von reini » 08.03.2015, 22:58
Hallo miteinander
Vielleicht hat ja jemand eine gute Idee, vielleicht kann ich von gemachten Erfahrungen profitieren.
Mein Problem ist folgendes;
Vor mehr als 4 Monaten wurde bei mir eine Stoma-Revision (Ileostoma) durchgeführt und bis heute habe ich massiv Probleme mit der Wundheilung. Rund ums Stoma hat sich unter der Haut, rund um’s Stoma, eine Wundhöhle gebildet. Anfänglich ist unmittelbar neben dem Stoma ziemlich viel Eiter ausgetreten, etwas später hat sich von dieser Wundhöhle aus ein kleiner Kanal gebildet dessen Öffnung ca 10mm neben dem Stoma, genau unter der Basisplatte meiner Versorgung liegt. Weitere »Verbindungen« gibt es an zwei Stellen direkt rund ums Stoma. Die Verbindung Haut-Stoma ist eigentlich nirgends sauber abgeheilt.
Zuerst wurde dass ganze mit Antibiotika behandelt (oral), und zusätzlich wurde alle paar Tage ein Antibiotika direkt in die Wundhöhle eingebracht. Mittlerweile ist die vom Arzt verordnete Behandlung das tägliche spülen der Wundhöhlemit normalem Wasser. Dazu wird eine Knopfsonde in den Kanal eingeführt und Wasser eingespritzt welches an den noch offenen Wundwändern um’s Stoma austritt.
Eiter ist nicht mehr viel zu sehen, nur noch ab und zu. Aber, das Problem, die völlige Abheilung lässt auf sich warten und seit längerem stelle ich auch keinen Fortschritt mehr fest. Optisch und vom Empfinden ist die Wunde fast täglich verändert, mal besser, mal schlechter. Mal stärker eingezogen, mal weniger. Einen nachhaltigen Fortschritt sehe ich nicht.
Mein Arzt beharrt weiter auf dieser Therapie und eine Neuanlage des Stomas ist aus verschiedenen Gründen nicht möglich.
So langsam geht mir die Geduld aus und die täglichen schmerzhaften Spülungen sind auch nicht die wahre Freude... Also, gute Ideen und Vorschläge sind sehr willkommen!
Vielen Dank
Reini
von Minnie » 09.03.2015, 11:30
Hallo Reini,
ich hatte bei meiner Stomaverlegung eine Unterhautfistel vom "alten Stoma" zum neuen Stoma.
Ich habe da vom Arzt Opraclean bekommen, das ist eine Gaze mit Jodoform.
Die habe ich mit einer ganz dünnen Pinzette einen Streifen davon in das eine Loch rein und vorsichtig bis zum anderen Loch hin (der Gang war nur 4 cm lang).
Und das dann alle zwei Tage wechseln.
Ich weiß nicht, ob das Einlegen so einer Tamponade bei dir möglich ist.
Bei mir hat´s geholfen; innerhalb von 10 Tagen war die Fistel zu.
Alles Gute und liebe Grüße von
Marion
von fluse » 09.03.2015, 20:08
Ich weiss nicht, wo Du im Moment behandelt wirst, aber ich finde das hört sich nicht gut an. Vielleicht wendest Du Dich an ein Klinikum mit Erfahrung von M.Crohn und Ileostoma. Sollte das ganze irgendwann mal abheilen, bleiben so doch Narben und eine Stenosierung des Stomas. Warum kann man keine Revision machen??
Ich weiss wie scheusslich das Leben mit einem ramponierten Stoma ist und wünsche Dir Kraft und Energie. Fluse
von Addie » 09.03.2015, 21:46
Hallo Reini
Das erinnert mich an meine EX-Stoma Wunde vom Januar...
Meine Wunde wollte auch nicht ausheilen und es wurde ebenfalls mit einer Knopfsonde gespült und gespült und die Wunde wollte einfach nicht zuheilen. Ich habe dann einen Termin bei der Wundsprechstunde am KH bekommen. Sollte bei Dir auch möglich sein? Und die hatten ein ganz anderes Konzept. Wenn kein Eiter mehr vorhanden, nicht mehr spülen sondern mit irgendwelchen speziellen Auflagen behandeln. Danach ging die Wunde auf einmal ganz schnell zu. Es wurde mir gesagt, das ewige Spülen öffne immer wieder die Wunde. Ich würde Dir deshalb empfehlen eine Wundsprechstunde aufzusuchen, mir hat es wirklich geholfen!
Liebe Grüsse Addie
von Webkänguru » 11.03.2015, 20:17
Hallo reini,
was du beschreibst liest sich fast so, als wäre die Haut rund um das Stoma etwas "aufgerissen", könnte eine Nahtdehiszens sein...
Ich sehe es auch so, da muss eine richtige Wundbehandlung gemacht werden. Erfahrene Stomatherapeuten kennen sich damit aus, aber auch Wund-Therapeuten. Ich kenne es aus vielen Erfahrungsberichten so, dass die Wunde mit Alginat oder ähnlichen Auflagen behandelt werden, darüber kommt die Stomaversorgung und das ganze muss in der akuten Phase 1-2x am Tag gewechselt werden. Mit der richtigen Behandlung heilt das dann auch schnell ab.
Deinen Crohn sollte man aber auch nicht außer acht lassen. Nicht das die Wundhöhlen sich am Ende als Fisteln entpuppen...
Ich wünsche dir alles Gute, lass mal hören wie es weiter geht.
Viele Grüße,
Christian
von reini » 11.03.2015, 21:54
Hallo miteinander
Erst einmal ganz herzlichen Dank für eure Rückmeldungen und Tipps!
Das hat mich darin bestärkt eine Zweitmeinung einzuholen. Und so war ich heute in einer Wundberatung. Natürlich (leider) kochen die auch nur mit Wasser und die finale Lösung ist noch nicht in Sicht. Aber immerhin, ein paar Tipps zur Pflege und eine geeignetere Versorung konnte ich schon einmal mitnehmen.
Nächste Woche habe ich wieder einen Termin beim Chirurgen und ich werde versuchen dort mehr Informationen, Prognosen und alternative Behandlungsmöglichkeiten abzuholen. Irgendwie ist's mir inzwischen zu "mühsam" so keine Perspektive zu haben und nicht zu wissen wie lange dieser Zustand noch zu erdulden ist.
Übrigens, eine Neuanlage vom Stoma ist desshalb ausgeschlossen (oder zumindest möglichst zu vermeiden) weil ich nicht mehr so viel Dünndarm habe, dafür aber extremste Verwachsungen im Bauchraum.
Soweit mein "Statusbericht" und nochmals meinen Dank an alle die mir geantwortet haben!
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