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Neuvorstellung – Seite 1

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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Neuvorstellung

Beitrag von didi1959 » 04.01.2012, 11:17

Erst einmal an alle ein dickes HALLO,

ich stelle mich einmal kurz vor, mein Name ist Dieter und ich bin 52J.

Im August wurde bei mir ein Rektum Ca. diagnostiziert, der sich ca. 5-6 cm ab ano befindet, es wurde nach etlichen Untersuchungen auch noch Lebermetastasen festgestellt, und danach eine neoadjuvante vollzeitradio-Chemotherapie veranlasst.

Nun ist es am Montag soweit das endlich die Op im Prosper-Hospital Recklinghausen startet. Als ich im September zum Gespräch dort gewesen bin wurde mir gesagt das ich einen Ileostoma bekommen würde. Ok habe ich mir gedacht dann trägst Du eben einen Stoma!

Nun habe ich mich etwas näher damit beschäftigt und frage mich warum gerade ein Ileostoma gelegt werden soll? Worin besteht der Vorteil? Es scheinen bei einem Ileostoma ja doch mehr Einschränkungen vorhanden zu sein als bei einem Colostoma, ich darf bestimmte Nahrung nicht zu mir nehmen, Vitaminmangel kann auftreten, Medikamente rutschen unverdaut in den Beutel, immer darauf achten das man ja genügend Flüssigkeit zu sich nimmt und der Stoma muss ja wohl auch öfters entleert und gereinigt werden.

Wäre da ein Colostoma nicht sinnvoller? Zumal man erst während der Op entscheiden kann ob später eine Rückverlegung möglich ist. Fragen über Fragen die mich doch sehr beschäftigen!

Viele Grüße aus Dortmund
Dieter

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didi1959

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Beitrag von Waltraud Mayer » 04.01.2012, 12:05

Wenn nicht rückverlegt werden kann, dann werden die Ärzte dir sicher ein Kolostoma legen, (warum sollten sie den Restdickdarm ausschalten) wenns nur vorübergehend ist legt man meist ein Ileo oder auch ein Doppelläufiges Stoma wahrscheinlich weil weniger Nahtstelle/kleinere Narbe bei Rückverlegung...
am besten du frägst nochmal den Arzt
LG Waltraud

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Waltraud Mayer

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Beitrag von Connykati » 04.01.2012, 12:11

Hallo Dieter,

erstmal ein herzliches Willkommen bei uns Beuteltieren :winke:

Ob ein Colostoma immer sinnvoller ist, kann ich nicht beurteilen, aber ich komme sehr gut mit meinem Ileostoma klar.

"Es scheinen bei einem Ileostoma ja doch mehr Einschränkungen vorhanden zu sein als bei einem Colostoma, ich darf bestimmte Nahrung nicht zu mir nehmen, Vitaminmangel kann auftreten, Medikamente rutschen unverdaut in den Beutel, immer darauf achten das man ja genügend Flüssigkeit zu sich nimmt und der Stoma muss ja wohl auch öfters entleert und gereinigt werden."

Hm, also ich esse ALLES - was ich wirklich mal nicht vertragen sollte, lasse ich dann eben weg - aber viel ist das gar nicht, nur sehr faseriges wie Weißkohl, holziger Spargel und Ananans. Pilze und Rotkohl geht komischerweise gut ;) Pilze, Erbsen und Mais sehr gut kauen, das kommt bei mir dann in ganz kleinen Stückchen im Beutel an.
Nahrungsmittel musst du ausprobieren - viele können trotz Ileostoma (fast) alles essen.

Dass ein Medikamnt unverdaut in den Beutel durchrutscht, ist mir noch nicht passiert - ich nehme täglich Eisenkapseln und Vitamintabletten sowie eine recht große Vitamin-B-Komplex Tablette, aber außer einer dunkelgrünen Färbung durch das Eisen ist nichts passiert, ich hatte noch nie Tabletten (auch nicht teilweise) im Beutel :confused:

Vitaminmangel tritt eigentlich erst auf, wenn man dir auch Teile des Dünndarms entfernt, was aber bei dir eher nicht er Fall sein wird. Bei einem Ileostoma wird der komplette Dickdarm inkl. terminalem Ileum (Übergang zwischen Dünn- und Dickdarm, dort sitzt auch der "Blinddarm") entfernt, aber der Dünndarm selbst bleibt komplett erhalten.
Dadurch kannst du alle Vitamine und Nährstoffe aufnehmen. Man kann mit einem Ileostoma auch eine ganz normale Schwangerschaft austragen, ohne Vitaminverluste.

Nur trinken muss man wirklich mehr, da für die Flüssigkeitsversorgung eher der Dickdarm zuständig ist, weil dieser die Flüssigkeit aus der Nahrung filtert und dem Körper wieder zuführt. Dies macht der Dünndarm auch, aber dazu eben benötigt er mehr Flüssigkeit.

Bei der Reinigung denke ich gibt es keine Unterschiede. Man hat ja bei beiden Stoma-Arten eine Rosette am Bauch, die man gleich reinigen muss :)
Der einzige Vorteil beim Colostoma ist, dass man sich gezielt durch Irrigation entleeren kann und dann für etwa 24 bis 48 Stunden keinen Stuhlgang hat.

So, ich hoffe, ich hab alle Fragen beantwortet ;)

Viele liebe Grüße und eine gute und erfolgreiche Behandlung!!!

Connykati

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Connykati

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Beitrag von Häslein » 04.01.2012, 12:30

Hallo,

Conny hat alles gut beschrieben, ich will nur anmerken, dass
die Vit. B12 Aufnahme nur und ausschließlich im terminalen Ileum erfolgt. Wenn dieser Darmabschnitt stillgelegt oder entfernt wurde, muss eine parenterale Gabe ( als Spritze ) erfolgen. ( Substiution )

Auch sonst findet einiges an Aufnahme im terminalen Ileum statt.

Ich betone dies extra, damit es nicht zur Verwirrung kommt; das Verdauungssystem ist recht komplex.

Häslein

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Beitrag von doro » 04.01.2012, 12:40

ich darf bestimmte Nahrung nicht zu mir nehmen, Vitaminmangel kann auftreten, Medikamente rutschen unverdaut in den Beutel,Sitmmt nicht im vollem Umfang immer darauf achten das man ja genügend Flüssigkeit zu sich nimmt Stimmt und der Stoma muss ja wohl auch öfters entleert und gereinigt werden Entleert ja - gereinigt nein

Dieses noch einmal in Kürze, ausführliche Erklärungen haben meine verehrten :D Vorschreiberinnen bereits geliefert. :winke:

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Beitrag von Lizzy » 04.01.2012, 13:25

Hallo Dieter und herzlich willkommen,

auch ich kann nur bestätigen, was hier schon beschrieben wurde.

Ich konnte wirklich ALLES essen. Selbst als ich mal das gute
Durchkauen vergessen hatte, war alles in Ordnung.

Lizzy

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Beitrag von Schnattchen » 04.01.2012, 13:36

Wollte nur kurz schreiben, dass ich ein Ileostoma ( doppelläufig) habe, aber mir wurde der Dickdarm nicht entfernt. Muss also nicht zwingend sein. Auch keine Teile. Er wurde durch das Stoma nur ruhig gestellt, damit sich der Darmabschnitt erholen kann und wegen der Fisteln. Hab aber auch ne andere Grunderkrankung (MC).
Mit dem Essen hab ich bis jetzt (3 Jahre) keine Schwierigkeiten. Vermeide nur faserige Sachen und Nüsse.

Grüße von Schnattchen :winke:

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Schnattchen


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Beitrag von didi1959 » 04.01.2012, 13:42

Hallo Ihr Lieben,
Danke für Eure Antworten, ich habe mich sehr darüber gefreut und einige meiner Befürchtungen wurden durch die tolle Ausführung von Connykati aus dem Weg geräumt!Ein besonderer Dank an Dich.
Gruß
Dieter

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didi1959

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Beitrag von Frank38 » 04.01.2012, 15:32

huhu didi,

Herzlich Willkommen im Forum!!

dann Drück ich dir mal die Daumen für deine anstehende OP. Hoffe die Docs haben dich gut aufgeklärt, den die Geschichte hört sich fast wie meine an, nur ich hatte keinerlei Metastasen und da der Tumor auch soweit unten gelegen hat brauchte ich keine vollzeitradio-Chemotherapie um denn Tumor zu verkleinern.

lg Frank

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Frank38

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Beitrag von biggen » 04.01.2012, 16:31

hallo didi,
vielleicht wird ein ileostoma gewählt, weil es höher angebracht werden kann und der untere teil des bauches eventuell im bestrahlungsfeld lag.
deswegen konnte bei mir keine ersatzblase aus darmteilen gebildet werden, weil man bestrahlte darmabschnitte dazu nicht nehmen kann.
ich wünsch dir alles gute für die bevorstehende op (im KK recklinghausen gibts nen guten chefarzt und eine supernette oberärztin :) ).
bis bald
biggen

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biggen

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