von BlackDog » 07.10.2007, 20:22
Hallo,
ich habe seit knapp drei Monaten ein Ileostoma. Bin also noch Neuling. Nun bin ich erstaunt und besorgt, wie schnell verspeiste Nahrung wieder aus dem Stoma rauskommt. Also die Zeit von Essen bis zur Ausscheidung scheint mir extrem schnell.
Eine auf leeren Magen (und Darm) gegessene Banane ist eindeutig nach knapp 1,5h wieder im Beutelchen. Dazu wurde nix getrunken - nur die Banane. Mein Restdünndarm sollte noch lang genug sein, ca. 30cm terminales Illeum sind entfernt.
Wie ist bei Euch die Passagezeit bei anfangs leeren Darm/Magen?
Viele Grüße,
BlackDog
von Melli » 07.10.2007, 20:56
Willkommen, Blackdog!
Die Passagezeit erstaunt mich auch immer wieder auf's Neue seit Jahren, seitdem ich meinen Dickdarm los bin (auch ohne Stoma). Ich kann sogar mit 10 Minuten aufwarten bei manchen Dingen (zB Suppe).
Wo da der Magen ist (angeblich soll doch da alleine schon die Nahrung eine Weile verbleiben?) ist mir oft echt ein Rätsel
von daydream » 07.10.2007, 21:13
Hi Blackdog!
vieles von dem, was ich esse, kommt bei mir ziemlich schnell wieder raus - oft innerhalb einer halben Stunde. Der Kaffee noch schneller. Mein Dünndarm ist noch vollständig vorhanden Verstehe auch nicht, wieso der Durchlauf so schnell ist... habe aber sonst keine Beschwerden...
Ich denke, dass ist bei jedem unterschiedlich.
Beste Grüße
Flo
von BlackDog » 07.10.2007, 21:15
Ich frage mich, wie in so kurzer Zeit nur irgendwelche Nährstoffe (Protein, Kohlenhydrate, Fett) der Nahrung entzogen werden können...?!
von daydream » 07.10.2007, 21:28
BlackDog: Ich frage mich, wie in so kurzer Zeit nur irgendwelche Nährstoffe (Protein, Kohlenhydrate, Fett) der Nahrung entzogen werden können...?!
von Monsti » 07.10.2007, 21:40
Hi BlackDog,
anfangs war das bei mir genauso. Denkwürdig war ca. 5 Monate nach der Stomaanlage im KH eine Hühnerbrühe, die bereits direkt nach der Entleerung des Tellers wieder im Beutel war. Es hatte also kaum 10 min. gedauert. Es war eindeutig die Hühnerbrühe, denn es roch sehr deutlich nach Huhn. Die Dame, die mit mir das Zimmer teilte, wollte es mir nicht glauben. Kurz danach musste sie selbst das WC aufsuchen und meinte hinterher: Unglaublich, da drin riecht es intensiv nach Huhn!
Da es bei mir wirklich extrem war, hatte ich über 2,5 Jahre einen implantierten Port-Katheter, über den ich 10 Monate lang parenteral zusatzernährt wurde, den Rest der Zeit bekam ich täglich Flüssigkeit und Vitamine.
Seit Ende Oktober 2006 komme ich ohne alles aus. Mein Dünni scheint sich endlich angepasst zu haben. Auch meine Blase liefert inzwischen eine vernünftige Menge, d.h. ca. 1 l tgl. oder sogar mehr.
Die täglich Harnmenge ist fast das Wichtigste: Ca. 1 Liter sollte es sein. Anfangs kriegte ich trotz sehr viel Trionken gerade mal 300 oder 400 ml zusammen. Das ist viel zu wenig. Miss mal Deinen 24-Stunden-Harn. Dafür brauchst Du kein riesiges Gefäß. Es reicht, wenn Du den Harn in einem Messbecher auffängst, Dir die Menge notierst und anschließend das Zeug wegkippst. Das machst Du 24 Stunden lang. Wenn Du unterhalb von 700 ml bist, solltest Du etwas unternehmen (lassen).
Liebe Grüße
Angie
von doro » 07.10.2007, 22:05
Wie ist bei Euch die Passagezeit bei anfangs leeren Darm/Magen?
von bernd1 » 07.10.2007, 22:58
Ich kann das Gesagte nur voll unterschreiben... der Kaffee morgens ist schneller im Beutel als ich ihn trinken kann und auch aus meinem Frühstückstoast macht sich mein Dünndarm relativ wenig...
Trotzdem scheint der Darm noch etwas rauszuholen... denn die Kalorien finden immer noch zu ihrem alten Platz an Bauch und Hüften....
Ich lebe auch in Irland und selbst das irische Essen ist meinem deutschen Dünndarm nicht gewachsen... ratz-fatz ist es durch... nur die Kalorien bleiben zurück
Alles Liebe von der Insel
Bernd
von Udde » 07.10.2007, 23:11
Auch ich gehöre zu den wieder schnell "Abgebenden".
Ich habe nach Verzehr von Tzatziki, was in rasender Geschwindigkeit durchrauscht, schon öfters geglaubt, dass der Beutelinhalt danach riecht, habe aber dann gedacht, dass ich wohl doch spinne. Nachdem ich aber eben von der Hühnersuppe gelesen habe, macht ein Ileostoma wohl doch einiges möglich.
Mit dem Kaffee am Morgen geht es mir auch wie Euch; die 2.Tasse ist noch nicht mal alle, da ist die erste schon wieder draußen.
Erstaunlich finde ich aber auch, dass wir trotzdem damit zunehmen können.
Liebe Grüße von Ute.
von Jutta B » 08.10.2007, 05:26
doro hat geschrieben:Aber , Oh Wunder, die Kalorien legen sich trotzdem auf die Hüften
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