von Hanna70 » 11.12.2014, 18:13
Hallo,
googelt mal nach "Pflegeberater".
Ich hatte damals den Tipp von einer Mitpatientin im KH bekommen. Sie zumindest war damit gut gefahren.
Ich weiß nicht, ob es diese Firma noch gibt (SEBIS). Sie kam aus Bitterfeld in Sachsen-Anhalt und kam auch zum Hausbesuch nach Leipzig. Auch wenn es bei mir nicht geklappt hatte, fühlte ich mich bei der Beraterin in guten Händen. Sie besuchte mich zu einem Vorgespräch und war dann auch bei dem Termin des MdK dabei. (Kann allerdings auch sein, dass die Dame vom MdK schon aus diesem Grund so reserviert und gnatzig war!???)
Kostenpunkt = 50 €. Da das damals aber für mich eine Riesensumme war, wurden die mir sogar erlassen. Bei erfolgreichem Vorgang wären noch einmal 60 € fällig gewesen.
Es ist also möglich, jemanden mit einschlägiger Erfahrung zur Seite zu haben. Allerdings kann es sein, dass der MdK da schon aus Prinzip sehr ablehnend reagiert. Nochmals vor die Wahl gestellt, würde ich mich beraten lassen, aber auf den Beistand während des MdK-Termins verzichten. Aber so etwas weiß man immer erst hinterher.
Auf jeden Fall sollte aber eine Person des Vertrauens bei dem MdK-Termin anwesend sein.
@ Max, Du musst den RA ja nicht als Deinen Anwalt vorstellen.
LG Rosi
von Trudi » 11.12.2014, 18:25
Warum sollte mensch das denn nicht machen???
ICH nehme doch auch immer wen mit, wenn ich zu wichtigen Diagnosegesprächen geh! Vier Öhrlis hören einfach mehr als zwei und wenn ich was vergesse, dann kann mich wer dran erinnern!
Außerdem hab ich festgestellt, dass gerade männliche Docs meinen, ich als Frau sei zu blöd, zu verstehen, was er mir sagen will! Wenn aber ein Mann dabei ist, werden sie gleich handzahmer! Obwohl - sie wissen ja nicht, dass ICH ALLEINE ja viiiiiiiel handzahmer wàre, weniger bohren und nerven tät!
Aber mal abgesehen davon, du hast einen Zeugen für das, was gesagt wird! Ich bedaure noch heute, dass bei meinem ersten "Diagnose-Prognose-Sie-haben-noch-ein-paar-Monate-Gespräch" keiner dabei war!
Dieses OAl hat doch glatt abgestritten, was er gesagt hat, als ihn der Prof in meinem Beisein drauf anbohrte! Der Prof hat aber mir geglaubt und das OAl musste dannnen Bericht schreiben! Dumm gelaufen, für ihn, aber mit Zeugen wärs leichter gewesen!
Und das ist es bei Gutachtern, Amtsärzten usw. auch! Ich hab auch zum Amtsdoc wen mitgenommen, sie dufte beim Gespräch dabei sein, musste nur zur Untersuchung raus!
Also versuch's!
von hoffnung » 11.12.2014, 18:55
Da ich nicht nur ein Stoma habe, sondern auch stark behindert und damit auf Immer auf Hilfe angewiesen bin, habe ich auch eine Pflegestufe.
Damals habe ich mir Rat bei unserer Sozialstation geholt. Dort bin ich Mitglied. Das kostet mich 12€. Im Jahr. Ich bekam Ratschläge was ich tun kann und soll. D.h. nicht das ich lügen sollte oder es getan habe. Aber ich gebe auch nicht gerne zu das ich Hilfe brauche. Schon gar nicht vor fremden Menschen.
Sie boten mir auch an unterstützend beim Gespräch mit dem MDK dabei zu sein, natürlich kostenlos. Aber das lehnte ich ab. Mein Mann war dabei.
Die Pflegestufe bekam ich ohne Probleme.
Beim Arzt halte ich es wie Trudi. Da geht immer mein Mann mit. Denn vier Ohren hören mehr wie zwei.
Liebe Grüße
Ute
von kochmax » 11.12.2014, 21:17
Moin,
z. Zt. habe ich da noch keinen Bedarf, aber ich staune immer über die scheinbar zahllosen Beschwerden.
Wir sollten uns zur Wehr setzen, vorher schon etwas schlau machen, das ist ja kein Unrecht.
Und selbst wenn es Beratung gegen Geld gibt, und es weh tun könnte, scheint es doch gut angelegtes Geld zu sein.
Grüßle
max
von Börgi » 12.12.2014, 12:46
Grüß Dich Kochmax,
also erstmal, bei uns gibt es keine dummen Fragen.
Nach meiner Auffassung kannst Du überall auf den Behörden mit Rechtsbeistand auflaufen, ganz nach dem Motto"Nicht ohne mein Anwalt" !
Keiner kann einem verbieten seine gesetzlichen Rechte wahrzunehmen und notfalls vertreten zu lassen.
LG Börgi!!
von Sabine049 » 12.12.2014, 16:22
Hallo ,
Aber ich gebe auch nicht gerne zu das ich Hilfe brauche. Schon gar nicht vor fremden Menschen.
von Hanna70 » 12.12.2014, 18:24
Sabine049 hat geschrieben: denn die "Pflege" eines Angehörigen kann sehr kostenintensiv sein
von Sabine049 » 13.12.2014, 16:27
nicht nur für dich, liebe Rosi!
Allerdings in Hinblick auf eine Pflegestufe schätze ich dich dito so ein, dass du ungern - verständlicherweise - dir von einer fremden Person helfen ließest, wenn du es irgendwie alleine wuppst.
Der Bezug von Pflegegeld, Satz ist gestafelt nach der Pflegestufe, impliziert generell eine Person (Angehörigen), die mögl. rund um die Uhr greifbar/anwesend ist.
Apropos "Taxifahrten" zum nächstgelegenen ambulanten Vertragsarzt werden i.A. von der gesetzl. Kasse bei dem MZ: aG - gewöhnlich übernommen! Die Verordnung zu Physio- od. Psychotherapie stellt der verordnende Arzt sprich Orthopäde, Schmerztherapeut od. Neurologe/Psychiater aus.
An deiner Stelle würde ich deinerseits nochmals beim Schmerztherapeuten vorsprechen, der mittels einer Bescheinigung attestiert, dass du keine 80 Meter "laufen" und diese Strecke teils nur unter heftigsten Schmerzen bewältigen kannst! Oder wg. des *MZ* direkt zum "Versorgungsamt" ;und ja nicht abwimmeln lassen.
Damals vor 14 Jahren konnte ich mich allenfalls _nur_ auf allen Vieren wg. u.a. steter einschiessender Spastiken fortbewegen. Der Anblick reichte dem Sachbearbeiter aus - binnen acht Tagen hatte ich div. *MZ* u.a. das "aG" - für "aussergewöhnlich gehbehindert".
Liebe Grüße Sabine
PS. Wie überall müssen wir uns unser Recht erkämpfen; wir sind wenigstens in der glücklichen Lage, uns adäquat ohne Androhung von Repressalien zur Wehr setzen zu können. Du kennst gwiss noch zugenüge die Kehrseite der Medaille
von Witch » 13.12.2014, 16:59
Hallo,
ich habe lange überlegt, ob ich mich zu Wort melde. Natürlich habe auch ich, wie fast alle, mich schon über Entscheidungen von Behörden geärgert, auch über den Ton und die Umgangsform. Aber als ehem. Sachbearbeiterin in der Leistungabteilung einer Berufsgenossenschaft kenne ich auch die andere Seite. Auch wenn es niemand gerne hört: Die gesetzlichen Grundlagen und die entsprechenden Durchführungsbestimmungen werden nicht von den Sachbearbeitern gemacht. Als Sachbearbeiter hat man zwar in einigen Fällen einen kleinen Ermessensspielraum, aber auch nicht immer. Ich kenne aus eigener Erfahrung Situationen, wo man als Bearbeiter beschimpft wird, weil man Leistungen versagen muss. Was die einzelnen Vorgaben für die Pflegestufen betrifft, so ist auch den entsprechenden Sachbearbeitern bewusst, dass die Zeitvorgaben nicht realistisch sind, aber sie sind an die Vorgaben gebunden. So, das lag mir als Beamtin auf der Seele, auch wenn viele dies nicht hören wollen.
LG Witch
von Hanna70 » 13.12.2014, 18:10
Hallo Witch,
hier muss doch niemand mit seiner Meinung hinterm Berg halten.
Natürlich gibt es immer zwei Seiten. Und es kommt auch immer auf den Ton an - von beiden Seiten!
Nur, man hat oft den Eindruck, die Damen vom MdK gehen von vorherein davon aus, dass ihnen etwas vorgespielt wird. Möglicherweise passiert das auch und sie sind deshalb etwas abgebrüht. ??? Klar ist auch, dass sie die Zeitvorgaben nicht selbst machen. Wer diese Zeitvorgaben festsetzt, dem könnte, sollte, müsste man...
Aber, weshalb halten sie ihre Notizen während der Gespräche so geheim? Das muss einfach Misstrauen auf Seiten der Patienten hervorrufen. Kann man nicht offen mit den Patienten sprechen und ihnen während des Gespräches sagen, was in den Zeitvorgaben steht? Dann werden Entscheidungen von vorherein transparenter.
Ich weiß nicht, wie das woanders gehandhabt wird. Hier war es beiden Damen vom MdK das wichtigste Anliegen, dass niemand ihre Eingaben in den PC sehen konnte. (Aber vielleicht hatten sie auch nur eine Rechtschreibschwäche? Entschuldigung, manchmal kann ich mir etwas Sarkasmus nicht verkneifen. )
LG Rosi
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