sehen sein,allerdings sind wir alle unterschiedlich gestrickt.Am Stoma kann die Kraftlosigkeit kaum liegen, denn Stoma ist keine Krankheit.Was sagt euer Hausdoc ??
von Monsti » 13.11.2010, 22:22
Hallo Judith,
zunächst: Sei herzlich willkommen in unserem netten Kreis!
Dein Mann sollte weniger sitzen, sondern sich regelmäßig bewegen. Das ist das allererste, was mir einfällt. Wenn er täglich mindestens eine halbe Stunde gemütlichen Spaziergang unternimmt, wird es ihm schnell besser gehen. Falls nicht, ist es abklärungsbedürftig.
Liebe Grüße
Angie
von JudithXX » 13.11.2010, 22:40
Vielen Dank für die schnellen Antworten!
Die letzte Blutuntersuchung hatte er im Krankenhaus und da war alles in Ordnung, zumindest hat man ihn nicht von etwas Gegenteiligem informiert.
Der Hausarzt hat ihm nur etwas gegen Darmunverträglichkeit verschrieben und das wars auch schon.
Das Problem mit dem halbstündigen Spaziergang ist ja dieser, dass er dazu viel zu schwach ist. Nach mehreren Metern fühlt er sich ja sofort schwindelig und muss sich hinsetzen.
Bin jetzt natürlich ziemlich in Sorge und werde ihn dazu drängen, (leider reagiert er in letzter Zeit immer ziemlich gereizt und trau mich schon fast nichts mehr zu sagen, dabei tu ich doch eh alles was mir möglich ist für ihn) dass er das nächste Woche beim Hausarzt abklären lässt.
Zuerst dachten wir, dass es nach so einer großen Operation normal ist bis sich alles wieder einstellt. Nur ist er jetzt eben knapp 4 Wochen daheim und es wird statt besser eher schlimmer (heute hatte er einen ganz schlechten Tag). Was kann da jetzt bloß der Grund sein. Waren so froh, dass er scheinbar alles so gut überstanden hat und die Ärzte waren auch sehr zufrieden *seufz*.
Natürlich wird ihm jetzt auch die frische Luft fehlen, aber neben der Mattigkeit kommt halt auch hinzu, dass es bei uns jetzt doch schon ziemlich kalt ist und eine Erkältung wär jetzt auch nicht gerade gut.
Nochmals vielen Dank!
Liebe Grüße,
Judith
von Monsti » 13.11.2010, 22:55
Hallo Judith,
leider sind Männer nicht selten arg beratungsresistent. Mit den regelmäßigen Spaziergängen hätte er schon im Krankenhaus beginnen müssen. Man fängt gleich nach der OP gaaanz sachte an und steigert die körperliche Aktivität. Nach mehreren Wochen müsste Dein Mann längst soweit sein, dass er täglich eine Stunde am Stück gehen kann - außer er ist schon über 80 Jahre alt ...
Bisher war ich meist direkt nach der Flucht aus der Intensivstation wieder unterwegs, anfangs zwar nur kurz, aber immerhin. Die Kondi besserte sich von Tag zu Tag, wobei es natürlich auch immer mal wetter- und anderweitig bedingte Rückschläge gibt. Von den stramm im Bett liegenden Damen in meinem Zimmer weiß ich, dass sie sich allesamt wesentlich schwerer taten und noch am Entlassungstag über Kreislaufprobleme klagten. Naja, kein Wunder, wenn sie fast nur im Bett gelegen hatten!
Liebe Grüße
Angie
von JudithXX » 13.11.2010, 23:04
Im Krankenhaus ging er eh seine Runden(obwohl er da noch leichte Wundschmerzen hatte). Da ging es ihm eigentlich besser als jetzt (da war er auch noch nicht so geschwächt und bekam auch Infusionen).
Jetzt ist es halt wirklich schwer, also an einen 30 Minütigen Spaziergang wäre wirklich nicht zu denken, weil er schon total erschöpft ist und über Schwindel klagt, wenn er nur vom Bett über die Stiegen ins Wohnzimmer geht (wo er momentan den Großteil des Tages verbringt) oder seinen Klogang absolviert.
Jetzt hab ich ihn wenigstens soweit gebracht, dass er seinen Hausarzt nächste Woche um Infusionen bittet (hätte eh schon längst passieren sollen, aber solange der Hausarzt das nicht von selbst vorschlägt macht mein Mann ja nix...). Vielleicht tritt dann eine Besserung ein.
Zumindest hat er heute anständig gegessen (auch wenn das wie gesagt alles auf Zwang passiert, Lust verspürt er gar nicht. Wenigstens sieht er ein, dass er einfach Essen muss um wieder zu Kräften zu kommen). Hoffentlich gehts dann bergauf!
von Linie 22 » 14.11.2010, 00:04
JudithXX hat geschrieben:
Jetzt hab ich ihn wenigstens soweit gebracht, dass er seinen Hausarzt nächste Woche um Infusionen bittet (hätte eh schon längst passieren sollen, aber solange der Hausarzt das nicht von selbst vorschlägt macht mein Mann ja nix...). Vielleicht tritt dann eine Besserung ein.
Für was sind die Infusionen gedacht? Was sollen diese bewirken?
Zumindest hat er heute anständig gegessen (auch wenn das wie gesagt alles auf Zwang passiert, Lust verspürt er gar nicht. Wenigstens sieht er ein, dass er einfach Essen muss um wieder zu Kräften zu kommen).
Wie sieht er es mit ausreichender Trinkmenge? Empfehlung bzw. ein absolutes MUSS wären ca. 2 - 3 L pro Tag. Da dem Körper durch das Stoma weit mehr Flüssigkeit verloren geht.
Womit ich auch schon bei meiner Frage bin: Was für ein Stoma hat er denn eigentlich? Oder habe ich es auch nur überlesen!? Stoma ist ja nicht gleich Stoma.
Hoffentlich gehts dann bergauf!
Das hoffe ich auch.
von JudithXX » 14.11.2010, 00:33
Hallo Silke!
Ja wir dachten bzw. denken, dass ihn diese Infusionen etwas aufpäppeln können.
Er hat ein vorübergehendes Ileostoma welches im Jänner wieder zurückverlegt werden soll. Damit kommt er im Großen und Ganzen ganz gut klar.
Lg
von Linie 22 » 14.11.2010, 00:57
Hallo Judith,
ich verlinke Dich mal in die Stoma Welt zum Beitrag:
Trinkempfehlungen bei Ileo- oder Urostoma
und zu einem thread mit Erfahrungsberichten von Ileostomisten: Ileo-Stoma = kaum noch Flüssigkeitsaufnahme???
es melden sich gewiss noch mehr Fories mit ihren Erfahrungen zu Wort, grüßt Silke (Linie 22)
von doro » 14.11.2010, 09:12
Ich kann nur bekräftigen, was Monsti sagt, Bewegung an der frischen Luft, gaaanz wichtig. Zur Anschlussheilbehandlung, bin ich zu Anfang mit Gehwägelchen spzieren gegangen - konnte ich nicht mehr laufen, habe ich mich darauf gesetzt, bis es wieder weiter gehen konnte.
Aha, bitte dräng darauf, dass es wiederholt wird, denn im KH ging es ihm auch gutDie letzte Blutuntersuchung hatte er im Krankenhaus und da war alles in Ordnung, zumindest hat man ihn nicht von etwas Gegenteiligem informiert
leider sind Männer nicht selten arg beratungsresistent
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