von Josefine » 06.05.2016, 12:18
Hallo,
ich habe mal ein eher ungewöhliches Anliegen
Zurzeit studiere ich an einer Hochschule Medizintechnik. Bestandteil dieses Studiums ist eine Projektarbeit, bei der ich mich auf das Thema Enterostoma spezialisiert habe. Ich möchte die Halterung und Anbringung des Beutels an die Bauchdecke optimieren, um Probleme wie Hautreizungen um das Stoma herum zu minimieren. Außerdem wurde mir von einem Arzt der Auftrag gegeben, eine Spüleinrichtung für das Stoma in die Befestigung mit einzuarbeiten.Wie genau das von statten gehen soll, weiß ich leider auch noch nicht.
Meine Bitte und Frage an euch wäre, welche Anforderungen und Wünsche habt ihr an eine neue Art der Basisplatte? Zum Beispiel Größe, Farbe, Gewicht, etc.
Wenn euch sonst noch Ideen oder Anmerkungen einfallen, die mich bei meinem Projekt unterstützen, ein Anwender nahes Produkt zu entwickeln, würde mich das sehr freuen.
Ich bedanke mich schon einmal vor ab für eure Unterstützung.
Liebe Grüße
Josefine
von jupiter9999 » 06.05.2016, 16:55
Hallo,
ich hatte mal die Idee, auf die Basisplatte oder am Kunststoffring des Beutels
(2-teiliges System mit Rastverschluss von Coloplast), eine Prolabskappe zu integrieren.
Dies würde eine lästige Prolapskappe ersetzen bei der man ja einen Stomagürtel tragen muss. Ich trag keinen Gürtel.
Mein Projekt scheiterte am nötigen Material und einen Fachmann
(Z.B. Kunststoffformgeber) habe ich nicht gefunden.
Das Prinzip ist einfach. Nur eine Kappe integrieren, die verhindert, dass der Darm nach einem Prolaps durch die Kappe im Bauchraum gehalten wird aber natürlich gleichzeitig der Stuhl ungehindert in den Beutel läuft( bei mir kein Problem weil immer dünnflüssig)
Vielleicht kannst Du meine Idee aufnehmen und Dir Gedanken machen.
Lieber Gruss jupiter
von Webkänguru » 06.05.2016, 22:26
Hallo Josefine,
mir schwirren da einige Ideen im Kopf herum und anderen bestimmt auch, man muss nur seiner Fantasie mal freien Lauf lassen...
Ein großes Problem der Basisplatten ist nach wie vor, dass man sie an die Gegebenheiten um das Stoma und auch an das Stoma selbst anpassen muss. Viele Stomata sind nicht rund, sondern eher oval oder auch ganz anders. Der Ausschnitt in der Basisplatte muss dann immer erst passend ausgeschnitten werden. Mittelrweile gibt es auch Basisplatte zum Modellieren, aber das ist auch noch nicht des Rätzels letzter Schluss.
Und dann haben wir um unser Stoma herum Narben, Dellen und Falten, die wir mit Hautschutzpaste, Hautschutzringen usw. ausgleichen müssen, damit die Basisplatte nicht von Stuhl unterlaufen wird, besonders wenn die Ausscheidungen nicht fest sind.
Die Basisplatte der Zukunft stelle ich mir so vor, dass sie beim Aufbringen weich ist und sich flexibel an die Stoma-Form anpasst und auch Falten, Narben usw. ausgleicht bzw. sich ihnen anpasst. Und dann erst durch den Körperkontakt fester wird und die optimale Form behält. Man trägt dann sozusagen die für einen persönlich passgenaue Basisplatte.
Viele Grüße,
Christian
PS: ist mit dem Spülen die Irrigation gemeint?
von Börny » 07.05.2016, 04:13
Guten Morgen...
Ich glaube...daß sich schon jeder Stomapatient über eine Optimierung des Produktes Gedanken gemacht hat .....Auch ich zähle dabei.....Die Systeme werden ja immer besser....Ich glaube auch ....daß sich mit dieser Materie auch schon genug Leute beschäftigen.....
Ich habe selbst noch keine bessere Lösung gefunden.....
Nächtliche Grüße aus Hilden sendet Dir Bernhard....16 Jahre Stomaträger...seit 8 Jahren Ileoausgang
von Josefine » 07.05.2016, 08:18
Danke für die Antworten.
Was genau mit Spülen gemeint ist, weiß ich auch noch nicht. Ich habe bisher erst mit meinem Professor und noch nicht persönlich mit dem Arzt sprechen können, der diesen Wunsch geäußert hat.
LG und ein schönes sonniges Wochenende
Josefine
von Flamme » 07.05.2016, 17:44
Hallo Josefine,
ich benütze einen Zweiteiler von dansac. Unter der Platte, die ich jedes Mal vor dem Anbringen ausschneide, bringe ich zuerst drei kleine Dreiecke (ausgeschnitten aus einem Hautschutzring) am Stomarand an, zuerst forme ich aus den drei Teilen “etwas Ovales“, weil mein Stoma nicht rund ist. An den Stellen, an denen ich Vertiefungen habe, ist das Material der drei Teile dicker und an den Stellen, an denen es keine Vertiefungen gibt, ist das Material eben ziemlich dünn. Dann zerschneide ich einen weiteren Hautschutzring, wenn man von oben draufschaut, “in der Mitte“. So entsteht erstens ein schmaler Hautschutzring, der geschlossenen ist und zweitens ein “äußerer“, aufgeschnittener Ring. Hm, ob man das jetzt versteht? Egal. Mein Wunsch wäre, dass es eine Platte gibt, die man “einfach“ aufkleben kann, die dann hält und hält und hält.... Und die alles mitmacht, Unebenheiten ausgleicht, dicht bleibt....ach, das wäre wirklich schön.
Liebe Grüße und viel Erfolg
Flamme
von Hanna70 » 07.05.2016, 19:01
Hallo Josefine,
von Dansac gibt es eine konvexe Platte, die eigentlich für mein Faltengebirge rund um das Stoma optimal wäre, da sie sich sehr gut allen Unebenheiten anpasst. Diese Platte hat aber eine Oberfläche, die textilähnlich ist und deshalb nicht durchsichtig ist. Deshalb kann ich nicht rechtzeitig erkennen, wenn sich eine Unterwanderung anbahnt, was bei durchsichtigen Platten zu sehen ist. Außerdem löst sich bei dieser Platte die Schutzfolie nur mit größer Mühe. Das könnte man z.B. verbessern...
Ich persönlich würde es begrüßen, wenn es endlich einmal gelingen würde, ein Klebematerial herzustellen, das auch Fettstuhl standhält. Aber das wäre wohl eher eine Aufgabe für Chemiker.
Ein weiteres Problem, das bisher noch nicht zuverlässig gelöst ist, sind die Filter. Gerade auch bei Fettstuhl tun die Filter z.Zt. ihre Aufgabe manchmal nur 4 bis 6 Stunden.
Es gebe also einiges zu tun, aber ob das Medizintechniker lösen können...
LG Rosi
von Else » 07.05.2016, 19:31
Hallo.
Ich fände es klasse, wenn es für einteilige Ileobeutel einen 'Anschluss' für einen Nachtbeutel geben würde. Nachts muss ich oft aufstehen, da der Beutel zu voll wird und dann schnell unterläuft. Oder eben die Ausscheidungen sehr flüssig sind. Da wäre mir geholfen einen grösseren Beutel anschliessen zu können, ohne einen neuen Einteiler extra für die Nacht kleben zumüssen. Ich glaube, für Urostomata gibt es solche Modelle.
Ebenso finde ich ein Sichtfenster bei Einteilern gut, so kann genauer geklebt werden. Beim neuen Sensura Mio gibt es eins , jedoch ist es nicht so klar wie das von Dansac.
Else
von saoirse » 08.05.2016, 07:38
Hallo zusammen,
Else hat darüber geschrieben: ja für Urostomaträger gibt es einen Nacht- bzw. Bettbeutel.
Ich würde es gut finden, wenn der Verbindungsadapter zwischen den beiden Beuteln "beweglich" wäre. Er sollte ein Drehgelenk haben, weil sich bei meinen nächtlichem Drehen der Anschlussschlauch nicht immer richtig mit dreht und mein kleiner Beutel dann keinen optimalen Abfluss mehr hat.
Es ist klagen auf hohem Niveau, denn ich bin dankbar, dass ich nicht mehr jede Nacht aus dem Bett muss und den Luxus eines Nachtbeutels habe.
von Hanna70 » 08.05.2016, 14:53
Hallo Else,
ich entsinne mich, dass eine Userin diese von Dir gewünschten Adapter auch für Ileobeutel genutzt hatte. Es muss sie also geben! Frag doch Deine Stomaschwester einmal danach oder telefoniere die Hersteller ab. Leider ist die genannte Userin schon seit längerer Zeit nicht mehr im Forum aktiv.
LG Rosi
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