von nina » 03.01.2008, 16:25
Hallo Ihr, ich bin neu hier und wollte mich erstmal kurz vorstellen.
Bin Krankenschwester und beschäftige mich beruflich und privat viel mit dem Thema "Stoma". Derzeit bin ich mit einer Freundin mit dem Schreiben einer Facharbeit:( beschäftigt. Unser Thema lautet multikulturelle Pflege in der Stomatherpie. Wir möchten uns näher mit den Religionen Judentum, Christentum, Islam, Buddhismus und Hinduismus befassen. Da es sehr wenig bzw. fast gar keine Literatur gibt möchten wir Erfahrungen und Beiträge von Stomaträgern sammeln. Wichtig für uns sind auch, welche Haltung/Vorschriften eure Religion/Kultur zu Krankheiten bzw. Darmkrebs, Körperpflege und Ausscheidungen hat. Ich freue mich schon auf eure Antworten und bin total gespannt. Grüße aus München
von doro » 03.01.2008, 16:31
Hallo nina,
ich bin immer bereit frei und offen über mein Stoma und deren Pflege zu reden/schreiben ABER :
Wichtig für uns sind auch, welche Haltung/Vorschriften eure Religion/Kultur zu Krankheiten bzw. Darmkrebs, Körperpflege und Ausscheidungen hat
von hmengers » 03.01.2008, 16:46
So denke ich auch. STOMA ist eine Sache, (dazu gibt es viel zu sagen und zu schreiben) aber meine religiöse und/oder sonstige Lebenseinstellung ist eine ganz andere Angelegenheit, die für mich nicht in dieses Forum gehört.
Herbert
von nina » 03.01.2008, 16:46
Hallo Doro, ich akzeptiere das voll und ganz das du über deine Religion nicht reden möchtest. Es war vielleicht auch nicht gut von mir beschrieben (siehe Zitat). Was uns interessiert ist wie die verschiedenen Kulturen mit Krankheit umgehen, welche Vorstellungen sie über die Ursachen von Krankheiten haben, wie es mit Körperpflege/Kleidung, Ernährung und Ausscheidung und Schmerz in den verschiedenen Religionen ist. Auch wie es in anderen Ländern mit Stomaversorgung aussieht. Meine Freundin und ich sind schon fast am verzweifeln da es zu diesem super-interessanten Thema absolut keine gute Literatur gibt.
von doro » 03.01.2008, 17:03
Auch wie es in anderen Ländern mit Stomaversorgung aussieht.
von Webkänguru » 03.01.2008, 17:23
Hallo doro,
was ist denn heute los mit dir? Man meint fast, du bist mit dem falschen Fuß aufgestanden
Hallo Nina,
Also ich habe wenig Infos dazu. Für Muslime gibt es bestimmte Reinlichkeitsvorschriften für die täglichen Gebete. Dazu ist auf der Internetseite der internationalen Stomavereinigung eine Fatwa der Al-Azha-Universität veröffentlicht: http://www.ostomyinternational.org/Fatwa.html. Die Al-Azha-Universität ist eine der höchsten Weisungsinstanzen der islamischen Welt.
Ich hoffe ihr kommt mit dem Englisch klar, wenn nicht dann meldet euch nochmal, dann übersetze ich euch das noch.
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von Renate » 03.01.2008, 17:31
Hallo,
nicht falscher Fuß, einfach und klar die eigene Meinung sagen. Auch wenn sie nicht immer willkommen ist. Wie Religionen in verschiedenen Ländern mit Schmerzen etc. umgehen, ist wohl wirklich nichts fürs Stomaforum.
Lg Renate:(
von Tini65 » 03.01.2008, 19:05
Hallo zusammen,
erstmal verstehe ich nicht, warum man zu einem Thema soviel schreibt, wenn man eigentlich nichts schreiben möchte. Die Lösung ist: nichts schreiben!
Liebe Nina,
spontan viel mir auch nur die vom Webkänguru bereits benannte Universität, die sich mit den stomatragenden Muslimen beschäftigt hat, ein. Ich glaube, der Bundesverband der ILCO in Bonn hält auch eine deutsche Übersetzung der Erklärung bereit. Ich erinnere mich wage an einen Artikel in der ILCO-Praxis *grübel*
Ich fühle mich als Christin, obwohl ich bereits vor einiger Zeit aus der ev.-luth. Kirche ausgetreten bin. Dennoch hätte ich mir vor, während und nach der OP von meiner Kirche nicht reinreden lassen. Wichtig waren für mich immer die Empfehlungen der Ärzte und die Erfahrungen anderer Betroffener. Im Gegenteil: wenn meine Kirche sich eingemischt hätte, wäre das für mich noch viel eher ein Grund gewesen, auszutreten.
Aber vielleicht sehen das zum Beispiel fundamentalistische Christen ganz anders. Vielleicht solltest Du mal direkt einen Geistlichen dieser Richtung befragen. Das gleiche würde ich an Deiner Stelle mit einem Rabbi und einem Iman vor Ort machen.
Da fällt mir gerade noch ein, dass ich eine stomatragende Zeugin Jehova kenne, die das selbstverständlich ganz anders sieht. Lieber tot als Bluttransfusion wäre für mich nie eine Option gewesen. Aber es muß halt jeder selber entscheiden, wieweit und vom wem er sich reinreden läßt.
Viele Grüße
Tini
von Sabine049 » 03.01.2008, 20:11
Hallo,
ich persönlich sehe es wie doro und Renate ..., halte die hiesige Plattform für derartige brisante Thematiken für unpassend. Rein allein aufgrund der Tatsache, dass das Forum primär von Betroffenen aus dem deutschsprachigen bzw. europäischen Raum aufgesucht wird, so dass ein Austausch o. Vergleich auf multikultureller internationaler Ebene bezogen auf Kultur und Religion schier "abwegig" erscheint.
Das gewählte Thema ansich ist sicherlich interessant, mh ..., wer jedoch äußert sich schon offen und unbefangen in einem virtuellem Raum über seine Religionszugehörigkeit bzw. Kultur in Hinblick auf Einstellung zu Krankheit etc.. ... kaum jemand!?
In einem "geschützten" Raum quasi einem "elitären" realen Kreis würde gewiß eher Interesse bestehen, eine solche Thematik zu reflektieren und zu erörtern. Mit "elitär" meine ich bspw. einen theologischen Gesprächskreis, der sich aus den diversen Glaubensanhängern der mono- und polytheistischen Religionen zusammensetzt und im Dialog steht!?
Die bekanntesten dem Monotheismus zugeordneten Religionen sind: das Judentum, das Christentum, der Islam, der Bahaismus und der Jesidentum. Glaubensanhänger der polytheistischen ("Vielgötterei) Religionen wie dem Buddhismus o. Hinduismus (!?) etc. werdet ihr in unserem Kulturkreis wohl kaum antreffen.
Für die "Gläubigen" der monotheistischen Religionen in Europa hat m. W. nach das Wohl an Leib und Seele Priorität. Bestehende Ver- u. Gebote dürfen bei Gefährdung der Gesundheit gebrochen werden, in dem Sinne, dass diese Vorrang vor Erfüllung der Gebote hat.
Puh ... Nina, da hast du dir eine sehr umfangreiche und brisante - zugleich - Fachthematik ausgewählt. Demnach solltest du dich vorab intensiv mit den diversen Kulturen und Religionen auseinandersetzen, ein u.U. langjähriges Unterfangen , denn mal eben adhoc Informationen zusammenzutragen, dürfte sich wg. der Komplexibilität sehr schwierig gestalten. Eine harte Nuss ... wenn schon, dann befasst euch doch mit Betroffenen, die du bzw. ihr selbst bereits betreut hast/habt - betreuen wirst/ werdet. In der Hinsicht hast du und deine Freundin doch schon einige Erfahrungen gemacht, persönlich miterlebt, tragt diese zusammen und schreibt darüber eure Facharbeit.
Abschließend persönlich werde auch ich mich nicht in diesem Rahmen - hier und jetzt - dazu äußern.
Wünsche dir bzw. euch viel Glück, sprecht doch mal Geistliche u. eine Selbsthilfegruppe vorort an.
Liebe Grüße Sabine
von doro » 03.01.2008, 21:31
Man meint fast, du bist mit dem falschen Fuß aufgestanden
Auch wie es in anderen Ländern mit Stomaversorgung aussieht. Meine Freundin und ich sind schon fast am verzweifeln da es zu diesem super-interessanten Thema absolut keine gute Literatur gibt.heulen
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