von Monsti » 02.07.2009, 20:22
Servus Mickey,
solche Zusammenfassungen finde ich immer super - daaankeschön (auch wenn ich mit einem stinknormalen Badeanzug zufrieden bin).
Eigentlich sollte man solche zusammenfassenden Infos in eigenen Threads liefern, evtl. auch einen eigenen Thread für "Tricks und Tipps", wie es mal (ich glaube, Jens war es) vorgeschlagen wurde. Die häufigsten Fragen sind ja doch immer ähnlich: Ernährung, Kleidung, Sex und Sport.
Grüßle von
Angie (die sich schon aufs gemeinsame Grillen freut)
von Biggi0001 » 02.07.2009, 21:28
Soweit mir bekannt, gibts dafür den FAQ-Bereich.
Zumindest war er mal so gedacht, zu diesen immer wiederkehrenden Fragen Info zu liefern.
LG, Biggi
von Monsti » 02.07.2009, 21:51
Hallo Biggi,
schon klar, es fehlen nichtsdestotrotz Zusammenfassungen zu allgemein nachgefragten Themen, d.h. nicht elend lang ausgeführt, sondern kurz und knackig. Mickeys Posting gehört unbedingt in eine solche Zusammenfassung. Vielleicht auch mein eigener zur Rückvelegung --> http://www.stoma-forum.de/topic.php?id=6043&
Grüßle von
Angie
von Jovako » 02.07.2009, 23:25
GnomeRanger hat geschrieben:Ich hoffe ihr könnt damit etwas anfangen und findet etwas passendes um dieser Hitze zu trotzen und endlich für ne Abkühlung ins kalte Nass zu springen ohne unsicher zu sein.
LG Mickey (der schon eine fleissig spart ums sich einen Neoprengurt zu holen)
von Biggi0001 » 03.07.2009, 15:17
@Monsti
Da stimme ich Dir zu ... ich hab grad mal wieder ins FAQ reingeschaut und finde in den Threads, die ja eigentlich die wichtigsten Fragestellungen beantworten sollten) dann so wertsteigernde Beiträge wie "oh, das tut mir aber leid, daß es dir/euch/ihm so schlechtgeht" (ich weiß, ich nerve mit meiner Fokussierung auf ein Thema - aber bei einem FAQ erwarte ich als Leser schlicht Information, kein Chat-Gelaber und das teilweise seitenlang).
In so fern, Monsti: Voll d'accord!
LG, Biggi
von Absint » 04.07.2009, 21:47
Hi Leute.
Ich bin kurz vor dem Nervenzusammenbruch und brauche dringend ein paar Ratschläge! In letzter Zeit habe ich starke psychische Störungen und Minderwertigkeitskomplexe aufgrund meines Erscheinungsbildes bekommen. Wenn ich mich, mein Stoma und meine Operationsnarben im Spiegel betrachte, bekomme ich Wehmut und zerreißende Ängste. Der Gedanke daran, dass sich die Menschen, mit denen ich tagtäglich zu tun habe, aufgrund meines Stomas von mir abwenden könnten, macht mich krank.
Ich versuche zwar in der Gesellschaft nicht negativ aufzufallen und mich so normal wie möglich zu verhalten, aber trotzdem stoße ich jeden Tag auf neue, unüberwindlich scheinende Barrieren. Dort, wo andere Menschen einfach ihr Leben genießen, muss ich endlos grübeln und planen. Das fängt schon bei der Kleidung an, geht über verschiedene sportliche Tätigkeiten wie z. B. Schwimmen und hört beim Sex auf. Ich schäme mich einfach für mein Stoma und schränke mich dadurch in fast jeder Hinsicht ein. Ich sehe mich gegenüber anderen Menschen gar als absolut minderwertig an.
Ich würde so gerne mit meinen Klassenkameraden und Freunden ins Schwimmbad gehen, traue mich aber nicht und muss ständig neue Ausreden erfinden, weil ich gaffende Blicke auf mein Stoma, meine Narben etc. nicht ertragen könnte. Ich weiß nicht was ich tun soll, das Leben scheint mir in dem Zustand nicht mehr lebenswert...
von Monsti » 04.07.2009, 22:17
Hallo Absint,
es tut mir sehr leid, so etwas zu lesen. Wahrscheinlich werde ich Dir kaum helfen können, da mir mit 53 Jahren die Optik und eventuelles Gegaffe anderer Leute total wurscht sind. Will ich schwimmen gehen, tue ich's. Als Frau habe ich allerdings den Vorteil, einen Badeanzug tragen zu können. Ich würde aber trotz meiner Narben im Freibad auch einen Bikini tragen, wenn meine Narbe nicht so extrem sonnenempfindlich wäre.
Bei der Kleidung ist es ähnlich. Ich laufe nicht topmodisch durch die Gegend, sondern mit Klamotten, in denen ich mich wohl fühle. Es interessiert mich nicht, ob mich andere hübsch oder hässlich finden. Da ich fast immer gut drauf bin, habe ich keinerlei Probleme mit Kontakten. Sei sicher, dass die eigene Ausstrahlung bei sozialen Kontakten die allergrößte Rolle spielt. Eine negative oder sehr unsichere Ausstrahlung stößt ab, eine unbekümmerte, selbstverständliche und lebensfreudige Ausstrahlung zieht an - mit oder ohne Stoma.
Liebe Grüße
Angie
von MiniBonsai » 04.07.2009, 22:26
Hallo Absint
Sicherlich ist es für einen Mann schwieriger mit dem Baden, vor allem, wenn man selber mit dem eigenen Körper keine Freundschaft geschlossen hat. Wir Frauen können da mit einem Badeanzug besser "verstecken"...
Als ich zur Reha war, da war bei der Wassergymnastik auch ein Mann dabei. Klar hat man bei ihm die Versorgung gesehen... aber er hatte Spaß an der Bewegung und es tat ihm gut... deshalb hat er das selbstbewußt in Kauf genommen.
Er ist auch mit zur Gymnastik bei andren Gruppen, wo nicht nur Stomaleute drin waren.
Ich selber gehe derzeit ein Mal in der Woche bei uns in die Therme. Klar greif ich immer mal zwischendrin an den Bauch und versuche zu kontrollieren... aber es klappt prima!
Und beim Duschen hab ich mich in der Gemeinschaftsdusche (abgeteilt aber offen) mit dem Bauch zur Wand gestellt. Habe dann den gebrauchten Beutel im kleinen Müllbeutel verschwinden lassen und nur mit Platte geduscht. Und dann auch den neuen Beutel in der Dusche angeklebt.
Muss aber dazu sagen, dass es mir Sicherheit gibt, dass meine Mum auch dort ist (ich geh mit ihr als Begleitperson auf Behindertenausweis kostenfrei rein).
Ich denke, das große Problem bei dir ist, dass du selber nicht zu deinem Körper und deinen Krankheiten/Symptomen stehst. Daran musst du arbeiten. Deine Kameraden haben doch sicher mit bekommen,d as du in der Klinik warst und werden sich schon denken,d ass es da Narben gibt.
Versuch dich ihnen zu öffnen und du wirst merken, dass sie weiter zu dir stehen, wenn es wirklich Freunde sind.
Ich selber hab von Anfang an gesagt, dass ich jedem, der fragt, was war das mit dem Stoma sagen werde. Das hat den Grund, dass das Stoma derzeit ein Teil von mir ist und ich sonst ja mich selber verleugnen würde, wenn ich nicht dazu stehe. Und damit geht es mir (das Stoma betreffend) psychisch echt gut.
Ich drück dir die Daumen, dass du den Mut findest, dich zu öffnen und dann viele positive Erlebnisse haben wirst, die die wenigen Negativen (die sicher auch mal kommen) dann schnell verblassen lassen!
Und: viel Spaß im Schwimmbad!
von GnomeRanger » 04.07.2009, 22:42
Hallo Absint,
als Mitglied deines Geschlechts, kann ich deine Probleme verstehen. Ich stehe vor der gleichen Sache...grosse Narben und Beutel auf den dazu noch grossen Bauch.
Ich habe mir jetzt den Gurt bestellt, denn du unter dem folgenden Link finden kannst. Dadurch bleibt mein Beutel trocken.
CERTOTECT GmbH
mein persönlicher Favorit, weil für Jungs auch bei anderen Gelegenheiten einsetzbar, damit der Beutel nicht baumelt
Ausserdem habe ich mir auch Shirts in folgendem Style besorgt, damit man meine Narben und den Gurt nicht so direkt sieht.
Ärmelloses T-Shirt
Mach dich nicht so fertig wegen der Narben, für die kannst du nix und ausserdem hast du was zu erzählen...ist immer was...ansonsten reden wir Jungs doch für Mädel nur über Fussball, Autos und Spiele...klar ist ein Stoma nicht toll, aber auch kein Weltuntergang...jemand der dich liebt, dem ist auch der Beutel egal...hier im Forum gibt es mehr als genug positive Beispiele.
Und denk immer daran...die Hoffnung stirbt zuletzt....lass dich nicht unterkriegen und geniess den Sommer...achja...schxxxx auf das was Andere denken könnten und denken....die Leute sind nicht wichtig...die meisten sind leider in ihrem Geiste beschränkt. Wichtig sind die Freunde und wer mit deiner Situation nicht zurechtkommt, ist kein richtiger Freund.
LG Mickey (der vermutlich aufgrund der Hitze in seiner Wohnung schon im Delirium ist und daher so viel quasselt)
von Melli » 04.07.2009, 22:45
Hallo Absint!
Habe jetzt auf die Schnelle nicht gefunden, ob du schon einmal mehr über dich erzählt hast? Du gehst noch zur Schule? Welche Grunderkrankung ging dem Stoma voraus? Eine CED? Wissen deine Freunde von deinem Stoma? Wie lange hast du es schon?
Ich habe mein erstes Ileostoma mit 13 bekommen, das zweite mit 28. Zumindest ersteres Alter dürfte verraten, dass ich zur Schule ging. Ich habe niemandem damals von meinem Stoma erzählt, aber es hat nie jemand etwas gemerkt. Jetzt "im Alter" ist es ebenso. Ich erzähle es nie, versuche lediglich, nicht gerade eine hautenge Hose anzuziehen, damit man es nicht sieht, zB auf der Arbeit.
Es ist in der Regel wirklich so, dass man nur meint, andere Leute sehen, riechen und hören etwas. Meist ist es so, dass man es sich selber einbildet, bzw so viel Angst davor hat, dass man schon im Voraus Panik schiebt.
Hast du du die Möglichkeit, auf einen Schwimmbad Besuch in eine andere Stadt zu fahren? Evtl mit jemandem, der von deinem Stoma weiß? Du wirst dort etwas freier probieren können als im Kreise deiner Freunde, wo du die ganze Zeit überlegst, ob etwas auffällt. Es ist wirklich so, dass den Leuten kaum bzw nichts etwas auffällt, weil nicht gesehen wird, womit nicht gerechnet wird, verstehst du?
Ich hatte zB mal auf der Arbeit 2 verschiedene Schuhe an (verpennt wie ich war... ), es hat nur eine Person bemerkt, meine Chefin *grins*, alle Kunden nicht. Aber ich hab die ganze Zeit geguckt, ob alle Leute gucken. Verstehst du, was ich meine?
Die Sache mit Freundin und Sex ist in deinem Alter schwierig. Man hat keine lange Beziehung, zudem sieht man in jungen Jahren vieles anders. Wie es da weiter geht, ist eine Sache der Zeit, aber du kannst es mit beeinflussen. Der Schlüssel zum Ganzen ist Selbstakzeptanz. Ja, hört sich einfach und vielleicht blöde an, ist es aber beides nicht. Ein Partner kann dich nur akzeptieren, wenn du dich selber akzeptierst. Das ist übrigens keine Frage des Stomas, sondern betrifft alle Makel, die man haben kann. Von irgendwelchen schlechten Eigenschaften über Krankheiten bis zu Gewohnheiten.
Es ist auf jeden Fall schwieriger, eine/n Partner/in zu finden, in erster Linie ist es schwer, den Punkt "wann und wie sag ich's" zu treffen. Dazu kann man sagen: warte es ab, es ergibt sich. Vielleicht wird da eine oder andere Mädchen (vielleicht auch angeekelt) die Flucht ergreifen. Aber auch das ist wie bei allen Dingen: wer beim ersten Hindernis die Flucht ergreift, der kann und sollte einfach auch wegbleiben...
Hoffentlich hört es sich nicht alles zu moralisch an
Ich wollte nur sagen: traue dich an Dinge dran, vielleicht brauchst du manchmal einen Umweg, aber es lohnt sich allemal, auch mit einem Beutelchen kann man leben :
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