von samson » 10.03.2011, 21:21
Hallo zusammen,
2002 war ich an einem Rektum Karzinom erkrankt. Konnte entfernt werden, damals hatte ich für 9 Wochen ein Stoma und habe es nach ablauf dieser Zeit zurück verlegen lassen!
So weit so gut! Leider ist nicht alles gut, habe immer Durchfälle die mit starken Schmerzen verbunden sind. Leider ist durch dei Bestrahlung auch der Schließmuskel nicht mehr der beste.
Jetzt mit 40, denke ich ein wenig nach. Bedingt durch die ständigen Durchfälle und en Schmerzen, kann ich nur sehr selten weg, d.h. mit Freunden in die Kneipe, mit dem Motorrad eine schöne Tour mchen, einfach mal mit meinem Mann schön essen gehen! viele dieser Dinge scheitern, weil mal wieder meinKörper verrückt spielt.
Ich habe durch die Op eine Stenos und eine starke vernarbung am Darm. Helfen würde nur einen weitere OP, das hätte zur Folge, dass ich einen auf dauer festgelegten Stoma bekommen würde.
Ich weiß nicht was ich machen soll. Auf dauer und kein Weg mehr zurück?
Ich würde mich freuen wenn ihr mir aus eurer Erfahrung berichten könntet.
Wie das leben mit einem Dauerstoma ist!
Bin für alles dankbar. Bin halt in der Findungsphase.
liebe Grüße
von biggen » 10.03.2011, 21:55
hallo samson,
ich war im jahr 2000 an einem rektumkarzinom erkrankt, mein vorübergehendes stoma sollte auch zurückverlegt werden, was letztlich aufgrund verschiedener komplikationen nicht klappte, so dass ich mein stoma immer noch habe (mittlerweile auch ein urostoma). es ist nicht immer schön, weil auch mit dem stoma gibt es mal probleme und "unfälle", aber im großen und ganzen kann man doch sehr gut damit leben. eigentlich habe ich damit ein fast normales leben führen können: arbeiten, urlaub, schwimmen, ausgehen usw. man muss nur einige maßnahmen ergreifen,z.b. versorgung zum wechseln mitnehmen etc.
guck dir noch ein paar meinungen hier im forum an und treff deine entscheidung.
ich wünsch dir alles gute
biggen
von kochmax » 11.03.2011, 08:51
Moin,
ob das mit dem Dauerstoma gut ist oder nicht, ist von einem selbst abhängig. Ich z.B. finde es gut.
Das liegt aber daran, das ich das letzte halbe Jahr fast immer starke Collitis ulcerosa-Schübe hatte und so manches Mal mit voller Hose irgendwo gestanden oder gesessen habe.
Außerdem hatte ich genug Zeit mich mit dem Thema zu beschäftigen. Und zum Schluss war es dann auch die einzig noch mögliche Lösung. So lebe ich halt damit. Kommende Probleme kenne ich noch nicht. Das blende ich erst mal aus.
Ich habe mir angewöhnt ein strahlender Optimist mit autistischen Zügen zu sein.
Das macht die Sache einfacher
von Chief » 11.03.2011, 09:37
Hallo samson,
zuerst möchte ich dich herzlich im Stoma-Forum begrüßen.
Nach einem Analkarzinom erhielt ich vor ca. 4 Jahren ein endständiges und dauerhaftes Colostoma und lebe sehr gut damit.
Bis auf 3 kleinere Pannen, welche schon mal vorkommen können, hatte ich bisher keinerlei Probleme mit dem Stoma und führe ein ganz normales Leben damit.
Im Vergleich zu deiner jetzigen Situation scheint mir ein dauerhaftes Stoma für dich die lebenswertere Alternative zu sein.
Gruß
Uli
von Hannemann » 11.03.2011, 09:49
hallo samson.
meine bessere Hälfte lebt schon 13 Jahre mit einem Stoma.
es geht uns beiden gut damit und wir fliegen auch in den Urlaub.
Ihr müsst euch beide damit auseinandersetzen und dann ist das Leben mit Stoma kein Problem.
Viele Grüße Hanni
von Hannemann » 11.03.2011, 09:53
nochmal Hallo samson
natürlich möchte auch ich dich herzlich begrüßen.
und alles gute für dich und deine Familie.
Hier im Forum findest du immer einen Ansprechpartner.
nochmals viele Grüße Hanni
von hmengers » 11.03.2011, 13:08
Hallo Samson,
zuerst einmal herzlich willkommen im Stoma-Forum. Die Gründe, warum ich seit 2007 selbst ein Stoma habe kannst Du gerne unter Meine Geschichte lesen. Ich habe es nie bereut.
Gestern habe ich eine Antwortmail von einem gleichermaßen Betroffenen bekommen, aus der ich hier einen Auszug zitiere;
"Mit dem Stoma,da bin ich voll zufrieden,würds jederzeit wieder machen lassen im nachhinein hätt ich vieleicht viel früher tun können.Ich kanns nur jedem der so Probleme mit langen Sitzungen Unwohlsein usw zu tun hat empfehlen"
Vielleicht hilft Dir das ja bei deiner Entscheidung.
Herbert
von Ulla1608 » 11.03.2011, 13:26
Ich habe seit 23.2.2010 ein endständiges Kolostoma nach Rektumkarzinom. Es fiel mir sehr schwer mich damit abzufinden und ich bin immer noch manchmal sehr deprimiert!
Mittlerweile komme ich einigermaßen zurecht - wir waren auch schon mehrfach im Urlaub - es ist halt eine Umstellung, daß man immer ausreichend Beutel usw.dabeihaben muß, aber es ist machbar.
Vor der Op mußte ich bis zu 15 Mal die Toilette aufsuchen, das war auch nicht gerade lustig und schränkte mich nochmehr ein als jetzt der Beutel!
Ich wünsch Dir eine für Dich gut Entscheidung!
Alles Liebe
Ulla
von Linie 22 » 11.03.2011, 13:32
samson hat geschrieben:
ich war im jahr 2000 an einem rektumkarzinom erkrankt
.....
Jetzt mit 40, denke ich ein wenig nach.
Nou ja - dann kann es ja eigentlich nur besser werden .... :shock: ab 40 nachdenken ... was für eine magisch denkwürdige Zahl
Ich habe durch die Op eine Stenos und eine starke vernarbung am Darm. Helfen würde nur einen weitere OP, das hätte zur Folge, dass ich einen auf dauer festgelegten Stoma bekommen würde.
Auf dauer und kein Weg mehr zurück?
Manchmal ist der Weg .... der niemals mehr zurück führt .... die bessere Entscheidung!!!
... selbst wenn es noch so schwer fällt .... ein Stoma for ever ist ja keine Sterbehilfe sondern bewirkt genau das Gegenteil ... habe da so meine und Erfahrungen gemacht bzw. machen müssen.
von samson » 11.03.2011, 18:23
Danke für die Antworten
ich glaube, dass es einfach dieser Gedanke ist: ohne option auf zurück...für immer!!!! Damit tu ich mich echt schwer.
Aber dem gegenüber steht: Keine Durchfälle, kein in die Hose machen, keine schmerzen mehr. Endlich wieder weggehen können wann immer man möchte und und und.
Muß noch ein paar Nächte nachdenken und nächste Woche habe ich ein Gespäch mit meinem Arzt. Der ertse Schritt ist getan.......ich denke intensiv darüber nach Und verdränge es nicht mehr!
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