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Neues Leben geschenkt bekommen – Seite 1

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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11 Beiträge • Seite 1 von 21, 2

Neues Leben geschenkt bekommen

Beitrag von Teddymutti » 04.09.2007, 11:31

Hallo Ihr Lieben ,Danke für die Grüße meine Tochter hat alles übermittelt. Ich bin zwar schon vor zwei Wochen heim gekommen aber mein DSL geht erst seit 30 Minuten wieder.Ich habe die OP am 6.8. gut überstanden.Die OP zog sich entlose 8 Stunden hin,hatte zwischen durch 2x den Lebenswillen verloren wo Sie mich zurück geholt haben und 5x Blut während der op bekommen.Danach gab es im Aufwachraum nochmals Probleme wo ich noch zweimal Blut bekommen habe.Dr. de Geeter sagte mir die OP wird schwer, aber das Sie so schwer werd hat er nicht gedacht. 4,5 Stunden waren angesetzt und es wurden 8 darauß.Meine Tochter hat mich 19.30 im Aufwachraum angerufen da bin ich gerade wach geworden,es war schön Ihre Stimme zu hören.20.00 Uhr bin ich dann auf die Wachstation gekommen,die Nacht verlief ruhig.Der erste Tag nach der OP ist mir als Horrortag in Erinnerung, ich hatte sehr starke Entzugsschmerzen und der Kreislauf war am zusammenbrechen.Ich wurde wieder in den Aufwachraum gefahren, dabei nahm ich gedanklich abschied für immer.Ich hätte nicht gedacht das ich den Tag überlebe.Aber ich habe es geschafft,es wurde eine Schmerzmitteldosierung verändert (16fache Menge als normal),jetzt liefen zwei Defusermit verschiedenen Schmerzmittelmischungen und ab den zweiten Tag ging es bergauf.Die Defuser wurden runter gefahren und am Freitagmittag abgestellt.Nachmittag kam ich auf Normalstation dort gab man mir Schmerztabletten.Dr. de Geeter kam nach einer Weile und fragte mich wie es mir geht, ich sagte gut aber ich habe angst die Schmerztabletten zunehmen weil Sie auf den Magen gehen.Er machte mit den Vorschlag Sie wegzulassen was ich auch tat.Seitdem nehme ich keine Schmerzmittel mehr und habe auchkeine Unterbauchschmerzen mehr. Nur mein Weichteilrheuma macht mir Probleme.Am 10Tag nach der OP wurden die zwei Schienen gezogen und die 42 Klammern entfernt,nun hatte ich nur noch den Bauchnabelkatheder. Ich bin heute 14 Tage zu hause muß 3x am Tag mit Kochsalzlösung den Bauchnabenkatheder spülen,damit der Schleim vom Dickdarm ausdem ja die neue Blase ist,rausgespült wird.Die neue Blase liegt ja jetzt rechts an der Seite,ich kann es immer noch nicht ganz glauben.Heute muß ich zum Urologen in Leipzig,er muß schauen das keine Nierenstauung ist,da es am Anfang leicht passieren kann.Am 14.9. muß ich wieder nach Kassel,da wird es nochmals hat.Am Nachmittag wird der Bauchkatheder gezogen und dann beginnt der Ernst.Selbst alles 2-3 Stunden den Katheder durch den Nabel legen.Ich habe etwas Angst davor aber Dr. de Geeter meint ich habe bis jetzt alles gut gemeistert,da bekomme ich das auch hin. Bekomme ja am Anfang hilfe von den Schwestern und die sind alle sehr nett in Kassel.Da ich so oft schon dort war,wer ich wie in eine große Familie aufgenommen.Einst ist sicher ich habe die Entscheidung für die OP nicht bereut,ärgere mich nur das ich so lange gezögert habe.Übrigens die Blase und die Gebährmutter die Sie entfernt haben,haben keine Krebsmerkmale aufgewiesen.Für heute will ich meinen Bericht schließen.
Viele liebe Grüße sagt eine glückliche Teddymutti:feiern::cool:

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Teddymutti

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Beitrag von Yogi » 04.09.2007, 11:45

Hallo Teddymutter,

schön, dass du alles so gut überstanden hast.

Aber wegen dem kathedern brauchst wirklich keine Angst zu haben, bei meinem Mann läuft das jetzt schon 20 Jahre so.

Am Anfang hatte ich auch Angst, weil ich immer gedacht habe der lange Katheder macht doch alles wieder kaputt, aber das Material ist so weich, also bisher war nie etwas.

Alles Gute weiterhin

LG Yogi

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Yogi

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Beitrag von Webkänguru » 04.09.2007, 12:05

Hallo Teddymutti,

ich wünsche dir eine gute Erholung und alles Gute für die kommenden Wochen :)

Viele Grüße,
euer Webkänguru

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Webkänguru

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Beitrag von mth » 04.09.2007, 12:34

Schön, dass du alles so relativ gut überstanden hast. Erhole dich zuhause gut und du wirst sehen, den Rest schafftst du auch noch.

LG Maria

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mth

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Beitrag von dehacoe » 04.09.2007, 12:50

Hallo Teddymutti,
schön Dich wieder im Forum zu lesen. Ich wünsche Dir weiterhin gute Besserung und einen steilen Aufstieg zur Gesundung.
Deinem Bericht nach hing ja wirklich vieles am seidenen Faden, um schöner, dass es nun wieder aufwärts geht.
Alles Liebe und Gute
Dietmar :ballon:

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dehacoe

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Beitrag von Sabine049 » 04.09.2007, 19:00

Liebe Teddymutti :kiss:,

schön von dir zu lesen; und nochmals herzlichen Dank, dass mich deine Tochter kurz nach der OP kontaktiert hatte.

Das Schlimmste hast du jetzt überstanden, mit dem Selbstkatheterisieren, d.h. mittels eines Einmalkatheters über den "Entleerungsnippel" ;), kann ich dir wie Yogi-Inge versichern, nach wenigen Tagen geht das Abkatheterisieren in Fleisch und Blut über.

Seit über 21 Jahren führe ich mittlerweile den ISK = intermittierenden Selbstkatheterismus schlafwandelnd und blindlings durch.

Ich wünsche dir weiterhin alles Liebe, Gute und dass es weiterhin steil bergauf geht :troest:.

Liebe Grüße Sabine

PS.: Grüße von Dr. de Geeter retour :D :kiss:

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Sabine049

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Beitrag von Monsti » 04.09.2007, 19:24

Servus Teddymutti,

schön, dass Du wieder da bist! Nun wünsche ich Dir, dass Du Dich flott von den zurückliegenden Strapazen erholst und uns hier treu bleibst.

Liebe Grüße aus dem eiskalten und nassen Tirol
Angie

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Monsti

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Beitrag von Teddymutti » 05.09.2007, 11:51

Danke für Eure lieben Wünsche,das hilft ungemein um alles auch nervlich zu verkraften.Gestern war ich bei meinen Leipziger Urologen zur kontrolle,er sollte Ultraschall wegen Nierenstauung machen.Ich bin freude strahlend da rein und hab Ihm erzählt wie gut es mir jetzt geht und das ich die OP nicht bereuen. Da hat er wörtlich geantwortet"Ob es Ihnen gut geht sehen wir wenn Sie in 10 Jahren an der Dyalyse hängen und es währe nur eine Mode-OP aus den Westen.Die machen die OP und wir haben den Ärger.Ich hätte mir liebe einen künstlichen Ausgang machen sollen,das währ einfacher."Ich war so geschockt das ich nichts sagen konnte,er hat dann noch schnell Ultraschall gemacht und meinte das die Nieren natürlich gestaut sind ,was anderes hatte er auch nicht erwartet.Als ich wieder zu Hause war habe ich gleich in Kassel angerufen und hatte Glück das ich Dr. de Geeter gleich am Telefon hatte.Ich habe Ihm alles gesagt und er hat mich beruhigt,das ich das nicht ernst nehmen soll er hatte nur einen schlechten Tag.Er hat mir dann noch von der OP erzählt und von anderen Patienten die damit sehr gut zurecht kommen und ich sollte doch weiter so mutig bleiben und meinen Weg gehen.Ich bleibe weiter bei Ihm in Kontrolle und er ist für mich immer da.Er hat mir sogar angeboten eine Woche früher zu kommen um ganz sicher zu gehen. Mir geht es aber gut habe kein Fieber und keine Nierenschmerzen warum soll ich mich verrückt machen lassen.Ich bin glücklich mit meiner neuen Blase und keine Schmerzen mehr nach 15 Jahren.Was haltet Ihr von der Aussage des Leipziger Urologen? Tschüß bis bald sagt eine glückliche Teddymutti.Meine Famiele ist auch sehr erleichtert und freut sich mit mir.

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Teddymutti

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Beitrag von Yogi » 05.09.2007, 13:07

Hallo Teddymutti,

also ich war jetzt schon etwas geschockt, als ich deinen Bericht gelesen habe.

Mein Mann hat diese Blase jetzt schon seit 20 Jahren. Gut er hatte 1995 und 2004 Nierenkrebs, aber das hat doch mit der Blase nichts zu tun,(hat einfach zu viel geraucht) und vor meiner Zeit ein unsolides Leben geführt (hat man mir erzählt.)

Im Gegenteil, die Ärzte sagten damals da könnte sich nichts staun an den Nieren, aber so gut weiß ich natürlich auch nicht Bescheid, aber Sabine 049 wird sich sicherlich noch dazu melden.

Ich hoffe, die Ärzte in Kassel können dir mehr darüber erzählen. Bin neugierig :confused:

Bis bald

Yogi

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Yogi

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Beitrag von Sabine049 » 05.09.2007, 14:48

Liebe Teddymutti,

:troest: ... im ersten Moment war ich auch ziemlich über die Aussage des Urologens schockiert, aber ich versichere dir, die Schaffung eines kontinenten Harnblasenersatzes ist definitiv keine Modeerscheinung des Westens, sondern eine prima Alternative zur klassischen künstl. Harnableitung inform eines Ileumconduits. Meines Erachtens leidet der zitierte Urologe unter Komplexen bzw. fehlendem Selbstbewußtsein.

Deinerseits, liebe Teddymutti, suchte ich mir vor Ort einen anderen kooperativen und kompeten Urologen, obwohl zähneknirschend ich in der Hinsicht auch schon mehrfach auf sehr viel Unwissenheit gestossen bin. Entweder die urologischen Kollegen führten gegen einander einen unerbitterlichen Konkurrenzkampf aus oder gaben vor schlichtweg die Ahnung zu haben.

Teddymutti - zwinker - verrätst du mir nochmals deinen Vornamen (ist mir leider abhanden gekommen :kiss:), die Urologische Klinik der Städt. Kliniken Kassel ist eine renommierte Schwerpunktklinik für u.a. "Schrumpfblasen" etc.. Insofern sind die generell vielen Häusern in dem Punkt an innovativen OP-Techniken weit voraus.

Vor zwanzig Jahren war ich u.a. eine der ersten weibl. Patientinnen bundesweit, der eine derartige Neoblase erfolgreich angelegt worden war. Ein Tag nach meiner OP hatte der damalige Leiter, Prof. Melchior, ein Interview :cool:;) mit einer international bekanten Tagesblatt ;).

Okay, anfangs gabs tatsächlich Probs. hins. Nierenstauungen infolge eines Refluxes (Rückfluß des Urins über die Harnleiter = Ureter), Stoffwechselentgleisungen aufgrund von Abweichungen des Blutgases in Punkto Säuren/Basen/Sauerstoffsättigung etc.. Selbst heute noch unterziehe ich mich zweimal jährlich einer Blutgasanalyse. Um den Urin alkalisch zu halten, nahm ich postop. monatelang Uralyt U zur Alkalisierung des Urins ein undundund.

Du kannst dich doch sicherlich noch erinnern, dass ich damals im selben Haus gelegen und operiert worden war und mich an Herrn Dr. de Geeter gut erinnern kann.

Du bist dort in guten Händen, spasseshalber sollte Dr. de Geeter den Leipziger Kollegen kontaktieren und ihm mitteilen, dass diese OP-Variante in Kassel als erste bundesweit bereits 1986 erfolgreich bei etwa ein Dutzend männl. Krebspat. nach kompletter Entfernung der Harnblase (Zystektomie) durchgeführt worden ist ... vor weit über 20 Jahren :ballon:.

Nochmals zum Nierenstau ... wichtig ist, dass du die Zeitintervalle des Entleerens (ISK) der Neoblase/Pouches nicht unnötig hinauszögerst nach dem Motto: " Och, ich warte noch ein Stündchen."

Zu Beginn meiner Neoblasenkarriere, euphorisch und stolz über die Tatsache endlich trocken u. ohne peinigende schmerzende Blasenkrämpfe den Tag angehen zu können, schob ich die Intervalle sehr gern hinaus mit dem Resultat, dass sich über die Jahre hnweg Pseudodivertikel bildeten, die zwar völlig unproblematisch und keineswegs interventions-/behandlungsbedürftig sind, aber ich trigger und presse, um die Blase wirklich restharnfrei zu kriegen trotz des intermittierenden Selbstkatheterismuses. Katheterisierte ich mich nicht ab, erläge ich voraussichtlich einer Urämie (Harnvergiftung). Meine Ersatzblase faßt problemlos 1.6 l :haarezuberge:... Fzit: Ohne Katheter wäre ich hoffnungslos aufgeschmissen, ergo ich habe stets 1 - 2 Kathis bei mir.

Lass dich von solchen Ärzten nicht verunsichern, sondern vertrau allein den Kasselern :kiss: bzw. deinem Bauchgefühl - der Intuition :troest::troest: ... weiterhin riesige Genesungsfortschritte.

Liebe Grüße Sabine

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Sabine049

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