von Marieluise » 06.01.2016, 12:33
Liebe Forinen und Foristen,
im "Vorstellungsteil" hatte ich schon kurz von meiner Ma geschrieben. Sie wird demnächst 82 und lebt seit Ende Februar letzten Jahres mit einem Ileostoma. Naja ... von Ende Februar bis in den Mai lag sie im künstlichen Koma bzw. war im Aufwachen begriffen, da "wurde sie gelebt". Dann folgte eine Zeit des "Anlernens" durch eine absolut reizende Stomaschwester, weiteres Üben während vier Wochen Kurzzeitpflege. Spätestens seit September, als sie wunderbarerweise wieder in ihre Wohnung ziehen konnte, managt sie das weitestgehend allein. Der morgendliche Pflegedienst hilft, wenn nötig, aber nötig ist es nicht oft. Ich bewundere Muttern dafür sehr!
Sie wird mit Produkten von Coloplast versorgt (einteiliges System, ergänzt mit diesen Brava-Fixierklebedingern) und kommt damit gut klar. Die einzigen Schwierigkeiten hat sie alle paar Wochen frühmorgens, dann wacht sie auf und liegt in der Sch....
Wir haben überlegt, woran das liegen kann - ist es möglich, daß man sich im Schlaf unbewußt irgendwie blöd auf den Beutel legt und dann beim Umdrehen durch Zug die Platte sich minimal löst? Denn sowas minimales reicht ja schon, um das Desaster in Gang zu setzen ...
Gibt es einen Tip, wie man diesen Desastern beikommen kann?
Viele Grüß
Marieluise
von Börgi » 06.01.2016, 12:47
Grüß Dich Marieluise,
ein gesundes Neues Jahr wünsch ich Dir und Deiner taffen Mama!!!
Tja ,dies Problem kenn ich aus meiner fünfjährigen Stomazeit auch noch!! Es war ein Graus, mit diesen nächlichen Aktionen.
Ich bin dann nachts aufgestanden, um den Beutel zu leeren und damit das "Unfallrisiko" zu minimieren.
Aber trotzdem ist es mir noch passiert, morgens voll geschmaddert aufzuwachen.
Ich muß dazu sagen, ich "wandere" nachts in meinem Bett umher, "belästige" öfters meinen Mann und schlafe am liebsten diagonal !!! Durch meinen unruhigen Schlafstil, hat sich die Platte oft gelöst, trotz Gürtel !!
Wie schon gesagt, nachts aufstehen und Beutelchen leeren, eventuell Stomagürtel tragen!!Das wären so meine Tipps.
Liebe Grüße von Börgi!!
von doro » 06.01.2016, 13:55
Ich stelle mir den Wecker für alle 3 Stunden UND, man gönnt sich ja sonst nix,heute Nacht war wieder große Aktion angesagt.Duschen,Bettlaken und Waschmaschine füllen.
Nun ist Schluss mit Wecker, wenn etwas passier dann passiert es eben.
von Pippa » 06.01.2016, 14:03
Hallo Marieluise,
schön ist es doch, dass Deine Mutter generell gut klarkommt . Diese Zwischenfälle kennt ziemlich jeder Stomi - mich eingeschlossen. Hin und wieder passieren diese Unfälle. Ich wache 2mal des nächtens auf und gehe dann leeren, irgendwie hab ich mich da so angepasst. Das dauerte aber auch seine Zeit und gerade in der Anfangszeit mit Stoma ist das auch so alle zwei bis drei Wochen passiert.
Diese Unfälle passieren mir meistens dann, wenn ich etwas gegessen hatte, was die Ausscheidung recht voluminös macht (Kartoffelchips sind bei mir die Hauptverdächtigen).
Früher war ich auch Bauchschläferin, das geht jetzt nicht mehr. Ich habe auch beobachtet, dass die Pannen eher passieren, wenn ich auf der rechten Seite liege; dort ist auch mein Stoma.
Manchmal passt auch die Platte nicht richtig, wenn der Durchmesser der Öffnung zu klein ist, wird zuviel Druck ausgeübt und es schiebt sich alles unter die Platte.
Vielleicht hilft es Euch, die Umstände zu beobachten (was gegessen, neue oder alte Platte drauf...) und so herauszufinden, ob es eine mögliche Ursache gibt.
Ich hab übrigens für diese Fälle einen nässedichten Matrazenschutz.
Es dauert seine Zeit, bis sich das alles eingespielt hat.
Ich drück Euch die Daumen, dass sich das Problem bald gibt
Lieben Gruss von Pippa
von pengdaw » 06.01.2016, 18:35
Hallo,
bin seit fast 8 Jahren Colostoma Patient.
Ich habe sehr gute Erfahrungen mit einem zweigeteilten System gemacht. Dazu verwende ich Produkte der Firma Coloplast
Die Öffnung einer Basisplatte schneide ich mir auf das exakte Maß zurecht. Dann Dichtungsmasse von Convatec auf die Platte auftragen.
Nun aus meiner Sicht ganz wichtig:
Cavilon Hautschutzspray von 3M rund um das Stoma aufsprühen und kurz antrocknen lassen, bis ein leichter Klebefilm entstanden ist, dauert nur ein paar Sekunden-.
Dieses Spray erhöht die Klebekraft der Basisplatte enorm.
Dann Platte auf dem Bauch andrücken und den Beutel anklemmen.
Die Platte alle 2-3 Tage nach o. a. Anleitung austauschen und es sollte keine Desaster mehr geben.
Bei mir kommt es nur noch sehr selten vor. Meistens dann, wenn ich zu faul war und die Platte länger draufgelassen habe.
Ich hoffe, damit konnte ich helfen.
LG
Frank
von Börny » 06.01.2016, 19:40
Hallöle...
Inzwischen bin ich fast 16 Jahre Stomaträger...versch. Varianten.....Auch mir passieren heute noch Unfälle.....Das liegt aber meistens dann nicht am Versorgungsmaterial sondern falschen Ernährungszunahme...Ileo Basisplatten halten eigentlich ohne zusätzliche Klebstoffe sehr gut....Manchmal schludere ich auch mit dem Wechseln der Basisplatte.......meistens bekomme ich dann aber nachts auch die Retourkutsche ....d.h. Bettabziehen...Duschen ..neu versorgen....Waschmaschine anstellen...Das ist halt so....
Viele Grüße an Deine Mutter......beneidenswert wie sie es in diesem Alter so noch schafft.....Hut ab...
Gruß aus Hilden......Bernhard
von Smile » 06.01.2016, 21:26
Hallo Marieluise,
ich trage immer (auch nachts) den Bilby von stoma-na-und.de. Dadurch verrutscht der Beutel bei mir nicht, wenn ich auf der Seite liege. Ohne komme ich nachts gar nicht klar...
Da ich relativ große Beutel habe, lasse ich mir den Bilby etwas höher anfertigen (in der Höhe des Beutels). Die Bandage sollte auch nicht zu locker sitzen. Nach einigen Wochen habe ich beim nächtlichen Umdrehen automatisch geprüft, ob der Beutel eventuell zu voll ist.
Die Ränder kleben bei mir besser, wenn ich die Platte vorher auf die Heizung lege (oder mit dem Föhn/Heizlüfter erwärme).
Herzliche Grüße
Katja
von doro » 06.01.2016, 21:53
Hallo Frank!
Das Cavilon wird meist nur bei entsprechender Diagnose verschrieben,nur so, zum besseren Halt der Platten wird das leider nichts.
@Katja,trotz Bilby gibt es bei mir Pannen.
von Witch » 07.01.2016, 12:31
Hallo Marieluise,
als erstes muss ich Dir sagen, ich finde es gut, wie Deine Mutter mit ihre Erkrankungen umgeht und dass sie so selbständig ist.
Ich selbst habe jetzt seit 2008 das Stoma und leider wache auch manchmal auf und muss Wäsche waschen. Das ist immer sehr ärgerlich und auch deprimierend. Gott sei Dank passiert es nicht so häufig.
Was hilft mir, nicht so spät essen, nach ca.4 Stunden nachts auf Toilette gegen, den Gürtel auch nachts tragen und zusätzlich noch der Billy von Stoma-na-und.de. Nicht zu vergessen der aufmunternde Bestand durch meinen Mann, wenn es schief geht.
Noch ein Tipp zum Wäsche waschen. Am besten gehen die Flecke mit Natron heraus. Hat man kein Natron zur Verfügung, dann eine Tüte Backpulver, in dem ist ja Natron enthalten.
LG Witch
von fluse » 07.01.2016, 17:57
Hatte Gott sei Dank bisher nachts noch kein Desaster gehabt:) Aber ich leere nachts zweimal ziemlich rammelvolle Beutel, wurde bisher auch immer pünktlich wach und bin seit den OP's Rückenschläfer. Was mir Sicherheit gibt ist der " Bilby" von "Stoma-na-und" - der hält halt den Beutel auf 'Linie' und beim Aufstehen nimmt er auch etwas vom Gewicht. Aber als alte Dame nachts halbs chlafend zum Klo zu wanken ist ,glaube ich, auch nicht ungefährlich. Wäre ein Wecker mit einmal wecken und Bettschüssel auf Stuhl oder so neben dem Bett zum Entleeren keine Möglichkeit?
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