Neu hier? | schnell registrieren!

Pflege und Pflegestufen – Seite 3

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
Antwort erstellen
74 Beiträge • Seite 3 von 81, 2, 3, 4, 5, 6 ... 8

Pflege und Pflegestufen

Beitrag von Hanna70 » 13.12.2014, 18:16

Liebe Sabine,

das MZ aG gibt es hier erst, wenn man allenfalls noch 20 m laufen kann. Da ist nicht dran zu rütteln! GsD gehen bei mir doch noch 60 m mehr, ohne dass ich zwischendurch stehenbleiben muss. Danach wirds dann eng, aber das zählt nicht! :(

Im Moment ist das Kapitel für mich - nochmal GsD! - abgeschlossen. Ich kann nur hoffen, dass, wenn es wieder schlimmer wird, der Kopf auch noch mitspielt. :?

LG Rosi

kein Profilfoto
Hanna70

Mitglied

Pflege und Pflegestufen

Beitrag von Witch » 13.12.2014, 19:18

Hallo Rosi,
da ich bei Deiner Begutachtung nicht dabei war, kann ich nur davon ausgehen, dass man am Tag der Begutachung Dir noch nicht das voraussichtliche Ergebnis mitteilen wollte. Dies wird prinzipiell nicht gemacht. Die Mitarbeiter dürfen sich vor Ort nicht in die Karten sehen lassen. Dies sollte natürlich nicht so wirken, als wäre alles eine Geheimsache. Ein erklärendes Wort zur rechten Zeit kann zu einem entspannten Verhältnis zwischen Versichertem und Sachbearbeiter beitragen. Übrigens, kein Mitarbeiter kann etwas dagegen haben, wenn sich die Versicherte einen Beistand zur Begutachtung hinzuzieht, wenn ja, ist dies nicht professionell. Und ja, oft hilft ein Widerspruch. Es gibt Entscheidungen, wo ein Blick ins Gesetz einem sagt, hier stimmt was nicht. Was einen dann zu Recht ärgert.
LG Witch

kein Profilfoto
Witch

Mitglied

Pflege und Pflegestufen

Beitrag von Addie » 13.12.2014, 19:45

Ja genau - das Gesetz :winke: ! Klar muss man etwas festlegen und Regeln haben. Ich glaube aber einfach, dass viele der Vorgaben, die der Sachbearbeiter dann vertreten muss, völlig aus der Luft gegriffen sind und da sollte mal was passieren! Ich denke wir bekommen die Versäumnisse der Jahre zu spüren, wo "alles" bewilligt wurde. Jetzt ist das Geld knapp und die Regeln strenger. Das Leid ist aber immer noch dasselbe, nur das sieht der liebe Gesetzesgeber eben nicht so. Kommt mir vor wie der Postbote, der das Paket nicht mehr zu mir an die Wohungstür bringt, sondern einfach unten im Flur hinpfeffert, weil er nur ne 1 Minute für die Abgabe des Pakets hat....

Und nee, entschuldigt :frieden: , aber ich finde der Antragssteller hat Anrecht sofort zu wissen, wie die Chancen stehen, auch wenn dies erst provisorisch ist. Dann hätte man doch grad Gelegenheit nochmals seinen Standpunkt zu vertreten. Wenn die schriftliche Entscheidung da ist, ist die Luft schon draussen - und oft hat man doch gar keine Energie mehr um einen 2./3. oder sogar 4. Anlauf zu nehmen :schlecht: .

Also ich wünsche all jenen, die noch ein Verfahren am laufen haben - laaaangen Atem :gut: !!

Liebe Grüsse Addie

kein Profilfoto
Addie

ehemaliges Mitglied

Pflege und Pflegestufen

Beitrag von Witch » 13.12.2014, 20:40

Hallo Addie,
kein Sachbearbeiter trifft Entscheidungen nach Regelungen, die völlig aus der Luft gegriffen sind. Und ich denke, dass dies Dir auch bewusst ist.
Im Übrigen ist es ja nicht so, als ob jeder Sachbearbeiter nach Lust und Laune entscheiden kann. Allein innerhalb einer Behörde sind entsprechende Kontrollmechanismen eingebaut, und es finden auch Kontrollen durch Einrichtungen von außerhalb der Behörde statt.
Ich bitte nur darum, bei allem Frust, sachlich zu bleiben.
LG Witch

kein Profilfoto
Witch

Mitglied

Pflege und Pflegestufen

Beitrag von Addie » 13.12.2014, 21:07

Hey Witch!
:frieden: :frieden: :frieden:

Is mir alles schon bewusst, aber wenn man so in der Klemme hockt, da begreift man manchmal gewisse Entscheidungen einfach nicht! Und ich find da darf man sich auch mal Luft machen oder?

Abendliche Grüsse Addie :winke: :winke:

kein Profilfoto
Addie

ehemaliges Mitglied

Pflege und Pflegestufen

Beitrag von Hanna70 » 13.12.2014, 23:12

Hallo Witch,

ich denke doch, wir sind sachlich. ;)

Witch hat geschrieben: Die Mitarbeiter dürfen sich vor Ort nicht in die Karten sehen lassen. Dies sollte natürlich nicht so wirken, als wäre alles eine Geheimsache.


Aber genau das finde ich den Patienten gegenüber einfach unfair! So vollkommen grundlos beantragt wohl kaum jemand eine Pflegestufe, oft liegen ja auch Unterlagen von Ärzten oder Sozialarbeitern vor, die den Antrag befürworten. Bei mir z.B. wurden zu diesen Unterlagen Fragen gestellt, bei denen ich dachte: Hähh, versteht sie überhaupt, was sie da liest? Ich hatte eine befreundete Medizinstudentin im 8. Semester dabei, die zwar ganz still war, aber auch nur mit den Augen rollen konnte... :?

Wie Addie schreibt, wer hat schon noch die Kraft, sich xmal zur Wehr zu setzen. Und oft bleibt der Eindruck, genau damit wird gerechnet.

Ganz persönlich habe ich den Eindruck, je älter man wird, desto häufiger wird erst mal abgelehnt. Man rechnet wohl damit, dass die Alten eine Ablehnung schneller hinnehmen oder sich manches biologisch erledigt. :(

(Gut, der letzte Satz war jetzt vielleicht doch etwas unsachlich. :frieden: Aber ich mache zur Zeit ähnliche Erfahrungen auch auf anderen Gebieten, da potenziert sich der Frust. :oops: )

LG Rosi

kein Profilfoto
Hanna70

Mitglied

Pflege und Pflegestufen

Beitrag von Witch » 14.12.2014, 01:46

Hallo,

ich kann Euch sehr gut verstehen und es hilft, wenn man sich mal alles von der Seele reden kann. Ich erlebe ja selber in meiner Arbeit als Sterbebegleiterin Dinge, wo ich bildlich gesprochen die Wände hoch gehen könnte. Es ist leider so, dass Recht haben nicht gleich Recht bekommen ist.
Da ich aber als Sachbearbeiter auf der "anderen Seite" gearbeitet habe, wollte ich auch mal diese Sicht ansprechen. Als Betroffener hat man natürlich für manche Dinge kein Verständnis, vor allem, wenn man nicht wie ein Mensch, sondern wie ein Bittsteller behandelt wird. Auch das kenne ich.

LG Witch

kein Profilfoto
Witch

Mitglied

Pflege und Pflegestufen

Beitrag von hoffnung » 14.12.2014, 10:43

ich ärgere mich auch immer über ablehnugen des MDK, der KK oder sonstigem.

auch habe ich keine kraft zum kämpfen, da ich all meine kraft zum leben brauche.

GsD habe ich meinen mann der für mich kämpft.

aber was machen diejenigen, die niemand haben der für sie kämpft?

liebe grüße

ute

kein Profilfoto
hoffnung

ehemaliges Mitglied

Pflege und Pflegestufen

Beitrag von doro » 14.12.2014, 11:18

aber was machen diejenigen, die niemand haben der für sie kämpft?

@ute, Du nimmst mir die Worte aus dem Mund.Ich, als Dörte, kann mich GsD aus dieser Thematik raus halten und noch könnte ich mich mit meinen Bedürfnissen durchsetzen.Aber, denke ich an meine Oldies,die nicht den Kopf und die Kraft haben,um die Realität zu sehen.
Was antwortet denn eine Frau, die immer fit sein musste und plötzlich sieht,Hilfe die Kräfte schwinden?
Da kommt plötzlich eine Dame vom " Amt" und fragt, ob man noch in der Lage ist,seine Schürze hinterm Kopf zu knoten.Natürlich kann man das noch....
Toll freut sich die Dame, damit ist der alte Mensch ja auch in der Lage,sich allein zu waschen.Sogar bis zum Hals reichen die Hände.
Vor nun bald 10 Jahren musste ich zum MDK,weil meine "Krankschreibung" zu lange dauerte.
Ich durfte mich dann auch ausziehen, ich war eigentlich sehr klapperig, aber weil immer sehr sportlich, gelang es mir, im Einbeinstand,meine lange Hose aus zu ziehen.....Das war natürlich gar nicht richtig,es würde so vermerkt,eine geistig fitte, die sogar in der Lage war,sich ohne Schonbewegungen z.T.im sicheren Einbeinstand, zu entkleiden.
Der Positionswechsel,das Besteigen der Untersuchungsliege geschah ebenfalls zügig.

Ich kann nur empfehlen, wenn der MDK besucht, verfahrt wie die Fußballspieler nach Gegner Berührung:
Hinlegen und zappeln.


PS,@Witch, es geht nicht gegen Dich,den Sinn Deines Einwands habe ich gut verstanden.

kein Profilfoto
doro

ehemaliges Mitglied

Pflege und Pflegestufen

Beitrag von Trudi » 14.12.2014, 12:14

Wie wahr, wie wahr!

Wenn ich mich an meinen Mann erinnere, der mit schwerster Herzkrankheit und 11% Herzausstoßleistung auf die angekündigte Pflegestufendame wartete und der dann alleine, gut 10 Minuten nach deren Klingeln die Haustür öffnete, dann kommts mir hoch!

Er saß den ganzen Vormittag auf Kohlen, erledigte sich wegen meiner Abwesenheit noch viel selber, was allerdings mit enormem Zeitaufwand, Schmerzen, langen Pausen und sehr langen Erholungsphasen verbunden war, und brauchte dann 10Min für die 5m aus dem Zimmer zur Haustür.

In der Begründung für die Ablehnung auch nur der PS 1 hieß es dann, dass er ja in der Lage sei, die Haustüre selber zu öffnen und deshalb keine weitere Hilfe bräuchte.
:ichKannsNichtGlauben: :ichKannsNichtGlauben: :ichKannsNichtGlauben:
Nicht mal ein Widerspruch samt Attest seines Professors, der bescheinigte, dass zeitweise Lebensgefahr bestand, hat daran was geändert!

Die Mutter meines Lebensgefährten haben wir dann "geimpft". Bei ihr war es ähnlich, nur war sie dann eben nicht mehr in der Lage, sich die Haare selber zu kämmen etc. Sie durfte nichts sagen als die Dame da war! Denn sie hätte gesagt, dass sie das aber selbstverständlich noch könne, schließlich war sie da stolz drauf! Und auch auf die anderen Dinge, die noch gingen, wenn auch langsam, mit vielen Scherben oder nachputzen! Das hat sie aber nicht gesehen! Die Demenz eben! Wir haben sie auch machen lassen, solange nicht die Gefahr bestand, dass sie irgendwas abfackelte, was immer möglich war!

Ihr Lebensgefährte und mein Freund haben sie gepflegt, das Problem waren ja nicht diese Täigkeiten wie waschen oder Haare kämmen, aber nachts 10x aufs Klo bringen (Rollator, Rollstuhl etc waren ja uncool und wurden strikt verweigert), Bett nachts x-mal neu beziehen, wenns nicht gereicht hat, sie selber umziehen und und und!

Das aber wurde gar nicht gefragt!
Ich kann verstehen, dass es Vorgaben gibt, aber manche sind einfach unrealistisch, nicht erfüllbar oder auch gefährlich für den Patienten! Ich kann auch verstehen, dass mensch seine Unabhängigkeit behalten möchte, hab ich während der Chemo, als selber Auto fahren tabu war, gesehen! Grad bei uns auf dem Land will mensch doch bitte selber wo hin kommen und nicht von alle Ewigkeiten fahrenden öffentlichenBussen abhängig sein!

Trotzdem muss der Mensch gesehen werden, konkrete Hilfe, auch zur Selbsthilfe, ist wichtig!
Grad für Leute mit Handicap, Hilfe an der richtigenStelle! Wenn ich die Haare kämmen, aber die Hose nicht an- und ausziehen kann, dann brauch ich Hilfe bei der Hose, nicht bei den Haaren! Darüber sollte man evtl. mal spekulieren!

Einen schönen 3. Advent!

kein Profilfoto
Trudi

Mitglied

Antwort erstellen
74 Beiträge • Seite 3 von 81, 2, 3, 4, 5, 6 ... 8


Beiträge der letzten Zeit anzeigen:
Sortiere nach: