von Nora_0104 » 30.11.2011, 20:04
Es tut mir leid, wenn manche meinen Beitrag unpassend finden!! Und dafür möcht ich mich entschuldigen!
Aber wieder andere finden das anscheinend nicht, sonst hätten mir mehrere Leute die Meinung gesagt, und das haben aber nicht alle. Vor allem die ersten Seiten haben eher geschrieben - so wie ich das aufgefasst habe - dass sie es nicht stört, nur weil ich mich dafür interessiere ...
Außerdem, warum heißt es dann:
Das Stoma-Forum für Stomaträger, Angehörige und INTERESSIERTE? Wenn man interessiert ist, heißt das nicht zwangsläufig, dass man davon betroffen sein muss oder?
Nora
von Hanna70 » 30.11.2011, 21:23
Hallo Nora,
1 : 0 für Dich! Natürlich ist das Forum auch für "Interessierte". Aber Dein Beitrag hat schon etwas überrascht, denn oft begegnen wir unter dem Deckmantel "Respekt" einfach nur Mitleid. Das zu unterscheiden, ist oft sehr schwer. Und Mitleid wollen wir gar nicht!!!!
Deshalb reagieren wir vielleicht auch sensibler auf so einen Beitrag, als wir uns es selbst eingestehen.
Ich habe Diabetes, ein Stoma und noch einige andere Baustellen. Aber die meisten Probleme bereitet mir zur Zeit ein Fuß, für den sich außer mir keine S... interessiert.
Man kann Krankheiten nicht miteinander vergleichen. Jede Krankheit ist für den Betroffenen schlimm. Manche glauben ja schon, an einem Schnupfen sterben zu müssen und andere wieder leben vom Halswirbel abwärts gelähmt ihr Leben, ohne zu klagen.
Ich hatte bisher auch nicht geschrieben, weil ich etwas ratlos war. Du hast es gut gemeint, über die Wahl des Mittels kann man streiten, aber sich für etwas zu interessieren, das einem bisher fremd war, verdient auch Respekt.
LG Rosi
von Monsti » 30.11.2011, 22:05
Hallo Rosi,
genauso sehe ich es auch - danke!
Ich hatte zuvor ja schon geschrieben, dass ich einst einer alten Frau mit Colostoma unendlich viele Fragen gestellt hatte. Sie hatte sich über mein großes Interesse sehr gewundert und sagte mir das auch so. Damals konnte ich es ihr nicht erklären, heute kann ich es nicht mehr, weil sie nicht mehr lebt.
Mitleid kann einen m.E. nur dann treffen, wenn man selbst mit sich und seiner Situation hadert. Mitleidige Äußerungen erlebte ich schon häufig, doch prallen sie an mir ab. Ehrliches Interesse oder auch selbstverständliche und praktische Reaktionen auf Notsituationen hingegen finde ich toll.
Grüßle von
Angie
von Skyfire » 30.11.2011, 22:55
Hi Nora,
klar lesen wir bzw. ich das skeptisch, denn Mitleid wollen wir alle nicht. Egal wie gebeutelt wir mit unseren Krankheiten sind.
Darum hab ich so geschrieben wie ich geschrieben habe.
Nämlich das wir alle so unsere Wehwehchen auf irgend eine Weise haben.
Und klar wirst du auch mit Sicherheit mit Argusaugen betrachtet. Ich persönlich finde daran nichts schlimmes wenn man sich für etwas Interessiert.
Wenn mich jemand persönlich auf der Straße fragen würde, weil er halt gehört hat das ich ein Stoma habe (weil irgendeiner mir Vorgreifen musste und es weiterplaudern musste und ich es nicht selber erzählen konnte), dann bekommt er auch seine Fragen von mir beantwortet. Es sei denn, er nennt mich arm oder schaut mich mitleidig an.
Mir persönlich würde es gefallen wenn die Beiträge ohne diese Lobhuddelei ausfallen würden. Frag einfach, meinetwegen Querbeet. Du bekommst 100 % Antwort von irgendjemanden.
Denn die Lobhuddelei kam so rüber (wie gesagt, kam nur so rüber, man kann deine Mimik nicht sehen .. man kann unsere Mimik nicht sehen bei geschriebenen Beiträgen) wie Mitleid.
Mitleid will kaum einer. Du sicherlich mit deinem Diabetes auch nicht.
Also ich finds gut das du nachgefragt hast, auch wenn ich den Beweggrund eigentlich nicht so recht verstehe. Denn der Beitrag im Österreichischen Fernsehen fand ich eigentlich recht harmlos und da war nichts dabei wo man hätte sagen können, armer Mann. Weißt du wann man ihn bemitleiden konnte in dem Beitrag? Als er von der Vergangenheit gesprochen hatte. Als er vor lauter Hilfslosig- Machtlosigkeit nach einem künstlichen Darmausgang bei den Ärzten angefragt hatte, weil er sonst keine Option mehr gehabt hatte um ein normales Leben führen zu können.
Und ich kann Dir auch schon verraten wie er sich heute fühlt, der sah nämlich total zufrieden aus, trotz seiner eigentlichen Grunderkrankung, die viel viel schlimmer ist, als ein Stoma und die eventuellen Unfälle die ab und an mal passieren, die aber laufend passiert sind als er noch keines hatte Glaub mir, ich sprech da aus Erfahrung .. denn auch ich bin "stolze" Besitzerin des Morbus Crohns den ich manchmal ins Weltall schießen möchte, am liebsten Milliarden von Lichtjahren weit Aber mein Stoma (obwohl ich vor 10 Jahren noch anders gesprochen habe, da wäre ich eher gestorben als so ein "Ding" zu bekommen) glaub mir, das geb ich nie wieder her (ich hätts mir schon 20 Jahre eher legen lassen sollen , ich hätt mir so einiges erspart auf meinem Lebensweg ) ..
Also, bitte bitte .. kein Mitleid mehr, keine Lobhuddelei, wir packen es ganz sicher unseren Lebensweg weiter zu bestreiten trotz oder gerade wegen dem Stoma
von Melli » 01.12.2011, 00:24
Mitleid kann einen m.E. nur dann treffen, wenn man selbst mit sich und seiner Situation hadert. Mitleidige Äußerungen erlebte ich schon häufig, doch prallen sie an mir ab. Ehrliches Interesse oder auch selbstverständliche und praktische Reaktionen auf Notsituationen hingegen finde ich toll.
von doro » 01.12.2011, 10:14
Darüber braucht nicht Diskutiert werden , nur die Frage stellt sich dann, ob ich das mitleidige Geschreibsel ertragen MUSS. Nun könnte man sagen, dann überliest doch diesen Fred - warum ? Es steht jedem zu seine Meinung zu äußern, auch mirDas Stoma-Forum für Stomaträger, Angehörige und INTERESSIERTE?
von Waltraud Mayer » 01.12.2011, 13:05
Diese Angst ist nicht vordergründig
aber ist nicht zu leugnen.
von kleine leuchtende Blume » 01.12.2011, 18:10
Hallo Nora,
ich denke mit dem Stoma ist das wie mit allen Krankheiten, Einschränkungen oder auch Problemen im Leben:
der eine kommt gut damit klar, der andere weniger gut,
der eine freut sich über ein kleines bisschen mehr Lebensqualität als vorher (so wie ich),
der andere kann daran zerbrechen. Das ist beim Diabetes bestimmt auch nicht anders.
Aber man kann für beide Krankheiten sagen: Das Leben geht weiter, nur anders!
Kleine leuchtende Blume
von Nora_0104 » 01.12.2011, 19:18
ich möchte mich jetzt noch mal bei denen, die das unpassend finden, dass ich hier in einem Forum bin als Nicht-Betroffene sei angemerkt, weil ich mich dafür interessiere und weil mein Opa darunter gelitten hat, entschuldigen! Es ist mir schon klar, dass es manche gibt, die mit einem Stoma weniger und manche besser damit klarkommen.
Ich wollte eigentlich wirklich nur meinen Respekt ausdrücken, weil wie ich erfahren habe, dass ich Diabetes habe, ist für mich auch eine Welt zusammengebrochen und ich hab mir immer gedacht: "Ich habe die schlimmste Krankheit der Welt, es gibt nichts schlimmeres usw" und als ich dann den Bericht gesehen habe und im zuge dessen erfahren habe, dass mein Opa ein Stoma hat, mit dem er scheinbar nicht leben konnte, habe ich mich "geschämt", weil es Krankheiten gibt, die schlimmer sind als diabetes zu haben. Und für mich ist - so wie ich mir das vorstellen kann - ein Stoma zu haben schlimmer, als zuckerkrank zu sein.
Punkt. Aus. Mehr wollte ich nicht sagen.
Und wen das stört oder gestört hat, dann möchte ich mich noch einmal entschuldigen!
Nora
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