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Partnerin hat Stoma – Seite 1

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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17 Beiträge • Seite 1 von 21, 2

Partnerin hat Stoma

Beitrag von Aggy89 » 22.02.2013, 21:05

Hallo Zusammen,
ich bin neu hier und eine nicht Stoma-Trägerin.

Ich habe mich hier angemeldet um von euch Interessante Dinge zu erfahren.

Erstmal möchte ich ein wenig eher mit meinen Erzählungen anfangen.
Mitte September letzten Jahres lernte ich meine jetztige Partnerin(26) kennen.
Schnell erfuhr ich das sie eine ziemlich lange Krankengeschichte hat.
Im Kleinkindalter wurde bei ihr crohn like disease festgestellt, desweiteren hat sie Hypoglykämie und eine Immunschwäche.
Problem dieser Krankheitsgeschichte ist das die Krankheiten nicht im Einzelnen behandelt werden können, da z.B Medikamte die gegen den Crohn helfen das Immunsystem schaden.
Da Sie einen sehr guten Arzt hat der sie von Anfang an begleitet hat, gab es zwar hin und wieder weniger schöne Situationen, aber es verlief alles relativ Reibungslos.
Als ich meine Partnerin kennen lernte war sie gerade ich Pychiatrischer Behandlung (Borderline).
Anfangs verlief alles relativ normal. Wir haben uns kennen und lieben gelernt und ich fand mich stark genug neben und hinter ihr zustehen.
Im November kam es dann dazu das ich Notfallmäßig den Krankenwagen und Notarzt rufen musste.
Meine Partnerin hatte einen Crohn-Schub und wir bekamen aufgrund von Übelkeit und Erbrechen den Zucker nicht stabil.
Sie wurde ins Krankenhaus geliefert und dort Notfallmäßig behandelt. Ein paar Tage später kam sie wieder nach Hause.
Keine Woche später musste ich Sie wieder Notfallmäßig ins Krankenhaus fahren und ab da begann eine lange Zeit des Bangen und Hoffens.
Sie wurde keine 3Tage nachdem sie ins Krankenhaus kam in die Uniklinik nach DD verlegt, weil dort ihr behandelner Arzt tätig ist.
Anfangs verlief alles relativ gut, sie war auf einem guten Weg der Besserung.
Dann plötzlich kam die Nachricht: Darmvirus
Kaum war das Überstanden: Lungenentzündung und Pilz in der Lunge -> Folge Künstliches Koma und Tracheostoma
Für uns ein Bangen und Hoffen da es täglich bergauf und ab ging aber dann gings Bergauf *Hurra* und die Sedierung nach und nach runter gesetzt. Doch kaum war Sie in der Lage klagte sie über starke Schmerzen im Bauchraum.
Darauf folgte eine Not-Op, Fazit: Darmdurchbruch aufgrund des Crohnes seit 2-3 Tagen.
Meine Partnerin ist also mehr oder weniger haarscharf am Tod vorbei, seitdem hat sie ein Illeostoma das aber vorraussichtlich zurückverlegt werden soll.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist sie gerade in Kur und natürlich sind die letzten Wochen und Monate immer wieder Gesprächsthema bei uns.
Ich selber akzeptiere Sie mit Stoma!
Da ich selber früher im Altersheim auch Stomabewohner gepflegt habe, wusste ich ja zumindestens wie man ein Stoma versorgt, was ich dann Anfangs auch bei ihr machte.
Mittlerweile versogrt sie das Stoma selber und ich konnte ihr deutlich machen das ich sie auch mit langer Bauchnarbe und Stoma liebe und es nichts an meinen Gefühlen geändert hat.
Trotzdem habe ich zwischendurch das Gefühl sie kommt mit der ganzen Situation nicht so gut zurecht.
Es gibt z.B Situationen das steht sie vorm Spiegel und nuschelt vor sich hin das sie unattraktiv ist.

Und Mittlerweile merke auch ich das ich im Unterbewusstsein das geschehene verarbeite und bin zwischendurch ziemlich erschöpft fühl mich schlapp und hab das Gefühl am Ende meiner Kräfte zu sein und bin manchmal auch ziemlich launisch.

Heute hatten wir eine Diskussion in der sie äußerte das ich ziemlich kühl rüber komme und keinerlei Gefühle zeige, sie keine Ahnung hat wie es mir Momentan geht usw. Sie spürt zwar das wohl irgendwas ist aber ich rede nicht mit ihr.
Und da musste ich mir eingestehen das sie Recht hat, ich war die letzten Wochen so damit beschäftigt Stark für uns beide zu sein, das ich nie drüber geredet habe, wie es mir die ganzen Wochen ging. Vorallem mit ihr hab ich nie darüber geredet, aus Angst ich würde sie damit nur unnötig belasten. Sie machte mir heute dann klar, dass ich sie nicht damit belaste und das sie sich natürlich auch Gedanken um mich macht vorallem weil wir ja noch nicht lange zusammen sind und somit habe ich auch den ersten Schritt gemacht und ihr erzählt wie es mir ging und auch geht.

Kennt ihr das auch? Das eure Partner/innen so gehandelt haben wie Ich? Oder wie haben Sie reagiert?
Was haltet ihr von der Einstellung meiner Partnerin?
Findet ihr es auch wichtig das eure Partner/innen auch mal Schwäche zeigen?
Wie hat eure Familie reagiert als sie vom Stoma erfahren haben?
Oder Wie geht ihr mit Verwandten Bekannten Freunde um die ein Stoma haben um?

So das wars erstmal, ich hoffe es war euch nicht zu viel ;)

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Aggy89

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Partnerin hat Stoma

Beitrag von Häslein » 22.02.2013, 21:51

Hallo,

Willkommen im Forum!

Deine Fragen kann man auf zweierlei Arten beantworten...

Meine Familie geht "normal" mit dem Stoma um oder auch anders formuliert: Es ist kein Thema. Da gibt es nichts drüber zu reden.

Wenn Andere aus meinem Umfeld mit meinem Stoma ein Problem hätten, wäre es das Problem der Anderen. Das interessiert mich nicht. Ich thematisiere das Stoma nirgendwo, weil es keinen Grund gibt.

Ja, klar...jeder Mensch hat ein Recht darauf, Schwäche zu zeigen, auch Du! Und Deine Freundin!

Du berichtest von Deiner Boderline Diagnose... das spielt hier eine Rolle, wie ich meine. Mir ist die Diagnose gut bekannt, meine beste Freundin war Borderline Pat.

Kann es sein, dass Du zusammen mit der Borderline Erkrankung jetzt auf die Ereignisse reagierst und Deine Freudin das eben merkt und auch anspricht?

Ich kann mich vermutlich nicht gut erklären, aber ich versuche es:

Wenn Dir hier User schreiben, wie ihr Umfeld auf das Stoma reagiert, wird es u. U. bei Dir aufgrund Deiner eigenen Erkrankung völlig anders sein. Nicht schlechter oder besser, sondern eben anders.

Ich belasse es mal so an dieser Stelle. Evt. schreibe ich Dir eine PN, da muss ich noch überlegen, denn ich glaube, dass meine Gedanken dazu nicht in ein öffentliches Forum passen.

LG, Häslein

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Häslein

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Partnerin hat Stoma

Beitrag von doro » 22.02.2013, 21:55

Hallo und Willkommen im Stoma Forum,

was ihr zur Zeit mit macht der ganz normale Wahnsinn nach einer doch recht turbulenten Zeit mit vielen Ängsten und Nöten.
Gebt Euch Zeit denn die Gedanken, mit einer häßlichen Bauchnarbe unatraktiv zu sein, kommt so zu sagen in den besten Familien vor.
Soo sehr schmückend ist so ein Ding ja wirklich nicht, allerdings sollte man nicht vergessen, daß sie der Lebensretter Deiner Partnerin ist!
Gebt Euch Zeit. :roseSchenken:

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doro

ehemaliges Mitglied

Partnerin hat Stoma

Beitrag von Aggy89 » 22.02.2013, 21:56

Hallo Häslein,

ich hab kein Borderline sondern meine Partnerin, ich selber habe Posttraumatische Belastungsstörungen wenn dir das was sagt ;)

lg

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Aggy89

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Partnerin hat Stoma

Beitrag von Aggy89 » 22.02.2013, 22:09

Hallo Doro,

ich muss ein wenig schmunzeln über deinen Beitrag ;)
das wir Zeit brauchen ist ganz klar immerhin ist die Beziehung ja schon sehr turbolent gestartet ;)
dass das "Dingen" ihr Lebensretter war/ist stellt auch keiner in Frage, schonmal gar nicht ich, ich bin sehr sehr froh drüber sie nicht verloren zu haben!
Die Narbe mag vielleicht jetzt im "frischen" Zustand für manche nicht gerade attraktiv zu sein genau wie das Stoma, aber das ist etwas was für mich nebensächlich ist ich liebe sie ja nicht nur wegen ihrem Äußerlichen, für mich zählen die Inneren Werte viel mehr!

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Aggy89

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Partnerin hat Stoma

Beitrag von Levana » 22.02.2013, 22:26

Hallo :winke: lieber Aggy89,

selbst bin ich wie Du Angehörige.
Was Du beschreibst, kann ich durchaus verstehen.

Können uns gern über PN austauschen, wenn Du möchtest.

Ganz liebe Grüsse.....Levana :roseSchenken:

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Levana

Mitglied

Partnerin hat Stoma

Beitrag von Häslein » 22.02.2013, 23:01

Das habe ich falsch verstanden. So ergibt mein Beitrag dann weniger Sinn.

Ja, Deine Diagnose sagt mir auch was.

Über Komplementärdiagnosen schreibe ich jetzt nichts :D

Grundsätzlich bleibe ich schon bei dem, was ich geschrieben habe. Die Erlebnisse Deiner Freundin und die Stomaanlage werden anders auf sie wirken als ohne Borderline. Das würde ich nicht außer Acht lassen.

Alles Gute!

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Häslein

Mitglied

Partnerin hat Stoma

Beitrag von Häslein » 22.02.2013, 23:04

Levana, hier hat kein Dreibein bisher geschrieben! Nur Frauen. ;) Aggy ist kein Mann.

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Häslein

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Partnerin hat Stoma

Beitrag von Levana » 22.02.2013, 23:07

Danke Häslein, für den Hinweis

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Levana

Mitglied

Partnerin hat Stoma

Beitrag von Aggy89 » 22.02.2013, 23:09

Häslein das alles auf sie anders wirkt als ohne Borderline das hab ich mir schon gedacht. Das ist ja auch ein Grund warum ich Probleme damit habe dann selber Schwäche zu zeigen.

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Aggy89

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