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Pflege und Pflegestufen – Seite 1

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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74 Beiträge • Seite 1 von 81, 2, 3, 4, 5 ... 8

Pflege und Pflegestufen

Beitrag von Börgi » 10.12.2014, 18:04

Hallo Ihr Lieben,
zum Thema Pflege gibt es ja viel zu sagen und noch mehr an persönlichen Erfahrungen zu berichten.
Ich eröffne hiermit eine neue Diskussion zu diesem Thema.
Ich hatte nach meiner ersten Stoma-OP viel Schwierigkeiten mit der Versorgung meines doppelläufigen Colonstomas.Zumal ich auch noch einen Reiter hatte, der sich schön entzündet hat, die Nähte dann zum Teil eingewachsen.aua :schlecht:
Wenn mein Mann mir da nicht so geholfen hätte, bei der Versorgung(schön abmessen, perfekt ausschneiden-typisch Modellbauer), beim Anziehen (Socken, Schuhe,Leggins)-ich konnt mich kaum bücken-tat ziemlich weh,wäre ich ganz schön aufgeschmissen.
Jetz bin ich perfekt darin, aber ohne seine Hilfe ging damals garnichts.
Die Pflege von Angehörigen mit oder ohne Stoma ist in vielen Fällen sehr anstrengend,nicht nur körperlich, sondern auch psychisch.
Ich habe das bei meiner Freundin erlebt, sie hat ihre Mutter gepflegt, bei Bekannten, der Mann hat Alzheimer.
Häusliche Pflege ist eine Hochleistung ,der ich emensen Respekt und Hochachtung zolle!!! :roseSchenken: :roseSchenken:
LG von Börgi!!! :winke: :winke:

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Börgi

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Pflege und Pflegestufen

Beitrag von Addie » 10.12.2014, 19:37

Ja genau Börgi, so is es!
Aber weisst Du nicht alle können das! Mein Partner ist wirklich toll, habe nix zu meckern. Er kauft ein, kocht, wäscht Geschirr, tut alles was so im Haushalt zu tun ist. Aber mit meiner Wundversorgung da möchte er lieber nix zu tun haben. Nicht weil es ihn ekelt, sondern weil er sich meinen zerschundenen Körper einfach nicht ansehen kann. Sein Gesicht müsstest Du mal sehen, wenn ich mal zusammengekrümmt auf dem Sofa liege....da wirkt er meist mehr krank als ich :krank: .
Ich hab ihn vor 10 Jahren gepflegt, als er sich nach dem Unfall nicht versorgen konnte. Aber es ist immer schwierig. Die Grenzen liegen da bei jedem woanders. Ich denke es ist einfach sehr wichtig selber zu erkennen, wo die Grenzen liegen und nicht meinen man müsse alles machen.

Was mich aber richtig ärgert, sind die manchmal hochnässigen Beamten, die uns eine Pflegeleistung zukommen lassen sollten. Rosi hat das in einem andern Beitrag geschrieben - die vielen Fragen zu beantworten, Beweise die man da vorbringen muss - ist einfach nur entwürdigend!
Ich habs aufgegeben. Ich zieh mich doch nicht vor denen aus :aah: !!!!
Liebe Grüsse Addie :winke:

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Addie

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Pflege und Pflegestufen

Beitrag von Hanna70 » 11.12.2014, 00:18

Bei den Befragungen zur Einstufung der Pflegestufe kann einem wirklich die Hutschnur hochgehen. :schlecht:

Meine AHB hatte ich im Rollstuhl absolviert. Dann kam ich nach Hause, konnte keine 3 Minuten lang stehen, u.a. weil ich eine schwere Kardiomyopathie mit einer Herzpumpleistung von nur 20 % hatte, eine Thrombose, dazu ein schwer zu versorgendes Stoma und einen Blasendauerkatheter mit dem Urinbeutel am Bein. Und ich lebte allein.

Wenigstens hatte mir mein HA über eine Krankenverordnung einen Pflegedienst verschafft. Aber das funktionierte nur mit gewissen Tricks.

Eigentlich war ich auf die Gutachterin des MdK ganz gut vorbereitet, aber gegen ihre Vorgaben, wie z.B. Duschen, Haarewaschen, Abtrocknen, Körperlotion, Anziehen in 7 Minuten zieht kein Argument! Natürlich konnte ich die Zahnpastatube selbst aufdrehen - ich hatte sie ja auch selbst zugedreht, und zwar gerade so fest bzw. locker, dass ich sie selbst wieder aufbekam. (Bestimmte Arzneidosen mit einem Plastverschluss, den man erst abdrehen muss, bekomme ich heute oft noch nicht auf!)

Am schlimmsten empfand ich während der Befragung, dass sie unablässig in ihren PC schrieb und wir nicht erfahren durften, was sie da schrieb. Das konnten wir dann erst im Bescheid lesen und da waren vollkommen abstruse und falsche Angaben gemacht worden. Ein Widerspruch dagegen ergab dann ganz 3 Minuten mehr für die "Pflege am Körper". Insgesamt 33 Minuten, also 13 Minuten unterhalb der Pflegestufe 1.

Auf meine Frage, wie ich denn nun die 33 Minuten, in denen mir notwendige Hilfe bescheinigt wurde, abdecken solle, wurde mir gesagt, ich könne nun Hilfe beim Sozialamt beantragen, um das dann selbst zu bezahlen. Und für das Sozialamt muss man sich dann finanziell noch mal völlig "nackt" machen. Leider musste ich das dann doch tun, um irgendwie über die Runden zu kommen. Da wird die Rente angerechnet und man lebt von der Grundsicherung. :schlecht: :cry:

Aber ich habe das immer als Betrug am Steuerzahler empfunden. Die Pflegekasse zieht sich zurück und brummt die Kosten für die Pflegestufe 0 ("Minimalpflege") dem Steuerzahler auf.

Rückblickend würde ich sagen, dass ich mit Trotz und Bockigkeit wahrscheinlich so schneller wieder auf die Beine gekommen bin, als das mit der Pflegestufe geschehen wäre. Mal abgesehen davon, dass ich das Pflegegeld schon sehr gut gebraucht hätte, auch um einmal denen zu danken, die mir in dieser Zeit selbstlos geholfen haben.

Eigentlich kann man sich nur wünschen, nie wieder in so eine Situation zu kommen.

LG Rosi

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Hanna70

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Pflege und Pflegestufen

Beitrag von Börny » 11.12.2014, 05:44

Grüßt Euch zusammen...

zur Pflegestufe kann ich nur sagen......daß es bei vielen Betróffenen Patienten unmenschlich ist.....Pflegestufen erstmal abzulehnen......(Gang und Gebe der zuständigen Behörden)...daß Kranke Menschen nur durch einen Widerspruch erst...oder nach langem Kampf....eine minimale Pflegestufe erhalten....
Ich kenne selbst in meinem Bekanntenkreis Fälle.....wo die betroffenen Personen selbst nicht mehr in der Lage sind auch dieses noch aus Gesundheitlichen + psychischen Gründen zu bewältigen , sodaß sie einfach mit der Zeit resignieren....und aufgeben...müßen....

Die Zeiten die von den Behörden angegeben werden......um Betroffene zu pflegen....auch in Pflegeheimen sind unmenschlich ,unkorrekt und nicht aktzeptabel...

Bei diesem Thema fehlen mir einfach die Worte......

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Börny

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Pflege und Pflegestufen

Beitrag von Börgi » 11.12.2014, 12:46

Hallo Ihr Lieben,
wie es scheint haben wir fast alle die gleichen Erfahrungen mit den Gutachterdamen gemacht.
Mensch Rosi, 33 Minuten-da kannst Du Dir ja richtig Zeit lassen, ;) ;) , bei mir waren es nur 14 min/proTag .Ich war so stinkig, daß ich dort angerufen habe und die angeblafft habe,ich wäre kein "Schwein" .
Unmöglich latscht "die Dame" mit Ihren Drechbodden (es war Febr.) über meinen hellen Teppich,und tippelt nur auf ihrem Laptop rum. Kein Benehmen,ist auch ganz weit am Knigge vorbeigelaufen. :schlecht:
Naja,ich wollte die Pflegestufe eigentlich als Anerkennung für meinen Mann, der sich wirklich für mich "abrackert". :super: :super:

Addie, Du jede Hilfe vom Partner ist willkommen egal welche,oft ist es einfach nur schön wenn sie da sind!! :roseSchenken:

Wißt ihr, bei jeder Versicherung hat man ein Sonderkündigungsrecht bei Leistungsverweigerung, nur bei der nicht.Mir reichts langsam, zahlen darf man aber braucht man mal Hilfe-ätsch is nicht!! :schlecht:
Wie Ihr schon alle richtig sagt-entwürdigend und unmenschlich. :cry:
LG Grüße aus dem grauen Norden von Börgi!!! :winke: :winke:

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Börgi

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Beitrag von Börgi » 11.12.2014, 13:10

PS: Liebe Addie ist meine PN angekommen?

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Börgi

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Pflege und Pflegestufen

Beitrag von Addie » 11.12.2014, 14:12

Über diese "Paragrafen-Reiter" könnte ich mich stundenlang auslassen und Ihr wahrscheinlich auch... Da brennen mir manchmal fast die Sicherungen durch...
Als mein Mann von der REHA nach Hause kam, konnte er nicht selber duschen oder Kleider aus/anziehen. Er konnte seine Arme aus eigener Kraft kaum heben. Wir haben eine Badewanne mit Duschvorrichtung, aber ohne Sitz. So hab ich nachgefragt, ob wir so ein Teil zum Draufsitzen in die Wanne bekämen - einfach vorübergehend, bis die Beweglichkeit besser wird. Nee, das kriegt man nur, wenn der Patient nicht stehen kann. Hahaha, mein Mann ist 1.90m gross, da hätt ich ja eine Leiter gebraucht um ihn richtig zu duschen und die Haare zu waschen!! Und ganz in die Wanne setzen ging nicht, da hätt ich ihn nimmer mehr rausgebracht. Aber wütend sein auf das System macht mich immer erfinderisch, weil ich denke, ich lass mich von denen doch nicht unterkriegen :DD . Hab einen alten Hocker aus der Küche genommen und in die Wanne gestellt, damit war die Höhe dann auf mich zugeschnitten und das Duschen ging, ohne dabei klitsch-nass zu werden :DD :DD;
Liebe Grüsse Addie Bild

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Addie

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Pflege und Pflegestufen

Beitrag von kochmax » 11.12.2014, 14:37

Moin,
mal eine dumme Frage:
Darf man sich einen Rechtsbeistand nehmen, der bei der Erfassung dabei ist und ein Protokoll erstellt?
Oder gibts da eine Bestimmung, die das verbietet?
Wenn es einem bewusst ist, das man nur mit Widerspruch und Klagen weiter kommt, wäre das doch vielleicht eine lohnende Investition.
Grüßle
max

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kochmax

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Pflege und Pflegestufen

Beitrag von Häslein » 11.12.2014, 15:01

Nee, gibt's nicht. Also nicht verboten - ergo möglich. Gleichwohl unüblich - auf die Idee kommt kaum einer.

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Häslein

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Pflege und Pflegestufen

Beitrag von Addie » 11.12.2014, 16:45

Gute Frage Max! Wäre praktisch so einen "Fürsprecher" zu haben, allerdings ob der dann mehr erreicht ?! oder uns einfach das Geld aus der Tasche nimmt....

Ich hab mir grad überlegt, vielleicht sollten wir diesen Thread dazu benutzen nicht nur um zu "schnöden" und "meckern", sondern eventuell gibt es ja die einen oder andern Tricks? Wie mann/frau
dann doch noch zu etwas kommt? oder wo man Hilfe findet, wenn man überhaupt nicht weiter kommt? Bin mir sicher, da haben einige Fories Erfahrungen gesammelt.

Schönen Abend Euch allen! Addie :winke: :winke:

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Addie

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