von Daniela_1978 » 16.06.2008, 11:34
Hallo,ich bin neu hier.
ich soll eine Pouch Op bekommen da meine Blase nicht mehr funktioniert?hat jemand von euch eine solche op bekommen? ( POUCH OP FÃœR BLASE)
bitte per pn melden
danke
von Sabine049 » 17.06.2008, 08:36
Hallo Daniela,
Willkommen geheißen habe ich dich bereits.
Wg. der Blasenpouchop. könnte ich dir ggf. weiterhelfen. Da es mittlerweile div. Pouchvarianten gibt, wärs hilfreich zu erfahren, warum dir ein Pouch urologischerseits angeboten worden ist!?
Ich habe seit 1987 infolge einer low-compliance-bladder, neurogene Schrumpfblase, im Zuge einer Spina bifida ventralis usw. ein Ileum-Pouch = Neoblase.
Die verschiedenen Pouchformen: Neoblase = Anlage eines Reservoirs/Pouches nach Cystektomie.
Blasenaugmentation: Mittels eines Stück Dünndarms wird die verkleinerte Blase aufgestockt, und somit das Fassungsvolumen vergrößert.
Mainz-Pouch I - i.d.R. Mainz Pouch II: Die "alte Blase" (bladder) wird ausgetrocknet o. komplett entfernt (Cystektomie). Danach wird ein etwa 40 cm - 50 cm großes Stück Dünndarm (häufig terminaler Dünndarm = Ileum) aus dem Dünndarm herausgeschnitten, die entstandenen Enden miteinander vereint (Anastomose), das entnommene noch an der Blutversorgung befindliche Stück Dünndarm wie eine Wurst längs aufgeschnitten, ausgefaltet, zu einem Art "Tabakbeutelchen" (Pouch) geformt, vernäht und die bd. Harnleiter mit dem Pouch verbunden und fixiert.
Grobschlächtige Beschreibung .
Mittels Ausleitung, möglichst durch den Bauchnabel wird eine Ableitung des Urins geschaffen. Und dieser sog. Nippel ist im Prinzip eine kontinente künstl. Harnableitung. Das Pouch muss intermittierend mithilfe von Einmalkathetern entleert werden.
Der Unterschied zum Pouch II ist das bei dem Pouch I m.E. generell Dickdarm verwendet wird.
Des weiteren gibts noch die Mögl. eines Malonestomas, welches rein zum ISK - intermittierenden Selbstkatherismus dient.
Da mein äußerer Ringschließmuskel spastisch gelähmt ist, und sich keineswegs seit Jahrzehnten relaxieren läßt, wurde selbstverständlich die Harnröhre nebst Schließmuskelanlage belassen, so dass ich mich bisher normal über die Harnröhre mehrfach tägl. abkatheterisiere. Der Einmalkatheterismus ist kinderleicht und geht nach kürzester Zeit in Fleisch und Blut über.
Bis auf einige Pseudodivertikel verlief bislang bei mir alles blande ... ja - anfänglich gabs á bissle Probleme, aber lang, lang ists her.
Ich war eine der ersten Frauen, bei der diese Variante damals durchgeführt worden war. Grundsätzlich werden Männern bei Blasenkrebs eine Neoblase angeboten. Weil die männliche Harnröhre um ein dreifaches länger ist, brauchen die wenigsten eine Inkontinenz befürchten und müssen sich nicht, wenn der Schließmuskel intakt ist, selbstkatheterisieren, welches widerum beim männl. Geschlecht etwas aufwendiger und zu Beginn unangenehmer wäre.
Wäre schön, wenn du nicht so wortkarg wärst;), aber du taust schon auf .
Liebe Grüße Sabine
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