von
Ingepinge
» 16.01.2012, 18:41
Liebe "Beuteltierchen",
hier bin ich wieder mit meinen ewigen Fragen:
Mein Mann hat seit Mittwoch ein doppelläufiges,endständiges Colostoma.(Ist das so richtig ausgedrückt? Er hat zwei Öffnungen nebeneinander... )
Und jetzt kommen die Fragen:
1.) Wie ist es beim Autofahren? Muss man da besonders wegen des Sicherheitsgurtes aufpassen? Gibt es da eine Art Polster?
2.) Wird dieser "Ausgang" auf der Bauchoberfläche noch flacher? Er steht nämlich ziemlich hoch raus. Aber ist ja auch noch frisch.
3.) Ab wann kann man anfangen zu irrigieren? Wir haben nämlich auch eine Reise angemeldet, allerdings erst im Juli.Bis dahin wird er wohl mit dem Handling fertig werden.
4.) Ab wann kann man schwimmen gehen? Und gibt es zu diesem Zweck einen besonderen "Beutel" ?
5.) Was macht Ihr, wenn der Beutel "pupst" und andere Geräusche von sich gibt? Das ist meinem Mann sehr peinlich.
Ich befürchte aber, das kann man nicht unterdrücken oder verhindern.
Es wäre lieb,wenn mir der eine oder andere Leidensgenosse meine Fragen beantworten könnte.
Vielen Dank schon einmal im voraus.
Mein Motto: Augen zu - und durch !!
Inge
von
doro
» 16.01.2012, 19:08
Und jetzt kommen die Fragen:
1.) Wie ist es beim Autofahren? Muss man da besonders wegen des Sicherheitsgurtes aufpassen? Gibt es da eine Art Polster?
Schaut doch erst einmal ob der Gurt direkt auf dem Stoma liegt,wenn ja, kleines Schmusekissen unter legen.WENN es dann sein muss.
2.) Wird dieser "Ausgang" auf der Bauchoberfläche noch flacher? Er steht nämlich ziemlich hoch raus. Aber ist ja auch noch frisch.
Seid froh, dass es so prominent ist, umso besser für die Dichtigkeit der Versorgung, aber etwas wird es sich schon verändern.
3.) Ab wann kann man anfangen zu irrigieren? Wir haben nämlich auch eine Reise angemeldet, allerdings erst im Juli.Bis dahin wird er wohl mit dem Handling fertig werden.
Das sagen die Kolos sicher noch etwas zu.Auf keinen Fall unmittelbar nach der OP.
4.) Ab wann kann man schwimmen gehen? Und gibt es zu diesem Zweck einen besonderen "Beutel" ?
Schwimmen, Baden ,Duschen immer nach Lust und Lauene. Nein , es braucht dazu keinen besonderen Beutel.Die normale Versorgung reicht,denn wo nichts rein läuft -läuft auch eigentlich nix raus.
5.) Was macht Ihr, wenn der Beutel "pupst" und andere Geräusche von sich gibt? Das ist meinem Mann sehr peinlich.
IMMER den Nachbarn strafend ansehen :shock: Oder die Hand darauf halten zwecks Dämmung. Unter Umständen gibt sich die Pupserei ja mit der Zeit UND sicher mit der Nahrung.
von
jettchen
» 16.01.2012, 19:12
Hallo,
bei mir hat es sher wenig und nur ca. 3 Monate nach der ersten Krebsoperation gepupst. Da aber gründlich, bei einer Einladung. War wohl die Aufregung.
Gruß Jettchen
von
Ingepinge
» 16.01.2012, 19:39
Na, das ging aber schnell!
Vielen Dank für die aufschlussreichen Antworten auf meine Fragen-
Die Reise haben wir schon im letzten Herbst gebucht - ohne zu wissen, dass es jetzt ganz schnell geht und der Ausgang gelegt werden muss. Wir wussten da noch nicht, dass das Rezidiv so groß geworden ist. Die Radiologen haben gesagt, es sei besser, der Darm sei "aus dem Weg", damit sie besser freies Strahlenfeld haben und nicht die Gefahr besteht,den Darm zu perforieren.
Der Professor wollte den Darm wieder rückverlegen,mein Mann wollte aber nicht. Er hatte solche Probleme in der letzten Zeit, dass er lieber ein Dauer-Stoma in Kauf genommen hat,weil es ihm nicht so anstrengend erscheint.Wenn wir das früher gewusst hätten, dann hätte er sich schon bei seiner 1.Op keinen vorübergehenden Ausgang legen lassen,sondern gleich einen bleibenden.
Na,hinterher ist man immer schlauer.
Ich hoffe, dass wir die Reise antreten können. Warum eigentlich auch nicht, auf dem Schiff ? hat man seine eigene Kabine,man ist daher unabhängig,und die Ausflüge kann mein Mann ja auch mitmachen.
Hoffen mal das Beste!
Danke nochmals!
Inge
von
biggen
» 16.01.2012, 19:43
mir wurde damals gesagt, bei einem doppelläufigen stoma wäre irrigieren nicht möglich.
das stoma verändert sich noch ein bisschen und wird etwas kleiner (war bei mir jedenfalls so).
gegen die pupsgeräusche gibt es eine kappe, die ich mir bestellt, aber nie ausprobiert habe und als ich es dann mal tun wollte, war sie weg!!! in meiner 60 qm-wohnung verschwindet ständig irgendwas...
von
doro
» 16.01.2012, 19:43
Ohhh, Schiff, toll, wohin oder besser welche Richtung? Richtig, wir haben uns auch vermehrt auf Ferien dieser Art eingependelt. Da hat jeder freie Hand was,wie und wo er machen möchte. Und fühlt sich Dein GöGa mal nicht so Top zum Landausflug, liegt er in der Sonne wird gut versorgt und Du kannst,wenn Du magst,auch einmal allein Land und Leute kennenlernen.auf dem Schiff ich sauf ab ? hat man seine eigene Kabine,man ist daher unabhängig,und die Ausflüge kann mein Mann ja auch mitmachen.
von
Ingepinge
» 17.01.2012, 08:59
Hallo doro,
wir haben eine kurze Reise ( 8 Tage ) auf der Aida gebucht. Geht los von Warnemünde aus und bringt uns unter anderem nach Tallin, Kopenhagen, Stockholm, und Sankt Petersburg.
Habe eben mit meinem Mann telefoniert, er bekommt seit gestern etwas normaleres Essen und hat seit zwei Tagen vermehrt blähungsartige Probleme in der Form, dass es richtig weh tut,wie er sagt. Der Arzt hat gesagt,er müsse dann da "wohl noch mal einen Schlauch einziehen",so habe ich es verstanden.?
Na,bin mal gespannt, was sich dann da tut. Ich denke,es kommt wohl von der veränderten Nahrung jetzt nach der OP.
Erklärung zu war wohl angesichts der derzeitigen Schiffskatastrophe etwas makaber von mir eingestreut....
Melde mich wieder, vielen Dank nochmals allen.
Inge
von
Webkänguru
» 19.01.2012, 12:55
Hallo Inge,
das Stoma ist direkt nach der OP noch angeschwollen, der Durchmesser wird sich noch etwas verkleinern.
Wegen der Geräusche, kurz nach der OP ist der Darm noch sehr durcheinander, da geht auch mal vermehrt Luft ab. Nach den ersten Wochen pendelt es sich ein und hängt dann mehr von der Ernährung ab. Ganz abstellen kann man es nicht. Wenn es total störend ist gibt es als zusätzliche Hilfsmittel zwei "Schalldämpfer", die helfen können, einmal von Comfort-Control-63 von Organvia und einmal die Stomakappe von ColoSilence.
Wenn der Sicherheitsgurt im Auto tatsächlich auf das Stoma drückt, gibt es die Option der Gurtbefreiung ... wir raten aber davon ab diese zu beantragen, die eigene Sicherheit sollte einem da wichtiger sein. Wir kennen zwei Gurtbrücken für Stomaträger, Pontect von der Firma Certotect und das Stoma-Schutzschild aus dem Sanitätshaus Häussler in Ulm (gibt leider keine Abbildung auf der Homepage, weitere Infos einfach dort anfragen).
Viele Grüße,
euer Christian
von
Ingepinge
» 20.01.2012, 10:00
Vielen Dank für diese evtl. wichtigen Hinweise auf entsprechende Hilfsmittel.
Ich habe alles notiert und kann nun ggfs. alles besorgen lassen, was nötig ist.
Schön, dass es "Euch" gibt, man wäre sonst ziemlich hilflos.
Inge
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