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Pillen im Beutel – Seite 1

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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10 Beiträge • Seite 1 von 1

Pillen im Beutel

Beitrag von Jovako » 07.04.2009, 02:23

Hallöchen,

ich hab in letzter Zeit sehr oft das Problem, dass meine Pillen bzw. Filmtabletten fast komplett im Beutel landen. Dabei handelt es sich um Tabletten, die resistent gegen den Magensaft sind und sich eigentlich im Darm auflösen, weil sie dort wirken sollen. (Salofalk 500; WST Mesalazin) Nehme ich diese, wie vorgeschrieben, 1 Stunde vor den Mahlzeiten einnehme, landen sie im Beutel. Nehme ich sie während der Mahlzeiten ein, landet nichts im Beutel.

Ist Euch so etwas auch schon passiert?

Das Medikament muss ich nehmen, um meinen Morbus Crohn in Remission zu halten, damit er sozusagen schön artig bleibt und weiter schlummert. Es gibt zwar noch sogenannte Granu Sticks - das sind kleine Perlen, aber die bekomme ich zwar runter, aber werden gleich wieder oral ausgeschieden, wenn Ihr wisst, was ich meine. Ich bin ja froh, dass mein Crohn mich in den letzten Jahren in Ruhe ließ, aber nun habe ich Angst, dass er das Medikament nicht mehr bekommt und sich wieder meldet.

Für Eure Ratschläge bin ich schon jetzt dankbar.

Liebe Grüße
Jens

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Jovako

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Pillen im Beutel

Beitrag von Dia » 07.04.2009, 09:26

Hallo Jens!

..... :rolleyes: ja, das Problem kenn ich nur zu gut. Es ist vollkommen egal, wie ich es einnehme, ob 1 Stunde vor dem Essen oder während des Essens, es ist immer in Form und Farbe wieder im Beutelchen. Bringen tun sie garnichts, da die Darmpassage zu schnell ist. Mit anderen Medikamenten, egal in welcher Pillenform (Kapsel, Filmtabletten, Magensaftresistent oder nicht), mein Darm mag diese Sachen nicht und befördert sie wieder wie eingenommen an´s Tageslicht.

Leider gibt es für uns Crohn-Patienten nur ganz wenig Medikamente, die auch in unserem Darm ankommen, abgesehen vom Cortison und Metronidazol sowie diverse andere Mittelchen (diese werden ja nur im Schub und bei bestehender Fistelproblematik verabreicht).

Ich würde dir empfehlen, darüber einmal mit deinem Gastroenterologen zu sprechen.

Vielleicht melden sich ja noch andere Betroffene und können ihre Erfahrung hier wiedergeben. Würde mich auch einmal interessieren, wie es bei den Anderen MC-Betroffenen ausschaut hinsichtlich der Einnahme von Medikamenten.

LG Dia

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Dia

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Pillen im Beutel

Beitrag von donald » 07.04.2009, 09:32

Huhu,

ich glaube da hilft nur eins. Mörser und draufhauen und zerquetschen.

Liebe Grüße

Birgit

P.S. So einen Mörser gibt es bei Haushaltswaren für Kräuter und Co.

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donald

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Pillen im Beutel

Beitrag von Chiara73 » 07.04.2009, 10:00

Hallo Jens,

wie wäre es denn, wenn Du vorher eine Banane essen würdest? Okay, die Medis sind am effektivsten, wenn man sie nach Vorschrift einnimmt, also 1 Stunde vor dem Essen. Aber besser in Verbindung mit etwas Stopfendem als wenn sie sich völlig wirkungslos wieder den Weg ans Tageslicht suchen.

Die "Mörser-Idee" ist natürlich auch nicht schlecht.

Liebe Grüße
Chiara :winke:

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Chiara73

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Pillen im Beutel

Beitrag von doro » 07.04.2009, 10:25

Pille im Beutel kenne ich natürlich auch.Also, :) die stopfende Banane ist für mein Ileo leider ungeeignet.
Die Mörsergeschichte ist gut,allerdings geht es auch,die Pille mit kleinem Löffel im Eßlöffel zerdrücken.Bei einigen Medis weiß ich,daß sie geschmacklos sind,die zerkaue ich ganz einfach und ab damit. :doc:

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doro

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Pillen im Beutel

Beitrag von Trinchen_80 » 07.04.2009, 10:55

Hallo,ja das kenne ich auch mit den netten pillchen im beutel!Das mit den zerdrücken wer ne gute idee,aber da stell ich mir gerade die frage,ob das gut ist,da die tabletten ja wie schon gesagt MAGEN RESISTNT sind,das hat doch einen grund,also auf jeden fall den arzt vorher fragen,da der wirkstoff ja erst im Darm wirken soll und nicht im Magen!Lg an alle

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Trinchen_80

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Pillen im Beutel

Beitrag von doro » 07.04.2009, 11:08

Hallo trinchen,
außergewöhnliche Situationen erfordern -außergewöhnliche Maßnahmen :cool: Sicher wäre es besser wenn die Pille wie verschrieben im Darm seine Wirkung entfaltet.Nur wo kein Darm ist,kann sie auch nichts entfalten.
Zu 98 Prozent werden die Medis,die sich im Darm auflösen sollen verschrieben,damit der Magen geschont wird.Das hört sich in der Theorie natürlich gut an - frage einmal Deinen Doc wie Du verfahren sollst ( wunderlich daß er vor dem Verordnen der Pille nicht daran denkt,daß du/wir ein Stoma haben ) Wetten daß er auf den Zermörsertipp anspringt :winke:

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doro

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Pillen im Beutel

Beitrag von Jovako » 07.04.2009, 11:42

Das mit dem Möser ist bei diesen Pillen nun keine gute Idee, da sie tatsächlich ausschließlich im Darm wirken soll. Das hat in diesem Fall auch nichts mit Magen schonen zu tun. Meinen Gastro hab ich schon gefragt, er meinte, ich solle diese Granu Sticks nehmen, die ja auch resistent gegen den Magensaft sind. Wenn alle Stricke reißen, werde ich diese wohl nehmen müssen.

Aber durch Euren Mörsertipp kam mir jetzt spontan eine Idee: Ich lass mir diese Tabletten mit halber Dosierung verschreiben also 250mg/Tablette die sind auch kleiner und lösen sich vielleicht besser auf? Muss dann halt nur 2 Tabletten schlucken.

Mein Azathioprin (Immunsuppresivum) nehme ich ja ein, aber das löst sich wohl schon im Magen, da es ja nicht erst im Darm wirken braucht, denn es soll ja mein Immunsystem unterdrücken.

Aber ich danke Euch schon mal für die Antworten und nun weiß ich, dass es nicht nur mir passiert.

LG Jens

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Jovako

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Pillen im Beutel

Beitrag von Melli » 07.04.2009, 13:37

Ich hätte dir zu den Granu Sticks geraten, da sie ja genau dafür da sind. Ich fand sie viiiel besser zu nehmen als Tabletten, aber da ist auch jeder anders ;)
Allerdings habe ich auch dabei kleine Kügelchen gesehen manchmal (nicht im Beutel, sondern vorher, seit der Stomaanlage nehme ich ja nichts)

Alternativ habe ich alles "von unten" genommen, schöne Salofalk Zäpfchen zB, aber natürlich kommen die nicht sehr hoch, kommt auf die Entzündungsregion an


Als ich mal etwas vom Gynäkologen verschrieben bekam, habe ich sogar eine normale Tablette von unten eingeführt, als ich sagte, bei mir ist die Passage für Tabletten zu schnell. Ist zwar ne andere Region :D , aber es ist interessant, dass so etwas geht, finde ich

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Melli

Moderatorin

Pillen im Beutel

Beitrag von Jovako » 07.04.2009, 13:59

Hallo Meli,

vielleicht kann ich mich ja irgendwie an die Granu Sticks gewöhnen. Es kostet halt einiges an Überwindung, die im Magen zu behalten.

Eigentlich - so denke ich - bräuchte ich das Mesalazin ja nicht unbedingt, aber mein Gastro Doc meint, ich solle es nehmen, um den MC ruhig zu halten. Bis September 08 habe ich ja über Jahre keine Medis genommen und der MC hat mich bis auf ein paar Mini-Schübe ganz in Ruhe gelassen.

Mein MC hat ja Läsionen im Dickdarm hinterlassen, die mir eigentlich keine Probleme bereiten, außer den Durchfällen. Mein Dickdarm hat keine Haustrierung (Falten) mehr und das Lumen (lichte Weite) ist eingeengt. Somit ist die Funktion, dem Darminhalt Wasser zu entziehen, nicht mehr gegeben. Mein Dickdarm ist also eher nur noch eine Verlängerung des Dünndarmes, was aber zugute kommt, dass ich mit meinem Stoma am Sigma den Vorteil gegenüber Ileostomisten habe, dass beim Fördern auch mal Ruhephasen sind. Der Darminhalt muss ja erst mal aufsteigen, um dann quer zu laufen und schließlich im "Fallrohr" bis zum Sigma zu gelangen. Probleme habe ich damit wie gesagt nicht. Nur die Begleiterscheinungen im Enddarm und Rektum - also die Fisteln sind meine Probleme.

LG Jens

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Jovako

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