von Poldi » 04.01.2008, 21:39
Hallo,
mein Schwiegervater hat heute ein dauerhaftes Stoma wegen Darmkrebs "verpasst" bekommen.
Seine größte Sorge ist nun, dass er seinen Beruf als Getränkefachhändler nicht mehr ausüben kann, da er nicht weiß, ob er in Zukunft wieder Getränkekisten etc. ausliefern kann und ob die Beutelage dabei im Weg sein oder abreissen kann.javascript:;
verwirrt
Wer hat Erfahrungen in ähnlichen Fällen?
Viele Grüße, Poldi
Hallo,
ich habe gehört, daß man nicht mehr als 5kg schwere Lasten tragen darf. Vielleicht etwas mehr, wenn man mit beiden Händen hält, aber einen ganzen Getränkekasten mit vollen Flaschen wohl nicht!
Gast!
von BlackDog » 04.01.2008, 23:02
Hallo,
Menschen sind unterschiedlich. Ja, es gibt diese von Ärzten und in der Reha propagierte Meinung 5kg sind Maximum. In der Realität hängt es davon ab, wie kräftig man an sich ist. Ob man eine Leibbinde trägt. Mit welcher Technik man hebt usw.
Ich selbst war vor meiner Krankheitsgeschichte schon fit. Ich konnte zwei gefüllte Getränkekisten mit Glasflaschen tragen. Wenn ich nun einkaufe, dann nehme ich Flasche für Flasche aus der Kiste in den Einkaufswagen - und zurück in den Kofferraum. Und zuhause wieder dasselbe.
Mit viel Konzentration und wenn ich die Leibbinde trage, dann bewege ich auchmal eine gefüllte Kiste vorsichtig.
Wenn ich Getränkefachhändler wäre, dann wäre das wohl meine Berufsunfähigkeit - und ich würde mich über meine Versicherung "freuen".
Gruß, BlackDog
von hexe69 » 04.01.2008, 23:58
hallo,also ich glaube mit dem ausliefern....das wird nichts mehr.den ganzen tag kisten schlepppen ist zu viel,da hilft auch keine leibbinde.da ist der bruch vorprogrammiert.lg
von doro » 05.01.2008, 00:05
Hallo Poldi, wenn Dein Schweger Pa die Getränkekisten,statt Stapler,mit " Hüftschwung" wuppen soll, nee, das wird wohl nix. Leergut mag gehen,aber Kiste voll.da gibt es ein Problem.
von wukasisumo » 05.01.2008, 08:37
es geht ja nicht nur um einzelne kisten zu heben, sondern wahrscheinlich auch um die anlieferung der getränke in seinem laden, palettenweise. und das ist viel zu schwer. selbst mit dem hubi, da man viel zuviel kraft auch über den bauch braucht.
ich würde abraten!:troest:
lg sabine
von Waltraud Mayer » 05.01.2008, 11:56
Wenn er sehr gut trainiert ist und dann aber mit Leibbinde und schön aus den Knien anheben und jede Kiste einzeln könnte funktionieren.Ich würde den Arzt und zusätzlich eine Krankengymnasten fragen.... Ich darf übrigens 9 Kg heben. Habe nie schwer gehoben und hatte trotzdem Bruch...
LG Waltraud
von Wiper » 05.01.2008, 15:14
Hallo Poldi,
bei der Stoma-Anlage wird der Darm durch ein in die Bauchmuskulatur geschnittenes Loch nach außen geführt und dann vernäht. Damit ist die "durchlöcherte" Bauchdecke besonders gefährdet für einen "Bruch" (ähnl. wie der bekannte "Leistenbruch"). So ein Bruch kann beim Anheben von Lasten entstehen.
Die oft gegebene Empfehlung höchstens 5 - manchmal auch 10 - kg zu heben enthält m.E. einen "Sicherheitspuffer". Ich beispielsweise trage meine jetzt 5 jährige Tochter (kein "Hungerhaken" ) die Treppe rauf, wenn es sein muss. Ansonsten bin ich eher vorsichtig. Zum Glück ist noch nichts dabei passiert.
Wie auch immer - Getränke ausliefern? Ich weiß nicht. Würde zumindest - wie Waltraud es vorschlägt - mit Fachleuten drüber sprechen.
Alles Gute
Ralf
von tierfreund » 05.01.2008, 16:44
Hallo Poldi,
da bin ich auch ganz der Meinung von Ralf,besprich es am besten mit Fachleuten!Die können dir dann sicherlich sagen,was du auf jeden Fall beachten solltest,oder diesen Beruf nur bedingt ausüben darfst.
Ich zb.darf max.3 kg heben.Aber kommt auch mal vor,das ich dann über das Gewicht hinaus trage.Ist aber auch zum Glück noch nichts schlimmes passiert!"dreimal schnell auf Holz klopf"(Trage keine Leibbinde,da ich sie als Störend empfinde):angry:
LG Tanja
Nun muss ich mal meine Erfahrung zum Heben von Lasten mitteilen. Habe vom Arzt im KH nur gesagt bekommen "nicht schwer heben" ohne eine Gewichtsangabe.
Zu Hause hat mich während der Krankschrift die Langeweile geplagt und ich habe 7 Wochen nach der OP einen Graben für Stromleitungen gegraben, ging zwar etwas schwere als früher aber es ging. Da ich Ruderer bin wollte ich bald wissen ob dass auch mit Beutel machbar ist und habe 4 Monate nach der OP wieder im Boot gesessen. Mich zu schonen kam mir immer weniger in den Sinn denn es ging alles fast wie früher.
4 Jahre nach meiner OP habe ich eine Arbeit als Kraftfahrer in einer Baufirma angetreten. Dort war das Heben von Lasten von 50 KG und teilweise mehr üblich und notwendig. Diese Arbeit habe ich 9 Jahre gemacht ohne dabei einen Bruch oder andere Komplikationen zu erleiden.
Mir wird zugute kommen, dass durch den Rudersport auch die Bauchmuskel gut trainiert waren und sind.
Was der einzelne heben darf muss wahrscheinlich jeder für sich Stück für Stück ergründen, natürlich unter Beachtung der eigenen Konstitution.
Ich bin jedenfalls froh, dass ich mich nicht an die ärztliche Beschränkung gehalten habe, denn dann wäre ein Teil meiner Lebensqualität verloren gegangen.
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