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Schließmuskelamputation ja/nein – Seite 1

Mit einem Stoma ist das Leben anders, aber nicht weniger lebenswert. Trotzdem stellt es uns vor so manche Herausforderung. Hier ist das Forum für eure Fragen und Erfahrungen zum Alltag mit einem Stoma.
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17 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2

Schließmuskelamputation ja/nein

Beitrag von Det61 » 25.03.2010, 20:25

Hallo

Ich habe seit ca. 30 Morbus Crohn und nun ist ein Stoma unumgänglich geworden. Mein Schließmuskel ist durch einige Fistel-OP,s und ewige Entzündungen einfach nur kaputt :( . In den nächsten Tagen bekomme ich meinen OP-Termin. Nun stelle ich mir die Frage, "AUCH DEN SCHLIESSMUSKEL AMPUTIEREN LASSEN? Hat das Vorteile oder gar Nachteile?
Ich habe zur Zeit so meine Bedenken, da ich mit Azathioprin behandelt werde und so eine Amputation über einen längeren Zeitraum eine große Wunde hinterlässt. Große Infektionsgefahr.
Über Tips und Erfahrungsberichte würde ich mich sehr freuen.

Liebe Grüße
Det61 :winke:

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Schließmuskelamputation ja/nein

Beitrag von Udde » 25.03.2010, 21:18

Hallo Det61,

ich selber hatte eine "nachträgliche" medizinisch notwendige Schließmuskelamputation, d.h. nicht zusammen mit der Bauchoperation. Trotz offener Wundgranulation mit 2x täglich spülen war es zum Aushalten; aber es gibt Schöneres ;) .

Solange Du keine Probleme mit Deinem Schließmuskel hast, würde ich es an Deiner Stelle bei der Bauchoperation belassen; der Körper hat mit diesem Eingriff schon genug zu tun.

Wünsche Dir für die Op alles Gute.


Lieben Gruß von Ute

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Schließmuskelamputation ja/nein

Beitrag von Webkänguru » 25.03.2010, 22:46

Hallo Det61,

bei mir wurde auch in einer OP das Stoma angelegt und das Rektum amputiert (Darmende und Schließmuskel). Mein Chirurg meinte damals, wenn das Rektum und der Schließmuskel nichts mehr zu tun haben, langweilen die sich irgendwann und fangen an Unsinn zu machen. Tatsächlich habe ich später auch Betroffene kennen gelernt, die mit ihrem verbliebenen Rektumstumpf so ihre Probleme hatten. Ausflüsse die nicht zu halten waren, Muskelverkrampfungen und anderes.

Aber ... diese späteren Probleme treffen nicht jeden. Und man muss auch immer im Auge behalten, was jetzt gerade wichtig ist und wie man den Eingriff verdauen kann. Also sprich mit deinen Ärzten offen über deine Bedenken. Es ist legitim, wenn du die Amputation später vornehmen möchtest, falls du es dir im Moment nicht zutraust.

Viele Grüße,
euer Webkänguru

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Webkänguru
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Schließmuskelamputation ja/nein

Beitrag von Melli » 26.03.2010, 02:24

Hallo Det! ;)

Bei mir wurde unten alles erhalten, mein Prof meinte, das würde er in meinem Alter (ich war 28) immer so machen, wenn es geht. Aber wie man am Webkänguruh sieht, kann auch diese Meinung verschieden sein.
Vor- und Nachteile wird es sicherlich geben, vermutlich ist eine Entscheidung der behandelnden Ärzte dazu sinnvoll

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Melli
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Schließmuskelamputation ja/nein

Beitrag von Murphy » 26.03.2010, 10:26

Hallo Det61,

Du schreibst doch selber, daß Dein Schließmuskel nicht mehr richtig funktioniert, ist das nicht Antwort genug?
Auch wenn der Teil stillgelegt ist kann es passieren, daß was abgeht und das mit defekten Schließmuskel?

Ich habe auch eine Rektumamputation bekommen hatte vorher viele Chemos und Bestrahlung und es ist relativ gut verheilt. Anfangs hatte ich ein bißchen Probleme, daß die Naht nicht dicht war. Habe dann 3 Mal täglich Sitzbäder mit Meersalz gemacht und siehe da es verheilte ganz schnell.

Letztendlich mußt Du Dich entscheiden, aber die Aussicht ohne Panik das Haus verlaßen zu können, wäre für mich Grund genug der Amputation zuzustimmen.

Alles Gute

Uli

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Murphy
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Schließmuskelamputation ja/nein

Beitrag von Chiara73 » 26.03.2010, 11:23

Hallo Det :winke: !

Also hätte ich damals gewusst, was auf mich zukommen würde, hätte ich den Schließmuskel sofort amputieren lassen. Natürlich bin ich kein Maßstab und kann Dir nur meine persönlichen Erfahrungen schildern, aber bei mir folgte nach der Kolektomie eine Rektumresektion und anschließend noch eine Rektumamputation...

Nach der Kolektomie hat mich der Hartmannstumpf, aus dem eigentlich mal ein Pouch hätte gebildet werden sollen, sehr geärgert. Ich hatte ständig Krämpfe und einen ziemlich hohen Blutverlust. Nach der Resektion, wo eigentlich hätte Ruhe herrschen sollen, ging der Spaß erst richtig los. Es wurde ein Schleimhautrest vergessen und es kam zu einer heftigen Entzündung, so dass die Amputation unumgänglich war.

Hätte ich das alles vorher gewusst, hätte ich in den saueren Apfel gebissen und mich sofort komplett "entrümpeln" lassen, sprich eine Rektumamputation vornehmen lassen.

Viele Grüße
Chiara

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Chiara73
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Schließmuskelamputation ja/nein

Beitrag von Skyfire » 26.03.2010, 11:28

Hallo Det61,

du schreibst selber das dein Schließmusel defekt sei, inwiefern defekt fragte ich mich dann? Kannst du nichts mehr an Stuhlgang halten, also bist inkontinent?
Dann gibts eigentlich auf Dauer keine andere Lösung m.E., aber ich bin kein Arzt.

Bei mir war es so, nach knapp 25 Jahren Morbus Crohn war mein Schließmuskel so ausgeleiert das ich keinen Stuhlgang mehr halten konnte, selbst wenn er geformt war rutschte es mir am Tag mindestens 3 mal in die Hose, und ich konnte rein gar nichts mehr machen.
Mein Chirurg beschloss dann mit mir gemeinsam das wir erst mal ein Ileostoma anlegen würden, damit wir den Dickdarm mal entlasten für eine zeitlang, um dann in einer 2 ten Operation knapp 8 Monate später ein Colostoma anlegen zu können, weil der Dickdarm hatte nur so die Möglichkeit sich zu erholen und der Chirurg somit genügend Darmabschnitt was er nicht wegschnippeln musste, um mir ein Colostoma anlegen zu können.
Was besseres hätte mir nicht passieren können, das ich mir mein Stoma Endständig hab anlegen lassen und mir mein Rektum amputieren lassen hab (ich hab bisher das unverschämte Glück scheinbar gehabt das der Dünndarm nicht betroffen wurde beim MC).
Vielleicht ist das ja eine möglichkeit für dich, das du zuerst für ein halbes Jahr deinen Dickdarm entlastet mit einem Ileostoma und dann kannst du dich dran gewöhnen das du ein Stoma hast, dein Körper geht dann in der 2 ten Operation vielleicht mit anderen Voraussetzungen in eine Operation, denn wie gesagt der Dickdarm kann sich ein wenig ausheilen in der Zeit wo er entlastet wurde, dein Schliessmuskel siehst du auch ob er zu viel Sekret abläßt das er dich ärgert, und so kannst du dann wiederrum für dich entschließen ob das Popoloch entgültig weggeschnibbelt werden soll oder nicht.

So jedenfalls war es bei mir, wäre vielleicht eine Alternative für dich??!!

Letztendlich bestimmst du natürlich.

Ich weiß nur das ich als Stomaträgerin seitdem Ruhe habe vor den ewigen Toilettengängen und seitdem ich Stoma habe sind meine CRP-Werte gründlichst in den Keller gegangen, sprich er liegt bei 2,7 und wir haben den Morbus Crohn damit unter Kontrolle bekommen (ob das bei dir nun genauso zutreffen wird, das weiß niemand, aber die Chance ein qualitatives besseres Leben zu führen ist SUPER GROß).

Ich kenne deine genauen Daten nicht, also ob dein Dünndarm auch in Mitleidenschaft gezogen ist beim MC, wenn dies so sein sollte, dann nehme mein Beispiel bitte nicht als Vorbild, sollte aber "nur" der Dickdarm betroffen sein beim MC dann kann ich dir schon fast prophezeihen das du die selbe Geschichte hinter dich bringen wirst, wie es mir und anderen MC kranken hier im Forum ergangen ist wenn sie "nur" den Dickdarm betroffen hatten.

So nun wäge mal schön ab, die Entscheidung letztendlich hast du gemeinsam mit deinem Chirurgen.

Ich wünsche Dir auf alle Fälle das du dich sobald du operiert bist, egal für welche Entscheidung du dich dann entschlossen hast, genauso Fit fühlst wie ich mich seit 24 Jahren nicht mehr gefühlt habe.

Gutes gelingen und liebe Grüße

Claudia

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Schließmuskelamputation ja/nein

Beitrag von hmengers » 26.03.2010, 11:30

Hallo Det61,

hier werden jetzt teilweise zwei Dinge miteinander verknüpft, die nicht notwendigerweise zusammengehören (müssen):

Der gelangweilte, weil nicht mehr benötigte Restdarm kann, bei manchen sehr lästigen, schleimigen Ausfluss produzieren. Das wird vermieden, wenn dieser Teil bis auf einen Reststummel von wenigen cm amputiert wird. Das ist eine Maßnahme mit Bauchschnitt, die mit der Stomaanlage verbunden werden kann, falls diese nicht laparoskopisch vorgenommen wird.

Macht das Rektum an sich keinen Ärger sehe ich auch keinen Grund, eine viel aufwändigere Rektumamputation vornehmen zu lassen mit einer großen Wunde usw.

Ich hatte das Problem mit dem ewigen Schleimausfluss und habe mich deshalb zum "Umbau" von doppelläufig auf endständig mit Entfernung des Restdarms, aber Erhalt des rektums entschieden. Jetzt, nach über einem Jahr weiß ich, dass ich mich richtig entschieden habe: kein Schleim mehr, aber auch keine große OP-Wunde, die zuheilen musste.

Herbert

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Schließmuskelamputation ja/nein

Beitrag von Chief » 26.03.2010, 11:41

Hallo Det61,

ich an deiner Stelle würde direkt alles in einem Schwung machen lassen dann hast Du es hinter Dir und Ruhe kehrt ein.
Ich selbst wurde direkt nach der Amputation und Stomaanlage unten rum dicht gemacht und die Klammern wurde ca. 3 Wochen später entfernt und es heilte wirklich gut.

Wenn die Wunde langsam von innen nach außen heilen muß, dauert der Heilungsprozess natürlich wesentlich länger.
Spreche also mit dem Arzt und frage ihn ob aus seiner Sicht etwas gegen die Amputation spricht.

Gruß
Uli

P.S: = Gebe mal in der Suche "Rektumampuation" ein. Dort findest Du eine ganze Reihe interessanter Beiträge und auch Erfahrungsberichte.

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Schließmuskelamputation ja/nein

Beitrag von Natascha1 » 26.03.2010, 13:37

Hallo ihr lieben

Bei mir wurde im juli 09 das erste mal ein colostoma angelegt da sich durch eine lange entzündungszeit des Morbus Crohn eine Rektumstenose gebildet hatte.
Und das sie troz dem stoma nicht abheilte wurde beschloßen das ein endständiges stoma gemacht werden sollte mit Rektumaputation das sich sie stenose irgendwann zu krebs umändern könnt u das wollte ich auf keinen fall.
Nach der op hatte ich in dem bereich überhaupt keine schmerzen.
Die ersten paar wochen wars noch etwas komisch weil ich das gefühl hatte ich müßte auch noch normal auf toilette :D aber das ging dann auch weg.

LG Natascha :winke:

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Natascha1
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