von Luise » 21.10.2007, 11:52
Hallo an alle!
tut mir leid, dass ich schon wieder Fargen habe, aber vielleicht hat ja jemand von euch auch schonmal was ähnliches gehabt. Also, ich hatte vor 8 Wochen das erste Mal in 12 JAhren seit ich das Ileostoma habe eine Magen-Darm-Grippe und bin seitdem nicht mehr die Alte. Ich habe wochenlang nur eingeschränkt essen können (die Grippe war nach einer knappen Woche aber vorbei!) und seit drei Wochen geht fast gar nichts mehr. Ich hatte in 6 Wochen 10kg abgenommen, was nichts schadet in meinem Fall, da ich etwas Übergewicht hatte, aber es ging halt doch etwas rasant. Siet 2 Wochen stagniert das Gewicht jetzt glücklicherweise. Bis vor drei Wochen konnte ich eigentlich alles essen, nur halt sehr wenig von allem und vor drei Wochen dann hörte der Darm auf zu arbeiten. Es war kein Verschluss (zum Glück) aber der Darm hatte einfach aufgehört Nahrung weiterzutransportieren. Das einzigste was ich konnte war trinken und ein bißchen Brühe zu mir nehmen. Aus dem Stoma kam minimal was raus, aber erst stundenlang nachdem ich z.B. Brühe zu mir genommen hatte und schon gar nicht alles. Der Arzt meinte auch, dass der Darm ganz aufgebläht sei. Nach ein paar Tagen war ich dann in der Lage etwas KArtoffelbrei zu essen und pürierte Möhren und so langsam habe ich mich jetzt auf etwas Kartoffeln und etwas Gemüse steigern können. Der Hausarzt erklärte mich hiermit für gesund und ich solle eben langsam kostaufbau betreiben, wozu ich bislang nicht in der Lage war weil ich alles andere nicht vertrage. ICh ging jetzt letzten Montag zu meinem NAturheilarzt, der meinte, es sei wohl eine Entzündung im Dünndarm auf der einen Seite (da habe ich auch Schmerzen!) und er tippt darauf dass ich Pilze im Darm habe die ihn lähmen. Ich fühle mich auch immer noch total aufgebläht und voll. Er meint, dass siese Symptome dafür sprechen würden. Morgen gehe ich hin und lasse mich zum ersten Mal testen darauf. Ich habe jetzt ein Buch gefunden über Pilze im Körper und da stehen so viele Anzeichen drin (Müdigkeit, Erschöpfung, Probleme mit Verdauung, alle NAhrungsmittel die ich gerade nicht vertrage sind Hauptnahrung für Pilze, dass Pilze im Blut nicht nachweisbar sind, Einnahme von Antibiotika und Cortison (auch wenn dies schon Jahre zurückliegt können diese Medikamente der Auslöser sein!)usw.) Ich könnte mir gut vorstellen, dass es wirklich Pilze sind, nur sind diese blöden Dinger halt auch im Stuhl sehr schwer nachweisbar. Hatte jemand von euch das auch schon? Ich meine, diese Dinger tummeln sich eben vorallem im Dünndarm, sind sehr schwer nachweisbar, aber , mit einer Diät und Medikamenten kann man sie wohl doch entfernen. Hat jemand von euch Stomaträgern Erfahrung damit? Oder könnten meine Symptome doch eine andrer Ursache haben? Da ich von 2 Ärzten als gesund und Dir fehlt nichts aufgegeben wurde, ich aber nach wie vor wirklich nichts andres essen kann (und das tu ich wirklich NICHT FREIWILLIG, weil ich leider gern esse und sonst keine Probleme damit habe!), bin ich schon wieder total am Verzweifeln. Ich bin froh, dass ich jetzt zu meinem Naturheilarzt bin, auch wenn ich den halt komplett selbst bezahlen muss (und ich eigentlich das Geld nicht dafür habe, aber die Gesundheit ist halt das Wichtigste), weil er sicher so lange suchen wird bis er den Grund findet. Kann man eigentlich beim HAusarzt verlangen, dass ER die Stuhlproben übernimmt? Oft zeigt ja die erste Probe nichts an. Und die kostet pro Stück 220€. Ein gutes Viertel meines Monatslohns... Was denkt ihr?
Danke, dass ich mir das jetzt alles mal von der Seele schreiben durfte!
Liebe Grüße, Luise
von Monsti » 21.10.2007, 12:12
Hallo Luise,
es tut mir sehr leid, dass es Dir so mies geht.
Ehrlich gesagt, bei vermeintlichen Pilzen im Darm bin ich etwas skeptisch. Bisher diagnostizierten alle Heilpraktiker, bei denen ich in der Vergangeheit war, "massiven Pilzbefall" im Darm - allerdings ohne vorher erfolgte Untersuchung. Auch mir bot man regelmäßig die teure Stuhluntersuchung an, die ich aber (u.a. mangels finanzieller Möglichkeiten) nie in Anspruch genommen hatte.
An Deiner Stelle würde ich darüber sowohl mit dem Hausarzt als auch mit einem Gastroenterologen sprechen. Ich meine, 220 Euro sind schließlich kein Pappenstiel.
Ich persönlich hatte nachgewiesenermaßen zweimal einen starken Pilzbefall (Candida) in der Vagina und im Mund. Dieser war jeweils mit einem einfachen Abstrich nachweisbar und wurde erfolgreich therapiert.
Bin gespannt, was andere dazu meinen.
Alles Gute für Dich und liebe Grüße
Angie
von chaosbarthi » 21.10.2007, 12:25
Hi Luise,
ich hatte schon einen Hefepilzbefall nach einer Antibiotikatherapie. Das hat sich aber nicht wirklich auf die Verträglichkeit von Nahrungsmitteln ausgewirkt, obwohl ich starke Blähungen hatte. Sichtbar wurde es aber am Stoma, das ganz rot und komisch pickelig aussah. Ich habe dagegen ein Mittel bekommen, dass den Säuregehalt des Magen- und Darminhaltes verändert. Zusätzlich habe ich eine "Pilzdiät" eingehalten. Es normalisierte sich relativ schnell wieder. Nachgewiesen wurde der Befall durch einen Abstrich am Stoma und in einer Stuhlprobe.
Ich finde allerdings, dass sich Deine Problematik eher nach bakterieller Fehlbesiedelung des Dünndarms anhört. Die verursacht massive Nahrungsmittelunverträglichkeiten, weshalb oft auch falsch - nämlich auf Unverträglichkeiten hin - behandelt wird. Zu diesem Thema gab es hier auch schon mal einen Thread. Ich habe ihn mal schnell für Dich gesucht:
Bakterielle Fehlbesiedelung?
LG chaosbarthi
von Luise » 23.10.2007, 10:12
Hallo Monsti und Chaosbarthi!
Vielen Dank für eure Antworten! Also, das mit den Pilzen war nur ein Vorschlag des Arztes, aber er erwähnte auch die bakterielle Fehlbesiedlung! ICh wurde gestern erstmal auf NAhrungsmittel getestet und da zeigte sich, dass ich keinen Weizen, keine Milchprodukte und kein Schweinefleisch vertrag. Während LEtzteres wahrlich nicht tragisch ist ist das mit den Milchprodukten schon nicht schön für mich. Milch, Joghurt, Quark habe ich noch nie vertragen, aber Käse ganz wegzulassen, das wird schon schwer. Arzt meinte, es kann sein, dass ich Pilze hab, aber jetzt soll ich erstmal Diät machen (mach ich ja eigentlich schon seit Wochen, aber na gut...) wenn dann nicht besser soll ich Pilzuntersuchung bei HAusarzt machen, da das für mich ein zu großer finanzieller Aufwand ist und das mit der fehlbesiedlung von Bakterien klingt ja auch SEHR interessant. Danke für den link zu dem andren Thread und den ausführlichen Informationen dort! Das ganze klingt für mich auch sehr plausibel, werd im Internet noch ein bißchen weiterrecherieren und weitere Infos sammeln. Das klingt doch auch sehr verdächtig nach meinem Fall. Ich bekomme jetzt auch ein Mittel zum Darmstrukturaufbau das leicht wirkt, so dass sich hoffentlich nicht gleich wieder der ganze Darm aufbäumt und das Arbeiten einstellt...
Trotzallem nervt es doch echt, dass es auf einmal solche Probleme gibt. 9 Jahre war alles top, warum das jetzt sich geändert hat bleibt mir ein Rätsel. Aber ich weiß ja, dass ich wirklich Glück hatte, dass ich so lange Beschwerdefrei war, also war ich jetzt einfach mal wieder dran, oder?
Also, ich danke euch nochmal für eure Tipps und Anregungen!
Liebe Grüße,
Luise
von Jutta B » 24.10.2007, 04:54
Hallo Luise,
Mit meiner Laktoseallergie, und weiteren Nahrunsmittelintoleranzen, dauert es bei mir nach einer Magen-Darmgrippe leider immer recht lange bis ich wieder in der Lage bin "normal" zu essen.
Was mir dabei hilft sind die fertigen Kartoffelsuppen (ohne Schnittlauch/Bärlauch/Pilzzusatz) mit selbstgerösteten Croutons. aus dem Supermarkt. Sie bewirken bei mir eine schnellere Beruhigung des Darmes. Kurz danach esse ich dann Toastbrot mit Hartkäse, der ist bei einer Laktoseintoleranz unproblematischer. Kann dann auch relativ schnell wieder Naturjoghurt z.B. mit Honig essen.
Vielleicht hilft dir dieser Aufbau zur normalen Kost auch?
LG
Jutta B
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