von little_princess » 11.01.2015, 17:57
Hallo zusammen ,
ich stelle mich am Besten erst einmal vor :
Ich heiße Lesley und bin 21 Jahre jung. Derzeit bin ich im zweiten Lehrjahr zur Operations-technischen Assistentin (OTA). Wie der Name schon sagt, arbeite ich als chirurgische Fachkraft im OP.
Im Rahmen meiner Ausbildung muss ich eine 40seitige Facharbeit schreiben. Ich habe mich für das Thema Stoma entschieden und bin bei der Recherche auf euer Forum gestoßen und bin hellauf begeistert
Glücklicherweise ist meine Abgabe erst Anfang nächstes Jahr, ABER da ich eine ziemliche Perfektonistin bin und beruflich ziemlich eingespannt bin (praktischer Teil im Uniklinikum und Besuch einer Privatschule), werde ich auch einige Zeit benötigen.
Einen genauen Titel und die Unterthemen stehen noch nicht fest.
Die chirurgische Stomaanlage und ihre Indikationen (Vorerkrankungen, Traumata und als Therapiemaßnahme) werden natürlich einen Großteil der Facharbeit decken. Aber mich interessiert, was passiert eigentlich nach einer Stomaanlage? Wie geht es den Patienten danach? Verbessert eine Stomaanlage die Lebensqualität der Patienten? Habe dazu euere Forumsbeträge schon neugierig gelesen.
Leider muss ich zu meiner Schande gestehen, dass Stomaträger bis jetzt nur eine OP für mich waren. Nimmt es mir bitte nicht übel, aber im Rahmen meiner Ausbildung kommt der pflegerische Teil einfach zu kurz (trotz eines 6 wöchigen Praktikums auf einer Bauchchirurgischen Station).
Ich kenne die Patienten vor einer Stomaanlage nur aus der Patientenakte und aus der kurzen Zeit vor der Narkose. Fachliteratur kann mir zwar das medizinische näher bringen, aber halt nicht das menschliche, was für meine Arbeit sehr wichtig ist.
Ich hoffe, dass ihr mir dabei vielleicht helfen könnt mein Wissen zu erweitern und meine vielen Fragen beantworten könnt.
Ich wäre euch sehr sehr dankbar und bin neugierig auf eure Erfahrungen.
Wenn es erlaubt ist, würde ich hier gerne meine persönliche Fragerunde eröffnen?
So ich glaube, das reicht jetzt erst einmal. Wie ihr sicherlich schon bemerkt habt, bin ich eine ziemliche Labbertasche und entschuldige mich jetzt schon einmal dafür
Ich wünsche euch einen guten Start in die kommende Woche und liebe Grüße,
Lesley
P.s.: Gibt es hier auch Leute, die ihr Stoma aufgrund von schwerwiegenden Traumata im Darmbereich, z.B. durch Stich- oder Schussverletzung haben?
Ihr dürft mich sehr gerne auch per PN kontaktieren.
von Hanna70 » 11.01.2015, 18:53
Hallo Lesley,
ich finde das ganz toll, dass Du Dich auch für die Menschen, die vor bzw. hinter einem Stoma stehen, interessierst. Ganz sicher werden Dir Deine Fragen beantwortet.
Ich würde mich aber an Deiner Stelle vorher mit unserem Webkänguru in Verbindung setzen. Dann bekäme Dein Frageründchen einen "offizielleren" Charakter.
Aber zunächst schon mal ein Herzlich Willkommen bei uns!
LG Rosi
von doro » 11.01.2015, 19:47
Hallo Lesley,
bei dem netten Willkommen für Dich, schließe ich mich gleich an und finde es auch toll, daß Du eine Fragerunde eröffnet hast.
Wenn Du Dir, wie von Rosi empfohlen,hierfür das offizielle OK vom Webkänguru Christian holst,wird die Runde sicher noch ein wenig gemütlicher, denn Christian ist wie wir, ebenfalls Stoma Träger.
Und dann frage, was Dir unter den Nägeln brennt, denn unsere Schmerzgrenze ist recht hoch, also, uns kann kaum eine Frage erschüttern.
von little_princess » 11.01.2015, 20:18
Guten Abend Rosi und Doro,
Vielen Dank für die herzliche Begrüßung
Da fühlt man sich ja gleich willkommen.
Danke auch für euren Rat, habe so eben die Nachricht verschickt.
Wusste es leider nicht, aber macht natürlich Sinn mir das ok
vom Administrator zu holen.
Liebe Grüße,
Lesley
von Webkänguru » 12.01.2015, 17:36
Hallo Lesley,
danke für deine PN. Gerne darfst du das Forum nutzen, um für deine Facharbeit zu recherchieren. Frag uns einfach löcher in den Bauch, wir antworten dir gerne
Viele Grüße,
Christian
von little_princess » 12.01.2015, 19:49
Guten Abend,
vielen Dank, Christian! Sehr erfreuliche Mitteilung
Dann würde ich mal sagen, dass mein Frageründchen hiermit offiziell beginnt
Meine Facharbeit soll später einen Aufklärungszweck für meine Kollegen im OP und meine Mitschüler erfüllen.
Am liebsten würde ich Themen ansprechen, die nicht in Lehrbüchern stehen bzw. nur ganz kurz erwähnt werden, nämlichen Themen, die in unserer Gesellschaft oft als Tabu gelten. Also bitte nicht wundern, wenn ich manchmal direkte Frage stelle.
Zu Beginn würde ich gerne von euch erfahren, wie es euch nach der Stomaanlage ging. Oder besser gesagt, was hat sich bei euch zum Positiven verändert und mit welchen Problemen hattet bzw. habt ihr heute noch zu kämpfen?
- In einem Beitrag habe ich z.B. gelesen, dass Männer an einer erektilen Dysfunktion leiden können. Chirurgisch gesehen wundert es mich ehrlich gesagt nicht, da zahlreiche wichtige Strukturen bei der Rektumresektion entfernt bzw. geschädigt werden (können). Leiden Frauen auch an Libidoverlust oder ähnliches?
- Wie werdet ihr in der Gesellschaft akzeptiert? Könnt ihr euren Beruf normal ausführen? Wenn ja, gibt es Einschränkungen oder Probleme? Wie haben eure Freunde darauf reagiert, dass ihr StromaträgerInnen seid?
- Wie geht ihr persönlich damit um? Belastet euch das Stoma psychisch oder konntet ihr es gut akzeptieren? Ich könnte mir auch vorstellen, dass sich das eigene Körpergefühl und damit auch das Wohlbefinden verändert.
Ich wäre euch dankbar, wenn ihr mir einfach erzählen würdet, wozu auch immer ihr Lust habt. Meine oben genannten Themen sollen Anreize bzw. Beispiele sein. Je mehr verschiedene Einblicke und Erfahrungen ich bekomme, desto mehr Nachforschungen und Recherchen kann ich angehen. Ich hoffe, auf diese Weise interessante Themen finden zu können.
Ich sage es gerne nochmal für die Leute, die sich vielleicht nicht so öffentlich outen wollen, würde ich mich auch über private Nachrichten freuen. Diese werden natürlich wie alle Daten vertraulich behandelt.
Ich freu mich auf eure Antworten!
Liebe Grüße,
Lesley
von GilmoreGirl » 12.01.2015, 20:35
Hey Lesley
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob du dich bei deiner Facharbeit nur auf Colo- und Ileostoma konzentrierst oder ob sich deine Fragen auch an TrägerInnen eines Urostomas wenden.
von little_princess » 12.01.2015, 21:09
Hallo GilmoreGirl,
Danke für deine Frage. Vorrangig Ileo- und ColostomaträgerInnen, aber natürlich dürfen sich auch UrostomaträgerInnen und rückverlagerte Stomaträger zu Wort melden.
Liebe Grüße,
Lesley
von doro » 12.01.2015, 21:26
little_princess hat geschrieben:Guten Abend,
vielen Dank, Christian! Sehr erfreuliche Mitteilung
Dann würde ich mal sagen, dass mein Frageründchen hiermit offiziell beginnt
Meine Facharbeit soll später einen Aufklärungszweck für meine Kollegen im OP und meine Mitschüler erfüllen.
Am liebsten würde ich Themen ansprechen, die nicht in Lehrbüchern stehen bzw. nur ganz kurz erwähnt werden, nämlichen Themen, die in unserer Gesellschaft oft als Tabu gelten. Also bitte nicht wundern, wenn ich manchmal direkte Frage stelle.
Zu Beginn würde ich gerne von euch erfahren, wie es euch nach der Stomaanlage ging. Oder besser gesagt, was hat sich bei euch zum Positiven verändert und mit welchen Problemen hattet bzw. habt ihr heute noch zu kämpfen?
- In einem Beitrag habe ich z.B. gelesen, dass Männer an einer erektilen Dysfunktion leiden können. Chirurgisch gesehen wundert es mich ehrlich gesagt nicht, da zahlreiche wichtige Strukturen bei der Rektumresektion entfernt bzw. geschädigt werden (können). Leiden Frauen auch an Libidoverlust oder ähnliches?
Ich kann nur für mich sprechen, aber es funktioniert alles weiterhin gut.
- Wie werdet ihr in der Gesellschaft akzeptiert? Könnt ihr euren Beruf normal ausführen? Wenn ja, gibt es Einschränkungen oder Probleme? Wie haben eure Freunde darauf reagiert, dass ihr StromaträgerInnen seid?
Ich werde in der Öffentlichkeit voll akzeptiert, besonders auch, weil ich mich in der örtlichen Zeitung zu meinem Stoma und Colitis bekannt habe.
- Wie geht ihr persönlich damit um? Belastet euch das Stoma psychisch oder konntet ihr es gut akzeptieren? Ich könnte mir auch vorstellen, dass sich das eigene Körpergefühl und damit auch das Wohlbefinden verändert.
Nein, im Gegenteil ich gehe mit meinem Körper viel bewusster um.
Ich wäre euch dankbar, wenn ihr mir einfach erzählen würdet, wozu auch immer ihr Lust habt. Meine oben genannten Themen sollen Anreize bzw. Beispiele sein. Je mehr verschiedene Einblicke und Erfahrungen ich bekomme, desto mehr Nachforschungen und Recherchen kann ich angehen. Ich hoffe, auf diese Weise interessante Themen finden zu können.
Ich sage es gerne nochmal für die Leute, die sich vielleicht nicht so öffentlich outen wollen, würde ich mich auch über private Nachrichten freuen. Diese werden natürlich wie alle Daten vertraulich behandelt.
Ich freu mich auf eure Antworten!
Liebe Grüße,
Lesley
von kochmax » 12.01.2015, 21:38
Moin,
schön, dann will ich mal was schreibseln:
Zu Beginn würde ich gerne von euch erfahren, wie es euch nach der Stomaanlage ging. Oder besser gesagt, was hat sich bei euch zum Positiven verändert und mit welchen Problemen hattet bzw. habt ihr heute noch zu kämpfen?
In einem Beitrag habe ich z.B. gelesen, dass Männer an einer erektilen Dysfunktion leiden können. Chirurgisch gesehen wundert es mich ehrlich gesagt nicht, da zahlreiche wichtige Strukturen bei der Rektumresektion entfernt bzw. geschädigt werden (können). Leiden Frauen auch an Libidoverlust oder ähnliches?
Wie werdet ihr in der Gesellschaft akzeptiert? Könnt ihr euren Beruf normal ausführen? Wenn ja, gibt es Einschränkungen oder Probleme? Wie haben eure Freunde darauf reagiert, dass ihr StromaträgerInnen seid?
Wie geht ihr persönlich damit um? Belastet euch das Stoma psychisch oder konntet ihr es gut akzeptieren? Ich könnte mir auch vorstellen, dass sich das eigene Körpergefühl und damit auch das Wohlbefinden verändert.
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