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Rückverlegung ja oder nein – Seite 1

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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6 Beiträge • Seite 1 von 1

Rückverlegung ja oder nein

Beitrag von Börgi » 01.01.2015, 15:03

Hallo Ihr Lieben,
für diese oftmals heikle Frage eröffne ich hier mal eine neue Debatte!!
Wie ich Basti-Schatz schon geschrieben habe, sollte man seine Chance für eine RV nutzen.
Gut die Entscheidung trifft jeder für sich!
Aber eine beutellose Zukunft für jeden , den es betreffen könnte, seh ich als erstrebenswert!!
Also immer frei raus mit Euren Meinungen und Ängsten!!
Liebe Neujahrsgrüße an Alle von Börgi!!! :roseSchenken:

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Börgi

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Rückverlegung ja oder nein

Beitrag von Addie » 01.01.2015, 15:51

Hallo Fories!
Ich denke eine Rückverlegung sollte dann gemacht werden, wenn sie auch möglichst von Erfolg gekrönt ist :gut: . Aber ich kann gut reden, bei mir waren die Aussicht auf Erfolg relativ hoch und die RV ja erfolgreich, aber der Weg dahin war gewiss nicht mit Talern gepflastert! Es gab bei mir auch Momente wo ich mich gefragt habe, soll ich mir das wirklich antun? Soll ich wirklich wieder ins KH und mich auf den OP-Tisch legen? Der Gedanke nochmals unters Messer zu liegen und die Ungewissheit was dabei rauskommt.... Dachte, wenn die mir den Bauch aufschneiden und wieder "Untermieter" finden, was dann? Dann behalte ich lieber den Beutel am Bauch - als dies zu wissen... :aah: . Und würde ich es verkraften, wenn ich wieder mit einem Beutel aufwache :? ? Aber wie ich geschrieben habe, es brauchte ein paar "Beutelunfälle" :x , die einseitige Verpflegung ging mir langsam auf die Nerven (Teigwaren, Kartoffeln, Karotten war fast das einzigste was mein Darm zu vertragen schien), endlich wiedermal auf dem Bauch schlafen :DD... und da war natürlich auch mein Partner, der meinte "wenn Du schon die Chance hast, solltest Du die packen, was kannst Du verlieren" ? Und mein Anthropologe, der schüttelte nur den Kopf als ich meine Zweifel angemeldet habe. Aber die Entscheidung lag bei mir und ich sagte mir, dass ich rückverlegen kann, ist ein Geschenk und das ablehnen kam nicht mehr in Frage.
Liebe Grüsse Addie :winke:

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Addie

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Rückverlegung ja oder nein

Beitrag von chrissi37 » 05.01.2015, 11:17

Hallo,

ich stehe einer Rückverlegung bei mir eher skeptisch gegenüber:
Denn ich hatte vor der OP schon sehr lange mit Durchfall, Bauchschmerzen, Blähungen Probleme, habe täglich ca. 10 Imodium genommen, trotzdem immer die Angst, ob eine Toilette in der Nähe ist, was ich essen darf, .....
Wenn jetzt das Sigma und ein großer Teil Dickdarm weg ist, befürchte ich, dass dieses Problem noch stärker ist als vor der OP und ich mich gar nicht mehr aus dem Haus traue :( .
Seit ich das Stoma habe, kann ich fast wieder alles essen, endlich auch wieder Obst und Gemüse :) .
Hinzu kommt, dass ich ständig Angst hätte, dass die Entzündung wieder kommt. Ich hatte schon viele Abszesse, nicht nur die am Darm, sondern auch an anderen Stellen des Körpers. Durch die Immunsupression merkt man die Sache oft erst, wenn es schon fast zu spät ist.
Der Arzt sagt das so leicht: Klar, Rückverlegung - aber er muss ja auch nicht mit den Folgen im Alltag leben.....ich überlege, ob mir ein Beutel auf Dauer da nicht fast lieber wäre.
Theoretisch könnte ich die RV bald in Angriff nehmen, sind jetzt 2 Monate seit der OP vergangen.
Aber Loch der Drainage ist auch noch offen und neigt zur Entzündung....und wie gesagt, ich bin eher skeptisch.

Gruß

Chrissi

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chrissi37

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Rückverlegung ja oder nein

Beitrag von Addie » 05.01.2015, 12:18

Liebe Chrissi
Deine Stoma-Anlage ist ja erst 2 Monate her und Du erholst Dich erst so richtig von der OP! Das Drainage-Loch ist noch offen.... Aber Du fühlst Dich mit dem Stoma wohl :gut: , es hat Dir ja offensichtlich Linderung gebracht. Nimm Dir Zeit! Eine Rückverlegung kann ja auch noch in ein paar Monaten gemacht werden! Bei mir war es so, dass sich der Krebs schon ziemlich in meinem Körper verteilt hatte. Deshalb war die Rückverlegung des Stomas 2. Priorität zuerst musste ich die Chemo überstehen :) . Grundsätzlich hätte ich die RV nach 3 Monaten machen können, aber da war mir überhaupt nicht nach RV.... Aber nach 8 Monaten war ich dann wieder OP-Fit. Also lass es langsam angehen :) und wirklich wichtig - ES MUSS FüR DICH stimmen :gut: !
Liebe Grüsse Addie :winke:

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Addie

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Rückverlegung ja oder nein

Beitrag von Banditensocke » 05.01.2015, 13:26

Rückverlegung?

Nope.

Für mich war das Stoma eine RIESENerleichterung, es hat mir echte Lebensqualität geschenkt. Ich hätte nicht unbedingt eines legen lassen müssen, denn der Hauptmotivator bei mir waren Fisteln - diese hätte ich auch weiterhin anders behandeln lassen können. Nach sieben (ja, 7) Fistel-OPs war ich diesbezüglich allerdings nicht mehr sonderlich positiv gestimmt, Ihr könnt Euch sicherlich ausmalen, wie vernarbt mein UG nach diesen vielen OPs nebst Fadendrainagen ist.

Ein weiteres Argument pro Stoma waren meine chronischen Durchfälle, die mich den letzten Nerv kosteten, und durch nichts dauerhaft eindämmbar waren. Nach zwei großen Bauch OPs und entsprechendem Verlust an Darm war da einfach kaum Ruhe hinein zu bringen. Schon die morgendliche, 45 minütige Fahrt zu meiner Arbeitsstelle war eine Tortur, da ich ständig angespannt auf der Suche nach einer Halte- und Entleerungsmöglichkeit sein musste.

Vor vielen Fahrten / Veranstaltungen ass ich gar nichts mehr aus Angst, ein WC nicht mehr rechtzeitig erreichen zu können. Kino und Theater besuchte ich nicht mehr, oder nur dann, wenn ich garantiert am Rand sitzen konnte.

Meine Laborwerte waren nie wirklich gut, und durch die diversen Fistel-OPs hatte letztlich dann auch mein Schliessmuskel Funktionseinbußen, was bedeutete, dass ich, wenn ich merkte, dass ich zum WC muss, SEHR SCHNELL eine Möglichkeit auftun musste, wenn es kein Malheur geben sollte.

In der Summe waren das immense Stressoren, die zu meinem ohnehin schon arbeits-, und stressintensiven Beruf hinzu kamen. Ich war zuletzt ein echtes Nervenbündel, und daher sehr geneigt, dem Stoma eine Chance zu geben.

Zunächst war das als temporäre Maßnahme zur Entlastung der Fistelsituation gedacht, aber nach einigen Monaten war für mich klar: das gebe ich nicht mehr her.

Ich blühte richtig auf - nahm sieben Kilogramm Gewicht zu, die sehr Willkommen waren, mein MC beruhigte sich dramatisch, Schübe traten zunächst nur noch sehr sporadisch, und nunmehr seit 10 Jahren gar nicht mehr auf. Ich konnte entspannt wieder am Leben teilnehmen, ins Kino gehen, im Stau stehen ohne Panik zu schieben, lange Spaziergänge mit den Hunden machen ohne stets das nächste Gebüsch im Auge zu haben.

Der Schliessmuskel hat sich nicht erholt, er ist in seiner Funktion dauerhaft geschädigt, was eine RV ohnehin in Frage stellt, selbst wenn sie für mich rein theoretisch in Frage käme. Ich denke rückblickend, dass ich, hätte ich damals die Entscheidung pro Stoma nicht getroffen, vermutlich bald das Haus nicht mehr hätte verlassen können.

Für mich kommt daher, u.a. basierend auf der Schliessmuskel-Problematik, eine RV nicht in Frage, und ich werde mein Leben irgendwann als Beuteltier beenden.

Der Zugewinn an Lebensqualität wiegt für mich immer noch schwerer als sämtliche Probleme, die sich in den fast 14 Jahren "mit" für mich ergaben.

Auch wenn so ein Stoma nun wahrlich kein Accessoire ist - mit geht es mir vergleichsweise gut, und das ist es, was für mich zählt, und weshalb ich auf Experimente verzichte.

Liebe Grüße
von der Banditensocke

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Banditensocke

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Rückverlegung ja oder nein

Beitrag von Sonne68 » 05.01.2015, 18:17

Hallo zusammen,
das mit einer RV muss jeder für sich selbst entscheiden..OKay manche brauchen vielleicht nen kleinen Schubs um es zu wagen :D , aber da bei jedem eine andere Grunderkrankung vorrausgeht ist auch jeder RV anders und nicht miteinander zu vergleichen...

Ich hatte KEINEN Darmkrebs und trotzdem sind nur noch 2 mal 10 cm vorhanden von meinem relativ gesunden/vernarbten Darm ( Chemo u Strahlen 2007). Der Rest ist durch eine zu spät erkannte Sepsis verloren gegangen... :schlecht:

Ich wage die RV, die OP ist jetzt 5 Monate her!!!!

Bis jetzt nach der Zeit der Schonkost habe ich alles wieder essen können..zu beneiden sagt sicher der eine oder andere...Und ich weiss das ich mit Schonkost wieder anfange...!

liebe Addie: Mir hilft zur Entspannung ein gutes Buch lesen, mir einen Hund ausleihen und
spazieren gehen oder eine Runde aufs Pferd...Meine Platte hält ja jetzt :D

Lg Heike

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Sonne68

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