von chrissi37 » 14.11.2014, 09:28
Hallo,
bei mir wurde vor 12 Tagen nach einer gedeckt perforierten Sigmadivertikulitis eine Hemikolektomie durchgeführt und ich bekam ein doppelläufiges Ileostoma.
Da das ganze notfallmäßig gemacht wurde, wurde offen mit großem Bauchschnitt operiert.
Nun habe ich nach wie vor ziemlich starke Bauchschmerzen, oft auch nach dem Essen, die Mahlzeiten scheinen direkt durchzurutschen, was rauskommt ist dünnflüssig, egal, was ich esse.
Hinzu kommt, dass ich andauernd einen Druck auf dem Enddarm habe, als müsste ich aufs Klo, oft kommt auch etwas Schleim und Stuhl.
Ein weiteres Problem ist meine Gewichtsabnahme. Ich habe in den 12 Tagen seit der OP 4 kg verloren, obwohl ich mich bemühe, 2000 kcal zu mir zu nehmen, was wegen Bauchschmerzen und Übelkeit sehr schwer fällt, wiege mittlerweile nur noch 37 kg bei 1,70 m. Mein Hausarzt hat mir jetzt MCP gegen die Übelkeit und Fortimel verschrieben.
Ist es normal, dass man so stark Gewicht verliert und auch die Übelkeit? Bin ich zu ungeduldig?
LG
Chrissi
von Renni » 14.11.2014, 10:36
Liebe Crissi37
Ich hatte ein doppelläufiges Stoma am Dickdarm, gleich hinter dem Übergang von Dünn in den Dickdarm. Da die Nahrung im Dünndarm resorbiert wird, ist alles dünnflüssigiger. Ich habe in dieser Zeit zerkleinerte Flohsamenschalen ( Mucofalk ) vor den Mahlzeiten getrunken. Die Flohsamenschalen gelieren und die Nahrung kann so länger im Dünnarm bleiben und besser vom Körper aufgenommen werden. Die Flohsamen sind von einer Pflanze aus Indien. Mein Arzt hat mir ein Rezept mit der Diagnose „Kurzdarmsyndroms“ ausgeschrieben. In der Apotheke habe ich das Mittel mit Zuzahlung erhalten.
Da Dein Enddarm nur stillgelegt wurde, aber weiterhin Schleimhaut bildet, sammelt sich diese im Endarm und kommen als Schleim oder stuhlartige Absonderung aus dem Darm.
Gute Besserung
Renni
von doro » 14.11.2014, 10:57
Hallo Chrissi,
Ja.st es normal, dass man so stark Gewicht verliert und auch die Übelkeit?
VieleichtBin ich zu ungeduldig?
von chrissi37 » 14.11.2014, 11:52
Hallo,
danke erstmal für Eure Antworten! Da bin ich schonmal beruhigt, dass es normal ist und ich einfach etwas Geduld haben muss.
Als Neuling bin ich einfach noch sehr unsicher....
Das Fortimel habe ich ausprobiert, aber da von wurde mir sofort soooooo Übel, dass ich dachte, ich behalte es nicht drin, danach starke Bauchkrämpfe
Das mit den Flohsamenschalen werde ich ausprobieren!
LG Chrissi
von Peter51 » 14.11.2014, 16:12
Hallo Chrissi,
ich habe mir immer das Fortimel Extra (Nutricia) verordnen lassen und ich trinke es nur auf den Tag verteilt „Schluckweise“ (kleinen „Likörglas jew.“).
Ach ja, bei mir hilft immer eine kleinen Biss von Toastbrot, damit ich es „Magenfreundlich“ trinken kann.
Versuch wert? Probieren geht über Studieren?
Körpergewicht 37 Kg ist schon grenzwertig bei deiner Körpergröße.
Alles Gute Chrissi
LG Peter51
von Börny » 14.11.2014, 16:26
HERZLICH WILLKOMMEN....Crissi37
Die OP ist ja noch nicht allzu lange her.....da ist es auch verständlich das es noch nicht so läuft wie es eigentlich laufen sollte ....
In dieser Sache mußt du Geduld haben...fällt einem sicher schwer aber es ist so.Das mit der Gewichtsabnahme ist normal.....die bekommst du auch schon wieder drauf....Versuche etwas zu essen was ein wenig auch stopft....wie Kartoffeln,Reis,Bananen ...halt feste Nahrung....nichts fettiges aus der Pfanne...
Wünsche Dir bei Deiner Genesung gute Besserung und viel Glück....Ich drücke Dir dabei die Daumen.
Es grüßt aus Hilden Bernhard .........
von Hanna70 » 14.11.2014, 16:57
Hallo chrissie,
dünner Stuhl, Gewichtsabnahme nach der OP, Schleimabgang = alles erst mal normal.
Allerdings ist Dein Gewicht ja bereits vorher schon recht grenzwertig gewesen. Du solltest Dir unbedingt einen Ernährungsarzt suchen. Bei so extremem Untergewicht ist ein Hausarzt meist überfordert.
Ich bekomme seit meinen OPs 2008 täglich 4 Flaschen Fortimel, brauche, um mein Gewicht zu halten, täglich ca. 3500 kcal. Schaffe ich auch nicht immer, dann muss mal wieder Portnahrung ran.
Ich trinke aber nur Fortimel mit Schokogeschmack. Die anderen Sorten bekomme ich einfach nicht runter. Ein Tipp: Mach mal noch etwas Milch dazu und erhitze es in der Mikrowelle. Das gibt einen schönen Kakao und schmeckt wirklich richtig gut so.
Liebe Grüße
Rosi
von Sabine049 » 14.11.2014, 17:20
Hallo chrissi,
kann mich uneingeschränkt den lieben Vorposter/innen anschliessen!
Zunächst ist alles im Normbereich, kein Grund zur Sorge; allerdings dein Gewicht ist tatsächlich schon mehr als grenzwertig.
Zu meinen schlechtesten Zeiten wog ich dito _nur_ 37 Kilogramm; zwecks Gewichtszunahme wurde mir bspw. postop. hochdosiert über *ZVK* an die 4.000 Kcal/die - Hypernutrition zugeführt. Danach orale Zusatz-Trinknahrung von Fresenius, Nestle u.w., wurde mir sogar zu Lasten der gesetzl. Kankenkasse wg. Untergewichtigkeit ärztlicherseits verordnet.
Greife die vielen Tipps auf! Ich persönlich trinke auch gern und oft Malzbier. Wg. der Übelkeit würde ich deinerseits evtl. anfragen, ob dir dein H.-A. anstatt MCP - Retardform - 30 mg/die, denn die Tropfen wurden vom Markt genommen, eventuell VOMEX als Zäpfchen, infundiert mit Sterofundin (Mineralien enthalten) od. zumindest injisziert. Wie Rosi bereits empfahl, suche dir einen Ernährungswissenschaftler/Ernährungsarzt, der für dich einen individuellen Ernährungsplan erstellt!
Liebe Grüße und gute Besserung
Sabine
Edit: Chrissi , du hast auch wohl permanent "HIER" geschien. Dann wirst du gewiss bereits schon sowohl endokrinologisch als auch ernährungstechnisch betreut quasi wirst die volle Batterie an Therapieoptionen schon durchlebt haben?
von chrissi37 » 15.11.2014, 08:58
Hallo,
danke für Eure Tipps.
Ich habe erfahren, dass ich schon am 21. November in die Reha nach Gersfeld, Rhön-Kliniken fahre.
Vielleicht komme ich da auch etwas besser auf die Beine.
LG
Chrissi
von Sabine049 » 15.11.2014, 11:12
dann, chrissi, alles erdenklich Gute und gutes Gelingen für die Rehamaßnahme; und möge man dich dort ein wenig aufpäppeln!
Sabine
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 24 Gäste
Die Inhalte von www.stoma-forum.de sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt.
Soweit die Inhalte medizinische Informationen, Hinweise und Empfehlungen enthalten, sind diese zur Unterstützung, aber in keinem Fall als Ersatz für eine persönliche Beratung durch eine qualifizierte medizinische Pflegekraft (z.B. Stomatherapeutin) oder für eine Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt bestimmt.
Wenn Du uns unterstützen möchtest, freuen wir uns
über eine Spende (deren Höhe in eigenem Ermessen
liegt) zugunsten unseres gemeinnützigen Selbsthilfe-
vereins Stoma-Welt e.V.
Spendenkonto
Empfänger:
Selbsthilfe Stoma-Welt e.V.
IBAN.: DE09 5605 0180 0017 0474 16
BIC: MALADE51KRE
Institut: Sparkasse Rhein-Nahe